22 erstaunliche Fakten zur Schwangerschaft

Das Baby bereitet sich im Bauch optimal auf das Leben außerhalb der Gebärmutter vor. Um die Funktion von Nieren und Verdauungsapparat zu trainieren, trinkt es dazu Fruchtwasser und scheidet es ab und zu auch wieder aus. Der erste Stuhlgang wird ebenfalls schon im Mutterleib gebildet, aber in der Regel erst nach der Geburt ausgeschieden. Er wird als Kindspech (Mekonium) bezeichnet.

Zu Beginn der Schwangerschaft wird der voraussichtliche Geburtstermin errechnet. Im weiteren Verlauf kann dieser Termin je nach Entwicklung auch noch angepasst werden. Nur die wenigsten Kinder halten sich aber tatsächlich daran: Statt pünktlich zum sogenannten ET (errechneter Termin) werden 90 Prozent der Babys in den zwei Wochen vor oder nach diesem Termin geboren.

Schon in der 12. Schwangerschaftswoche turnt das Baby mit fließenden Bewegungen im Mutterleib herum. Bis werdende Mamas diese Kindsbewegungen spüren, dauert es allerdings noch ein paar Wochen. Im Laufe der Schwangerschaft wird das Baby immer aktiver und schlägt sogar fleißig Purzelbäume – so lange, bis der Platz im Bauch dafür zu eng wird.

Die ersten Kindsbewegungen sind leicht mit einem nervösen Magen oder mit Blähungen zu verwechseln. Ungefähr ab der 18. Schwangerschaftswoche verspüren Schwangere nämlich Bewegungen in der Gebärmutter, die sich so zart wie das Flattern von Schmetterlingsflügeln oder das Platzen von Seifenblasen anfühlen. Im weiteren Schwangerschaftsverlauf werden die Bewegungen eindeutiger und intensiver wahrnehmbar.

Es wirklich erstaunlich, was die Kleinen bereits alles drauf haben, obwohl sie noch gar nicht geboren sind: Babys lutschen im Mutterleib am Daumen, spielen mit der Nabelschnur oder gähnen – und mit etwas Glück sieht man das sogar im Ultraschall. Übrigens: Während Erwachsene gähnen, weil sie müde sind oder sie von einem anderen Gähnen angesteckt werden, ist unklar, warum Babys dies im Mutterleib tun.

In der Schwangerschaft erhöht sich das Blutvolumen: Es fließt etwa eineinhalb Liter mehr Blut durch deinen Körper. Dadurch muss auch das Herz mehr arbeiten und Dein Puls steigt um fünf bis zehn Schläge pro Minute an. Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft sind daher keine Seltenheit. Also ruhig öfter mal die Füße hochlegen und entspannen.

Im siebten Schwangerschaftsmonat ist das Gehör des Babys so weit entwickelt, dass es äußere Geräusche wie Musik oder Gespräche hören kann. Dein Kind wird deine Stimme nach der Geburt sogar wiedererkennen. Versuche ruhig einmal, eine Spieluhr in die Nähe des Bauches zu halten und warte ab, ob dein Baby darauf mit Bewegungen reagiert.

Geräusche ist das Ungeborene ohnehin gewöhnt. In der Fruchtblase bekommt es ständig Töne zu hören: Dazu zählen die glucksende Laute deines Darms genauso wie dein Herzschlag. Außerdem erklingt im Mutterleib durchgängig ein monotones Rauschen. Manche Babys lassen sich nach der Geburt daher mit sogenannten White-Noise-Geräten oder -Apps beruhigen: Sie ahmen die aus der Gebärmutter bekannte Geräuschkulisse nach.

Etwa in der 4. Schwangerschaftswoche nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt hast du vielleicht bemerkt, dass die Periode aussetzt. Doch noch bevor du einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hältst, hat dein Baby schon Form angenommen: Der Embryo ist jetzt eine kleine, runde Struktur von der Größe eines Mohnsamens.

Viele werdende Mütter klagen in den ersten Schwangerschaftswochen über Übelkeit und Erbrechen. Die Forschung fand heraus, dass diese Beschwerden zwar unangenehm sind, aber durchaus ein gutes Zeichen sein können. Übelkeit soll in den ersten Wochen darauf hindeuten, dass es dem Baby gut geht. Wer nicht darunter leidet, muss sich im Umkehrschluss aber trotzdem keine Sorgen machen.

Im ersten und dritten Trimester sind viele Frauen von typischen Schwangerschaftsbeschwerden geplagt – da bleibt die Lust auf Sex oft aus. Dafür haben sie im zweiten Trimester umso mehr Freude an Zweisamkeiten: Durch den erhöhten Östrogenspiegel und die vermehrte Durchblutung steigt die Lust auf Sex. Dem Geschlechtsverkehr steht nichts im Weg – Sex in der Schwangerschaft schadet dem Baby nicht!

