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Hilfe für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Hebamme: Wie du eine Geburtshelferin in der Nähe findest

Sie ist eine der wichtigsten Stützen für werdende und frisch gebackene Mütter: Eine Hebamme betreut dich während der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett. Wir verraten dir alles über ihre Aufgaben und wie du eine findest.

Freundliche Hebamme begrüßt junge Mutter
© GettyImages/Westend61

Hebammen sind heiß begehrt – und selten! Daher solltest du rechtzeitig mit der Suche beginnen. Die Hebamme stellt für dich und dein Neugeborenes eine wertvolle Unterstützung dar. Denn spätestens, wenn du mit deinem Baby zu Hause bist, kreisen dir zahlreiche Fragen im Kopf. Egal, wie banal sie dir erscheinen mögen, deine Hebamme hat ein offenes Ohr und weiß Rat.

Artikelinhalte im Überblick:

Stillpositionen: 15 beliebte Varianten

Hebamme: Wer ist das eigentlich?

Hebammen arbeiten in Kliniken, Geburtshäusern, ärztlichen Praxen in Zusammenarbeit mit Frauenärzt*innen oder sind selbstständig tätig. Ihr Berufsbild ist vielfältig: Hebammen sind für die Beratung, Betreuung und Beobachtung von Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburt, im Wochenbett und während der Stillzeit zuständig. Außerdem sind sie auf die Pflege von Neugeborenen spezialisiert und beurteilen deren Entwicklung.

Der Beruf der Hebamme ist eine Frauendomäne, doch auch Männer können ihn ausüben. Früher wurden sie als Entbindungshelfer oder Entbindungspfleger bezeichnet, heute nennt man sie ebenfalls Hebammen. Für die Hebammenausbildung ist es nötig, ein Bachelorstudium zu absolvieren. Nach dem Hebammengesetz dürfen sich Personen als Hebammen bezeichnen, die eine erforderliche Ausbildung genossen und erfolgreich eine staatliche Prüfung absolviert haben.

Aufgaben: Was macht eine Hebamme?

Auf Wunsch betreut eine Hebamme die schwangere Frau bereits von Beginn an: Hebammen können die Schwangerschaft feststellen und den Mutterpass aushändigen. Welche Aufgaben die Hebamme im Verlauf der Schwangerschaft übernehmen soll, entscheidet jede Frau selbst. Manche wünschen sich zum Beispiel lediglich eine Betreuung im Wochenbett, andere Frauen möchten die komplette Vorsorge in der Schwangerschaft statt in einer gynäkologischen Praxis bei ihrer Hebamme vornehmen lassen.

Zu den Aufgaben einer Hebamme gehören:

  • Schwangerschaftsvorsorge und Hausbesuche bei Beschwerden während der Schwangerschaft
  • Leitung von Kursen wie Schwangerschaftsgymnastik, Geburtsvorbereitung, Babypflege und Rückbildungsgymnastik
  • Geburtshilfe je nach Anstellung bei Hausgeburten oder bei ambulanten Geburten im Geburtshaus oder in der Klinik
  • klinische und häusliche Wochenbettbetreuung
  • Kontrolle der Säuglingsentwicklung
  • Stillberatung und Beratung bei Beschwerden rund um das Stillen
  • je nach Zusatzausbildung eventuell Angebot von Maßnahmen wie Akupunktur oder Homöopathie

Wie viel kostet eine Hebamme?

Jede schwangere Frau in Deutschland hat Anspruch darauf, von einer Hebamme betreut zu werden. Privatversicherte müssen sich bei ihrer Versicherung darüber informieren, welche Leistungen erstattet werden. Von der gesetzlichen Krankenkasse werden fast alle Leistungen übernommen – zum Beispiel:

  • Beratungen während der Schwangerschaft
  • Vorsorgeuntersuchungen (wenn nicht bei Arzt*Ärztin wahrgenommen)
  • Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden
  • Geburtsvorbereitung (Gebühren für die Teilnahme des*der Partners*Partnerin werden häufig nicht oder nur anteilig übernommen)
  • Betreuung während der Geburt
  • Kurse zur Rückbildung (bei anerkannter Zertifizierung der Kursleitung)

Wichtig ist, dass du dich bei deiner Krankenkasse darüber informierst, welche Bedingungen für die Kostenübernahme genau erfüllt sein müssen.

Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme

Während der Schwangerschaft ist die Hebamme eine wichtige Kontaktperson bei Fragen und Beschwerden. Auf Wunsch kann sie Vorsorgeuntersuchungen durchführen, die im Mutterpass dokumentiert werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Fragen nach der Befindlichkeit
  • Gewichtsdokumentation
  • Blutdruckmessungen
  • Urin- und Blutuntersuchungen
  • Feststellen und Kontrolle der Lage und Größe des Kindes
  • Kontrolle der kindlichen Herztöne

Ultraschall-Untersuchungen können hingegen nur von Ärzt*innen durchgeführt werden. Beobachtet die Hebamme bei Untersuchungen Auffälligkeiten oder Abweichungen vom normalen Schwangerschaftsverlauf wie vorzeitige Wehen, zieht sie eine ärztliche Fachperson hinzu.

Außerdem berät und hilft die Hebamme bei Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Rückenschmerzen und der Wahl des Geburtsorts. Auch bei Ernährungsfragen, bei Problemen am Arbeitsplatz oder bei Fragen zum Thema Sex in der Schwangerschaft gibt die Hebamme Auskunft. Zudem kann geburtshilfliches Fachpersonal die Eltern über Möglichkeiten und Risiken der pränatalen Diagnostik informieren.

Geburtsvorbereitung bei der Hebamme

Hebammen bieten Geburtsvorbereitungskurse an, in denen Schwangere oder Paare verschiedene Übungen, Massage- und Atemtechniken zur Geburtserleichterung kennenlernen und sachliche Informationen rund um die Geburt, Geburtsmethoden und die Risiken erhalten. In den Kursen können werdende Eltern sich auch untereinander über ihre Wünsche und Sorgen austauschen.

Tipps zum Geburtsvorbereitungskurs:

  • Früh genug anmelden: Es ist ratsam, sich frühzeitig über mögliche Kurse zu informieren, sich anzumelden und etwa zwischen der 20. und der 30. Schwangerschaftswoche mit dem Kurs zu beginnen.

  • Die eigene Hebamme um Rat fragen: Der Geburtsvorbereitungskurs muss nicht zwingend bei der eigenen Hebamme stattfinden, denn nicht alle Geburtshelfer*innen bieten solche Kurse an. Es lohnt sich aber trotzdem, bei der persönlichen Betreuung nach einer Adresse zu fragen.

  • Spezielle Kurse: Einige Hebammen bieten die Möglichkeit, einen solchen Kurs online wahrzunehmen. Außerdem gibt es Kurse, die speziell für Männer, Paare oder Mehrfacheltern veranstaltet werden.

Geburtshilfe: Hebamme bei der Entbindung

Ob zu Hause, in der Klinik oder in einem Geburtshaus: Hebammen sind bei Geburten ein wichtiger Bestandteil – sie betreuen dich in allen Geburtsphasen. Unter anderem leiten sie dich zum Beispiel an, welche Geburtspositionen und Atemtechniken du probieren kannst.

  • In der Klinik: Jede Klinikgeburt wird von einer Klinikhebamme begleitet. In Krankenhäusern sind häufig Beleghebammen tätig, die als freiberufliche Hebammen den Kreißsaal für Geburten nutzen. Sie überwachen den Geburtsverlauf, die Vitalität des Ungeborenen und helfen der Schwangeren, sich durch verschiedene Techniken zu entspannen. Es gibt Kliniken, die es ermöglichen, eine eigene Begleithebamme zur Geburt mitzubringen, die dann die Eins-zu-Eins-Betreuung übernimmt.

