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Wie das Superfood wirkt

Datteln in der Schwangerschaft: Gut für die Geburt?

In dem Trockenobst sollen wahre Wunderkräfte stecken. Doch können Datteln in der Schwangerschaft tatsächlich die Geburt erleichtern? Was die Wissenschaft über die Wirkung sagt und welche Rezepte dir den Dattel-Genuss noch mehr versüßen.

Datteln in der Schwangerschaft: Gut vor der Geburt?
© Getty Images/Chris Beavon

Kurzübersicht: Datteln in der Schwangerschaft

Was sind Datteln? Datteln sind Früchte, die vor allem in afrikanischen und arabischen Ländern an Dattelpalmen wachsen. Bei uns gibt es sie meist als Trockenfrüchte zu kaufen. Sie haben einen süßen Geschmack.

Was steckt drin? Getrocknete Datteln liefern Energie, Ballaststoffe und wertvolle Mineralstoffe. Da sie sehr zuckerreich sind, sollten sie nur in Maßen verzehrt werden.

In der Schwangerschaft erlaubt? Du darfst Datteln in der Schwangerschaft essen. Einige Studien weisen sogar darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Datteln in den letzten Schwangerschaftswochen positive Effekte auf die Geburt haben könnte.

Tipps, Tricks und Rezept-Ideen: In der Schwangerschaft ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, in der auch Datteln integriert werden können. Wer möchte, verpackt sie im Smoothie, Porridge oder Powerriegel.

Artikelinhalte im Überblick:

Datteln, Dammmassage und Co.: Diese Maßnahmen können die Geburt erleichtern

Was sind Datteln?

Die Dattel ist eine Frucht, die in der Wüste zu Hause ist. Sie stammt aus afrikanischen oder arabischen Ländern wie Ägypten oder Saudi-Arabien. Dort wächst sie an Dattelpalmen heran, die es gerne warm und sonnig mögen. Hierzulande gibt es selten frische Dattelfrüchte zu kaufen, Trockendatteln kannst du aber das ganze Jahr lang erwerben. Dabei handelt es sich um Datteln, denen bei einem Dörrprozess das Wasser entzogen wurde, um sie zu konservieren.

Als Zutat sind Datteln vor allem in orientalischen Gerichten zu finden – zum Beispiel in herzhaft-süßen Couscous-Salaten, Zubereitungen aus der Tajine (Schmorgefäß aus Lehm) oder süß gefüllt in Kombination mit Nüssen.

Welche Inhaltsstoffe stecken in Datteln?

In 100 Gramm getrockneten Datteln sind folgende Nährwerte enthalten:

  • 277 Kalorien
  • 2 Gramm Eiweiß
  • 0,5 Gramm Fett
  • 65,2 Gramm Kohlenhydrate
  • 9 Gramm Ballaststoffe
  • 35 Milligramm Natrium
  • 649 Milligramm Kalium
  • 61 Milligramm Kalzium
  • 60 Milligramm Phosphor
  • 50 Milligramm Magnesium
  • 1,9 Milligramm Eisen
  • 25 Mikrogramm Vitamin A
  • 0,2 Milligramm Vitamin E
  • 0,04 Milligramm Vitamin B1
  • 0,09 Milligramm Vitamin B2
  • 2 Milligramm Niacin
  • 0,13 Milligramm Vitamin B6
  • 2 Milligramm Vitamin C
  • 4 Mikrogramm Biotin
  • 21 Mikrogramm Folsäure

Sind Datteln in der Schwangerschaft erlaubt?

Datteln dürfen auch in der Schwangerschaft verzehrt werden. In Maßen können sie eine ausgewogene und vollwertige Ernährung ergänzen. Besonders in der Schwangerschaft bieten sie folgende Vorteile:

  • Datteln bringen deinen Stoffwechsel in Schwung: In der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter einer trägen Verdauung. Durch ihren hohen Ballaststoffgehalt können Datteln bei Verstopfung hilfreich sein.

  • Sie sind ein guter Notfall-Snack: Wenn du zwischendurch einen Energieschub brauchst, greife lieber zu Datteln als zu Schokolade. Zwar beeinflussen auch Datteln deinen Blutzuckerspiegel aufgrund ihres hohen Zuckergehalts, aber sie enthalten zusätzlich wertvolle Inhaltsstoffe. Schokoriegel, Kuchen und Co. liefern bloß leere Kalorien.

  • Trockenobst eignet sich als Süßungsmittel: Datteln kannst du als Ersatz für industriellen Zucker in Smoothies oder Kuchen verwenden. Die getrockneten Früchte süßen deine Gerichte ebenso und sind gesünder.

