Schmand in der Schwangerschaft: Ist er unbedenklich?

Artikelinhalte:

• Schmand ist sicher für Schwangere
• Herstellung
• Ist Schmand gesund?
• Schmand, saure Sahne oder Crème fraîche?

Die 20 besten Lebensmittel für die Schwangerschaft

Schmand kannst du in der Schwangerschaft unbeschwert genießen

Schmand ist ein echter Allrounder, der herzhafte Gerichte, Suppen, Salate und sogar Desserts mit seinem fein-säuerlichen Geschmack und der cremigen Konsistenz verfeinert. Kein Wunder, wenn du auch in der Schwangerschaft nicht auf Schmand verzichten möchtest.

Bei dem Sauermilchprodukt darfst du unbeschwert zugreifen, denn Schmand wird aus pasteurisierter Milch hergestellt. Bei der Pasteurisierung werden Keime zuverlässig abgetötet.

Allerdings liegt der Fettgehalt des säuerlichen Milchprodukts bei durchschnittlich 20 bis 40 Prozent. Eine Alternative mit niedrigerem Fettanteil ist saure Sahne, die du genau wie Schmand in der Schwangerschaft essen darfst.

Schmand solltest du im Kühlschrank lagern und nach dem Anbrechen innerhalb weniger Tage aufbrauchen.

Sicher in der Schwangerschaft: So wird Schmand hergestellt

Schmand entsteht wie alle Sauermilchprodukte durch die Zugabe von Milchsäurebakterien: Dafür werden dem (in aller Regel pasteurisierten) Milch-Sahne-Gemisch Milchsäurebakterien zugesetzt, die Masse dickt an und wird mit der Zeit säuerlich.

Ob bei diesem Prozess Joghurt, saure Sahne, Crème fraîche oder eben Schmand entsteht, hängt unter anderem von der Art und Zusammensetzung der Milchsäurebakterien ab. Auch die Temperatur spielt eine Rolle. So wird Joghurt beispielsweise mit Bakterien hergestellt, die nur bei Wärme (über 50 Grad Celsius) reagieren, während für Schmand eine niedrigere Temperatur ausreicht.

Für die Sicherheit von Schmand und Co. in der Schwangerschaft spielt das aber keine Rolle, denn die in Deutschland im Supermarkt verkauften Sauermilchprodukte werden alle aus pasteurisierter Milch hergestellt. Ist das nicht der Fall, muss dies auf der Packung gut lesbar deklariert werden.

Warum du in der Schwangerschaft auf Rohmilchprodukte verzichten solltest

Rohe Milch kann Bakterien enthalten, die gefährliche Infektionen bei Schwangeren auslösen und sowohl die Schwangerschaft als auch das ungeborene Kind gefährden können. Besonders Listerien sind weit verbreitet. Die Bakterien können bei Schwangeren eine Infektionskrankheit namens Listeriose verursachen. Geht sie auf das Kind über, kann es zu schweren Schädigungen bis hin zu Fehl-, Früh- oder stiller Geburt kommen.

Aus diesem Grund solltest du in der Schwangerschaft auf Produkte aus roher Milch verzichten. In Deutschland sind die allermeisten Käse- und Milchprodukte aus pasteurisierter Milch hergestellt. Andernfalls findest du auf der Verpackung den Hinweis "aus Rohmilch hergestellt".

Beim Pasteurisieren wird die Milch kurzzeitig auf eine Temperatur von 65 Grad Celsius erhitzt, um Keime wie Listerien, aber auch Salmonellen, Campylobacter oder E.coli zuverlässig abzutöten.

Ist Schmand für Schwangere gesund?

Gesäuerte Milcherzeugnisse wie Schmand haben einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit. Das Thema ist auch für Schwangere interessant, denn immer häufiger zeigen Studien, dass die Darmflora der werdenden Mutter sich bereits in der Schwangerschaft auf das Baby auswirken kann.

Mit 2,8 Gramm Eiweiß je 100 Gramm liegt Schmand in Sachen Proteinquelle eher im Mittelfeld. Dafür enthält er reichlich Vitamin A, Vitamin E sowie die Vitamine B3 und B5. An Mineralstoffen und Spurenelementen liefert Schmand – keine Überraschung – eine gute Portion Kalzium, dazu noch Zink und Phosphor.

Schmand enthält weniger Laktose als frische Milch

Sauermilchprodukte wie Schmand, Joghurt oder Dickmilch enthalten durch den Fermentationsprozess durchschnittlich 20 Prozent weniger Laktose als Frischmilch. Mit 3,6 Gramm Milchzucker je 100 Gramm ist Schmand zwar nicht laktosefrei, aber laktosereduziert, was ihn für manche Menschen besser verträglich macht. Bei Laktoseintoleranz solltest du lieber zu ausdrücklich laktosefreiem Schmand greifen.

Schmand, saure Sahne und Crème fraîche: Wo liegt der Unterschied?

Bei allen drei Erzeugnissen handelt es sich um Sauermilchprodukte, das heißt, sie werden unter Zugabe von Milchsäurebakterien hergestellt. Welches Produkt letztlich entsteht, hängt von Zusammensetzung und Art der Milchsäurebakterien ab. Eines haben sie neben dem leicht säuerlichen Geschmack gemeinsam: Crème fraîche, saure Sahne und Schmand sind in der Schwangerschaft erlaubt.

Sie unterscheiden sich jedoch in einigen Punkten voneinander:

• Fettgehalt: Saure Sahne ist mit etwa 10 Prozent die fettärmste Variante, Schmand kann zwischen 20 und 40 Prozent Fett enthalten, Crème fraîche ist mit 30 bis 40 Prozent Fett dabei. Aufgrund des niedrigeren Fettgehalts flockt Saure Sahne in warmen oder heißen Gerichten schnell aus, besser geeignet sind Crème fraîche oder Schmand.

• Konsistenz: Besonders stichfest ist saure Sahne, Schmand immerhin noch leicht stichfest und – wie der Name schon sagt – Crème fraîche hat eine cremige, aufgrund des hohen Fettgehalts aber löffelfeste Konsistenz.

• Geschmack: Eher mild ist Schmand im Geschmack, Crème fraîche und saure Sahne sind etwas säuerlicher.

Übrigens meint der eher im Süden Deutschlands verbreitete Begriff "Sauerrahm" das Gleiche wie saure Sahne.

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