27. SSW: Bauch, Gewicht und Babys Größe in dieser Woche
In dieser Schwangerschaftswoche knackt dein Nachwuchs aller Wahrscheinlichkeit nach die 1-Kilo-Marke. Es setzt nun immer mehr Babyspeck an und macht sich durch Tritte und Schluckauf bemerkbar.
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Kurzübersicht: 27. SSW
In welchem Monat bin ich? Die 27. Schwangerschaftswoche ist die letzte Woche des 7. Monats und des 2. Trimesters.
Wie groß ist das Baby? In dieser SSW ist dein Kind so groß wie eine stattliche Zucchini (36 Zentimeter) und wiegt rund ein Kilo.
Babys Entwicklung: Durch mehr Unterhautfettgewebe wird dein Baby nun immer rundlicher. Auch kann es gut sein, dass du von Zeit zu Zeit ein rhythmisches Klopfen im Bauch spürst: Dein Kleines hat Schluckauf.
Iss lieber bunt! Wie das Fruchtwasser schmeckt, hängt davon ab, was du isst und trinkst. Ernährst du dich nun besonders abwechslungsreich, programmierst du damit schon ein Stück weit das spätere Essverhalten deines Kindes.
Artikel-Inhalte:
- Größe und Entwicklung des Babys
- Frühchen in der 27. SSW
- Mamas Bauch, Gewicht und Körper
- Untersuchungen in der 27. SSW
Größe und Entwicklung des Babys in der 27. SSW
In der 27. Schwangerschaftswoche (26+0 bis 26+6/7. Monat) dürfte dein Baby die 1-Kilogramm-Grenze knacken und ist bereits etwa 36 Zentimeter groß. Das Kleine wird immer rundlicher, denn es baut weiterhin Fett unter seiner Haut auf. Dass es deinem Baby gut geht, stellt es selbst ganz aktiv unter Beweis. Wenn du mit ihm sprichst und über den Bauch streichelst, kann es sein, dass dein Kind mit Boxen oder Tritten darauf reagiert. Mit dem Baby im Bauch zu sprechen oder ihm ein Schlaflied vorzusingen, hilft dabei, eine frühe Bindung aufzubauen.
Du spürst plötzlich rhythmische und gleichförmige kleine Bewegungen im Bauch? Auch so macht sich dein Nachwuchs in der 27. SSW immer mal wieder bemerkbar – das Baby hat dann Schluckauf. Es kann auch gut sein, dass dein Kind gerade nachts in deinem Bauch Rabatz macht. Denn häufig schlafen Ungeborene sehr viel tagsüber und werden dann richtig munter, wenn die werdende Mama gern zur Ruhe kommen würde.
Augen und Mund werden weiter trainiert
Wenn der Fötus in deiner Gebärmutter am Daumen lutscht, trainiert er damit zugleich die Muskeln rund um seine Kiefer für das spätere Nuckeln. Auf der Zunge sitzen bereits die kleinen Geschmacksknospen. Es sind aktuell so viele, wie sie sonst nur bei manchen Tierarten vorkommen. Bis zur Geburt sinkt ihre Zahl dann wieder auf ein für Menschen normales Niveau.
Die Augen deines Babys gehen jetzt immer mal wieder auf und zu, in den kommenden Wochen übt es das weiter. Auch kann das Kind inzwischen Hell und Dunkel wahrnehmen. Das Gehirn des Fötus bildet jetzt die typische gefurchte Oberflächenstruktur aus.
Überlebenschance bei einer Frühgeburt in der 27. SSW
Wenn es keine Risikofaktoren oder Probleme gibt, solltest du über eine Frühgeburt in der 27. SSW am besten gar nicht nachgrübeln. Sollte es allerdings wirklich dazu kommen, stehen die Chancen des Kindes inzwischen schon sehr gut und steigen weiterhin von Woche zu Woche.
Ein mögliches Alarmsignal für eine Frühgeburt sind vorzeitige Wehen. Stress und Überbelastung können dazu führen, du solltest sie deshalb unbedingt vermeiden! Gönne dir nach wie vor Pausen und Entspannung, wenn du das gerade brauchst. Solltest du schmerzhafte Wehen bekommen, Fruchtwasser verlieren oder Blutungen bemerken, kläre solche Symptome bitte immer mit deiner frauenärztlichen Praxis ab! Schonung, Bettruhe und eventuell auch Wehenhemmer können dabei helfen, die Geburt hinauszuzögern.
