Käseschmiere: So schützt sie dein Baby
Sie dient schon im Mutterleib als Schutzschicht für die zarte Babyhaut und erleichtert Babys Weg durch den Geburtskanal: Oft kommen Babys mehr oder weniger bedeckt mit der sogenannten Käseschmiere auf die Welt. Hier erfährst du mehr darüber.
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Kurzübersicht: Käseschmiere
Was ist das? Käseschmiere ist eine Schicht aus Wasser, Hautfett und Proteinen. Sie bildet sich im zweiten Trimester der Schwangerschaft auf der Haut des Fötus.
Wichtige Aufgaben: Bereits im Bauch schützt Käseschmiere die Babyhaut vor dem Aufweichen, unter der Geburt dient sie als Gleitmittel und in den ersten Lebenstagen sorgt sie dafür, dass dein Baby nicht zu viel Wärme verliert.
Sollte man sie abwaschen? In den ersten Lebenstagen zieht Käseschmiere, medizinisch als Vernix caseosa bezeichnet, in die Haut ein. Nach ein paar Tagen oder wenn sie Geruch entwickelt, solltest du sie sanft abwaschen.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist Käseschmiere?
Käseschmiere bedeckt bereits während der Schwangerschaft die Haut deines ungeborenen Kindes. Zu Beginn des zweiten Trimesters, etwa zwischen der 13. und 16. Schwangerschaftswoche, bildet sich diese schmierige, weißlich-gelbliche Schicht, die an an Käse erinnert. Seiner Konsistenz und seinem Aussehen verdankt der eigentlich als Vernix caseosa bezeichnete Schutzfilm seinen wenig schmeichelhaften Namen Käseschmiere.
Im Gegensatz zu Käse ist sie aber völlig geruchsneutral. Käseschmiere besteht aus Wasser, Proteinen, Hautfett und Epithelzellen. Wahrscheinlich helfen die flaumartigen Lanugohaare der Käseschmiere dabei, auf der Babyhaut haften zu bleiben.
Käseschmiere schützt dein Baby
Die Käseschmiere hat wichtige Funktionen, die noch in der Schwangerschaft beginnen und bis einige Tage nach der Geburt deines Babys andauern:
Während der Schwangerschaft schützt Käseschmiere die Babyhaut vor dem Aufweichen durch das Fruchtwasser sowie vor Feuchtigkeits- und Elektrolytverlust.
Unter der Geburt dient Vernix caseosa als natürliches Gleitmittel auf dem Weg durch den Geburtskanal.
In den ersten Lebenstagen schützt sie dein Kind vor übermäßigem Wärmeverlust, sofern sie nicht direkt abgewaschen wird. Außerdem hat sie eine keimhemmende und pflegende Wirkung.
Käseschmiere hilft deinem Baby im Mutterleib möglicherweise sogar bei der Darmentwicklung: Immer wieder lösen sich Flöckchen und landen im Fruchtwasser, das wiederum vom Fötus geschluckt wird.
Käseschmiere nach der Geburt nicht direkt abwaschen
Im Gegensatz zu früher wird die Käseschmiere heute in der Regel nicht mehr direkt nach der Geburt abgewaschen. Im Gegenteil: Mit der Käseschmiere bringt dein Baby seine "Creme" zum Schutz vor Wärme- und Feuchtigkeitsverlust gleich selbst mit.
In den ersten Stunden bis Tagen nach der Geburt zieht diese Schutzschicht in die Haut ein. Allerdings kann es gerade in den Hautfalten an der Leiste, im Windelbereich und unter den Achseln eine ganze Weile dauern, bis sie verschwunden ist. Da sie nach einigen Tagen ihre Schutzwirkung einbüßt und sich sogar Keime darauf ansiedeln können, solltest du die Käseschmiere rechtzeitig abwaschen. Das gilt in jedem Fall, wenn sie anfängt zu riechen.
Verwende dafür am besten einen nassen weichen Waschlappen, auf den du einige Spritzer Baby- oder einfaches Mandelöl gibst. Damit lässt sich die fettlösliche Käseschmiere sanft entfernen. Da gerade die Hautfalten bei der täglichen Pflege der Babyhaut besondere Aufmerksamkeit erfordern, wird dir deine Hebamme wahrscheinlich ohnehin zeigen, wie du diese sanft und gründlich reinigst.
Ist Käseschmiere ein Reifezeichen?
Wie viel Käseschmiere die Haut deines Kindes bedeckt, ist zunächst einmal sehr individuell und hängt unter anderem von der Beschaffenheit der kindlichen Talgdrüsen ab. Aber auch der Zeitpunkt der Geburt spielt eine Rolle: Zum Ende der Schwangerschaft reduziert sich die Schutzschicht wieder etwas, da die Käseschmiere in die Haut einzieht.
Bei einem mehr oder weniger termingerecht geborenen Kind ist sie oft nur noch in den Achselhöhlen, den Leisten und Armbeugen vorhanden. Wenig Käseschmiere kann also durchaus als Reifezeichen interpretiert werden.
Kommt dein Kind nach Terminüberschreitung auf die Welt, ist oft gar keine Vernix caseosa mehr vorhanden und die Haut sieht rosig aus.
Die Haut von zu früh geborenen Babys ist dagegen meist noch von einer dickeren Schicht Käseschmiere bedeckt. Eine Ausnahme bilden sehr früh geborene Frühchen, da ihre Talgdrüsen noch nicht ausreichend Hautfett zur Produktion von Käseschmiere herstellen konnten.