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Alternative zur Krankenhaus- und Hausgeburt

Geburt im Geburtshaus: Ja oder Nein?

Geburt in intimer Atmosphäre: Im Geburtshaus werden Gebärende nur von Hebammen betreut. Bereits wenige Stunden nach der Geburt können Mutter und Kind wieder nach Hause gehen. Alles über die Vor- und Nachteile und wann eine Geburtshausgeburt möglich ist, liest du hier.

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© shutterstock/ibragimova

Kurzübersicht: Geburtshaus

Was genau ist ein Geburtshaus? Geburtshäuser sind hebammengeleitete Einrichtungen, in der außerklinische Geburten stattfinden. Die Gebärende wird von einer oder mehreren Hebammen betreut, Ärzt*innen sind nur sehr selten vor Ort.

Wer kann dort gebären? Im Geburtshaus können grundsätzlich alle Frauen gebären, deren Schwangerschaft komplikationslos verlaufen ist. Spricht aus medizinischer Sicht nichts dagegen, kann schon das erste Baby im Geburtshaus zur Welt kommen. Oft entscheiden sich Frauen aber beim zweiten oder späteren Kind für eine Geburtshausgeburt, etwa weil sie sich eine weniger sterile Atmosphäre und eine engmaschigere Hebammenbetreuung wünschen.

Welche Voraussetzungen gelten? Zu den medizinischen Gründen, die gegen eine Geburtshausgeburt sprechen, zählen unter anderem Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, Placenta praevia, Beckenendlage sowie eine Mehrlingsschwangerschaft.

Wie hoch sind die Kosten? Die Kosten für die Geburt im Geburtshaus übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Zusätzlich erhebt die Hebamme eine Rufbereitschaftspauschale, die mehrere hundert bis etwa tausend Euro betragen kann. Diese Kosten erstatten manche Kassen anteilig.

Als Alternative zur Geburt im Krankenhaus und zur Hausgeburt erfreut sich das Geburtshaus wachsender Beliebtheit.

Inhalte dieses Artikels:

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Was ist ein Geburtshaus?

Ein Geburtshaus wird in der Regel von einer oder mehreren Hebammen geleitet. Oft haben sich mehrere Hebammen/Entbindungspfleger zusammengeschlossen, um im Geburtshaus die umfassende Betreuung der werdenden Mütter anzubieten: von der Schwangerschaftsvorsorge über Kurse zur Geburtsvorbereitung bis hin zur Entbindung. Auch Rückbildungskurse bieten viele Geburtshäuser an.

Neben Hebammen sind in einigen Geburtshäusern weitere Fachleute tätig, etwa aus den Bereichen Stillberatung, Physiotherapie oder Pädagogik. Beratungs- und Kursangebot unterscheiden sich von Geburtshaus zu Geburtshaus. Einige Einrichtungen bieten auch Stilltreffs und Eltern-Kind-Kurse an, zum Beispiel PEKiP oder Babymassage.

Wie läuft eine Geburt im Geburtshaus ab?

Im Geburtshaus wird meist ambulant entbunden. Nach der Geburt bekommt das Baby die Neugeborenen-Erstuntersuchung (U1). Eltern und Kind haben ausreichend Zeit, um sich in Ruhe kennenzulernen. Fühlen sich alle wohl damit, darf die Familie schon einige Stunden nach der Geburt wieder nach Hause, um sich im gewohnten Umfeld von der Entbindung zu erholen. Während des Wochenbetts übernimmt eine Nachsorgehebamme die Betreuung von Mama und Baby.

Die außerklinische Geburtshausgeburt hat weniger "Krankenhausatmosphäre", da sich hier alles um die gebärende Frau dreht. Geburten im Geburtshaus sind interventionsarm. Hier fühlen sich viele Schwangere gut aufgehoben, weil die Umgebung weniger steril und technisch als im Krankenhaus ist.

Baby im Geburtshaus bekommen: selbstbestimmt und interventionsarm

Schön gestaltete Räume, Ruhe und verschiedene Hilfsmittel, zum Beispiel eine Gebärwanne für die Wassergeburt oder ein Entbindungshocker stehen zur Verfügung. Die Schwangere soll selbstbestimmt gebären und die für sich passende Gebärhaltung aussuchen können. Im Geburtshaus erfolgt in der Regel kein Schichtwechsel, das heißt, eine Hebamme betreut die werdende Mutter während der gesamten Geburt.

