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Belastungsprobe für die Haut

Schwangerschaftsstreifen: Lassen sich Dehnungsstreifen verhindern?

Während der Schwangerschaft vergrößert sich dein Bauchumfang um etwa 40 Zentimeter. Auch deine Haut leistet in diesen neun Monaten also Erstaunliches! Wird die Belastung für das Bindegewebe jedoch zu groß, entstehen Schwangerschaftsstreifen. Wie du vorbeugen kannst und was hilft, wenn die Dehnungsstreifen doch auftauchen.

Schwangerschaftsstreifen: Lassen sich Dehnungsstreifen verhindern?
© Getty Images/SanyaSM

Kurzübersicht: Schwangerschaftsstreifen

Wie sie entstehen: Kommt es zu einer Überdehnung der Haut, können die Fasern im Bindegewebe reißen. Durch den schnell wachsenden Bauch in der Schwangerschaft ist die Haut besonderen Strapazen ausgesetzt. Trotzdem bekommt nicht jede Frau Schwangerschaftsstreifen. Bestimmte Faktoren wie eine Bindegewebsschwäche können das Auftreten begünstigen.

Wie du sie erkennst: Schwangerschaftsstreifen zeigen sich vor allem an Bauch und Brüsten. Erst erscheinen sie blau-rötlich, später werden sie zu gelblich-weißen Streifen (Narben in der Unterhaut).

Wie du sie loswirst: Nach der Geburt verblassen die Schwangerschaftsstreifen mit der Zeit und sind wenig stark sichtbar. Sie verschwinden aber nicht wieder komplett. Aktuell gibt es auch noch keine empfohlene Behandlung, die einmal entstandene Dehnungsstreifen zuverlässig beseitigen kann. Einige Behandlungen wie eine Lasertherapie könnten das Hautbild gegebenenfalls verbessern.

Wie du ihnen vorbeugst: Es existiert aktuell keine wissenschaftlich als sicher wirksam erwiesene Methode, um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Wer sein Bestes tun will, sollte auf eine moderate Gewichtszunahme achten und seine Haut mit einer wohltuenden Pflege verwöhnen.

Artikelinhalte im Überblick:

Sport in der Schwangerschaft: Die besten Sportarten

Was sind Schwangerschaftsstreifen?

Schwangerschaftsstreifen entstehen durch Faserrisse im Bindegewebe. Es handelt sich dabei um Dehnungsstreifen (Striae cutis atrophicae). Treten sie während der Schwangerschaft auf, werden diese als Schwangerschaftsstreifen (Striae gravidarum) bezeichnet.

In der Fachliteratur variieren die Angaben dazu, wie viele Frauen von Schwangerschaftsstreifen betroffen sind. Die Häufigkeit scheint bei über 50 bis zu 90 Prozent zu liegen.

Ursachen: Wie entstehen Schwangerschaftsstreifen?

Während der Schwangerschaft wird deine Haut an ihre Belastungsgrenze gebracht, denn durch den wachsenden Bauch muss sie sich stark ausdehnen. Bei einer Überdehnung kann es passieren, dass das Kollagen-Fasergerüst in deiner Lederhaut, das Bindegewebe, auseinanderreißt.

Schuld daran ist vor allem das schnelle Bauchwachstum: Schließlich muss sich die Haut im Turbotempo an ihren neuen Umfang anpassen. Ein Baby wächst mit einer rasanten Geschwindigkeit: Innerhalb von nur neun Monaten entsteht aus einer kleinen Mohnsamen-Größe ein menschliches Wesen mit der stattlichen Größe einer Wassermelone.

Auch wer nicht schwanger ist, kann Dehnungsstreifen bekommen – etwa durch eine schnelle Gewichtszunahme oder einen schnellen und starken Muskelzuwachs. Zudem geht man davon aus, dass bestimmte Hormone bei der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen eine Rolle spielen: Sie sollen den Zusammenhalt der Bindegewebsfasern schwächen.

Risikofaktoren für Schwangerschaftsstreifen

Dass sich der Bauch während der Schwangerschaft schnell ausdehnt, lässt sich natürlich nicht verhindern. Trotzdem bekommt nicht jede Schwangere automatisch Schwangerschaftsstreifen. Folgende Risikofaktoren können die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen begünstigen:

Symptome: Woran du Schwangerschaftsstreifen erkennst

Ob es sich um Schwangerschaftsstreifen handelt, ist meist leicht an ihrem eindeutigen Aussehen festzustellen. Die Dehnungsstreifen werden zuerst als blau-rötliche Streifen auf der Haut sichtbar, da an diesen Stellen durch die Risse nun die Blutgefäße durchscheinen. Nach der Geburt bilden sich daraus feine Narben in der Unterhaut, die gelblich-weiß oder silber-glänzend aussehen. Klassischerweise sind Schwangerschaftsstreifen zackig begrenzt und verlaufen parallel. Sie befinden sich oft an folgenden Körperstellen:

  • Bauch
  • Hüfte
  • Oberschenkel
  • Brüste
  • Po

Häufig entstehen Schwangerschaftsstreifen im letzten Trimester der Schwangerschaft, da sich der Bauchumfang in diesen Wochen noch einmal stark vergrößert. Ob eine Schwangere viele oder nur wenige Dehnungsstreifen bekommt, ist individuell unterschiedlich.

