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Warum der Babybauch hart wird

Harter Bauch in der Schwangerschaft: Ist das wirklich harmlos?

Ein harter Bauch kann in unterschiedlichen Stadien der Schwangerschaft auftreten und ist in der Regel kein Grund zur Beunruhigung. Bei Schmerzen solltest du deine ärztliche Praxis aufsuchen.

Schwangerschaftsbauch
© GettyImages/Oscar Wong

Kurzübersicht: Harter Bauch in der Schwangerschaft

Was verursacht den harten Bauch? Die Gebärmutter ist ein großer Muskel, der sich wie jeder andere Muskel im Körper an- und entspannen kann. Auch in der Schwangerschaft kann es zu Kontraktionen kommen.

Warum wird der Bauch hart? Die Kontraktionen sorgen für eine bessere Durchblutung. Auch das wachsende und sich bewegende Baby kann zu einem harten Bauch führen. Etwa ab der Mitte der Schwangerschaft "trainiert" die Gebärmutter für die Geburt in Form von Übungswehen. Auch diese können den Bauch mehrmals täglich hart werden lassen.

Sind das schon Wehen? Übungswehen unterscheiden sich von Geburtswehen vor allem durch ihre Schmerzlosigkeit. Sie treten unregelmäßig und maximal dreimal pro Stunde auf. Regelmäßige und schmerzhafte Wehen, die bei Wärmeeinfluss stärker werden, sind wahrscheinlich Geburtswehen.

Es ist völlig normal, wenn dein Bauch in der Schwangerschaft ab und zu hart wird. Ausgelöst wird das vor allem durch kleinere Kontraktionen der Gebärmutter. Doch auch Überanstrengung oder vorzeitige Wehen können zur Verhärtung des Bauchs führen.

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Deine Gebärmutter ist ständig in Bewegung

Deine Gebärmutter ist ein starker Muskel, der permanent in Bewegung ist. In der Schwangerschaft sorgt das muskelentspannende Progesteron erst einmal dafür, dass sich die Gebärmuttermuskulatur eher inaktiv verhält. So tritt zum Beispiel häufig in der Frühschwangerschaft ein "Ziehen" im Unterbauch auf. Grund ist der sogenannte Konsistenzwechsel, bei dem die Gebärmutter vereinfacht gesagt von "hart" auf "weich" wechselt. Im Laufe der Schwangerschaft wird deine Gebärmutter aber immer aktiver, was sich hin und wieder in einem harten Bauch zeigen kann.

Wie fühlt es sich an, wenn der Bauch hart wird?

Die meisten Schwangeren bemerken es, wenn sich die Muskeln der Gebärmutter zusammenziehen. Der Bauch wird dann hart und nimmt die Form einer Kugel an. In den meisten Fällen ist das nicht schmerzhaft. Wie oft das passiert, ist sehr unterschiedlich.

Manche Schwangeren haben eine sehr "aktive" Gebärmutter, bei ihnen kommt es entsprechend öfter zu einem harten Bauch. Auch bei der Wahrnehmung der Kontraktionen gibt es große individuelle Unterschiede: Oft treten sie bei Anstrengung und Stress häufiger auf. Manche Schwangeren bemerken sie sehr deutlich, andere wiederum fast gar nicht.

Wichtig: Wenn du Schmerzen hast, gar ein Druckgefühl nach unten oder Ziehen in Leisten- und Rückengegend auftritt, informiere bitte deine Hebamme oder deine*n Ärztin*Arzt und lasse dich untersuchen. Es könnte sich um (vorzeitige) Wehen handeln. Das gilt auch, wenn sich dein Bauch bzw. die Verhärtungen plötzlich "anders" anfühlen.

Warum wird der Bauch in der Schwangerschaft hart?

Kontraktionen und damit oft auch ein harter Bauch haben in der Schwangerschaft wichtige Gründe:

  • Sie fördern die Durchblutung der Gebärmutter und der Plazenta.
  • Sie "trainieren" die Gebärmutter für die Geburt.
  • Sie regen die Gebärmutter zum Wachstum an.
  • Sie unterstützen das Baby beim Eintritt in das Becken (Senkwehen).

Im zweiten Trimester, etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche, werden die Übungswehen oder Schwangerschaftswehen genannten Braxton-Hicks-Kontraktionen spürbar. Dabei handelt es sich um leichte, unkoordinierte Kontraktionen der Gebärmutter, die unregelmäßig und maximal dreimal stündlich auftreten. Übungswehen unterscheiden sich von Geburtswehen vor allem durch ihre Schmerzlosigkeit. Zudem werden sie mit der Zeit nicht regelmäßiger und intensiver.

Durch das Wachstum deines Babys wird die Gebärmutter immer weiter gedehnt. Das kann zu leichten Muskelkrämpfen führen, die sich als harter Bauch zeigen können. Wenn sich das für dich unangenehm anfühlt, hole dir ärztlichen Rat: Eventuell kann ein Magnesium-Präparat Besserung bringen. Auch die Bewegungen deines Babys können zu einem harten Bauch führen.

