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Vom Schmetterlingsflügel zum Purzelbaum

Kindsbewegungen: Ab wann und wie fühlen sie sich an?

Die ersten Tritte des Babys sind etwas ganz Besonderes. Kindsbewegungen im Mutterleib gehören zu den schönsten Momenten einer Schwangerschaft! Wir verraten dir, was du über die Turnübungen in deinem Bauch wissen musst.

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© Getty Images/hobo_018

Wann ist der Zeitpunkt für die ersten Kindsbewegungen gekommen? Ist es in Ordnung, wenn man sein Baby nicht jeden Tag spürt? Viele Schwangere beschäftigen sich mit solchen Fragen. Kein Wunder: Schließlich gelten die Kindsbewegungen im Mutterleib als Zeichen der Vitalität. Aber was ist tatsächlich „normal“?

Artikelinhalte im Überblick:

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Was sagen Kindsbewegungen aus?

Kindsbewegungen geben Hinweise auf das Wohlbefinden des Babys. Ein normales Bewegungsmuster lässt darauf schließen, dass es dem Ungeborenen gut geht. Ab einer bestimmten Schwangerschaftswoche bewegen sich Babys ausgesprochen viel im Bauch. Subjektiv werden von schwangeren Frauen aber wesentlich weniger Bewegungen wahrgenommen als tatsächlich stattfinden. Bei den Vorsorgeuntersuchungen werden die Kindsbewegungen mit einem Pluszeichen („+“) im Mutterpass vermerkt.

Je nach Entwicklungsstand dreht sich dein Baby hin und her, gähnt, spielt mit der Nabelschnur, trainiert seine Atmung, seinen Schluck- und Saugreflex. Kindsbewegungen ermöglichen außerdem die erste Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Dein Baby wird dir jetzt schon zeigen, was es mag und was nicht. Wenn du dich zum Beispiel in eine unbequeme Sitzposition bringst, wird es sich vielleicht mit viel Gestrampel dagegen wehren. Auch beim Schreiben eines CTGs zeigen viele Babys ganz deutlich ihr Unbehagen.

„Hicks“ ... was war das denn? Stell dir vor: Dein Baby kann nicht nur boxen und treten, sondern hat auch Schluckauf. Diesen wirst du je nach SSW wahrscheinlich ziemlich heftig spüren. Und wenn dein Baby sich erschrickt, zappelt es plötzlich ganz wild in deinem Bauch herum. Aber keine Sorge, diese Kindsbewegungen sind kein Grund zur Beunruhigung.

Kindsbewegungen: Ab wann spürst du das Baby?

Schon bevor du überhaupt etwas davon mitbekommst, bewegt sich das Baby im Bauch. Die Nervenstränge, die durch Arme und Beine laufen, machen bereits in der 7. Schwangerschaftswoche die ersten Kindsbewegungen in Form eines Zuckens möglich. Allerdings ist dieses Zucken noch so zart und dein Baby so klein, dass du es nicht spürst. In der 12. Schwangerschaftswoche absolviert dein Kleines sogar ein richtiges Sportprogramm. Es turnt mit fließenden Bewegungen im Fruchtwasser herum.

Zwischen der 15. und der 18. Schwangerschaftswoche ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du die Kindsbewegungen zum ersten Mal spüren könntest. Dies ist aber längst nicht bei allen Schwangerschaften der Fall, denn anfangs fühlen sich die Bewegungen so zart an, dass sie möglicherweise gar nicht als solche wahrgenommen werden.

Ob du diese ersten Kindsbewegungen erkennst, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Schon im Mutterleib sind einige Kinder aktiver und temperamentvoller als andere – und jede Schwangere ist unterschiedlich stark empfindsam. Bei einigen Schwangerschaften ist die Lage der Plazenta dafür verantwortlich, dass die Kindsbewegungen erst später spürbar sind. In solchen Fällen sitzt die Plazenta an der Vorderwand der Gebärmutter.

Im Laufe der Schwangerschaft wird dein Baby immer aktiver und seine Bewegungen eindeutig wahrnehmbar. Rund um die 20. bis 22. Schwangerschaftswoche spüren die meisten Schwangeren, dass ihr Sprössling im Bauch herumtobt. Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche enthält die Fruchtblase rund 750 Milliliter Fruchtwasser. Das Baby kann sich darin frei bewegen und nutzt diesen Platz für Purzelbäume. Intensität und Häufigkeit der Kindsbewegungen unterscheiden sich aber auch jetzt von Kind zu Kind.

Ab wann sind Kindsbewegungen von außen spürbar?

