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Schwangerschaftsgelüste: Wann sie auftreten und was bei Heißhunger hilft

Stehen schwangere Frauen wirklich auf saure Gurken mit Schokocreme? Wir klären auf, ob die Gerüchte rund um Heißhungerattacken und Gelüste in der Schwangerschaft stimmen!

Schwangerschaftsgelüste: Wann sie auftreten und was bei Heißhunger hilft
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Kurzübersicht: Schwangerschaftsgelüste

Gibt es sie tatsächlich? Schwangerschaftsgelüste sind kein Mythos, sie gehören wirklich zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden.

Wann und warum treten sie auf? Grund für Gelüste in der Schwangerschaft sind wahrscheinlich die hormonellen Umstellungen im Körper, durch die sich der Geruchs- und der Geschmackssinn verändern. Deshalb verspüren Frauen sie häufig in den ersten 14. Schwangerschaftswochen.

Wie äußern sie sich? Von Frau zu Frau sind die Vorlieben unterschiedlich. Manche hegen Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel, andere entdecken spezielle Speisen oder lustige Kombinationen als neue Lieblinge.

Wann in die Praxis? In der Regel sind Schwangerschaftsgelüste vollkommen harmlos. Sollten Heißhungerattacken häufig auftreten oder die Gelüste zu einer exzessiven Kalorienaufnahme führen, hole ärztlichen Rat ein. In seltenen Fällen hegen Schwangere Lust auf nicht-essbare Substanzen. Diese dürfen in keinem Fall verzehrt werden.

Was hilft? Gestalte deinen Speiseplan möglichst ausgewogen und gesund und integriere Lebensmittel, die lange satt machen und den Blutzuckerspiegel stabil halten. Das sind Proteine und komplexe Kohlenhydrate mit einem hohen Ballaststoffgehalt. Wappne dich für eine Heißhungerattacke mit gesunden Alternativen zu Schokolade, Eiscreme und Co.

Artikelinhalte im Überblick:

Die 20 besten Lebensmittel für die Schwangerschaft

Was sind Schwangerschaftsgelüste?

Ob Schlagsahne mit Leberwurst, Oliven mit Marmelade oder der Saure-Gurken-Schokoladencreme-Klassiker – immer wieder hört man von skurrilen Schwangerschaftsgelüsten. Andere sagen dazu „Igitt“ und für Schwangere sind kuriose Kombinationen auf einmal das Nonplusultra. Doch stimmt das tatsächlich? Ja! Schwangerschaftsgelüste sind kein Mythos, sie gehören zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden.

Symptome: Wie machen sich Schwangerschaftsgelüste bemerkbar?

Unter Gelüsten in der Schwangerschaft können verschiedene Symptome verstanden werden. Sie betreffen den Geruchs- oder den Geschmackssinn, das Verlangen nach Essen oder den Appetit auf spezielle Lebensmittel:

  • Aversionen: Früher hast du den Geruch von Kaffee geliebt und nun kannst du ihn nicht mehr ertragen? Vor der Schwangerschaft mochtest du Fleisch und jetzt findest du es abstoßend? Solche Abneigungen kommen häufig vor, oft gehören sie zu den ersten Schwangerschaftsanzeichen. Der Geruch oder Geschmack von einigen Lebensmitteln kann sogar zu Übelkeit führen.

  • Neue Favoriten: Knoblauch landete nie auf deinem Teller und jetzt bekommst du gar nicht genug davon? Die Vorliebe für bisher verachtete Speisen kann ebenfalls eine Form der Schwangerschaftsgelüste darstellen. Manchmal sind seltsame Kombinationen besonders gefragt – zum Beispiel der gleichzeitige Verzehr von Saurem oder Salzigem mit Süßem. Daher kommt auch das Klischee, Schwangere würden am liebsten Gewürzgurken aus dem Glas mit Schokolade oder Eiscreme essen. Welche Speisen schwangere Frauen bevorzugen, ist individuell aber sehr unterschiedlich und könnte Untersuchungen zufolge auch mit dem kulturellen Background in Verbindung stehen.