Zu viele Datteln solltest du in der Schwangerschaft aber nicht essen. Und zwar aus folgenden Gründen:

  • Datteln enthalten viel Zucker: Trockenobst hat einen hohen Zuckergehalt. Wenn du eine ganze Packung Datteln essen würdest, hättest du genauso viele Kalorien zu dir genommen wie bei dem Verzehr eines Burgers. Laut Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte eine Portion Trockenfrüchte pro Tag nicht mehr als 25 Gramm betragen und höchstens eine der zwei täglich vorgesehenen Obstmahlzeiten ersetzen.

  • Trockenfrüchte erhöhen den Blutzucker: Durch ihren Zuckergehalt lassen Datteln den Blutzuckerspiegel ansteigen. Vor allem wenn du zwischendurch immer wieder Datteln naschst, fährt der Blutzuckerspiegel Achterbahn. Das führt zu Heißhungerattacken und begünstigt langfristig die Entstehung von Krankheiten. Daher wäre eher zu empfehlen, die Datteln in deine Hauptmahlzeiten zu integrieren und Zwischenmahlzeiten weniger süß zu gestalten. Deine Zwischenmahlzeiten könnten zum Beispiel aus einem Becher Joghurt mit Blaubeeren oder ein paar Gemüsesticks mit Hüttenkäse bestehen. Schwangere, die sich nach der Louwen-Diät ernähren, sollten ebenfalls überprüfen, ob Datteln zu dem Ernährungskonzept passen. Bei der Louwen-Diät sollen Blutzuckerspitzen vermieden werden.

  • Mit Schwangerschaftsdiabetes möglicherweise ungeeignet: Datteln könnten auch bei einem Schwangerschaftsdiabetes nicht empfehlenswert sein. Ob Datteln gegessen werden dürfen, hängt aber von der Schwere des Schwangerschaftsdiabetes ab. Deshalb solltest du in deinem individuellen Fall abklären, ob die Trockenfrüchte für dich geeignet sind.

  • Datteln können zu Durchfall führen: Der übermäßige Verzehr von Datteln könnte das Auftreten von Durchfall begünstigen. Allgemein gilt: Hast du dich zuvor ballaststoffarm ernährt (Weißbrot, Weizennudeln, Fertigprodukte), steigere deine Ballaststoffzufuhr schrittweise, um deine Verdauung nicht zu überfordern und unangenehme Beschwerden zu vermeiden.

Datteln für eine schnellere und leichtere Geburt: Ab wann und wie viele?

Wissenschaftliche Untersuchungen haben sich damit beschäftigt, ob der Konsum von Datteln positive Effekte auf die Geburt haben könnte. Die Studien brachten interessante Ergebnisse zur Wirkung von Datteln in der Geburtsvorbereitung ans Licht.

Im Jahr 2011 wurde eine Studie der jordanischen University of Science and Technology veröffentlicht, bei der 69 Frauen vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sechs Dattelfrüchte pro Tag aßen. 45 Frauen in der Kontrollgruppe verzichteten in dieser Zeit komplett auf den Verzehr von Datteln. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe zeigten sich bei den Dattel-Frauen zur Geburt:

  • eine höhere mittlere Muttermundweite (3,52 vs. 2,02 Zentimeter)
  • ein höherer Anteil intakter Fruchtblasen (83 vs. 60 Prozent)
  • öfter ein spontaner Eintritt der Wehen (96 vs. 79 Prozent)
  • geringerer Anteil von Frauen, die Oxytocin zur Wehenförderung benötigten (28 vs. 47 Prozent)
  • eine kürzere mittlere Latenzphase (510 vs. 906 Minuten)

Eine iranische Studie kam im Jahr 2017 zu einem ähnlichen Ergebnis. Die aktuelle Studienlage lässt daher darauf schließen, dass der regelmäßige Verzehr von Datteln in der Spätschwangerschaft die Notwendigkeit einer Weheneinleitung oder -verstärkung reduzieren könnte. Vor dem Hintergrund dieser Studien empfehlen auch einige Ärzt*innen und Hebammen, ab der 36. Schwangerschaftswoche regelmäßig Datteln zu essen.

Bisher ist aber nicht untersucht, wie genau der Dattel-Verzehr zu den positiven Effekten auf Muttermund, Weheneintritt und Geburtsphasen führt. Datteln gelten auch nicht als Garant für eine einfache Geburt. Wie eine Entbindung verläuft, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und kann nicht allein durch Datteln in der Schwangerschaft beeinflusst werden.

Da durch den Verzehr des Trockenobsts in der Regel aber keine negativen Auswirkungen zu erwarten sind, spricht nichts dagegen, es auszuprobieren. Wenn deine betreuende Hebamme, Arzt oder Ärztin den Konsum von Datteln für sinnvoll erachten, kannst du dich nach folgender allgemeiner Empfehlung richten: Verzehre ab der 36. Schwangerschaftswoche täglich sechs Datteln.

