Spiegelei in der Schwangerschaft: Das solltest du bei der Zubereitung beachten
Ein leckeres Spiegelei aus der Pfanne mit saftigem Eidotter, das beim Aufschneiden auf den Teller fließt – ist das auch in der Schwangerschaft essbar? Wir sagen dir, worauf du als Schwangere bei der Zubereitung achten musst, um dein Spiegelei sicher genießen zu können.
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Kurzübersicht: Spiegelei in der Schwangerschaft
Erlaubt oder verboten? Du darfst dein Spiegelei auch in der Schwangerschaft genießen, allerdings wie alle Mahlzeiten mit Ei nur komplett durchgegart. Am besten wendest du es in der Pfanne, sodass es von beiden Seiten gebraten ist.
Warum ist rohes Ei ein Problem? Eier können mit Salmonellen verunreinigt sein. Die stäbchenförmigen Bakterien werden nur durch ausreichendes Erhitzen vollständig unschädlich gemacht.
Sind Salmonellen gefährlich? Salmonellen verursachen Darmentzündungen und in der Folge Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber. Schwangere haben ein größeres Risiko für einen schweren Verlauf.
In diesem Artikel:
- Ist Spiegelei in der Schwangerschaft erlaubt?
- Sind Salmonellen gefährlich?
- Tipps für die Zubereitung
- Wie gesund sind Eier für Schwangere?
- Bevorzuge Bio-Eier
- Alternativen zu Spiegelei
Ist Spiegelei in der Schwangerschaft erlaubt?
Die kurze Antwortet: Ja, Spiegelei darfst du auch in der Schwangerschaft genießen, allerdings nur, wenn es komplett durchgegart ist. Das bedeutet: Von beiden Seiten gebraten, sodass Eiweiß und Eigelb vollständig fest sind. Der Grund: Eier können mit Salmonellen verschmutzt sein.
Die stäbchenförmigen Bakterien verursachen teils schwere Durchfälle, Bauchkrämpfe und Fieber. In der Schwangerschaft hast du ein größeres Risiko für einen schweren Verlauf, zudem kann es aufgrund des Durchfalls zu Flüssigkeitsmangel kommen, der wiederum nicht gut für dein Baby ist.
Verzichten solltest du daher auf das klassische, nur von einer Seite gebratene Spiegelei, das "Sunny Side Up Egg", wie es auch auf unserem Artikelfoto zu sehen ist. Hier ist das Eigelb noch weich bzw. flüssig, also nicht komplett durchgegart.
Sind Salmonellen in der Schwangerschaft gefährlich?
Nicht ausreichend durchgegarte bzw. rohe Eier sind in etwa 60 Prozent aller Fälle die Ursache einer Infektion mit Salmonellen, gefolgt von Geflügel. Nur das Erhitzen von Speisen über mindestens 10 Minuten bei mindestens 70 Grad Celsius tötet Salmonellen zuverlässig ab.
Salmonellen verursachen akute Darmentzündungen mit plötzlich einsetzenden und teils schweren Durchfällen, Bauchschmerzen sowie leichtem Fieber. Dein Kind ist in der Regel aber nicht gefährdet, wenn du dich in der Schwangerschaft – beispielsweise durch den Verzehr von Spiegelei – mit Salmonellen infizierst.
Jedoch kann die Infektion bei Schwangeren aufgrund der normalen Veränderungen des Immunsystems in der Schwangerschaft schwerer verlaufen und länger anhalten. Vor allem den Flüssigkeitsverlust durch Durchfall solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen und dich mit ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyten versorgen.
Dehydrierung ist weder für dich noch für dein Baby gut und kann schlimmstenfalls zu einer Unterversorgung führen. Bei Durchfall und Verdacht auf eine Salmonellen-Infektion gilt daher ohnehin: Ab in die ärztliche Praxis!
Nur äußerst selten kann sich die Salmonelleninfektion zu einer Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln, die dann auch gefährlich für dein Baby wird. Die Folge können Früh- oder Fehlgeburt sein.
So kannst du Spiegelei in der Schwangerschaft genießen
Verwende frische Eier: Lagere sie am besten im Kühlschrank (gerade bei wärmeren Temperaturen) und behalte das Haltbarkeitsdatum im Blick. Achte auf Löcher oder Risse in der Schale und wirf das Ei weg, wenn du Beschädigungen entdeckst.
Brate das Spiegelei gut durch: Eigelb genau wie Eiweiß sollten auf beiden Seiten fest sein. Dafür drehst du das Spiegelei beim Braten am besten einmal um und/oder setzt einen Deckel auf die Pfanne, damit das Eigelb schneller stockt.
Achte auf die Hygiene: Wasche dir nach dem Kontakt mit rohen Eiern – also auch nach dem Aufschlagen des Eis in die Pfanne – gründlich die Hände und vermeide die Berührung von rohen Eiprodukten mit anderen Lebensmitteln, die du roh verzehrst (zum Beispiel Gemüse).
Wie gesund sind Eier für Schwangere?
Eier gehören aufgrund ihrer vielen Makro- und Mikronährstoffe zu den besten Lebensmitteln für Schwangere: Sie sind eine hervorragende Proteinquelle, denn das Eiweiß aus Eiern kann vom Körper sehr gut verwertet werden. Mit durchschnittlich 6 bis 7 Gramm Eiweiß glänzt ein Hühnerei. Interessant ist aber vor allem das Eigelb, denn darin stecken viele für die Schwangere und ihr Baby essenzielle Stoffe, auch wenn du dein Spiegelei komplett durchgebraten isst:
- Vitamin A
- Vitamin E
- Vitamin D
- Folat (Folsäure)
- B-Vitamine
- Zink
- Eisen
- Cholin
Dem Cholin darfst du gerade als Vegetarierin besondere Aufmerksamkeit schenken, denn dieser eng mit B-Vitaminen verwandte Stoff hat eine wichtige Funktion bei der Hirnentwicklung deines Babys und wirkt ähnlich wie Folat Neuralrohrdefekten entgegen. Es steckt in vielen Lebensmitteln, jedoch in großen Mengen eher in Fleisch und Innereien sowie Eiern. Mit zwei Spiegeleiern hast du schon die Hälfte deines Tagesbedarfs an Cholin in der Schwangerschaft gedeckt.
Bevorzuge Bio-Eier und Eier von freilaufenden Hühnern
Die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie konnten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Salmonellenbefalls in Bio-Betrieben siebenmal niedriger ist als in Betrieben mit Käfighaltung.
Nicht nur das: Auch inhaltlich haben Bio-Eier ihren Verwandten aus Käfighaltung einiges voraus, zum Beispiel enthalten sie ein Drittel mehr Vitamin A und sogar doppelt so viel Vitamin E. Sie warten mit mehr Omega-3-Fettsäuren auf und enthalten dafür weniger entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren.
Alternativen zum Spiegelei
Wie wäre es mit gut durchgegartem Rührei, einem hartgekochten Ei oder einem Omelett? Zugegeben, überraschend viele Frauen berichten von Heißhunger gerade auf Spiegelei mit einem schön weichen Dotter während ihrer Schwangerschaft. Du darfst auch bald wieder zugreifen. Schon unmittelbar nach der Geburt dürfen es wieder Salami, Camembert oder weiches Ei sein.