Etwa zwei bis vier Wochen vor der Geburt rutscht dein Baby tiefer ins Becken. Um das zu ermöglichen, zieht sich die Gebärmutter zusammen, es entstehen Senkwehen. Senkwehen gehen meist mit einem harten Bauch einher. Sie können etwas schmerzhaft sein oder nur von einem Ziehen im Rücken begleitet werden, das ist individuell verschieden. So manche Schwangere erlebt überhaupt keine Senkwehen, auch das ist normal.

Übrigens: Auch beim Orgasmus zieht sich deine Gebärmutter rhythmisch zusammen.

Stress und körperliche Belastung als Ursache

Ein harter Bauch kann auch durch seelische und körperliche Belastung ausgelöst werden; der Bauch verkrampft sich dabei. Wenn du das Gefühl hast, dass du dir zu viel Stress zugemutet hast, ruhe dich unbedingt aus. Ein warmes Bad kann die Entspannung unterstützen. Auch eine Wärmeflasche entspannt die Muskulatur und entspannt deinen ganzen Körper (bitte nicht zu heiß!). Werden die Verspannungen im Bad stärker oder kommt es gar zu Schmerzen, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Geburtswehen.

In der Schwangerschaft lassen sich Stress und seelische Belastungen nicht immer vermeiden. Bitte suche dir Hilfe, wenn du merkst, dass dir alles zu viel wird. Sprich mit deiner*deinem Ärztin*Arzt, wenn du zum Beispiel Stress im Job hast. Mitunter kann ein (teilweises) Beschäftigungsverbot hilfreich sein.

Verstopfung als Ursache eines harten Bauchs

Verstopfung kann zu einem harten Bauch führen. In der Schwangerschaft kommt es aufgrund der körperlichen Veränderungen relativ häufig zu Verstopfung: Die Hormone entspannen den Darm und das wachsende Baby verdrängt die Organe, sodass dem Darm immer weniger Platz bleibt.

Durch das damit verbundene langsamere Vorankommen verbleibt der Stuhl länger im Darm, wo ihm Wasser entzogen wird. Die Folge ist neben einem harten Bauch ein seltener und trockener Stuhlgang.

Wenn du unter hartnäckiger Verstopfung leidest, besprich dies mit deiner Hebamme oder deiner ärztlichen Ansprechperson. Greife bitte keinesfalls zur Selbstmedikation, auch wenn es sich um frei verkäufliche Mittel handelt.

Mit verschiedenen Hausmitteln kannst du aber versuchen, die Verstopfung selbst zu lindern:

  • Trinke über den Tag verteilt ausreichend Wasser (mindestens acht bis zehn große Gläser).
  • Iss ausreichend Ballaststoffe in Form von Gemüse.
  • Baue öfter Hülsenfrüchte in deinen Ernährungsplan ein.
  • Getrocknete Pflaumen, Feigen oder Aprikosen in kleinen Mengen wirken sanft abführend. Leinsamen und Kleie sind für ihren stuhlauflockernden Effekt bekannt und helfen so gegen einen harten Bauch.
  • (Sauer-)Milchprodukte wie Joghurt, Dickmilch oder Kefir wirken sich positiv auf den Darm aus.
  • Bewegung tut gut und hilft deinem Körper auch dabei, das Stress verursachende Hormon Cortisol abzubauen. Besonders gut geeignet für Schwangere sind Schwimmen, Pilates, Yoga oder die klassische Schwangerschaftsgymnastik, die häufig in Form spezieller Kurse angeboten wird.
  • Reduziere Weißmehlprodukte zugunsten von Nahrungsmitteln aus Vollkornmehl.

Tipp: Auch Magnesium kann helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen. Hole aber bitte auch hier ärztlichen Rat ein, bevor du ein Nahrungsergänzungsmittel einnimmst.

Wann ist ein harter Bauch harmlos und wann Grund zur Sorge?

Ob ein harter Bauch in der Schwangerschaft harmlos ist oder gefährliche Ursachen hat, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn viele Faktoren spielen dabei eine Rolle: In welchem Stadium der Schwangerschaft verhärtet sich der Bauch, wie häufig kommt es vor und treten dabei Schmerzen auf? Auch Begleitsymptome können eine Rolle spielen.

Mögliche Warnsignale sind:

  • Regelmäßige Kontraktionen über einen längeren Zeitraum hinweg, die öfter als drei Mal stündlich auftreten.
  • Das Gefühl, das Baby würde nach unten ins Becken gedrückt.
  • Starke Schmerzen, die andere Tätigkeiten unmöglich machen.
  • Es kommt zu Blutungen.
  • Du verlierst Fruchtwasser.

Wann in die ärztliche Praxis?

Die kurze Antwort, die grundsätzlich in der Schwangerschaft gilt: Bitte immer dann, wenn du das Gefühl hast, etwas ist nicht in Ordnung. Solltest du dir nicht sicher sein, ob der harte Bauch harmlos ist, dann lasse das lieber abklären.

Treten regelmäßig Schmerzen in Verbindung mit einem harten Bauch auf, kann es sich beispielsweise um vorzeitige Wehen oder um eine vorzeitige Plazentaablösung handeln. Übrigens können solch starke Beschwerden auch Anzeichen für eine Blinddarmentzündung sein – die kann (wenn auch äußerst selten) nämlich auch in der Schwangerschaft vorkommen.

Alarmzeichen in der Schwangerschaft: Bei diesen Symptomen in die Praxis
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