  • Heißhunger: Dich packt plötzlich die Lust auf Hochkalorisches? Süßes wie Eiscreme oder Fettiges wie Chips landen dann in größeren Mengen in deinem Magen? Hierbei handelt es sich um die berühmt-berüchtigten Heißhungerattacken in der Schwangerschaft.

Ursachen für Schwangerschaftsgelüste: Woher kommen sie?

Schwangerschaftsgelüste gibt es also wirklich, aber woran liegt das? Für Gelüste in der Schwangerschaft scheinen die Hormone verantwortlich zu sein. Denn durch die hormonellen Umstellungen im Körper können sich Geruchs- und Geschmackssinn der werdenden Mutter verändern.

Kontrovers diskutiert wird außerdem, ob der Körper durch die Schwangerschaftsgelüste einen (drohenden) Nährstoffmangel auszugleichen versucht. Die Vermutung könnte naheliegen, denn einige Schwangere verspüren durchaus auch Gelüste nach gesunden Lebensmitteln und essen vermehrt Obst und Gemüse. Wissenschaftlich nachgewiesen ist diese Annahme bisher allerdings nicht.

Für Heißhungerattacken gibt es aber tatsächlich eine wissenschaftliche Erklärung: Der niedrige Blutzuckerspiegel von schwangeren Frauen begünstigt die Entstehung von Heißhunger. Dazu ein kurzer Exkurs: Heißhunger entsteht, wenn der Blutzuckerspiegel auf Talfahrt geht. Normalerweise passiert das nach dem Verzehr von Weißmehlprodukten, Fast Food, Süßigkeiten oder Kuchen.

Solche Lebensmittel bestehen aus Zuckermolekülen, die den Körper dazu zwingen, viel Insulin auszuschütten. Dieses Hormon ist dafür zuständig, den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu befördern und somit den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Die hohe Insulinmenge sorgt nun aber dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht auf Normalniveau, sondern bis in den Keller sinkt. Weil der Körper den Blutzuckerspiegel jetzt unbedingt wieder erhöhen möchte, verlangt er Nachschub – meist in Form von rasch verfügbarer Energie aus Süßigkeiten. Ein praktisches Beispiel: Nach der Pizza packt dich plötzlich die Lust auf eine Tafel Schokolade.

In der Schwangerschaft produziert der Körper ohnehin mehr Insulin als sonst. Daher sinkt auch der Blutzuckerspiegel öfter mal ab und Heißhunger tritt auf. Wer dem Verlangen nun nachgibt und den Heißhunger mit schnell verwertbaren Kohlenhydraten wie Süßigkeiten stillt, kommt von einer Essattacke in die nächste. Wie du den Teufelskreis durchbrichst, liest du weiter unten in unseren Tipps.

Ab wann und wie lange treten Schwangerschaftsgelüste auf?

Gerade zu Beginn der Schwangerschaft herrscht hormonelles Chaos im Körper. Er muss sich auf die neue Situation einstellen und das bekommst du durch die typischen Schwangerschaftsbeschwerden zu spüren.

Ebenso wie Übelkeit und Erbrechen treten daher auch Schwangerschaftsgelüste vorzugsweise in den ersten zwölf bis 14 Schwangerschaftswochen auf und verschwinden danach wieder.

Sind Gelüste in der Schwangerschaft gefährlich?

In der Regel ist eine Vorliebe für bestimmte Speisen oder witzige Kombinationen weder für die werdende Mutter noch für das Kind gefährlich. Generell solltest du nichts im Übermaß verzehren und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Nur weil du Schwangerschaftsgelüste verspürst, musst du dir also keine Sorgen machen. Ebenso stellt es keinen Grund zur Besorgnis dar, wenn die Gelüste in der Schwangerschaft bei dir ausbleiben.