Im Grunde stellt die Geburt im Geburtshaus einen Mittelweg zwischen der Klinik- und der Hausgeburt dar. Wer im Geburtshaus entbinden möchte, sollte sich vorher überlegen, wie die Geburt ablaufen soll. So werden im Geburtshaus zum Beispiel keine Medikamente verabreicht, auch nicht zur Schmerzlinderung.

Viele Hebammen geben zwar homöopathische oder naturheilkundliche Mittel oder unterstützen die Schwangere mit Akupunktur oder Massagen. Das Legen einer Periduralanästhesie (PDA) ist aber nicht möglich. Auch Kaiserschnitte lassen sich im Geburtshaus nicht durchführen. Wird ein Kaiserschnitt nötig, erfolgt die rasche Verlegung in eine Klinik.

Was, wenn eine Verlegung nötig wird?

Ärzt*innen sind in Geburtshäusern nicht tätig. Oft sind Geburtshäuser aber an eine Klinik oder eine gynäkologische Praxis angeschlossen. Wenn etwa Komplikationen während der Geburt auftreten, besteht für die Hebammen immer die Möglichkeit, zügig ärztliche Hilfe hinzuzuziehen oder die werdende Mutter in ein Krankenhaus mit Geburtshilfe-Station verlegen zu lassen. Sollte eine Verlegung notwendig werden, kann diese durch Vereinbarungen zwischen Geburtshäusern und Kliniken schnell und unbürokratisch erfolgen.

Für wen eignet sich die Geburt im Geburtshaus?

Wenn während der Schwangerschaft keine Komplikationen aufgetreten sind, es sich nicht um eine Risikoschwangerschaft handelt und das Baby in Schädellage (mit dem Köpfchen nach unten) liegt, steht einer Geburt im Geburtshaus nichts im Wege. Dein*e Frauenarzt*Frauenärztin muss dem zustimmen.

Mögliche Gründe, die gegen das Geburtshaus sprechen:

Verlegung in Klinik bei Komplikationen während der Geburt

Manchmal kann es passieren, dass dringende Gründe dafür sprechen, die werdende Mutter in ein Krankenhaus zu verlegen. Die Geburtshäuser sind darauf vorbereitet und können in solchen Fällen schnell reagieren. Viele Häuser sind an Kliniken angeschlossen, sodass die Wege recht kurz sind. Die Entscheidung für eine Verlegung trifft die geburtsleitende Hebamme.

Unter Berücksichtigung der jeweiligen Situation kann das in diesen Fällen erfolgen:

  • Nabelschnurvorfall
  • Geburtsstillstand oder nicht vorankommende Geburt
  • Blasensprung
  • Kind passt nicht durch das mütterliche Becken
  • Blutungen
  • Vitalzeichen des Babys werden schwächer

Wie finde ich das richtige Geburtshaus?

In jeder größeren Stadt gibt es mittlerweile Geburtshäuser. Ein Verzeichnis aller Geburtshäuser in Deutschland findet man nach Bundesland sortiert auf der Website des Deutschen Hebammenverbandes. Um die Einrichtung und die Mitarbeiter*innen kennenzulernen, empfiehlt es sich, frühzeitig einen Kennenlerntermin wahrzunehmen.

Die meisten Geburtshäuser bieten regelmäßig kostenlose Infoabende an. Einige Frauen entscheiden sich, auch die Schwangerschaftsvorsorge durch Hebammen im Geburtshaus vornehmen zu lassen. Das hat den Vorteil, schon mit den Menschen und Räumlichkeiten vertraut zu sein. Grundsätzlich empfiehlt sich die frühzeitige Anmeldung im Geburtshaus.

Welche Kosten entstehen bei der Geburt im Geburtshaus?

Die Kosten einer Geburt im Geburtshaus werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Einige Krankenkassen übernehmen zumindest anteilig die Kosten für die Rufbereitschaft der Hebammen. Es empfiehlt sich, im Vorfeld die Kostenübernahme mit der eigenen Krankenkasse zu klären.

Gebühren für Geburtsvorbereitungskurse oder Rückbildungskurse, die im Geburtshaus absolviert werden, übernehmen die Krankenkassen ebenfalls. Bei privat Versicherten kommt es auf die im individuellen Vertrag festgehaltenen Leistungen an.

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