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Vanishing Twin: Wenn ein Zwilling verschwindet

Als Vanishing Twin (verschwundener Zwilling) wird ein Embryo oder Fötus bezeichnet, der sich in der Frühschwangerschaft nicht mehr weiterentwickelt. Es handelt sich also um eine Sonderform der Fehlgeburt. Kommt es in den ersten Schwangerschaftswochen dazu, kann der Vanishing Twin unbemerkt bleiben oder aber zu einer Schmierblutung bei der Schwangeren führen.

Vanishing twin
Auf die Entwicklung des verbliebenen "Einlings" hat der Vanishing twin in der Regel keinen negativen Einfluss
© iStock.com/kieferpix

Bei etwa 40 Prozent aller in der Frühschwangerschaft festgestellten Zwillingsschwangerschaften werden beide Kinder lebend geboren. Am häufigsten kommt es vor, dass einer der Föten bereits in einem frühen Stadium der Schwangerschaft unbemerkt verstorben ist. Dies nennen Fachleute Vanishing Twin oder auch Vanishing-Twin-Syndrom.

Wie kommt es zum Vanishing-Twin-Syndrom?

Ein Vanishing Twin kann verschiedene Ursachen haben: Entwicklungsstörungen, Chromosomenstörungen oder andere Gründe führen dazu, dass sich ein Zwilling nicht mehr weiterentwickeln kann. Der verstorbene Zwilling wird vom Körper der Mutter absorbiert. Diese nimmt häufig eine Schmierblutung oder auch keine Symptome wahr.

Wie wird ein Vanishing twin festgestellt?

Die verbliebenen Anlagen des Vanishing Twin sind bei der Ultraschall-Untersuchung entweder gar nicht mehr feststellbar oder – wenn der Abgang etwas später erfolgt – noch im Ultraschall-Bild darstellbar. Häufig sieht man noch die Fruchtblase, deren Inneres aber leer ist.

Bei einem späteren Abgang des Zwillings kann es auch vorkommen, dass er nicht resorbiert wird und weiter in oder außerhalb an der Fruchtblase des verbliebenen Zwillings liegt. Vom weiter wachsenden Zwilling werden die restlichen Anlagen pergamentartig plattgedrückt. Sie werden dann als Fetus papyraceus bezeichnet. Der Fetus papyraceus wird bei der Geburt "mitgeboren". Für den anderen Zwilling ist das nicht problematisch.

Vanishing twin: Gibt es Risiken?

Für den verbliebenen Zwilling ist der Abgang seines Zwillings in einer frühen Phase der Schwangerschaft in der Regel nicht problematisch. Er entwickelt sich als "Einling" weiter.

Kommt es im späteren Verlauf einer Zwillingsschwangerschaft (etwa ab der 24. Schwangerschaftswoche) zu einem Abgang eines der Föten, handelt es sich nicht um einen Vanishing Twin, sondern um eine Fehlgeburt. Der Fötus kann nun nicht mehr vom Körper der Mutter absorbiert werden und wird daher operativ entfernt, um den verbliebenen Fötus nicht zu gefährden.

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