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Würziger Streichkäse

Schmelzkäse in der Schwangerschaft: Alles, was du wissen musst

Schmelzkäse in der Schwangerschaft – ist das sicher? In Sachen Lebensmittel müssen Schwangere einiges berücksichtigen und auf manches verzichten. Wir erklären, ob das auch für Schmelzkäse gilt und worauf du achten solltest, um Risiken wie Infektionen mit Listerien zu vermeiden.

Schmelzkäse
© Getty Images/PicturePartners

Kurzübersicht: Schmelzkäse in der Schwangerschaft

Dürfen Schwangere Schmelzkäse essen? Schmelzkäse aus dem Supermarkt ist in der Regel pasteurisiert und kein Rohmilchkäse, weshalb du ihn in der Schwangerschaft essen darfst. Um Keime zu vermeiden, solltest du Schmelzkäse nach dem Anbruch der Packung im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb weniger Tage verzehren.

Woraus besteht Schmelzkäse? Das würzige Käseerzeugnis besteht zu mindestens 50 Prozent aus Käse. Dazu kommen Schmelzsalze und Gewürze. Weitere Lebensmittel wie Salami, Paprika oder Schinken sind erlaubt, dann handelt es sich allerdings um eine Schmelzkäsezubereitung.

Ist Schmelzkäse ungesund? Genau wie andere Käsesorten enthält Schmelzkäse Eiweiß, Fett und Mikronährstoffe wie Kalzium, Zink, Vitamin B12 oder B2. Für die Herstellung werden Schmelzsalze verwendet, üblicherweise Phosphate. Sie können in größeren Mengen die Nieren belasten.

Artikelinhalte:

Die 20 besten Lebensmittel für die Schwangerschaft

Darf man in der Schwangerschaft Schmelzkäse essen?

Die kurze Antwortet lautet: Ja, du darfst Schmelzkäse essen, wenn du schwanger bist. Es können zwar auch Käse aus Rohmilch als Grundlage des beliebten würzigen Käses dienen. Während der Herstellung wird der Käse aber auf über 70 Grad Celsius erhitzt und gilt deshalb als pasteurisiert. Potenziell schädigende Keime wie Listerien oder Salmonellen sind damit nicht mehr enthalten. Das gilt sowohl für den streichfähigen Käse aus der Packung als auch für die beliebten Schmelzkäseecken oder Scheiblettenkäse.

Aufgrund der enthaltenen Schmelzsalze (in der Regel Phosphate) kann es aber eine gute Idee sein, nicht zu viel davon in der Schwangerschaft zu essen. Warum das so ist, erfährst du weiter unten im Artikel.

Keine Gefahr durch Listerien im Schmelzkäse

Vor allem Listerien sind von Schwangeren gefürchtet, denn die robusten Bakterien überleben selbst kurzzeitiges Einfrieren unbeschadet. Nur ausreichendes Erhitzen tötet sie zuverlässig ab. Deshalb sind vor allem nicht ausreichend durchgegarte oder unpasteurisierte tierische Lebensmittel in der Schwangerschaft tabu. Das gilt für viele Käsesorten aus Rohmilch, aber auch für Salami, Mett- und Teewurst & Co.

Industriell hergestellter und gut verpackter Schmelzkäse aus dem Supermarkt ist allein schon aufgrund des Herstellungsprozesses (Erhitzen) pasteurisiert und enthält deshalb keine krank machenden Bakterien mehr. Genau wie Frischkäse ist also auch Schmelzkäse ein geeigneter Streichkäse für Schwangere.

Lesetipp: Listeriose: Symptome und Übertragung von Listerien

Übrigens: Wird ein Milch- oder Käseprodukt aus roher Milch hergestellt, muss dies in der EU deutlich sichtbar auf der Packung gekennzeichnet werden. Findest du keinen solchen Hinweis auf der Packung, kannst du davon ausgehen, dass dein Käse pasteurisiert ist.

Schmelzkäse und schwanger: Darauf solltest du beim Verzehr achten

Achte beim Kauf soweit möglich auf Frische. Die Verpackung sollte unbeschädigt und das Mindesthaltbarkeitsdatum vor dem Verzehr sicherheitshalber noch nicht erreicht sein. Um offenen Schmelzkäse vom Buffet oder aus der offenen Theke solltest du lieber einen Bogen machen. Hier ist oft nicht klar, wie lange er dort schon liegt.

Nach dem Anbrechen der Packung brauchst du den Schmelzkäse am besten innerhalb weniger Tage auf. Lagere ihn im Kühlschrank, damit er möglichst frisch bleibt.

Was ist Schmelzkäse?