Damit dein*e Partner*in die Kindsbewegungen von außen spürt, sind recht starke Tritte aus dem Bauch nötig. Daher ist meist etwa bis zur 24. Schwangerschaftswoche Geduld gefragt. Wenn sich dein Baby gerade streckt oder in eine andere Position dreht, sind zudem die Verformungen deines Bauches von außen zu beobachten.

Gut zu wissen: Babys spielen im Bauch gerne Verstecken. Es ist daher möglich, dass du dein Kind spürst, aber immer dann, wenn jemand von außen die Hand auflegt, ist es plötzlich wieder ganz ruhig.

Wie fühlen sich Kindsbewegungen an?

Du bist zum ersten Mal schwanger? Dann wirst du die allerersten spürbaren Kindsbewegungen vielleicht mit einem nervösen Magen oder mit Blähungen verwechseln. Die Kindsbewegungen äußern sich nämlich durch ein leichtes Ziehen in der Gebärmutter. „Schmetterlinge im Bauch“, ein sanftes Streifen oder Blubbern – so beschreiben viele Schwangere dieses Gefühl.

Beim zweiten Kind erkennst du die Zeichen schon und weißt, dass das zaghafte Klopfen in deinem Bauch gerade tatsächlich dein Baby war.

Wie oft solltest du Kindsbewegungen spüren?

Bei den Ultraschalluntersuchungen wirst du sehen, dass sich dein Baby durchaus bewegen kann, ohne dass du es selbst wahrnimmst. Denn die Geräte erfassen selbst die feinsten Kindsbewegungen. In den ersten „spürbaren“ Wochen um die 20. SSW herum sind die Bewegungen noch nicht so stark ausgeprägt und es kann daher vorkommen, dass du sie auch mal einen ganzen Tag lang nicht bemerkst. Sind die Kindsbewegungen aber einmal intensiv vorhanden, solltest du dein Baby mehrmals am Tag spüren.

Wenn du tagsüber beschäftigt und aktiv bist, kann es sein, dass du dein Kind über einen gewissen Zeitraum nicht bewusst wahrgenommen hast. Ist dies der Fall, kannst du es zur Bewegung animieren, um dich zu beruhigen. Viele Kinder legen zum Beispiel richtig los, wenn die Mutter sich eine Pause gönnt und die Füße hochlegt oder abends einschlafen will.

Kindsbewegungen zählen: Ist das sinnvoll?

Oftmals liest man vom Ratschlag, dass die Kindsbewegungen pro Tag gezählt werden sollen – entweder per Strichliste oder digital per Smartphone-App. Es heißt, zehn Kindsbewegungen am Tag sollten mindestens zählbar sein. Diese Methode wird allerdings kontrovers diskutiert und als unzuverlässig eingeschätzt.

Zum einen kann das akribische Zählen von Kindsbewegungen zu Stress und Verunsicherungen bei der Mutter führen und zum anderen gilt es nicht als bestätigt, dass hierdurch das Versterben eines Babys im Mutterleib verhindert werden könnte. Eine allgemeine wissenschaftliche Empfehlung zum Zählen der Kindsbewegungen gibt es daher nicht.

Solltest du wirklich besorgt sein, dass sich dein Kind nicht ausreichend bewegt, sprich mit deiner Hebamme oder deinem*deiner Frauenarzt*Frauenärztin. Gemeinsam lassen sich Lösungen finden, um dir mögliche Ängste und Sorgen zu nehmen.

Zu wenig oder zu viele Kindsbewegungen?

Die Häufigkeit und Stärke von Kindsbewegungen variiert stark: Manche Kinder sind eher träge, andere echte Energiebündel. Bestimmte Bewegungsmuster stellen daher nicht automatisch einen Grund zur Sorge dar. Auch im Verlauf der Schwangerschaft verändern sich die Kindsbewegungen – etwa, weil sich das Baby im Bauch gedreht hat.

Neben der ungefähren Anzahl der Bewegungen wird zur Überprüfung des kindlichen Wohlbefindens darauf geachtet, ob sich das Bewegungsverhalten plötzlich ändert – also die Kindsbewegungen zum Beispiel auf einmal abnehmen. Ist dies der Fall, solltest du zur Sicherheit bei deiner Hebamme oder in deiner gynäkologischen Praxis um Rat fragen. Durch die entsprechenden Untersuchungen wie Ultraschall und CTG kann festgestellt werden, ob bei deinem Baby alles in Ordnung ist. In den allermeisten Fällen lassen sich Bedenken dadurch sofort aus dem Weg räumen.