Tipps für den Dattel-Verzehr in der Schwangerschaft

Du möchtest Datteln zur Geburtsvorbereitung ausprobieren? Folgendes solltest du dabei beachten:

  • Kein Zwang: Auch wenn die Studien zum Thema Datteln in der Schwangerschaft vielversprechende Ergebnisse liefern, ist der Dattel-Verzehr weder eine Garantie noch ein Muss für eine leichte Geburt. Wenn du keine Datteln magst oder sie nicht verträgst, zwinge dich nicht dazu, sie zu essen.

  • Nicht im Übermaß: Vergiss das Motto "Mehr ist mehr"! Es gibt keine Hinweise darauf, dass deine Geburt leichter wird, je mehr Datteln du isst. In der Studie aßen die Frauen vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sechs Datteln täglich. Es gibt also keinen Grund, es zu übertreiben.

  • Ausgewogen essen: Es stimmt zwar, dass Datteln gesunde Nährstoffe enthalten. Aber allein der Verzehr von Datteln macht noch keine gesunde Ernährung aus. Achte darauf, dass du täglich mindestens 400 Gramm Gemüse, dazu gutes (pflanzliches) Eiweiß, gesunde Fette und Ballaststoffe aus Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide zu dir nimmst. Obst gehört ebenfalls auf den Speiseplan, aber maximal 250 Gramm pro Tag – und am besten frisch! Hier erfährst du alles über die richtige Ernährung in der Schwangerschaft.

  • Clever kombinieren: Datteln im Speckmantel oder Datteln mit Schokoladenüberzug mögen zwar schmecken, aber sie sollten nur in Ausnahmefällen als Genuss-Snack dienen. Iss die sechs Datteln pro Tag pur oder verpacke sie in gesunde Rezepte (Ideen siehe unten).

  • Frische oder getrocknete Datteln: In den Studien wurde nicht explizit angegeben, ob die Frauen frische oder getrocknete Datteln aßen. Frische Datteln enthalten weniger Kalorien, doch es gibt sie sehr selten bei uns zu kaufen. Du kannst daher auf die Trockenfrüchte zurückgreifen.

Rezept-Ideen für Datteln in der Schwangerschaft

Vier Wochen lang täglich sechs Datteln essen – da muss natürlich Abwechslung auf den Speiseplan. Getrocknete Datteln passen zum Beispiel in folgende Gerichte:

  • Smoothie: Datteln verleihen einem Smoothie zusätzliche Süße. Wenn dir das Frühstücken gerade schwerfällt, kannst du dir zum Beispiel einen cremigen Drink mit Haferflocken, Datteln, (Mandel-)Milch, Birnen oder Äpfeln mixen. Grüne Smoothies werden durch Datteln ebenfalls süß: einfach aus Zutaten wie Spinat, Avocado oder Gurke zusammen mit Früchten wie Mangos und Wasser oder Orangensaft sowie den getrockneten Datteln einen Smoothie herstellen.

  • Kuchen: Wenn du beim Backen auf Zucker verzichten möchtest, sind Datteln eine hervorragende Alternative. Bevor die Datteln im Teig verarbeitet werden, solltest du sie in Wasser einweichen und anschließend pürieren.

  • Powerriegel oder -kugeln: Als gesündere Alternative zum Notfall-Schokoriegel kannst du dir einen Power-Snack aus Trockenfrüchten selbst herstellen. Dazu vermengst du das Trockenobst deiner Wahl (Datteln, Aprikosen, Feigen) mit Haferflocken und Nüssen (zum Beispiel Walnüsse oder Mandeln) im Mixer und stellst die Masse mindestens drei Stunden in den Kühlschrank. Dann formst du daraus Riegel oder Kugeln. Hier findest du ein leckeres Rezept für Stillkugeln mit Datteln.

  • Brotaufstrich oder Dip: Datteln kannst du prima mit Hüttenkäse und Nüssen oder Kernen deiner Wahl (Pistazienkerne, Walnüsse, Sesam) vermengen. Der Aufstrich passt auf eine Scheibe Vollkornbrot oder eignet sich als Dip für Gemüsesticks.

  • Porridge oder Overnight Oats: Bei einem Porridge handelt es sich um einen Haferbrei, der aus Haferflocken und/oder Milch durch Erhitzen im Topf hergestellt wird. Für Overnight Oats lässt du Haferflocken einfach über Nacht in (Pflanzen-)Milch einweichen. In beiden Rezepten machen Datteln als ergänzende Zutat eine super Figur.

  • Salate: Datteln passen sehr gut in Salate – zum Beispiel zusammen mit Couscous, frischer Minze, Walnüssen, Feta und Granatapfelkernen. Oder in Kombination mit grünen Salaten wie Feldsalat und gepaart mit würzigen Käsesorten wie Ziegenkäse. Achte bei den Käsesorten darauf, dass sie aus pasteurisierter Milch hergestellt werden oder erhitze den Käse vor dem Verzehr, denn Rohmilch ist in der Schwangerschaft ungeeignet.

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