Ofenkäse in der Schwangerschaft: erlaubt oder lieber verzichten?
Cremig-lecker und im Handumdrehen zubereitet: Kein Wunder, dass Ofenkäse so beliebt ist. Allerdings fragen sich viele Schwangere, ob die Express-Mahlzeit auch für sie geeignet ist. Wir beantworten dir die wichtigsten Fragen dazu!
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Kurzübersicht: Ofenkäse in der Schwangerschaft
Ist Ofenkäse für Schwangere sicher? Ja, auch in der Schwangerschaft darfst du Ofenkäse essen, ohne dir Sorgen um dein Baby machen zu müssen. Einzige Voraussetzung: Der Käse wurde ausreichend lange/hoch erhitzt und ist komplett geschmolzen.
Warum ist roher Ofenkäse ein Risiko? Die Rinde von nicht erhitztem Rot- oder Weißschimmelkäse kann Listerien beherbergen, selbst wenn der Käse aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Eine Infektion mit diesen Bakterien kann auf das ungeborene Baby übergehen und schlimme Folgen bis hin zur Fehlgeburt haben.
Auf einen Blick:
- Dürfen Schwangere Ofenkäse essen?
- Was ist mit der Rinde?
- Aufwärmen oder nicht?
- Wieso Rohmilch riskant ist
- Ofenkäse richtig zubereiten
- Wie gesund ist Ofenkäse?
Rougette & Co.: Dürfen Schwangere Ofenkäse essen?
Die gute Nachricht für Ofenkäse-Fans gleich vorab – du musst auf den geschmolzenen Weichkäse auch in der Schwangerschaft nicht verzichten. Wichtig ist nur, dass du etwas Zeit und Geduld mitbringst, um den Käse nach Packungsanweisung zuzubereiten.
Damit Ofenkäse für Schwangere sicher ist, sollte er rund 20 Minuten im vorgeheizten Backofen (etwa 180 bis 200 Grad) verbringen. Am besten hältst du dich an die Hinweise, die du auf der Verpackung aufgedruckt findest. Fertig und sicher ist dein Ofenkäse erst, wenn das Innere komplett geschmolzen ist.
Listerien sitzen vor allem auf der Käserinde
Auch wenn viele Ofenkäse, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, aus pasteurisierter Kuhmilch hergestellt werden, können sich auf der Rinde dennoch in seltenen Fällen krankmachende Keime wie Listerien tummeln.
Deshalb ist es so wichtig, dass der Käse ausreichend lange und komplett durcherhitzt wird, bevor du ihn genießt: Listerien sterben ab, sobald ein Lebensmittel zwei Minuten lang auch in seinem Inneren mindestens 70 Grad heiß ist.
Rinde vom Ofenkäse mitessen oder lieber weglassen?
Ist diese Voraussetzung erfüllt, kannst du am Schluss auch die Rinde des Ofenkäses essen. Denn potenziell vorhandene Listerien werden durch die Hitze im Ofen zuverlässig abgetötet.
Willst du hingegen Weichkäse wie Camembert ohne vorheriges Erhitzen essen, solltest du die Rinde in der Schwangerschaft unbedingt entfernen und nur Produkte aus pasteurisierter Milch wählen.
Lesetipp: Camembert in der Schwangerschaft: Erlaubt oder verboten?
Ofenkäse in der Schwangerschaft lieber nicht aufwärmen
Falls von deinem Ofenkäse Reste übrigbleiben, solltest du diese nicht noch mal aufwärmen, um kein Infektionsrisiko einzugehen. Denn in der Zwischenzeit könnten sich Krankheitskeime darauf vermehrt haben.
Darum sind Rohmilchprodukte für Schwangere riskant
Von Rohmilchkäse lässt du am besten ganz die Finger. Eine Ausnahme bilden hier lediglich lang gereifte Hartkäsesorten aus Rohmilch wie Parmesan, den du auch in der Schwangerschaft genießen darfst.
In der EU muss Rohmilch auf der Packungsrückseite aufgeführt werden, wenn sie enthalten ist. Steht bei den Zutaten hingegen nur „Milch“, kannst du davon ausgehen, dass diese pasteurisiert wurde.
Ofenkäse zubereiten: In wenigen Schritten zur leckeren Käsemahlzeit
Nimm den Käse zunächst aus dem Pappkarton, entferne die Plastikfolie und lege den Käse zurück in die runde Holzschachtel.
Jetzt kommt der Ofenkäse bei rund 180 (Umluft) bis 200 (Ober-/Unterhitze) Grad Celsius in den vorgeheizten Backofen (mittlere Schiene).
Um kein Risiko einzugehen, solltest du dir gründlich die Hände waschen, nachdem du den Ofenkäse ausgepackt und in den Ofen gestellt hast.
Nach etwa zehn Minuten Backzeit ritzt du die Rinde kreuzförmig ein und klappst die entstandenen vier Teile nach außen.
Nun wandert der Käse zurück in den Ofen, bis er komplett durchgeschmolzen und flüssig ist. Das dauert nochmals rund zehn Minuten bei 180 bzw. 200 Grad.
Herausnehmen, etwas abkühlen lassen, gegebenenfalls mit Gewürzen wie Paprika, Oregano usw. verfeinern und fertig!
Wie gesund ist Ofenkäse?
Ob schwanger oder nicht: Wenn du Wert auf eine ausgewogene Ernährung legst, sollte Ofenkäse nicht allzu oft auf deinem Speiseplan stehen. Denn der cremige Weichkäse liefert zwar reichlich Kalzium und Eiweiß, aber auch jede Menge Kalorien und gesättigte Fettsäuren.
Gemüse-Sticks als Beilage zum Ofenkäse
Wenn du deiner Ofenkäse-Mahlzeit ein Upgrade in Sachen Nährstoffen verpassen willst, kannst du statt Baguette ein Vollkornbrot oder knackige Rohkost dazu essen. Es eignen sich zum Beispiel Paprika, Gurken, Stangensellerie, Kohlrabi und viele weitere Sorten – einfach in Streifen schneiden, dippen und genießen!
Auch Kartoffeln passen gut zu Ofenkäse, ebenso wie verschiedene Früchte und Honig, den du in der Schwangerschaft bedenkenlos essen kannst.
Listerien sitzen auch auf (Blatt-)Gemüse
Bitte beachten: Rohkost und Salate solltest du in der Schwangerschaft extragründlich waschen, denn auch sie können mit Listerien verschmutzt sein.
Lesetipp: Listerien: Symptome und Übertragung