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Gefährliche Komplikation

Plazentaablösung und vorzeitige Plazentalösung: Wie man sie bemerkt

Normalerweise löst sich die Plazenta erst während der Geburt ab, eine vorzeitige Plazentaablösung in der Schwangerschaft kommt nur sehr selten vor. Tritt eine solche Komplikation auf, stellt sie jedoch eine Gefahr für Mutter und Baby dar.

Plazentaablösung und vorzeitige Plazentalösung
© Getty Images/JGI/Jamie Grill

Die Plazenta (Mutterkuchen) ist ein lebenswichtiges Organ: Sie versorgt das Baby während der Schwangerschaft mit Nährstoffen und Sauerstoff. Sobald das Neugeborene zur Welt gekommen ist, hat die Plazenta ihre Aufgabe für Mutter und Kind erfüllt. Da sie nun keine Funktion mehr besitzt, kann die Plazentaablösung stattfinden: Dazu löst sich der Mutterkuchen von der Gebärmutterwand ab und wird in der Nachgeburtsphase ausgestoßen. Erst, wenn die Plazenta ausgeschieden ist, gilt die Geburt als abgeschlossen.

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Wie verläuft eine normale Plazentaablösung?

Während der Nachwehen zieht sich die Gebärmutter zusammen, die Plazenta trennt sich von der Haftstelle an der Gebärmutterwand, wird in den Geburtskanal geschoben und bei einer vaginalen Geburt gemeinsam mit etwa 200 bis 400 Millilitern Blut ausgestoßen. Durch das Zusammenziehen der Gebärmutter schließen sich die Blutgefäße an der Haftstelle.

Die Hebamme stellt durch Abtasten fest, wann sich die Plazenta in der Gebärmutter gelöst hat. Sie wird die Mutter gegebenenfalls dazu auffordern, bei einer Nachwehe zu pressen und dann vorsichtig an der Nabelschnur ziehen.

Nachdem die Plazenta ausgestoßen ist, muss sie von den Geburtshelfern mit größter Sorgfalt untersucht werden. Es ist wichtig, dass sie sich komplett abgelöst hat. Wenn Geweberückstände in der Gebärmutter verbleiben, können Komplikationen auftreten:

  • Nachblutungen
  • Schmerzen
  • Blutverlust
  • Entzündungen
  • bösartige Veränderungen des Gewebes

Ist die Plazenta nicht vollständig ausgestoßen worden, wird im Kreißsaal eine Ausschabung vorgenommen.

Nachgeburt: Ist die Plazentaablösung schmerzhaft?

Die Plazentaablösung von der Gebärmutterwand verursacht keinen Schmerz. Auch die Ausscheidung der Plazenta wird von Frauen meist eher als Druckgefühl und nicht als Geburtsschmerz wahrgenommen. Einige Frauen sind von ihrem Neugeborenen so abgelenkt, dass sie die Geburt der Plazenta kaum registrieren.

Wie lange dauert die Plazentaablösung?

In der Regel löst sich die Plazenta innerhalb der ersten 30 Minuten nach der Geburt des Kindes durch die große Volumenverringerung von alleine ab. Plazentaablösung und -ausstoßung dauern etwa zehn bis 20 Minuten.

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Plazentaablösung aktiv unterstützen

Nicht bei allen Müttern kommt es innerhalb der ersten 30 Minuten nach der Geburt des Kindes zur Nachgeburt. In einigen Fällen kann es bis zu eineinhalb Stunden dauern. Lässt die Geburt der Plazenta auf sich warten, werden unterstützende Maßnahmen eingeleitet, um die Plazentaablösung anzuregen:

  • Oxytocin-Ausschüttung anregen: Das Baby wird an die Brust angelegt oder es werden die Brustwarzen stimuliert, um die Ausschüttung von Oxytocin zu fördern. Dieses Hormon sorgt für Kontraktionen der Gebärmutter.
  • Blase entleeren: Manchmal ist eine volle Blase schuld daran, dass die Plazenta nicht geboren wird. Sie kann deshalb mithilfe eines Katheters entleert werden.

  • Akupunktur: Zur Unterstützung der Plazentaablösung können Akupunkturnadeln gesetzt werden.

  • Massage: Der obere Teil der Gebärmutter wird massiert, um die Plazentaablösung anzuregen.

  • Wehenförderung: Der Mutter wird eine Kochsalzlösung mit einem Wehenhormon in die Nabelschnurvene injiziert oder die Plazentaablösung wird durch den Einsatz eines Wehentropfs unterstützt.

