Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft: Das hilft gegen Ödeme
Viele Schwangere kennen Wassereinlagerungen an den Händen, Beinen oder im Gesicht. Am häufigsten kommt es im letzten Drittel zu diesen sogenannten Ödemen. Was dahinterstecken kann und welche Tipps dir gegen Wasser im Gewebe helfen.
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Kurzübersicht: Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft
Häufigkeit: Wassereinlagerungen zählen zu den typischen Schwangerschaftsbeschwerden. Etwa 50 bis 80 Prozent aller werdenden Mamas sind betroffen.
Anzeichen: Meist äußern sich Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft durch geschwollene, dicke Füße. Im Volksmund ist das Beschwerdebild als Wasser in den Beinen bekannt. Aber auch das Gesicht und die Hände können von Ödemen betroffen sein. Wasser im Gewebe kann Spannungsgefühle und Schmerzen verursachen.
Gefährlich? Obwohl Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft in der Regel unbedenklich sind, können sie in seltenen Fällen auf eine Präeklampsie oder Thrombose hinweisen.
Artikel-Inhalt:
- Tipps gegen Ödeme
- Ursachen
- Sind Wassereinlagerungen gefährlich?
- Wann gehen sie nach der Geburt wieder weg?
Wassereinlagerungen: Diese sieben Tipps helfen Schwangeren
Auch wenn Schwangerschaftsödeme in der Regel harmlos sind, können sie doch zu Spannungsgefühlen und Schmerzen führen. Diese Tipps helfen dir, die unangenehmen Begleiterscheinung zu lindern:
1. Beine hochlagern
Im Lauf des Tages schwellen die Beine häufig immer weiter an. Dagegen hilft es, sie für etwa eine halbe Stunde hochzulagern: Sobald die Beine etwas höher liegen als das Becken, kann im Gewebe eingelagertes Wasser abfließen. Auch das Schlafen mit leicht hochgelagerten Beinen entlastet deine Venen.
2. In Bewegung bleiben
Moderater Sport und Bewegung allgemein verbessern die Durchblutung und regen den Lymphfluss an, was Wassereinlagerungen entgegenwirkt. Schwimmen hilft sogar doppelt: Der Wasserdruck von außen wirkt wie ein Ganzkörperkompressionsstrumpf und fördert dadurch zusätzlich den Fluss von Blut und Lymphe.
3. Kompressionsstrümpfe tragen
Der leichte Druck, den die speziellen Strümpfe auf deine Beine ausüben, erlechtert den belasteten Venen ihre Arbeit, was Wassereinlagerungen entgegenwirkt.
4. Eiweißreich essen und genug trinken
Hebammen empfehlen gegen Wassereinlagerungen, sich eiweißreich zu ernähren. Außerdem solltest du bei Ödembildung in der Schwangerschaft viel trinken; zwei Liter am Tag sind ein guter Richtwert. Salz solltest du wie gewohnt zu dir nehmen: Eine besonders salzarme Ernährung kann die Entstehung von Ödemen sogar begünstigen.
5. Nicht zu viel (und richtig) sitzen
Wenn du einer überwiegend sitzenden Tätigkeit nachgehst, nutze jede Gelegenheit, um kurz aufzustehen und danach falls möglich die Beine noch etwas hochzulegen. Außerdem solltest du nicht mit überschlagenen Beinen sitzen, wenn du von Wassereinlagerungen geplagt bist.
6. Hitze meiden
Hochschwangere haben gerade an heißen Sommertagen oft mit Wassereinlagerungen zu kämpfen. Halte dich deshalb am besten im Schatten oder in angenehm temperierten Räumen auf.
7. Wechselduschen und kalte Güsse
Kalt-warme Wechselduschen an den Beinen und Armen können ebenfalls helfen, wenn im Gewebe Wasser eingelagert ist. Alternativ kannst du auch Kneippen probieren, also das Wassertreten im Storchengang in kaltem, knietiefem Wasser.
Ursachen: Was steckt hinter Schwangerschaftsödemen?
Fachleute gehen davon aus, dass für Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft das Hormon Progesteron verantwortlich ist. Dieses Hormon sorgt für eine Erweiterung der Blutgefäße, wodurch mehr Flüssigkeit ins umliegende Bindegewebe austreten kann.
Weitere Faktoren können die Ödembildung verstärken, etwa langes Sitzen oder große Hitze.
Sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft gefährlich?
In der Schwangerschaft, hauptsächlich im letzten Drittel, erleben bis zu 80 Prozent der werdenden Mamas übermäßige Wassereinlagerungen. Ödeme bei Schwangeren sind also zunächst nichts Ungewöhnliches und meist auch ungefährlich.
Ödeme als Symptom einer Präeklampsie oder Thrombose
In manchen Fällen können Wassereinlagerungen bei Schwangeren jedoch auf ernste Erkrankungen hinweisen: Eine Präeklampsie oder Gestose etwa geht mit plötzlicher, starker Ödembildung einher. Auch ein hoher Blutdruck, Eiweiß im Urin, Sehstörungen und Oberbauch- sowie Kopfschmerzen sind typisch für die Erkrankung, deren Behandlung unbedingt in ärztliche Hände gehört.
Eine tiefe Beinvenenthrombose geht ebenfalls mit Ödemen einher: In diesem Fall kommt es nur auf einer Seite zu Wassereinlagerungen, weitere Anzeichen sind eine Überwärmung des Gewebes, Schmerzen und Hautveränderungen im betroffenen Bereich. Bei solchen Symptomen suche bitte umgehend ärztlichen Rat!
Darf ich gegen Wassereinlagerungen etwas einnehmen?
Auch solltest du in der Schwangerschaft niemals ohne Rücksprache zu entwässernden Medikamenten (Diuretika) oder Tees greifen. Wenn die Beschwerden anhalten oder schlimmer werden, sind deine Hebamme oder gynäkologische Praxis passende Anlaufstellen.
Wassereinlagerungen nach der Geburt: Wann verschwinden sie wieder?
Nach der Geburt wird die überschüssige Flüssigkeit vom Körper wieder ausgeschieden. Allerdings geschieht das nicht über Nacht, sondern der Prozess kann ein paar Wochen dauern.