Übungswehen sind (fast) schmerzlos – und in der 27. Woche ganz normal
Schmerzfreie Übungswehen sind dagegen völlig normal und bei dir inzwischen wahrscheinlich an der Tagesordnung. Mit ihnen bereitet sich die Gebärmutter so langsam auf die nahende Geburt vor. Wenn dein Bauch deutlich häufiger hart wird als sonst, ist auch das ein Signal, mit dem dein Körper dir sagen will: Mach langsam! Und falls du unsicher bist, um welche Art von Wehen es sich handelt: Hier haben wir die wichtigsten Unterschiede zwischen Übungs- und Geburtswehen aufgelistet.
Mamas Bauch und Körper in der 27. SSW
Dein Bauch hat – abhängig von deiner Statur und der Menge des Fruchtwassers – in der 27. Schwangerschaftswoche schon starke Rundungen bekommen. Der Körper leistet Schwerstarbeit, um dich und das Baby konstant zu versorgen. Meist werden Fettdepots an Hüften und Brüsten angelegt. Deine Brüste bereiten sich schon auf das Stillen vor, bei einigen Schwangeren tritt tröpfchenweise Vormilch aus.
Dein Babybauch ist dir ab nun wahrscheinlich öfter mal im Weg und schränkt dich auch zunehmend ein, wenn es um das Anziehen von Socken oder Schuhen geht. Yoga-, Pilates- und andere spezielle Gymnastikübungen können helfen, dass deine Bewegungen trotz wachsendem Bauch stabil und geschmeidig bleiben. Zudem beugen sie dem Watschelgang vor, der Rücken, Füße und Gelenke belasten könnte.
Gewichtszunahme in der 27. Schwangerschaftswoche
Auch auf der Waage macht sich der immer dicker werdende Bauch natürlich bemerkbar. Die meisten Schwangeren haben bis zur 27. SSW rund neun Kilo zugenommen. Wie viel Gewichtszunahme in der Schwangerschaft normal ist, kannst du hier nachlesen.
Nachts kann es sein, dass Schlafstörungen dich am Ein- oder Durchschlafen hindern. Das liegt zum einen an der Aktivität des Babys. Aber auch daran, dass im Lauf der Schwangerschaft mehr und mehr Schlafpositionen unbequem werden. Hier haben wir Tipps für das richtige Liegen und Schlafen in der Schwangerschaft. Und keine Sorge: Auch wirre Träume sind in diesem Abschnitt der Schwangerschaft nicht selten und kein Anlass zur Sorge.
Vorsicht bei Wassereinlagerungen, Bluthochdruck und Sehstörungen
Falls du damit zu tun hast, bleiben typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Wadenkrämpfe, Hämorrhoiden, Krampfadern und Juckreiz auch in der 27. SSW bestehen. Dein Blutdruck ist etwas höher als sonst? Das ist in diesen Tagen ganz normal. Aber: Solltest du nicht nur einen hohen Blutdruck haben, sondern auch extrem an Gewicht zunehmen, Oberbauch- oder Kopfschmerzen haben, deine Sicht getrübt sein und deine Hände und Füße schnell anschwellen, sprich unbedingt deine*deinen Ärztin*Arzt oder die Hebamme darauf an. In diesem Fall sollte eine Präeklampsie ausgeschlossen werden.
Zuckertest und CTG: Mögliche Untersuchungen in der 27. SSW
Falls er noch nicht durchgeführt wurde, steht nun der kleine Zuckerbelastungstest an. Er sollte zwischen der 24. und 28. SSW durchgeführt werden, um Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Gestationsdiabetes oder Schwangerschaftsdiabetes ist eine diabetische Stoffwechselstörung, die während einer Schwangerschaft und meist nur vorübergehend auftritt. Etwa drei bis fünf Prozent aller werdenden Mütter bekommen einen solchen "Schwangerschaftszucker". Wenn die Störung nicht sehr ausgeprägt ist, spüren Frauen oft nichts von der Erkrankung (Symptome können auffälliger Durst oder Müdigkeit sein). Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Stoffwechselstörung nach der Geburt wieder stabilisiert.
Außerdem wirst du in dieser Woche vermutlich deine fünfte Vorsorgeuntersuchung in der Praxis oder bei deiner Hebamme haben. Möglicherweise wird dabei erstmals ein CTG (Kardiotokographie, Wehenschreiber) geschrieben, um die kindlichen Herztöne zu überprüfen. Diese Untersuchung basiert auf Ultraschall und wird von vielen Hebammen und Ärzt*innen zunehmend kritisch gesehen. Denn sie bedeutet eine Strahlenbelastung für das Baby und sollte laut Mutterschaftsrichtlinien deshalb – entgegen der gängigen Praxis – nur durchgeführt werden, wenn sie medizinisch notwendig ist. Das ist zum Beispiel bei einem Schwangerschaftsdiabetes, einer Mehrlingsschwangerschaft oder verringerten Kindsbewegungen der Fall. Auch unter der Geburt ist das CTG unter Umständen eine wertvolle Hilfe.