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Fruchtblase platzt

Blasensprung: Beginn der Geburt

Der Blasensprung findet meist während der Geburt statt. Dabei reißt die Fruchtblase und Fruchtwasser tritt aus. Doch auch vor Beginn der Wehen kann es zum vorzeitigen Blasensprung kommen.

Blasensprung: Beginn der Geburt
© iStock.com/damircudic

Als ganz normalen Teil der Geburt bekommen viele Frauen den Blasensprung gar nicht bewusst mit. Tritt er jedoch vor Beginn der Wehentätigkeit auf, spricht man vom vorzeitigen Blasensprung. Das weitere Vorgehen hängt dann unter anderem vom zeitlichen Abstand des Blasensprungs zum errechneten Geburtstermin ab.

In diesem Artikel lesen Sie:

Blasensprung – Was bedeutet das?

Während der Schwangerschaft liegt das Baby gut geschützt vor Keimen und Erschütterungen in der Fruchtblase mit dem darin enthaltenen Fruchtwasser. Während oder vor der Geburt kommt es zum Blasensprung: Die Fruchtblase reißt ein und das Fruchtwasser fließt durch die Scheide ab. Der Blasensprung ist ein natürlicher Bestandteil der Geburt.

Etwa zwei Drittel aller Frauen haben den Blasensprung am Ende der Eröffnungsphase: Die Vorblase wird durch die Wehen keilförmig in den sich öffnenden Muttermund gedrückt. Durch den sich aufbauenden Druck reißt die Fruchtblase ein und es kommt zum Blasensprung. Das Köpfchen des Babys kann nun tiefer ins Becken rutschen.

Von einem vorzeitigen Blasensprung spricht man, wenn der Blasensprung vor Beginn der regelmäßigen Wehentätigkeit auftritt. Das Vorgehen unterscheidet sich je nach Schwangerschaftswoche, in der man sich zu dem Zeitpunkt befindet. Hier haben wir ausführlich alle Informationen zum vorzeitigen Blasensprung zusammengestellt.

Blasensprung erkennen

Urin oder Fruchtwasser? Einen Blasensprung zu erkennen, ist nicht immer einfach – vor allem, wenn er ohne Wehen auftritt und/oder nur tröpfchenweise Flüssigkeit austritt. Kommt es zum plötzlichen schwallartigen Abgang von Fruchtwasser, ist ein Blasensprung sehr wahrscheinlich. Aber auch eine nasse Unterhose kann darauf hinweisen, dass die Eihäute gerissen sind.

Eindeutig erkennen lässt sich der Blasensprung anhand nachgewiesenen Fruchtwassers bei der vaginalen Untersuchung.

Fruchtwasser lässt sich ziemlich sicher durch fetale Enzyme im Fruchtwasser nachweisen. Auch ein pH-Test ist möglich, denn Fruchtwasser hat einen alkalischen pH-Wert. Ein vor die Scheide gelegtes Lackmuspapier färbt sich dann blau (Lackmus-Test). Allerdings kann auch Zervixschleim leicht alkalisch reagieren, weshalb die Lackmusprobe als eher unsicherer Test zum Erkennen eines Blasensprungs gilt.

Beide Tests können durch Arzt oder Hebamme durchgeführt werden. Haben Sie den Verdacht, dass Fruchtwasser ausgetreten sein könnte, suchen Sie deshalb bitte immer umgehend Ihren Arzt oder Ihre Hebamme auf.

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Urin, Scheidensekret oder Fruchtwasser?

Gerade im fortgeschrittenen Verlauf der Schwangerschaft kann unwillkürlich Urin abgehen, beispielsweise beim Lachen oder Niesen. Fruchtwasser ist im Gegensatz zu Urin jedoch farblos oder milchig-trübe und riecht ganz leicht süßlich.

Aufgrund hormoneller Veränderungen tritt in der Schwangerschaft manchmal vermehrt Ausfluss/Scheidensekret auf. Harmloser Ausfluss lässt sich optisch und vom Geruch her nur schwer von Fruchtwasser unterscheiden, weshalb hier ein pH-Test durchaus sinnvoll ist, denn Scheidensekret ist leicht sauer. Riecht die Flüssigkeit unangenehm, kann das auch ein Anzeichen für eine bakterielle Infektion sein, weshalb umgehend ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Blasensprung – Was tun?

Wenn Sie glauben, dass Sie einen Blasensprung hatten, sollten Sie umgehend Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Hebamme aufsuchen oder informieren. Nach eventueller Bestimmung des Fruchtwassers werden sobald wie möglich nach dem Blasensprung die kindlichen Herztöne geprüft.

Bei einem vorzeitigem Blasensprung ab der 36. Schwangerschaftswoche kann bis zu 24 Stunden abgewartet werden, ob sich von alleine Geburtswehen einstellen. Da das Risiko einer Infektion steigt, wird danach in der Regel die Geburt eingeleitet. In der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wird in folgenden Fällen die Gabe von Antibiotika empfohlen:

  • ab 18 Stunden nach dem Blasensprung
  • bei Fieber der Mutter ab 38 Grad Celsius
  • bei Anzeichen des Amnioninfektionssyndroms (AIS)

Amniotomie (Fruchtblasensprengung): Wann nötig?

Um den Geburtsverlauf zu beschleunigen (beispielsweise bei schwachen Wehen oder einer langen Eröffnungsphase) oder als Geburtseinleitung kann die Fruchtblase auch mechanisch geöffnet werden. Bei diesem früher auch "Blasensprengung" genannten Eingriff ritzen Arzt/Ärztin oder Hebamme mit einem speziellen Instrument vorsichtig die Eihaut an.

Bei einer Blasensprengung besteht das Risiko eines Nabelschnurvorfalls, falls die Blase gesprengt wird, bevor der kindliche Kopf fest im Becken ist. Diese gefährliche Komplikation tritt allerdings äußerst selten auf.

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