Suchen Menü
Gesunde Knolle

Knoblauch in der Schwangerschaft: Erlaubt oder verboten?

Die kleine Knolle gehört zu den gesündesten Lebensmitteln, doch ist Knoblauch in der Schwangerschaft ebenfalls geeignet? Welche positiven Wirkungen Knoblauch hat und in welchen Fällen du lieber darauf verzichten solltest.

Knoblauch in der Schwangerschaft
© Getty Images/Robert Daly

Kurzübersicht: Knoblauch in der Schwangerschaft

Ja oder nein? Generell kannst du Knoblauch in normalen Mengen problemlos während der Schwangerschaft essen. Als normal wird eine Aufnahme von bis zu fünf Gramm am Tag verstanden. Nur in speziellen Erkrankungsfällen sollte gar kein Knoblauch verzehrt werden.

Wann kein Knoblauch? Wenn dir von dem Geruch oder Geschmack übel wird, verzichte in dieser sensiblen Zeit auf den Verzehr von Knoblauch. Auch wenn du Knoblauch nicht verträgst und durch ihn Beschwerden wie Durchfall oder Blähungen bekommst, solltest du ihn nicht essen. Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauch nur nach ausdrücklicher ärztlicher Absprache einnehmen!

Ist Knoblauch gesund? Die Zehen haben zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit. Sie wirken antientzündlich, können uns Viren und Bakterien vom Leib halten. Besonders geschätzt werden die Sulfide (sekundäre Pflanzenstoffe), die sich in allen Lauchgewächsen befinden.

Artikelinhalte im Überblick:

Tabu-Lebensmittel in der Stillzeit

Knoblauch in der Schwangerschaft: ja oder nein?

Das Lauchgewächs ist eine sehr gesunde Zutat, du darfst Knoblauch in der Schwangerschaft problemlos essen. Nur solltest du es mit der Menge nicht übertreiben: Bis zu fünf Gramm Knoblauch pro Tag gelten generell als unbedenklich. Das entspricht etwa ein bis zwei Zehen täglich. Wer mehr isst, könnte dadurch gegebenenfalls Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Blähungen oder Sodbrennen bekommen.

Wann kein Knoblauch in der Schwangerschaft?

In einigen Fällen solltest du auf Knoblauch verzichten oder seinen Konsum zumindest einschränken:

  • Abneigung: In der Schwangerschaft entwickeln viele Frauen Gelüste oder Aversionen. Vor allem intensiv schmeckende oder riechende Lebensmittel sind davon häufig betroffen. Kaffee und Knoblauch gehören zu den Lebensmitteln, die in der Zeit mit Babybauch oft Abneigungen hervorrufen. Allein schon der Geruch von Knoblauch kann bei dir möglicherweise Übelkeit hervorrufen.

  • Unverträglichkeit: Nicht jeder Mensch verträgt Knoblauch. Sollten bei dir nach dem Verzehr Magen-Darm-Beschwerden auftreten, verzichte auf den Einsatz der Zehen. Knoblauch kann auch allergische Reaktionen hervorrufen. Dies geschieht eher bei Menschen, die gleichzeitig an einer Pollenallergie leiden.

  • Nahrungsergänzungsmittel: Generell sollten Nahrungsergänzungsmittel nie eigenmächtig, sondern nur auf ärztliche Empfehlung eingenommen werden. In der Schwangerschaft solltest du dich an diese Empfehlung unbedingt halten und stets ärztliche Rücksprache halten. Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauch können zudem Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten zeigen – auch deshalb ist Vorsicht geboten.

  • Erkrankung oder Medikamenteneinnahme: Knoblauch kann eine blutverdünnende Wirkung haben. Medizinisch bedeutsam wird das aber in der Regel nur bei extremem Verzehr oder bei der Einnahme von hochdosierten Präparaten. Gesunde Schwangere müssen bei normalen Mengen kein Risiko wie Blutungen befürchten. Sollten bei dir aber Vorerkrankungen wie eine Blutungsneigung oder Komplikationen bestehen oder solltest du bestimmte Medikamente einnehmen müssen, besprich mit deiner*deinem Ärztin*Arzt, welche Lebensmittel speziell für dich geeignet sind.

Schmeckt das Baby den Knoblauch in der Schwangerschaft?

Einige Schwangere sorgen sich, dass der intensive Knoblauchgeschmack vom Baby als unangenehm wahrgenommen werden könnte. Tatsächlich haben Studien herausgefunden, dass dein Baby im Mutterleib bestimmte Lebensmittel „mitschmeckt“ – Knoblauch gehört dazu. Demnach gehen die Aromastoffe in das Fruchtwasser über und prägen dessen geschmackliche Zusammensetzung.

Negative Folgen hat das gemeinsame Geschmackserlebnis aber nicht. Wenn überhaupt, gewöhnt sich dein Nachwuchs bereits im Bauch an den Geschmack und zeigt später gegebenenfalls eine höhere Toleranz.

Knoblauch in der Stillzeit lieber weglassen?

Knoblauch gehört ebenso wie Hülsenfrüchte, Kohl oder Zwiebeln zu den Lebensmitteln, die Blähungen verursachen können. Da sie beim Stillen in die Muttermilch übergehen, könnten daher möglicherweise auch Effekte bei deinem Baby auftreten.

Aber: Nach aktuellen Erkenntnissen ist es nicht nötig, dass eine Mutter in der Stillzeit potenziell blähende Lebensmittel meidet. Sollten sich nach deinem Verzehr tatsächlich Beschwerden bei deinem Kind zeigen, kannst du die Lebensmittel immer noch weglassen.