Aber: Solltest du Gelüste nach nicht-essbaren Dingen wie Zahnpasta oder Waschmittel wahrnehmen, kontaktiere deine gynäkologische Praxis und bitte um Rat. Diese Substanzen dürfen keinesfalls verzehrt werden! Solche Gelüste treten aber nur in sehr seltenen Fällen auf.

Kommen Heißhungerattacken häufig vor, besprich dies ebenfalls mit deiner frauenärztlichen Fachperson. Vor allem bei Symptomen eines niedrigen Blutzuckerspiegels wie Schwitzen, Zittern, Schwindel oder ähnlichem solltest du Fachleute kontaktieren. Um Heißhunger möglichst gut vorzubeugen, kann eine Beratung zu deiner Ernährung sinnvoll sein. Der übermäßige Verzehr von Süßem oder Fettigem kann zu Übergewicht führen – und das geht unter anderem mit einem erhöhten Risiko für Schwangerschaftsdiabetes einher.

Hilfe bei Schwangerschaftsgelüsten: Was tun?

Mit ein paar kleinen Tricks kommst du gut und gesund durch die Zeit der Schwangerschaftsgelüste:

  • Ungesundes in Maßen: Früher hieß es, schwangere Frauen würden für zwei essen und könnten sich daher auch problemlos die ganze Sahnetorte gönnen. Heute weiß man: Schwangere haben einen höheren Nährstoffbedarf, müssen aber nicht doppelt so viele Kalorien aufnehmen. Du brauchst Süßes zwar nicht komplett zu streichen, solltest aber auf maßvollen Genuss achten. Das verhindert eine unnötige Gewichtszunahme.

  • Sich gesund satt essen: Um Blutzuckerschwankungen und dadurch auch Heißhunger zu vermeiden, sollten deine Mahlzeiten aus hochwertigen Sattmachern bestehen. Schreibe dir Folgendes öfter auf den Speiseplan: Gemüse, pflanzliche Proteine und langsam verwertbare Kohlenhydrate (Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen, Vollkorngetreide wie Haferflocken oder Vollkornpasta, Pseudogetreide wie Quinoa, Vollkornmehle wie Dinkelvollkornmehl), hochwertige Pflanzenöle (Olivenöl, Rapsöl) und unbehandelte Nüsse (Walnüsse, Mandeln, Cashewkerne).
    Auf diese Weise integrierst du Eiweiß, gute Fette und viele Ballaststoffe in deine Mahlzeiten: Das macht lange satt und hält deinen Blutzuckerspiegel stabil. Achte außerdem vermehrt darauf, dass du deinen Körper mit allen Nährstoffen versorgst, die in der Schwangerschaft besonders wichtig sind. Unter anderem solltest du auf eine ausreichende Jod-, Folsäure- und Eisenzufuhr Wert legen. Hier haben wir dir alle Informationen zum Thema Ernährung in der Schwangerschaft zusammengestellt.

  • Kleine Mahlzeiten: Drei gesunde und ausgewogene Mahlzeiten am Tag sind auch für Schwangere empfehlenswert. Wenn du große Mahlzeiten aber nicht gut verträgst oder zwischendurch oft unter Übelkeit leidest, kannst du fünf kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu dir nehmen. Diese Aufteilung kann gegebenenfalls auch Schwangerschaftsgelüste und Heißhunger im Zaum halten.

  • Notfall-Snacks: Wenn dich der Heißhunger packt, stille deinen Appetit mit gesunden Alternativen zu Schokolade und Co. Geeignet sind zum Beispiel: eine Handvoll Mandeln oder Walnüsse, Haferflocken mit Milch, Naturjoghurt mit Nüssen, Gemüserohkost mit körnigem Frischkäse oder Magerquark und ein hartgekochtes Ei. Als Obstsorten sind Äpfel oder Beeren empfehlenswert, da sie den Blutzuckerspiegel nicht so stark beeinflussen wie zuckerreiche Obstsorten (Bananen, Trauben, Mango). Ab und zu können auch Trockenfrüchte gewählt werden. Sie sollten in Maßen verzehrt werden, da sie viel Zucker enthalten.

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