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Für Schwangere unbedenklich?

Kochschinken in der Schwangerschaft: Erlaubt oder verboten?

Salami und Serrano sind für Schwangere ungeeignet. Doch was ist mit Kochschinken in der Schwangerschaft? Wir verraten dir, ob du den gekochten Schinken essen darfst.

Kochschinken in der Schwangerschaft: Erlaubt oder verboten?
© Getty Images/carlosgaw

Kurzübersicht: Kochschinken in der Schwangerschaft

Ja oder nein? Kochschinken wurde bei der Herstellung erhitzt, du kannst ihn daher in der Schwangerschaft bedenkenlos essen.

Welcher Schinken ist in der Schwangerschaft erlaubt? Neben Kochschinken kannst du auch andere gegarte Wurstsorten verzehren. Dazu gehören zum Beispiel Brühwürste wie Gelbwurst oder gegarte Pökelfleischerzeignisse wie Kasseler.

Welcher Schinken ist in der Schwangerschaft verboten? Nicht zu empfehlen sind Rohwurstsorten wie Salami. Da sie bei der Herstellung nicht ausreichend erhitzt werden, könnten sich darin Krankheitserreger wie Listerien oder Toxoplasmen befinden, die für das Ungeborene gefährlich werden können. Sicherheitshalber wird daher von dem Verzehr abgeraten.

Artikelinhalte im Überblick:

Tabu-Lebensmittel: Das dürfen Schwangere nicht essen

Kochschinken in der Schwangerschaft: ja oder nein?

Die gute Nachricht für alle Schinken-Fans mit Babybauch: Wer auf Kochschinken in der Schwangerschaft Lust hat, darf bedenkenlos zugreifen. Von Kochschinken geht keine Infektionsgefahr aus, die für dein Ungeborenes bedenklich werden könnte.

Warum ist Schinken in der Schwangerschaft verboten?

Der Verzehr von Schinken ist in der Schwangerschaft nicht automatisch verboten. Hier kommt es nämlich ganz auf die Sorte an. Einige Schinkensorten wie Serrano oder Parma werden bei der Herstellung nicht oder nur unzureichend erhitzt. Sie tragen daher auch die Bezeichnung „Rohschinken“. Solche Wurstwaren können in manchen Fällen mit Krankheitserregern wie Listerien oder Toxoplasmen belastet sein.

Falls eine Infektion mit diesen Erregern auftritt, könnten dem ungeborenen Baby schwere gesundheitliche Folgen drohen. Um das Risiko für solche potenziellen Folgen so gering wie möglich zu halten, wird Schwangeren vorsichtshalber von dem Verzehr der Rohwürste abgeraten. Gegarte Wurstsorten stellen in der Schwangerschaft hingegen kein Problem dar.

Toxoplasmose durch Schinken in der Schwangerschaft

Verzehrt eine Schwangere Lebensmittel, die mit Toxoplasmen belastet sind, könnte es zu einer Infektion kommen, die auf das Ungeborene übertragen wird. Auch wenn das Risiko bei rohen Wurstprodukten gering ist, kann es nicht ausgeschlossen werden.

Bei einer Toxoplasmose sind unter anderem Schädigungen des Ungeborenen oder eine Fehlgeburt möglich. Wer in seinem Leben bereits an einer Toxoplasmose erkrankt war, muss sich um eine erneute Infektion mit dem Erreger keine Sorgen machen. Deinen Antikörper-Status kannst du per Blutuntersuchung in deiner gynäkologischen Praxis feststellen lassen.

Lesetipp: Hier bekommst du alle Infos zur Toxoplasmose in der Schwangerschaft.

Listeriose durch Schinken in der Schwangerschaft

Auch bei einer Infektion mit Listerien können die Erreger auf das Baby übergehen. Dies kann noch während der Schwangerschaft oder bei der Geburt passieren. Eine Listeriose kann mit einer Tot- oder Frühgeburt einhergehen oder beim Neugeborenen unter anderem eine Blutvergiftung (Sepsis) sowie eine Hirnhautentzündung (Meningitis) verursachen.

