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Gebärmutterhöhe auf dem Prüfstand

Fundusstand: Die wichtigsten Werte für jede SSW

Du hast in deinem Mutterpass die Bezeichnungen „Fundusstand“ und „Symphysen-Fundus-Abstand“ entdeckt und fragst dich, was sie bedeuten? Wir verraten dir, wozu die Messungen dienen und welche Werte in der jeweiligen Schwangerschaftswoche typisch sind.

Fundusstand: Die wichtigsten Werte für jede SSW
© Getty Images/RossHelen

Kurzübersicht: Fundusstand

Definition: Als Fundusstand wird der Höhenstand der Gebärmutter bezeichnet. Der Wert wird bei den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft gemessen und im Mutterpass eingetragen.

Bedeutung: Der Fundusstand ist ein Indikator dafür, ob die Gebärmutter stetig wächst und sich zeitgemäß entwickelt. Dadurch lassen sich Rückschlüsse auf das Wachstum des Babys ziehen.

Messung: Ärzt*innen und Hebammen können den Fundusstand durch eine Tastuntersuchung ermitteln. Sollten Abweichungen auftreten, können weiterführende Untersuchungen das kindliche Wachstum überprüfen.

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Was ist der Fundusstand?

Beim Fundusstand handelt es sich um den Höhenstand der Gebärmutter. Er wird durch eine Tastuntersuchung von deinem*deiner Arzt*Ärztin oder deiner Hebamme ermittelt. Durch das Abtasten wird festgestellt, wo sich der höchste Punkt der Gebärmutter (Fundus uteri) in der jeweiligen Schwangerschaftswoche (SSW) befindet. Der Abstand wird durch die Anzahl der Querfinger angegeben, die sich zwischen dem höchsten Stand der Gebärmutter und deinem Schambein, Rippenbogen oder Nabel befinden. Es handelt sich beim Fundusstand also immer um die Entfernung des oberen Gebärmutterrands von bestimmten Orientierungspunkten.

Zusätzlich kann der Symphysen-Fundus-Abstand (SFA) gemessen werden. Er gibt die Länge in Zentimetern zwischen der Symphyse (Schambein) und dem oberen Rand der Gebärmutter an. Die Länge wird bestimmt, indem die kindliche Längsachse mithilfe eines Maßbands über dem Bauch ausgemessen wird. Der Symphysen-Fundus-Abstand spiegelt die Scheitel-Steiß-Länge des Kindes wider.

Welche Bedeutung hat der Fundusstand?

Der Fundusstand soll eine grobe Orientierung geben, ob das Kind im Bauch zeitgerecht wächst. Denn die Gebärmutter dehnt sich im Verlauf der Schwangerschaft aus und wandert weiter nach oben. Vergrößert sich die Gebärmutter stetig, deutet dies auf ein normales Wachstum hin. Auch die Fruchtwassermenge kann durch die Ermittlung des Fundusstands eingeschätzt werden.

Die Feststellung des Symphysen-Fundus-Abstands lässt Rückschlüsse auf die Größe der Gebärmutter und damit auch auf die Größe des Ungeborenen zu. Sollten die ermittelten Werte auffällig sein, können weitere Untersuchungen folgen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

Fundusstand und Symphysen-Fundus-Abstand könnten auch Hinweise auf das Gewicht des Babys liefern. Die Gewichtsschätzung durch das Abtasten oder durch die Messung des Symphysen-Fundus-Abstands ist aber ungenauer als eine Ultraschalluntersuchung. Um das Gewicht des Ungeborenen einzuschätzen, wird heute in der Regel eine Vermessung von Kopf, Bauch und Unterschenkeln bei einem Ultraschall vorgenommen und das Gewicht mit einer Formel errechnet.

Nach der Geburt kann der Fundusstand Aufschluss über die Rückbildung der Gebärmutter geben.

Wie wird der Fundusstand ertastet?

Erst in der fortgeschrittenen Schwangerschaft ertastet der*die Arzt*Ärztin bei den Vorsorgeuntersuchungen die Lage der Gebärmutter. Die Tastuntersuchung zur Messung des Fundusstands erfolgt mit einem der sogenannten Leopold-Handgriffe (1. Leopold-Handgriff). Dies ist einer der klassischen Handgriffe zur körperlichen Untersuchung von Schwangeren. In der Regel wird folgendermaßen vorgegangen:

Fundusstand ermitteln – so gehts

  • Vor der Messung sollte die Blase entleert werden.
  • Lege dich dann mit ausgestreckten Beinen auf den Rücken. Der Oberkörper ist nur leicht erhöht.
  • Die Lage der Gebärmutter – also der Fundusstand – wird nun per Tastuntersuchung bestimmt.
  • Deine Werte werden im Mutterpass eingetragen.

