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Natürliche Süße

Honig in der Schwangerschaft: Ist er frei von Listerien & Co.?

Ist Honig für Schwangere sicher? Die gute Nachricht: Honig kann in der Schwangerschaft bedenkenlos verzehrt werden, da sich Keime in ihm nicht vermehren und das Immunsystem von Erwachsenen die Sporen von Clostridium botulinum abwehren kann. Was Schwangere jetzt beachten sollten und welche Vorteile Honig hat, erfährst du hier!

Honig in der Schwangerschaft
© Getty Imges/Wojtek Skora

Kurzübersicht: Honig in der Schwangerschaft

Ist Honig für Schwangere sicher? Ja, in der Schwangerschaft darfst du unbesorgt rohen Honig essen. Aufgrund seiner Zusammensetzung können sich Bakterien nicht darin vermehren. Sporen von Clostridium botulinum überleben zwar, können sich jedoch im Darm von Erwachsenen nicht ansiedeln und auch nicht zum ungeborenen Baby gelangen.

Hat Honig einen gesundheitsfördernden Effekt? Roher Honig enthält bestimmte entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Enzyme, Antioxidantien, Aminosäuren und organische Säuren. Deshalb wird er in der Naturheilkunde schon seit der Antike verwendet.

Ist Honig bei Schwangerschaftsdiabetes erlaubt? Aufgrund des hohen Zuckergehalts solltest du Honig grundsätzlich in der Schwangerschaft in Maßen verzehren. Er besteht zu 80 Prozent aus Fruktose und Glukose und kann daher den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen. Hinweise auf einen positiven Effekt bei Diabetes sind wissenschaftlich nicht gesichert.

Inhalte:

Die 20 besten Lebensmittel für die Schwangerschaft

Honig: Schwangerschaft spricht nicht gegen den Genuss

Honig in der Schwangerschaft ist erlaubt. Ob roher Honig vom Imker wirklich ein "Superfood" und damit für Schwangere besonders wertvoll ist oder es sich lediglich um eine hochkalorische Alternative zu Zucker handelt, wird kontrovers diskutiert.

Fest steht: Aufgrund seiner Zusammensetzung können sich krank machende Keime wie die gefürchteten Listerien im Honig nicht vermehren, was ihn auch für Schwangere sicher macht.

Das gilt genauso für Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum. Diese sind zwar sehr widerstandsfähig und überleben im Honig. Das Immunsystem Erwachsener verhindert jedoch nach dem Essen eine Ansiedlung und Vermehrung im Darm.

Zum ungeborenen Baby im Bauch gelangen und den gefürchteten Botulismus auslösen können die Sporen während der Schwangerschaft ebenfalls nicht. Auch hinsichtlich Toxoplasmose stellt Honig für werdende Mamas keine Gefahr dar.

Wie gesund ist Honig für Schwangere?

Honig gehört wohl zu den am meisten geschätzten Naturprodukten, nicht nur für Schwangere. Aufzeichnungen aus der Antike zeugen vom frühen Einsatz von Honig als Nahrungs- und Stärkungsmittel sowie der Verwendung in der traditionellen Medizin.

Heute wird Honig als alternative medizinische Behandlung für die Wundheilung, bei Erkältungskrankheiten und als Kosmetikprodukt verwendet.

Schaut man sich die Studienlage an, gibt es zumindest Hinweise auf verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen von Honig:

  • antioxidativ
  • entzündungshemmend
  • antibakteriell

Zudem soll Honig schützend auf Nervensystem und Atemwege sowie den Verdauungstrakt wirken und sogar einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System haben.

Aufgrund der nicht ausreichenden Datenlage sind jedoch größere und placebo-kontrollierte Studien erforderlich, um gesicherte Aussagen über die positiven Eigenschaften von Honig treffen zu können.

Honig bei Erkältung in der Schwangerschaft

Als altes Hausmittel zur Linderung von Erkältungssymptomen hat Honig auf jeden Fall einen berechtigten Platz. Tatsächlich zeigen auch hier kleinere Studien, dass Honig sogar Medikamente wie Hustenstiller in den Schatten stellen kann und antibakteriell wirkt.

Das ist in der Schwangerschaft nicht uninteressant, denn in Sachen Medikamentenauswahl sind Schwangere recht eingeschränkt. Also: ran an den Tee mit Honig oder den Honigsirup gegen Halsschmerzen, Husten und Co.!