Generell gilt: Hör auf dein Bauchgefühl! Wenn du das Gefühl hast, es stimmt etwas nicht, kontaktiere im Zweifelsfall deine gynäkologische Betreuung.

Warum nachts häufiger Kindsbewegungen?

Rund um die 25. Schwangerschaftswoche kann das Turnprogramm in deinem Bauch ganz schön wild werden, besonders dann, wenn du zur Ruhe kommst. Der Grund dafür: Im Liegen spürst du die Kindsbewegungen stärker. Tagsüber, wenn du selbst aktiv bist, verbringt dein Baby viel Zeit mit schlafen, denn durch deine Bewegungen wird es sanft in den Schlaf gewogen. In seinen eigenen Schlafphasen bewegt es sich nicht oder zumindest kaum wahrnehmbar.

Nachts ist das Ungeborene dafür meistens wach. Deshalb wird dein Baby dir jetzt vermutlich in der ein oder anderen Nacht den Schlaf rauben. Ärgere dich nicht, sondern versuch, das besondereGefühl zu genießen und für später zu konservieren.

Kindsbewegungen vor der Geburt

In den letzten Wochen deiner Schwangerschaft werden die Kindsbewegungen langsamer, kleiner und seltener, aber dafür sehr intensiv. In deiner Gebärmutter wird es nämlich zu eng für die großen Turnübungen.

In der 36. Schwangerschaftswoche dreht sich dein Nachwuchs oft schon in die Startposition für die Geburt. Die Muskeln der Gebärmutter und des Unterleibs halten das Baby jetzt fest. Beim zweiten oder dritten Kind sind die Muskeln weicher und dein Kleines ist bis zum Ende der Schwangerschaft noch in der Lage sich zu drehen.

Nun können die Kindsbewegungen richtig wehtun. Vor allem, wenn dein Nachwuchs mit Tritten deine Rippen trifft. Wenn du Glück hast und deine Bauchwand sehr dünn ist, kannst du bei einem Tritt einen Fußabdruck erkennen und das Füßchen sogar festhalten.

Kurz vor der Geburt werden die Kindsbewegungen oft weniger. Dies gilt als mögliches Anzeichen dafür, dass die Wehen bald einsetzen. Es heißt, das Baby würde sich seine Kräfte für die Geburt aufsparen. Wenn du mehrere Stunden das Gefühl hast, dein Baby nicht zu spüren, versuche es zur Bewegung anzuregen oder wende dich im Zweifelsfall an deine Hebamme oder deinen*deine Frauenarzt*Frauenärztin. Sie können schnell checken, ob es dem Ungeborenen gut geht.

Übrigens: Nicht alle Babys lassen es kurz vor der Geburt ruhig angehen. Einige machen sich jetzt noch einmal mit ziemlich heftigen Kindsbewegungen bemerkbar. Auch das kann ganz normal sein. Trotzdem gilt: Bereiten dir die Kindsbewegungen aus irgendeinem Grund Sorgen, bitte um medizinischen Rat.

Wie lassen sich Kindsbewegungen anregen?

Wenn du dein Baby länger nicht bewusst gespürt hast und du dir Sorgen machst, kannst du die Kindsbewegungen anregen. Es ist aber nicht nötig, dass du dein Kind zu bestimmten Zeiten regelmäßig aktivierst. Auch ein Schlaf-Wach-Rhythmus lässt sich nicht antrainieren, indem du dein Kind schon im Bauch zu bestimmten Zeiten weckst.

So bringst du dein Baby auf Trab:

  • Streicheleinheiten: Manche Babys melden sich schon, wenn du sanft über den Bauch streichst.

  • Lage: Lege dich auf die Seite, schiebe deinen Bauch vorsichtig hin und her oder lege die Füße hoch und entspann dich.

  • Musik: Eine Spieluhr neben den Bauch halten, Musik einschalten oder selbst ein Liedchen trällern – all das sind Möglichkeiten, dein Baby aufzuwecken.

  • Baden: Auch bei einem warmen Bad machen sich Babys oft im Bauch bemerkbar.

  • Licht: Da dein Baby Lichtveränderungen wahrnimmt, kannst du versuchen, es mit dem Lichtstrahl einer Taschenlampe zu wecken.

  • Sportübungen: Ein paar schnelle Kniebeugen hintereinander können dein Baby ebenfalls dazu anregen, sich zu bewegen.

Lässt sich dein Kind nicht wachrütteln und du bist beunruhigt, solltest du zur Sicherheit die frauenärztliche Praxis oder deine Hebamme konsultieren.

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