Theoretisch könntest du auch selbst den Fundusstand ertasten und feststellen, wo sich der höchste Punkt deiner Gebärmutter befindet. Dein*deine Arzt*Ärztin kann dir erklären, wie die Messung mit den Querfingern funktioniert. Für eine genaue Messung benötigt es aber durchaus Expertise und daher solltest du auch die Auswertung der Ergebnisse stets dem Fachpersonal überlassen.

Fundusstand: Abkürzungen im Mutterpass

Um verstehen zu können, was der*die Arzt*Ärztin im Mutterpass zum Fundusstand einträgt, helfen dir folgende Erklärungen weiter:

Fachbegriff/Abkürzung im Mutterpass Erklärung
QF Querfinger; Maßeinheit für den Fundusstand
Symphyse/S Schambeinkochen
N Nabel
Rb Rippenbogen
S oder auch: S/0 Der höchste Punkt der Gebärmutter befindet sich am Schambein.
S+2 oder auch: 2/S Der höchste Punkt der Gebärmutter befindet sich zwei Querfinger über dem Schambein.
N-3 oder auch: N3 Der höchste Punkt der Gebärmutter befindet sich drei Querfinger unter dem Nabel.
N oder auch: N/0 Der höchste Punkt der Gebärmutter befindet sich auf Höhe des Nabels – dies ist meist in der 24. SSW der Fall.
N+3 oder auch: Rb/N Der höchste Punkt der Gebärmutter befindet sich zwischen Rippenbogen und Nabel.
Rb-2 oder auch: Rb/2 Der höchste Punkt der Gebärmutter befindet sich zwei Querfinger unter dem Rippenbogen.

Tabelle: Fundusstand-Werte nach SSW

Schwangerschaftswoche Fundusstand
Ende 16. SSW drei Querfinger oberhalb der Symphyse
Ende 20. SSW zwischen Nabel und Symphyse
Ende 24. SSW am Nabel
Ende 28. SSW drei Querfinger oberhalb des Nabels
Ende 32. SSW zwischen Nabel und unterem Ende des Brustbeins
Ende 36. SSW am Rippenbogen
Ende 40. SSW ein bis zwei Querfinger unter dem Rippenbogen

Tabelle: Symphysen-Fundus-Abstand nach SSW

Schwangerschaftswoche Symphysen-Fundus-Abstand in Zentimetern
20. SSW 19 cm
24. SSW 23 cm
28. SSW 27 cm
32. SSW 30,5 cm
36. SSW 33,5 cm
40. SSW 35,5 cm

Fundusstand-Werte zu hoch oder zu niedrig?

Ist der Fundusstand höher oder niedriger als erwartet, muss nicht zwangsläufig eine Wachstumsstörung des Ungeborenen vorliegen. Gründe können unter anderem auch Rechenfehler, eine fehlerhafte Einschätzung der Schwangerschaftswoche durch eine falsche Angabe der letzten Periode oder bei einem höheren Fundusstand auch Mehrlingsschwangerschaften sein.

Bei den Mittelwerten des Symphysen-Fundus-Abstands handelt es sich um eine Orientierung für Ärzt*innen und Hebammen. Sie dienen dazu, die Werte der jeweiligen Schwangerschaftswoche im Verlauf miteinander zu vergleichen, um Abweichungen zu erkennen. Bei der Messung geht es nicht darum, dass ein bestimmter „Normalwert“ erreicht sein müsste. Vielmehr hat das Fachpersonal die Möglichkeit, die Entwicklung zu beobachten. Die Veränderung von einer Messung zur anderen spielt also die größte Rolle. Möglicherweise werden die Werte deshalb auch in einer Kurve eingetragen und mit den Durchschnittswerten verglichen. Auf einen Blick ist dadurch zu erkennen, ob das Wachstum mit der Zeit ansteigt oder stagniert.

Sollte es einen Anlass für weiterführende Untersuchungen zur Abklärung geben, werden dich Ärzt*innen und Hebammen darüber informieren. Wenn du dir aus irgendeinem Grund Sorgen um die Entwicklung deines Babys machst, zögere nicht und bitte deine fachkundige Schwangerschaftsbetreuung um Rat.

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