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Vorbeugung von Geburtsverletzungen

Dammmassage: Ab wann und wie oft ist sie sinnvoll?

Dammmassage soll den Damm dehnfähiger und weicher für die Geburt machen und dadurch Geburtsverletzungen wie dem Dammriss vorbeugen. Wenn du es probieren willst, starte etwa in der 35. SSW und massiere deinen Damm ein- bis zweimal täglich. Eine genaue Anleitung und worauf du sonst noch achten solltest, liest du hier.

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© GettyImages/Carol Yepes

Viele Schwangere hören von ihrer Hebamme zum ersten Mal von der Dammmassage. Das Verfahren senkt laut Studien das Risiko von Geburtsverletzungen wie einem Dammriss. Wichtig aber: Solltest du nach einer "Probemassage" feststellen, dass dir die Dammassage überhaupt nicht liegt, kannst du guten Gewissens damit aufhören. Es gibt noch zahlreiche andere Techniken und Tricks zur Geburtsvorbereitung, die du stattdessen ausprobieren kannst. Wenn du die Massage als sehr unangenehm empfindest, sprich am besten mit deiner betreuenden Hebamme darüber.

Artikelinhalte im Überblick:

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Dammmassage als Vorbeugung gegen Geburtsverletzungen

Während der Geburt wird das Gewebe zwischen After und Scheide, der Damm, stark beansprucht. Häufig kommt es dabei zu kleineren Rissen im Damm. Diese Risse sind zwar nach der Geburt noch einige Wochen etwas schmerzhaft, heilen aber in der Regel gut und von alleine ab. Falls nötig, werden Dammrisse ärztlich mit einer Naht versorgt. Die Fäden lösen sich nach einer Weile von selbst auf.

Komplizierter wird es bei einem Dammschnitt: Er wird durchgeführt, wenn sich das Gewebe bei der Geburt nicht ausreichend dehnen kann, damit der Kopf des Babys hindurchpasst. Ein Dammschnitt wird fast immer gemacht, wenn die Geburt mit Hilfe einer Saugglocke oder Zange beendet werden muss. Zwar ist die Zahl der Dammschnitte seit Jahren stark rückläufig – sie kommen aber immer noch häufig vor: Bei rund jeder vierten Gebärenden muss der Schnitt am Damm gesetzt werden.

Umso wichtiger, dass das Dammgewebe durch gezielte Vorbereitung ausreichend gedehnt und dadurch elastischer wird. Durch konsequente Dammassage etwa wird der Geburtskanal erweitert, außerdem regt die Massage die Durchblutung des Gewebes an.

Wirkt Dammmassage wirklich?

Die Wirkung der Dammmassage konnte dabei wissenschaftlich nachgewiesen werden: Eine Übersichtsstudie kam zum Ergebnis, dass sie vor allem das Risiko für schwerere Dammrisse (dritten und vierten Grades) senkt. Vermutlich profitieren besonders erstgebärende Frauen von dieser Schuzwirkung. Zudem fanden die Forschenden einen positiven Effekt des Dammschutzes mit warmen Kompressen, den Hebammen häufig unter der Geburt durchführen.

Ab wann? Beginn und Dauer der Dammmassage

Der richtige Zeitpunkt, um mit der Dammmassage zu beginnen, ist etwa fünf bis sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Von da an ist noch genügend Zeit, den Damm mittels Massage geschmeidiger zu machen. Die Massageeinheiten kannst du bis zur Geburt einmal oder maximal zweimal täglich einbauen. Versuche aber, dir keinen Druck zu machen, wenn du sie mal ausfallen lässt.

Dammmassage: Anleitung und Tipps

Bei der Dammmasse wird der Damm mit den Fingern massiert und die Scheide leicht gedehnt. Ein mildes Öl wirkt dabei unterstützend. Zunächst werden die Hände gründlich gereinigt und anschließend etwas Massageöl auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger geträufelt. Geh dann wie in dieser Anleitung vor:

  • Führe anfangs den Daumen vorsichtig zwei bis drei Zentimeter in die Scheide ein.
  • Lege dann die anderen beiden Finger auf deinen Damm und massiere ihn u-förmig und in kreisenden Bewegungen. Du kannst ihn dir dabei auch als Bereich von drei bis neun Uhr vorstellen.
  • Gleichzeitig massierst du die dem Damm zugewandte Scheidenwand von innen mit dem Daumen.
  • Dehne die Scheide im Anschluss von innen strahlenförmig in alle Richtungen.
  • Zum Schluss sollte der Damm noch mit dem Daumen in Richtung Anus gedehnt werden. Versuche dabei tief und gleichmäßig in den Bauch zu atmen und deinen Beckenboden bewusst zu entspannen.

Wichtig: Die Dammmassage darf zwar ein wenig "ziehen", aber nicht wirklich weh tun! Solltest du Schmerzen haben, sprich deine Hebamme darauf an. Genau richtig ist es, wenn du durch die Dehnung einen Widerstand spürst, der aber ein paar Atemzüge lang auszuhalten ist.

Nach etwa sieben Minuten kannst du erneut etwas Massageöl auf die Finger träufeln und damit die Schamlippen massieren und leicht nach außen dehnen.

Was muss man bei einer Dammmassage beachten?

Wichtig ist die gründliche Reinigung der Finger, bevor du mit der Dammmassage loslegst. Alle Bewegungen während der Massage sollten langsam ausgeführt werden, da bei schnellen, ruckartigen Bewegungen Verletzungsgefahr besteht. Nach der Massage ist es ratsam, überschüssiges Öl im Intimbereich mit einem Tuch abzunehmen.

Um trotz gründlicher Hygiene zu vermeiden, dass Bakterien in die Blase gelangen, ist es sinnvoll, den Bereich der Harnröhre (am oberen Ende der kleinen Schamlippen) zu meiden. So reduziert man das Risiko einer Blasenentzündung.

Mit Dammmassage-Gerät erst später starten

Es gibt auch spezielle Geräte zur Massage und Dehnung der Dammregion. Meist wird dabei ein Silikonballon eingeführt und in Vorbereitung auf die Geburt nach und nach stärker aufgeblasen. Damit solltest du frühestens drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin starten.

Welches Öl eignet sich für die Dammmassage?

Im Grunde eignen sich alle pflanzlichen Öle, zum Beispiel Jojobaöl, Mandelöl, Weizenkeimöl, aber auch Olivenöl. Hebammen empfehlen häufig Muskatellersalbeiöl für die Dammmassage, da dieses desinfizierend ist und eine entspannende, krampflösende Wirkung hat. Einige Hebammen bieten auch eigene Ölmischungen für die Dammmassage an.

Die ideale Position für die Dammmassage

Es gibt keine "typische" Stellung für die Dammmassage. Letztlich entscheidet jede Frau selbst, welche Position sie als angenehm empfindet. Viele empfehlen die Dammmassage im Stehen, wobei ein Bein zum Beispiel auf dem Badewannenrand abgestellt wird. Manche bevorzugen aber auch die Massage in der Hocke.

Obwohl die meisten Frauen die Dammmassage selbst durchführen, ist es grundsätzlich auch möglich, dass dein*e Partner*in dabei behilflich ist. Das ist aber Geschmackssache – einige Frauen befürchten dabei eine sexuelle Komponente, während andere genau das genießen.

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