12 erstaunliche Fakten zur Geburt

Bei der natürlichen Geburt kommen Babys mit den Keimen der mütterlichen Scheide in Kontakt, dem sogenannten vaginalen Mikrobiom. Diese Keime schützen das Kind und stärken sein Immunsystem. Deshalb gibt es den Trend "Vaginal Seeding", bei dem Kaiserschnittbabys mit dem Vaginalsekret eingerieben und sozusagen "geimpft" werden.

Jedes Kind ist einzigartig, doch einige Eigenschaften sind universell: zum Beispiel, dass alle Kinder zahnlos zur Welt kommen. Oder? Auch hier gibt es Ausnahmen: Manche Kinder werden schon mit einem oder zwei Milchzähnen geboren, andere haben eine Art Zahnfehlbildung, bei der sogenannte Hexenzähne nach der Geburt im Mund zu sehen sind!

Wusstest du, dass gerade einmal rund vier Prozent aller Kinder tatsächlichen an ihrem errechneten Geburtstermin (ET) geboren werden? Mit rund 70 Prozent kommt der Großteil aller Babys im Zeitraum zehn Tage vor bis zehn Tage nach dem ET zur Welt.

Eine spontane Darmentleerung unter der Geburt ist keine Ausnahme, sondern die Regel. Für viele Frauen ist dieses Thema immer noch schambehaftet. Eine Darmspülung der Gebärenden helfen, den Darm gründlich zu entleeren und bei der Geburt entspannter zu sein. Der Einlauf hat den positiven Nebeneffekt, dass er die Wehentätigkeit anregen kann.

Eine Geburt dauert im Schnitt zwischen vier und 18 Stunden. Bei Erstgebärenden braucht es in der Regel mehr Zeit als bei Mamas, die schon ein oder mehrere Kind(er) haben.

Rund ein Drittel aller Kinder kommt in Deutschland per Kaiserschnitt (Sectio caesarea) zur Welt. Dies hat nicht immer medizinische Ursachen. Krankenhäuser verdienen daran zum einen mehr als an einer natürlichen Geburt, weshalb es im Interesse der Kliniken liegt, viele Schnittgeburten durchzuführen. Auch ist die Geburt per Bauchschnitt besser planbar. Frauen entscheiden sich außerdem manchmal aus Angst vor Geburtsschmerzen oder anderen Gründen dafür.

Beim Geburtstrend "Orgasmic Birth" setzen Frauen auf natürliches Schmerzmanagement durch einen Orgasmus. Dieser soll, wenn man den Vertreterinnen dieser Philosophie glaubt, auch spontan während der Geburt entstehen können. Sie plädieren dafür, dass Frauen die Geburt als besonders körperliches, lustvolles und nahezu ekstatisches Erlebnis für sich besetzen sollen und weniger als traumatisch-schmerzhafte Erfahrung.

Etwa 20 bis 45 Prozent aller Frauen erleben Gewalt in der Geburtshilfe. Diese kann körperlich sein oder auch psychisch. Gebärende sind unter der Geburt besonders wehrlos, trotzdem – oder gerade deshalb – üben Pflegekräfte, Hebammen oder Ärzt*innen häufig Gewalt aus. Diese kann sich etwa durch schmerzhafte Geburtspraktiken, Bodyshaming oder andere abwertende Kommentare äußern.

• Lesetipp: Husband Stitch: Nach der Geburt enger genäht

Viele Eltern sorgen sich, dass sich die Nabelschnur um den Hals des Kindes wickeln könnte. Tatsächlich kommt es häufig zu Nabelschnurumschlingungen des Babys, in den meisten Fällen sind diese jedoch harmlos. Manchmal drückt das Gewicht des Babys selbst die versorgende Nabelschnur so ab, dass die Blutzufuhr gestört ist. Nur selten zieht die Umwicklung einen Kaiserschnitt nach sich.

Lotusgeburt klingt blumig und schön: Dahinter verbirgt sich jedoch ein spezielles Geburtsritual, das mit der Nabelschnur zu tun hat. In der Regel erfolgt das Abnabeln in den ersten Minuten nach der Geburt. Bei der Lotusgeburt warten Eltern, bis sich die Nabelschnur samt Mutterkuchen selbstständig löst.

Lesetipp: Lotusgeburt: Was steckt hinter dem Geburtsritual?

In Deutschland werden jährlich rund 800.000 Geburten erfasst, jedoch nimmt die Zahl der Neugeborenen tendenziell ab. Dabei steigt das Alter der Mütter: Während 1970 Mütter ihr erstes Kind im Schnitt mit 22 Jahren bekommen haben, sind Frauen heute durchschnittlich 30 Jahre alt, wenn sie das erste Mal gebären.