Im Verlauf der Schwangerschaft kommt es immer mal wieder zu Kontraktionen der Gebärmutter – mit diesen Übungswehen trainiert die Muskulatur. Einige Wochen vor der Geburt treten dann zunehmend die sogenannten Vorwehen auf: Sie stellen ein verstärktes Gymnastikprogramm für die Gebärmutter dar und drücken das Baby schon einmal in die richtige Position.

Fliegen in der Schwangerschaft ist ungefährlich und stellt kein Risiko für das Ungeborene dar. Trotzdem nehmen die meisten Fluggesellschaften werdende Mütter nur bis zu 36. Schwangerschaftswoche mit. Der Grund: Es soll möglichst nicht zu einer Geburt an Bord der Airline kommen. Erkundige Dich daher immer vorab über die geltenden Bedingungen, gegebenenfalls benötigst Du vor Reiseantritt ein ärztliches Attest.

Bereits in der 5. Schwangerschaftswoche beginnt das Herz des Babys zu schlagen, in der 6. Schwangerschaftswoche ist der Herzschlag im Ultraschall zu erkennen. Anfangs schlägt das Herz noch langsam, aber im Verlauf der Schwangerschaft ist ein Herzschlag von 110 bis 160 Schlägen pro Minute normal. Das ist fast doppelt so schnell wie Dein eigener: Der Ruhepuls eines Erwachsenen liegt bei 60 bis 90 Schlägen pro Minute.

Eine verstopfte Nase ohne Schnupfen? In der Schwangerschaft kommt das tatsächlich häufig vor – und kann zeitweise zu lauterem Schnarchen führen. Dieses Phänomen wird als Schwangerschaftsschnupfen bezeichnet und auf den Einfluss der Hormone zurückgeführt. Diese bewirken, dass die Schleimhaut in der Nase anschwillt und die Nasenatmung behindert ist.

Diesen Mythos haben wir zahlreichen Filmen und Serien zu verdanken, doch die Wahrheit ist: Das erste Ultraschallbild vom Kind zur Feststellung einer Schwangerschaft erhält man nicht etwa durch einen Ultraschall über die Bauchdecke, es wird dazu ein Schallkopf in die Scheide eingeführt. Der vaginale Ultraschall ist eine ganz normale und harmlose gynäkologische Untersuchungsmethode.

Rund 95 Prozent der Babys begeben sich kurz vor der Geburt in die klassische Schädellage, in der das Kind mit dem Kopf voran zur Welt kommt. Manche Babys stellen jedoch Ausnahmen dar: Sie sitzen im Bauch, strecken die Füße nach unten oder liegen quer. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche hat ein Kind noch genug Platz, um sich zu drehen. Geschieht dies nicht, gibt es verschiedene Optionen – von der äußeren Wendung bis zum Kaiserschnitt oder der vaginalen Geburt aus Beckenendlage.

Ein Nest für den Nachwuchs bauen – dieses Phänomen ist uns aus der Tierwelt gut bekannt. Menschen, sowohl Frauen als auch Männer, kann zum Ende der Schwangerschaft ebenso der Nestbautrieb packen. Dies ist zumindest häufig zu beobachten, auch wenn es bisher keinen wissenschaftlichen Nachweis dazu gibt. Kurz vor der Geburt wird der Nestbautrieb sogar als Anzeichen dafür gewertet, dass das Baby jetzt nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Das Baby wird über die Plazenta mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Deine eigene Ernährung spielt daher eine wichtige Rolle: Im Rahmen der sogenannten „fetalen Programmierung“ nimmt die Mama damit bereits Einfluss auf die spätere Gesundheit ihres Kindes. Eine mütterliche Mangel- oder massive Überernährung könnte das Risiko für Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Bluthochdruck im Erwachsenenalter begünstigen.

Falscher Alarm? Um echte Geburtswehen von Vorwehen zu unterscheiden, bietet sich der Badewannen-Test an: Lege Dich dazu in eine Badewanne gefüllt mit warmem Wasser und versuch Dich zu entspannen. Vorwehen verschwinden, echte Geburtswehen lassen sich von warmem Wasser nicht mehr vertreiben. In letzterem Fall solltest Du die Abstände der Wehen beobachten und Dich an Klinik oder Hebamme wenden.

Du leidest an Konzentrationsschwäche oder mangelnder Aufmerksamkeit? So geht es vielen Frauen mit Babybauch. Ob an dieser Schwangerschaftsdemenz die Hormone schuld sind, wird kontrovers diskutiert. Als Grund für die Vergesslichkeit kommt unter anderem auch die Müdigkeit infrage, die aufgrund von Schlafstörungen, körperlichen Belastungen und vermehrten Gedanken an das Baby entsteht. Fest steht, dass die neu erworbene Schusseligkeit normal ist und wieder vorbeigeht.