Eine Listeriose führt im Gegensatz zur Toxoplasmose nicht zu einer lebenslangen Immunität. Selbst wer bereits eine Listeriose hatte, kann daher in der Schwangerschaft erneut erkranken. Mögliche Gefahrenquellen wie rohes Fleisch, rohe Wurst, rohen Fisch und Rohmilchkäse wie zum Beispiel Camembert solltest du in der Schwangerschaft daher sicherheitshalber meiden.

Lesetipp: Hier erfährst du noch mehr über Listeriose.

Warum ist Kochschinken in der Schwangerschaft unbedenklich?

Gekochter Schinken wird bei der Herstellung stark erhitzt. Dabei sterben Krankheitserreger wie Listerien und Toxoplasmen ab. Bereits bei einer Kerntemperatur von 70 Grad für mindestens zwei Minuten werden diese Krankheitserreger unschädlich gemacht.

Du kannst Kochschinken in der Schwangerschaft daher genießen. Achte aber darauf, dass du den Schinken ordnungsgemäß im Kühlschrank lagerst. Am besten kaufst du abgepackte Produkte und verzehrst sie vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. Ist die Packung einmal angebrochen, solltest du Reste in Frischhaltefolie einwickeln und innerhalb von zwei bis drei Tagen verbrauchen. Zur Sicherheit kannst du angebrochenen Kochschinken in der Schwangerschaft für Gerichte verwenden, die vor dem Verzehr erhitzt werden – zum Beispiel für Aufläufe und Nudelsaucen.

Welchen Schinken darf ich in der Schwangerschaft essen?

Neben Kochschinken gibt es noch weitere Wurstsorten, die bei der Herstellung erhitzt werden und daher für schwangere Frauen als Alternative zu Kochschinken infrage kommen. Das Bundeszentrum für Ernährung nennt zum Beispiel folgende Wurstsorten, bei denen es sich um gegarte Pökelfleischerzeugnisse, Brühwürste oder Kochwürste handelt:

  • Putenbrust
  • Kasseler
  • Bierwurst
  • Bierschinken
  • Fleischwurst
  • Gelbwurst
  • Jagdwurst
  • Leberkäse
  • Lyoner
  • Mortadella
  • Corned Beef
  • Blutwurst
  • Leberwurst
  • Sülzen

Tipp: Wenn du Lust auf Rohwurst wie Salami oder rohe Pökelfleischerzeugnisse wie Räucherspeck hast, kannst du diese Lebensmittel einfach ausreichend lange und stark genug erhitzen. Dann sind diese Wurstsorten ebenfalls unbedenklich, da mögliche Krankheitserreger bei einer solchen Zubereitung absterben. Salami auf der Pizza oder Speck auf dem Flammkuchen stellen also kein Risiko für eine Infektion mit Listerien dar.

Ist Kochschinken gesund?

Am besten isst du Kochschinken in der Schwangerschaft nur in Maßen. Wie alle Fleisch- und Wurstsorten liefert er dir zwar Eisen, aber auch viele tierische Fette, die als ungesund gelten. Kochschinken wird aus Schweinefleisch hergestellt und gehört zu den verarbeiteten Fleischwaren, die Studien zufolge mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Darmkrebs verbunden sind.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt allgemein, nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu sich zu nehmen. Am besten setzt sich deine Ernährung zu drei Vierteln aus pflanzlicher Kost zusammen – nur maximal ein Viertel sollte aus tierischen Lebensmitteln bestehen.

Deinen Eisenbedarf kannst du zum Beispiel mithilfe von Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Kernen und Samen decken. Wenn sich bei einer werdenden Mutter Symptome für einen Eisenmangel bemerkbar machen oder die Blutwerte darauf hinweisen, können entsprechende Präparate verordnet werden. Möchtest du dich rein vegetarisch oder vegan ernähren, solltest du das Vorgehen mit deiner ärztlichen Begleitung besprechen. Auch hier können Nahrungsergänzungsmittel in ärztlicher Absprache eingenommen werden.

Lesetipp: Du möchtest noch mehr über die richtige Ernährung in der Schwangerschaft erfahren? Dann bitte hier entlang.

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