Manuelle Plazentalösung als Hilfe

Greifen die Maßnahmen zur Plazentaablösung nicht oder es treten Komplikationen auf, wird der Mutterkuchen manuell gelöst. Der Eingriff findet unter ahrBetäubung mittels PDA oder Vollnarkose statt. Die Frau befindet sich dabei in der Haltung wie auf einem gynäkologischen Stuhl, die Ärztin oder die Hebamme tastet mit der Hand in die Gebärmutterhöhle, löst die Plazenta und holt sie heraus. Wenn sie zu fest verwachsen ist, muss sie durch eine Ausschabung entfernt werden.

Komplikationen bei der Plazentaablösung während der Geburt

Eine verzögerte oder unvollständige Plazentaablösung kann schwere – für die Mutter sogar lebensgefährliche – Blutungen verursachen.

Das Risiko einer Blutung ist erhöht, wenn die Frau Zwillinge zur Welt bringt, sehr viel Fruchtwasser hat oder an einer angeborenen Gerinnungsstörung leidet. Nach einer langen Geburt ist es möglich, dass eine Kontraktionsschwäche der Gebärmutter (Uterusatonie) vorliegt: Der Gebärmuttermuskel zieht sich in diesem Fall nicht zusammen und die Blutgefäße schließen sich nicht. Auch Voroperationen an der Gebärmutter können für eine Blutung verantwortlich sein, wenn die Plazenta an einer alten Narbe festgewachsen ist.

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Was ist eine vorzeitige Plazentalösung?

Eine vorzeitige Plazentalösung (Abruptio placentae) gehört zu den schweren Schwangerschaftskomplikationen. Hierbei löst sich die Plazenta schon während der Schwangerschaft teilweise oder vollständig von der Gebärmutter und der Stoffwechsel zwischen mütterlichem und kindlichem Kreislauf wird unterbrochen.

Die Ablösung führt zu einer schnellen Unterversorgung des Ungeborenen und zu Blutungen im Uterus – es besteht akute Lebensgefahr für Mutter und Kind. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Ungeborene verstirbt ist abhängig vom Ausmaß der Ablösung und dem Schwangerschaftsalter. Bei der Mutter ist das Ausmaß der Ablösung und der damit einhergehende Blutverlust entscheidend.

Eine vorzeitige Plazentalösung tritt bei 0,5 bis ein Prozent aller Schwangerschaften und damit sehr selten auf. Hat in der vorangegangenen Schwangerschaft eine vorzeitige Plazentalösung stattgefunden, liegt das Wiederholungsrisiko in der Folgeschwangerschaft bei fünf bis 15 Prozent.

Vorzeitige Plazentalösung: Ursachen für die Komplikation

Verschiedene Ursachen kommen als Risikofaktoren für eine vorzeitige Plazentalösung infrage. Dies sind zum Beispiel:

  • Gewalteinwirkungen, Trauma (Verkehrsunfall, Sturz, Stoß)
  • Druckveränderungen (nach der Geburt des ersten Zwillings, Blasensprung)
  • extreme Blutdruckschwankungen
  • Plazentainsuffizienz
  • Präeklampsie
  • erhöhtes mütterliches Alter
  • Myome

Wie bemerkt man eine vorzeitige Plazentalösung?

Welche Symptome bei einer vorzeitigen Plazentalösung auftreten, ist vom Grad der Plazentaablösung abhängig. Die Ablösung selbst ist schmerzfrei.

Folgende Anzeichen weisen auf eine vorzeitige Plazentalösung hin:

  • brettharter und druckempfindlicher Uterus
  • plötzlich einsetzender Schmerz und schmerzhafte Dauerkontraktion
  • Schockzeichen (Erhöhung der Pulsfrequenz, Blutdruckabfall)
  • vaginale Blutungen

Bei Hinweisen auf eine vorzeitige Plazentalösung müssen Sie sich sofort untersuchen lassen. Die Plazentalösung kann per Ultraschall festgestellt werden.

Wie wird eine vorzeitige Plazentalösung behandelt?

Da Mutter und Kind bei einer vorzeitigen Plazentaablösung akuter Lebensgefahr ausgesetzt sind, müssen direkt Maßnahmen ergriffen werden. Bei Blutverlust ist die schnelle Therapie entscheidend für das Überleben der Mutter. Die Entbindung des Kindes soll auf dem schnellsten und sichersten Weg erfolgen. Dies geschieht mithilfe eines Notkaiserschnitts. Ist das Kind im Mutterleib verstorben und es besteht keine Gefahr für die Schwangere, wird dazu geraten, es auf natürlichem Weg zur Welt zu bringen.

Vorzeitige Plazentaablösung nach Sturz

Eine vorzeitige Plazentalösung tritt nach einem Sturz häufig nicht sofort auf, sondern erst nach mehreren Stunden. Deshalb ist es ratsam, nach so einem Ereignis sicherheitshalber immer den Arzt zu kontaktieren. Treten die oben genannten Symptome einer vorzeitigen Plazentalösung auf, sollte unmittelbar ein Arzt aufgesucht werden.

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