Bestandteile von Honig

In erster Linie handelt es sich bei Honig um einen natürlichen Süßstoff und eine schnell verfügbare Energiequelle. Er besteht zu 80 Prozent aus Kohlenhydraten (zur Hälfte je aus Fruktose und Glukose), enthält 17 Prozent Wasser und drei Prozent Proteine, Enzyme, Vitamine und Mineralstoffe. Diese drei Prozent haben es aber in sich, denn sie sollen gesundheitsfördernde Effekte haben:

  • Enzyme: Bienen fügen dem Honig bei der Produktion Enzyme hinzu, um ihn haltbar zu machen. Diese machen die Zuckerverbindungen im Honig besser verdaulich und sollen dazu beitragen, dass der Insulinspiegel nach dem Verzehr nicht so stark ansteigt (Letzteres wird aktuell weiter erforscht).

  • Antioxidantien: Sie bekämpfen freie Radikale und reduzieren das Risiko von Zellschäden, was wiederum entzündungshemmend wirkt und Erkrankungen vorbeugen soll.

  • Wasserstoffperoxid: Es entsteht durch das Enzym Glucose-Oxidase und wirkt auf natürliche Art antibakteriell, weshalb Honig erfolgreich zur Wundbehandlung eingesetzt wird.

  • Aminosäuren und organische Säuren: Sie sorgen zusätzlich für die antibakteriellen und wundheilenden Effekte von Honig.

  • Vitamine und Mineralstoffe: In kleinen Mengen enthält Honig Vitamin C und B-Vitamine sowie Kalzium, Kalium und Magnesium.

Warum kann Honig für Babys schädlich sein?

Roher Honig kann Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten. Unter sehr ungünstigen Umständen siedeln sie sich im Darm an und bilden ein Gift, das zu Lähmungen der Atemmuskulatur führt. Diese Erkrankung wird als Botulismus bezeichnet. Unbehandelt führt Botulismus fast immer zum Tod.

Der Verdauungstrakt von Säuglingen ist besonders anfällig für einen Befall, da er in den ersten beiden Lebensjahren noch reifen muss. Fachleute warnen daher vor dem Verzehr von Honig insbesondere im ersten Lebensjahr, manche sogar bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr.

Honig und Ahornsirup sind bis zum 2. Geburtstag tabu

Da Clostridium botulinum äußerst hitzebeständig ist, kann es sogar das Garen oder Backen überstehen. Zur Sicherheit solltest du deinem Baby also auch keine gekochten oder gebackenen honighaltigen Lebensmittel geben, bis seine Darmflora soweit gereift ist, dass sie das Bakterium in Schach halten kann. Das gilt übrigens auch für Ahornsirup.

Lesetipp: Erfahre hier mehr über Honig für Babys und Säuglingsbotulismus.

Können Listerien, Salmonellen und andere Keime im Honig die Schwangerschaft gefährden?

Honig gilt unter anderem als "natürliches Antibiotikum". Tatsächlich ist mittlerweile erwiesen, dass bestimmte bioaktive Stoffe im Honig die Vermehrung von Keimen hemmen können. Aktuell wird Honig sogar als Zusatzstoff gegen Listerien für die Lebensmittelsicherheit untersucht.

Bestimmte Keime, zu denen auch Listerien, Salmonellen, E.coli und Clostridium botulinum gehören, können sich in ihm nicht vermehren, was Honig für Schwangere sicher macht.

Die Sporen des Bakteriums Clostridium bleiben jedoch erhalten. Sie können sich nach dem Essen aber nicht im Darm ansiedeln bzw. vermehren, da die Zusammensetzung der Darmflora erwachsener Menschen dies verhindert. Auch zum ungeborenen Baby gelangen sie nicht.

Honig bei Schwangerschaftsdiabetes

Honig wird häufig als alternatives Süßungsmittel in der Schwangerschaft, auch bei Schwangerschaftsdiabetes, empfohlen. Der Grund: Honig wird nachgesagt, dass er aufgrund seiner Zusammensetzung den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen lässt. Er soll sich sogar positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken – zumindest, wenn die Schwangere ihn in Maßen verzehrt. Das gilt aber nur für naturbelassenen rohen Honig.

Hinweise darauf ergab eine Studienauswertung. Um gesicherte Aussagen darüber treffen zu können, fehlen aber noch größere wissenschaftliche Untersuchungen. Bis dahin gilt: Honig hat eine etwas größere Süßkraft als Zucker, weshalb du weniger davon benötigst. Er hat zwar rund ein Viertel weniger Kalorien, lässt den Blutzuckerspiegel aber dennoch ansteigen – wenn auch nicht ganz so stark wie Zucker.

Honig in der Stillzeit

Auch in der Stillzeit darfst du Honig essen. Verzichte aber unbedingt darauf, Honig auf die Brustwarzen zu geben, um das Baby zum Saugen zu bringen oder ähnliche "gut gemeinte" Ratschläge umzusetzen. Leider haben sich solche unter Umständen gefährlichen Mythen bis heute gehalten.

Es gibt bessere Wege, die Milchproduktion anzuregen bzw. dein Baby zum Trinken an der Brust zu animieren. Hier erfährst du mehr übers Stillen.

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