Lesetipp: Hier erfährst du mehr über die sensible Verdauung von Neugeborenen.

Tipps und Tricks für Knoblauch in der Schwangerschaft

Wenn du Knoblauch in der Schwangerschaft genießen möchtest, kannst du folgende Hinweise beachten:

  • Lagerung: Bewahre Knoblauch trocken und lichtgeschützt auf. Bei Zimmertemperatur hält er sich etwa einen bis zwei Monate. Ob der Knoblauch noch gut ist, erkennst du an seinen Zehen: Diese müssen fest sein und dürfen keine weichen Stellen haben. Wenn sich Schimmel gebildet hat, solltest du den Knoblauch wegschmeißen.

  • Zerkleinerung: Wichtig ist, dass du die geschälten Knoblauchzehen mit dem Messer hackst oder eine Presse verwendest. Durch das Zerkleinern treten die sekundären Pflanzenstoffe aus und können ihre Wirkung im Körper entfalten.

  • Zubereitung: Die Schale des Knoblauchs solltest du stets entfernen. Wer es mag und verträgt, kann ihn anschließend roh verzehren. In diesem Fall sollte er nach dem Schälen mit einem sauberen Messer zerkleinert werden. Du kannst ihn nach dem Schälen auch waschen. Wenn du den Knoblauch in einer Pfanne erhitzt, wird er etwas milder im Geschmack und ist oft auch verträglicher. Hier solltest du nur darauf achten, ihn nicht zu stark zu erhitzen, da er sonst bitter wird.

Was ist Knoblauch?

Knoblauch (Allium sativum) ist ein Lauchgewächs, das als Gewürz oder Gemüse verwendet wird. Es besteht aus einer Knolle mit mehreren Zehen, die je nach Größe zwischen 50 und 140 Gramm schwer ist. Von außen ist die Knolle von einer dünnen Haut umschlossen.

Es gibt verschiedene Knoblauchsorten – zum Beispiel frischen Knoblauch, getrockneten Knoblauch oder schwarzen Knoblauch. Bei Letzterem handelt es sich um fermentierten weißen Knoblauch. Als Gewürz für Speisen wird Knoblauch weltweit verwendet. Knollen, die es in Deutschland zu kaufen gibt, kommen meistens aus Spanien oder China.

Durch das Zerkleinern von Knoblauch bei der Zubereitung oder durch das Kauen werden Schwefelverbindungen freigesetzt: Das enthaltenen Alliin wird zu Allicin und über die Haut oder die Atmung ausgeschieden. Daher riecht ein Mensch nach dem Verzehr von Knoblauch nach der Knolle.

Ist Knoblauch gesund?

Tatsächlich gehört Knoblauch zu den gesündesten Lebensmitteln. Seine Wirkung auf die menschliche Gesundheit wurde in vielen Studien untersucht und seine positiven Effekte sind teilweise belegt. Aufgrund seiner vielfältigen Wirkung wird er auch als Heilpflanze bezeichnet.

Knoblauch enthält unter anderem:

  • Ballaststoffe
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • B-Vitamine
  • Vitamin C
  • sekundäre Pflanzenstoffe

Besonders den sekundären Pflanzenstoffen werden positive Auswirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben. Es handelt sich dabei um schwefelhaltige Verbindungen (Sulfide), die der Knoblauchknolle Geschmack und Geruch verleihen. Der Hauptwirkstoff in Knoblauch ist das sogenannte Allicin. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) können folgende Gesundheitseffekte, die vorwiegend in Tier- und In-vitro-Versuchen erprobt wurden, durch die Sulfide entstehen:

  • antibiotisch (Abwehr von Bakterien)
  • antioxidativ (Schutz vor antioxidativem Stress/Zellschutz)
  • antithrombotisch (Schutz vor Thrombosen/gerinnungshemmend)
  • blutdrucksenkend
  • cholesterinsenkend

Außerdem werden die Sulfide mit einem verringerten Risiko für bestimmte Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.

Trotz der vielen positiven Wirkungen sind Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauch oder Lebensmittel nicht dazu geeignet, eigenmächtig Erkrankungen zu behandeln: Der Einsatz von Knoblauchpräparaten kann zum Beispiel keine angeordnete Antibiotika-Therapie ersetzen!

Lesetipp: Hier findest du alle Informationen rund um eine gesunde und ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft.

Muttermilch und Stillen: 17 Fakten zum Staunen und Weitererzählen
Neuste Artikel in dieser Rubrik
Vorsicht geboten?

Ab und zu ein Leberwurstbrot – kann das dem Ungeborenen schaden? Wir verraten dir, was Fachleute sagen. → Weiterlesen

Dürfen Schwangere Mascarpone essen?

Gehört Mascarpone zu den Tabu-Lebensmitteln in der Schwangerschaft? Wir klären über die Frischkäsezubereitung auf und verraten, wie du sogar ein Tiramisu genießen darfst. → Weiterlesen

Für Schwangere unbedenklich?

Dich gelüstet es nach einer Scheibe Schinken auf deinem Brot? Wir verraten dir, welchen Aufschnitt Schwangere essen dürfen. → Weiterlesen

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen

Wann kommt mein Baby? Mit dem Geburtsterminrechner kannst du das schnell und einfach herausfinden

mehr lesen...
Weitere interessante Themen