  • Geburt zu Hause oder im Geburtshaus: Bei einer Geburt in den eigenen Räumlichkeiten oder bei einer Entbindung im Geburtshaus ist die Betreuung besonders intensiv und engmaschig. Falls erforderlich, ist die Hebamme auch dazu in der Lage, einen Dammschnitt zu machen. In Kliniken werden Dammschnitte in der Regel von Ärzt*innen durchgeführt, die in der Endphase der Geburt hinzukommen.

Nachsorge: Wochenbettbetreuung durch die Hebamme

Die Nachsorgehebamme kann dich und dein Neugeborenes in den ersten zehn Tagen und darüber hinaus im Wochenbett betreuen. Dass die Hebamme Mutter und Baby in ihrem Zuhause besucht, ist eine Besonderheit des deutschen Gesundheitssystems.

Aufgaben der Hebamme bei der Wochenbettbetreuung:

  • Babypflege und Sicherheitshinweise: Die Hebamme erklärt den Eltern die Pflege des Babys wie Wickeln, Baden oder Nabelpflege und worauf sie achten müssen, um beispielsweise dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen.

  • Gesundheitscheck: Zudem erkundigt sich die Hebamme nach dem Wohlbefinden der Eltern und kontrolliert die körperliche Kindsentwicklung – etwa durch das Wiegen. Sind Mutter und Kind am dritten Tag nach der Geburt nicht mehr im Krankenhaus, kann die Hebamme die empfohlene Blutentnahme beim Kind, das Neugeborenenscreening, durchführen. Dies muss vorab mit der kinderärztlichen Praxis besprochen werden. Bei Auffälligkeiten oder Komplikationen zieht die Hebamme eine*n Frauen- oder Kinderarzt*ärztin hinzu.

  • Stillberatung: Ein wesentlicher Bestandteil der Betreuung im Wochenbett ist die Stillberatung. Die Hebamme zeigt dir verschiedene Stillpositionen und hilft bei Problemen wie Milchstau. Entscheidest du dich gegen das Stillen oder klappt es aus anderen Gründen nicht, informiert die Hebamme dich über Säuglingsersatznahrung und deren Zubereitung.

Speziell für die Nachsorge gelten für gesetzlich versicherte Frauen folgende Regeln zur Leistungsübernahme durch die Krankenkasse:

  • Tägliche Besuche bis zum zehnten Tag nach der Geburt (einschließlich des zehnten Tages): Im Rahmen der Wochenbettbetreuung kann die Hebamme dich täglich zwei Mal besuchen. Du hast Anspruch auf 20 Hebammenbesuche in dieser Zeit. Bleibst du nach der Geburt noch einige Tage im Krankenhaus, verkürzt sich die Zeit der Betreuung entsprechend: Nach deiner Rückkehr ins Zuhause stehen dir noch so lange tägliche Hebammenbesuche zu, bis die zehn Tage nach der Geburt des Kindes verstrichen sind.

  • Betreuung über den elften Tag nach der Geburt hinaus: Bis zu zwölf Wochen nach der Geburt kann dich die Hebamme weiterhin betreuen, aber nicht mehr täglich. In diesem Zeitraum können weitere 16 Beratungen telefonisch oder durch Hausbesuche erfolgen.

  • Betreuung über zwölf Wochen hinaus: Bis zum Ende der Abstillphase kann dich die Hebamme auf Kosten der Krankenkasse noch höchstens achtmal bei Stillproblemen oder bis zum Ende des neunten Lebensmonats deines Kindes bei Ernährungsproblemen beraten. Für eine Betreuung, die über dieses Angebot hinaus geht, ist eine ärztliche Verordnung erforderlich.

Rückbildung bei der Hebamme

Bereits im Wochenbett zeigt die Hebamme geeignete Übungen zur Rückbildung. Auch Rückbildungskurse werden von den Hebammen angeboten. Online-Rückbildungskurse sind bei einigen Hebammen möglich.

Wenn ein solcher Kurs bis vier Monate nach der Geburt begonnen und bis zum Ende des neunten Monats abgeschlossen ist, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten. Informiere dich bei deiner Krankenkasse über die genauen Bedingungen.