Für die Herstellung von Schmelzkäse wird Käse zerkleinert, mit Schmelzsalzen vermischt und erhitzt. Häufig verwendete Käsesorten sind Gouda und Butterkäse für die eher milden Varianten, Emmentaler oder Cheddar für die eher würzigen. Auch Weichkäse ist möglich. In der Schweiz, dem Herkunftsland des Schmelzkäses, verwendet man traditionell Emmentaler, Gruyère, Appenzeller und Tilsiter.

In Deutschland gilt Schmelzkäse als "Käseerzeugnis" und muss mindestens 50 Prozent Käse (bezogen auf die Trockenmasse) enthalten. An Schmelzsalzen werden Salze von Milch- oder Zitronensäure oder Phosphate verwendet. Sie sorgen dafür, dass sich Fett oder Molke nicht vom Milcheiweiß trennen, wie es normalerweise beim Erhitzen passieren würde. Zudem sind bis zu ein Prozent Gewürze erlaubt.

Schmelzkäsezubereitungen ("Schmierkäse") dürfen bis zu 15 Prozent weitere Lebensmittel zugefügt werden. Beliebt sind Champignons, Schinken oder Gemüse.

Phosphate: Schmelzkäse in der Schwangerschaft lieber dosiert genießen

Aufgrund der langen Haltbarkeit und der Verwendung von Phosphaten als Schmelzsalzen gilt Schmelzkäse gemeinhin als eher ungesund. Phosphate kommen natürlicherweise in Lebensmitteln vor, vor allem in Fleisch- und Milchprodukten.

Künstliche Phosphatsalze können jedoch vom Körper im Gegensatz zu den natürlichen Salzen fast vollständig aufgenommen werden. Die Nieren müssen nun Schwerstarbeit leisten. Das ist auch der Grund dafür, warum Menschen mit Nierenerkrankungen auf Lebensmittel mit viel künstlich zugesetzten Phosphaten verzichten sollten. Dazu gehören neben Schmelzkäse auch viele Fertiglebensmittel und vor allem Fast Food.

Hohe Phosphatzufuhr begünstigt möglicherweise Schwangerschaftsdiabetes

Einen weiteren Grund, die Zufuhr künstlicher Phosphate in der Schwangerschaft zu reduzieren, liefert eine Studie aus dem Jahr 2023: Das Forschungsteam fand Hinweise darauf, dass eine hohe Phosphatzufuhr während der Schwangerschaft möglicherweise die Entstehung von Schwangerschaftsdiabetes begünstigt.

Die Studie unter Federführung des Universitätsklinikums Mannheim schloss 826 Mutter-Kind-Paare ein und fand diese Hinweise unabhängig von möglichen störenden Faktoren wie Alter oder BMI.

Nährstoffprofil des Käses bleibt erhalten

Schmelzkäse enthält aber auch Nährstoffe, die trotz der Weiterverarbeitung erhalten bleiben. Zu nennen wären hier:

  • Kalzium
  • Eiweiß
  • Zink
  • Vitamin B12
  • Vitamin B2
  • Vitamin A

Die Zusammensetzung der Nährstoffe wie auch der Milchzuckergehalt sind abhängig von der enthaltenen Käsesorte. So enthalten zum Beispiel Emmentaler und Bergkäse viel Vitamin B2, Cheddar oder Appenzeller sind von Natur aus praktisch laktosefrei. Leider ist auf der Verpackung meist nicht ersichtlich, welcher Käse verarbeitet wurde.

Salz, Fett und natürlich Kalorien sind in Schmelzkäse ebenfalls reichlich enthalten. Wenn du auf eine gesunde Gewichtszunahme in der Schwangerschaft achten möchtest, solltest du das im Hinterkopf behalten.

Und was ist mit Kochkäse in der Schwangerschaft?

Auch Kochkäse ist ein Schmelzkäse. Die regionale Spezialität ist vor allem in Hessen, dem Odenwald und Franken sowie in Luxemburg beliebt. Das Besondere: Kochkäse wird aus Sauermilchkäse und Sahne, Butter oder Butterschmalz sowie Schmelzsalzen oder Natron hergestellt. Der fettarme Sauermilchkäse (beliebte Sorten: "Harzer" oder "Handkäse") an sich ist ein Rohmilchkäse, weshalb du in der Schwangerschaft lieber auf ihn verzichten solltest.

Für die Herstellung von Kochkäse wird der Sauermilchkäse erhitzt. Bei der industriellen Produktion wird der Käse meist aufgekocht, sodass Listerien & Co. keine Chance haben. Etwas anders sieht es aus, wenn Kochkäse selbst gemacht oder frisch an der Käsetheke oder im Restaurant angeboten wird.

Es gibt nämlich unterschiedliche Rezepte zur Herstellung von Kochkäse, und nicht für jede Variante wird der Käse tatsächlich aufgekocht: So sieht das traditionelle Rezept im Widerspruch zum Namen nur ein Erhitzen bis 42 Grad Celsius vor.

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