Behandlung: Was hilft gegen Schwangerschaftsstreifen?

Schwangerschaftsstreifen sind eine bleibende Erinnerung daran, welche Höchstleistung der Körper während der Schwangerschaft vollbracht hat. Denn sie verbleiben als dünne Narben im Gewebe und können sich nicht wieder zurückbilden. Nach einiger Zeit verblassen die Schwangerschaftsstreifen jedoch: Die rötliche Färbung verschwindet, sie werden weißlich, schmaler und weniger sichtbar.

Eine Therapie, die Schwangerschaftsstreifen komplett beseitigt, gibt es nicht. Da Dehnungsstreifen kein gesundheitliches Problem darstellen, ist eine Behandlung aus medizinischer Sicht auch nicht erforderlich.

Schwangerschaftsstreifen entfernen: Welche Optionen gibt es?

Du möchtest die Intensität der Schwangerschaftsstreifen reduzieren? Wenn die Dehnungsstreifen ein kosmetisches Problem darstellen, wende dich an Fachärzt*innen der Dermatologie oder Plastisch-Ästesthischen Chirurgie.

Es gibt einige Behandlungen, die das Hautbild gegebenenfalls verbessern können. Häufig haben diese Behandlungen das Ziel, die Kollagenproduktion anzukurbeln, sodass sich neues, streifenfreies Gewebe bildet. Auf diese Weise sollen die Schwangerschaftsstreifen weniger auffallen. Lass dich vorab unbedingt ausführlich über deine Möglichkeiten, die Erfolgschancen, Risiken und Kosten beraten.

Folgende Behandlungen sind bei Schwangerschaftsstreifen zum Beispiel denkbar:

  • Lasertherapie
  • Kältetherapie (Kryotherapie)
  • Micro-Needling
  • Ultraschallbehandlung
  • Narbensalbe

Eine generelle Empfehlung für eine Therapie existiert bisher noch nicht, da zu ihrer Effektivität nicht genügend wissenschaftliche Daten vorliegen. Ob eine Behandlung im individuellen Fall wirksam ist, kann zudem von verschiedenen Faktoren abhängen – zum Beispiel vom Alter der Schwangerschaftsstreifen. Frische Narben lassen sich oft leichter optisch reduzieren als alte Vernarbungen.

Schwangerschaftsstreifen vorbeugen – geht das?

Es gibt keine sichere Möglichkeit, um sich vor der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen zu schützen.

Viele Schwangere cremen fleißig ihren Bauch ein – dies ist aber kein Patentrezept gegen Dehnungsstreifen. Selbst wenn einige Hersteller auf ihren Produkten damit werben, ist die Wirkung entsprechender Präparate umstritten. Zum Beispiel konnten Studien bisher keine Effekte bei der Verwendung von Oliven- und Kokosöl nachweisen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt es aber kleinere Studien, die darauf hinweisen, dass die tägliche Anwendung von Mandelöl möglicherweise zu einem selteneren und milderen Auftreten von Schwangerschaftsstreifen führen könnte. Unklar ist bisher jedoch generell, ob das Einmassieren oder die enthaltenen Wirkstoffe den Effekt erzielen.

Um deinen Körper – und damit auch deine Haut – möglichst gut auf die Veränderungen der Schwangerschaft vorzubereiten, kannst du folgende Tipps beachten:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung von Beginn an beugt einer extremen Gewichtszunahme während der Schwangerschaft vor. Wenn Schwangere nur moderat zunehmen, senkt das laut Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) auch das Risiko für Schwangerschaftsstreifen.

  • Sport: Leichte, sportliche Aktivität kann sich positiv auf das Gewebe auswirken: Wer regelmäßig mit Yoga, Pilates oder beim Schwimmen trainiert, erhält als Dank ein strafferes Bindegewebe. Ausreichend Bewegung verhindert gleichzeitig eine zu starke zusätzliche Gewichtszunahme.

  • Massagen: Führe täglich eine sanfte Knet- und Zupfmassage mit einem Mandelöl-Produkt durch. Massiere deinen Bauch aber nur, wenn es für dich angenehm ist, gehe sehr behutsam vor und verzichte rund um deinen errechneten Geburtstermin darauf. Alternativ kannst du deinen Bauch auch nur mit sanften Streichbewegungen einölen. Lasse dich zum Thema Massagen in der Schwangerschaft sicherheitshalber von deiner Hebamme oder in deiner gynäkologischen Praxis beraten.

  • Hautpflege: Schenke deiner Haut in dieser strapaziösen Zeit eine Extraportion Aufmerksamkeit. Auch wenn es kein Pflegeöl gibt, das Schwangerschaftsstreifen definitiv verhindern kann: Tägliches Einölen oder Eincremen spendiert der Haut viel Feuchtigkeit und schenkt ihr mehr Elastizität. Verwende hochwertige Öle oder Cremes, die frei von schädlichen Inhaltsstoffen sind.

  • Wechselduschen: Der Temperaturwechsel zwischen warm (nicht heiß) und kalt kann für eine gute Durchblutung sorgen. Wende diese Methode aber nicht an, wenn sie bei dir zu Kreislaufproblemen führt.

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