Hier haben wir dir alle Informationen zur Rückbildung nach der Geburt zusammengestellt .

Hebamme für Hilfe in Krisensituationen

Eine Hebamme ist auch in Krisensituationen für Mutter und Kind da. Bei Krankheits- oder Todesfällen vermittelt sie den Kontakt zu Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Psycholog*innen.

Familien, die verstärkt Hilfe benötigen, werden von sogenannten Familienhebammen betreut. Diese Fachkräfte verfügen über eine Zusatzqualifikation und sind darauf spezialisiert, Teenagermütter, Familien mit psychischen Belastungen oder Suchterkrankungen zu unterstützen.

Mehr Informationen dazu findest du beim Nationalen Zentrum Frühe Hilfen.

Hebamme suchen und finden

Du bist auf der Suche nach einer Hebamme? Dies gestaltet sich oft schwierig. Wer spät mit der Suche beginnt, findet möglicherweise keine Betreuung mehr. Hier verraten wir dir die wichtigsten Tipps, damit deine Suche erfolgreich ist:

  • Das oberste Gebot lautet „Beginne früh mit der Suche nach einer Hebamme!“: Es ist ratsam, die richtige Hebamme früh zu suchen und zu kontaktieren, denn die Kapazitäten sind begrenzt. Auch wer die Leistungen einer Hebamme ausschließlich zur Betreuung im Wochenbett in Anspruch nehmen möchte, sollte rechtzeitig mit der Suche beginnen. Hebammen sind schon weit im Voraus ausgebucht. Viele Frauenärzt*innen raten deshalb, vor allem in Großstädten, die Suche bereits vor dem Ende der 12. Schwangerschaftswoche in Angriff zu nehmen. Im Prinzip kannst du dich direkt nach dem positiven Test auf die Suche machen, um deine Chancen zu maximieren.

  • Auf Sympathie achten: Das Verhältnis zwischen der Schwangeren und der Hebamme ist während und nach der Schwangerschaft häufig sehr intensiv, daher sollte Sympathie untereinander bestehen. Habt ihr gar keinen Draht zueinander, wirst du dich später auch nicht wohlfühlen und dich womöglich nicht trauen, all deine Fragen zu stellen.

  • Geburtsort und -methode berücksichtigen: Eine Hebamme muss abhängig vom geplanten Geburtsort und der Geburtsmethode gesucht werden. Geburtshäuser und Krankenhäuser, welche Belegbetten zur Verfügung stellen, arbeiten mit vielen Hebammen zusammen und können bei der Suche nach einer Hebamme helfen.

  • Suchangebote nutzen: Es gibt Hebammenverbände und -netzwerke, die eine Liste mit Hebammen zur Verfügung stellen. Kontaktdaten und Adressen zu Hebammen in deiner Nähe findest du zum Beispiel beim Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands e.V. bei der bundesweiten Hebammensuche oder beim Deutschen Hebammenverband e.V.

  • Keine Hebamme gefunden? Notfallnummern und Ambulanzen helfen: Viele Städte haben darauf reagiert, dass Frauen verzweifelt nach einer Hebamme suchen und Notfallnummern oder Ambulanzen eingerichtet. Sie dienen dazu, entweder noch kurzfristig Kontakte zu vermitteln oder bieten Sprechstunden an, in denen die Frauen mit ihren Babys vorbeikommen können. Bei vielen Maßnahmen handelt es sich aktuell noch um Pilotprojekte. Wenn du betroffen bist, solltest du dich nach bestehenden Angeboten in deinem Umfeld erkundigen. Für jeden Notfall, der das Baby betrifft, ist auch eure kinderärztliche Praxis oder die nächstgelegene Klinik zuständig. Bei Notfällen, die den gesundheitlichen Zustand der Mutter betreffen, sind Frauenarzt*Frauenärztin, die zuständige Bereitschaftspraxis oder eine Klinik passende Anlaufstellen.

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