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Zyklusregulierung, PMS & Wechseljahre

Mönchspfeffer: Wirkung der Heilpflanze bei Kinderwunsch & Co.

Mönchspfeffer wird zur Zyklusregulierung eingesetzt. Er empfiehlt sich bei Beschwerden durch PMS, Menstruationsstörungen oder die Wechseljahre. Auch bei Kinderwunsch ist Vitex agnus-castus eine altbewährte Arzneipflanze. Welche Wirkung Extrakte daraus auf den Hormonhaushalt haben und wann man lieber auf Mönchspfefferpräparate verzichten sollte!

Schmetterling auf Mönchspfeffer
© GettyImages/myu-myu

Artikel-Inhalt auf einen Blick:

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Was ist Mönchspfeffer?

Mönchspfeffer (auch Vitex agnus-castus, Keuschlammstrauch oder Keuschbaum genannt) ist eine Pflanze aus der Familie der Eisenkraut- bzw. Verbenengewächse. Beheimatet ist der duftende Strauch in den Mittelmeergebieten, Asien und Nordindien.

Die schwarzen Steinbeeren der Pflanze haben ein pfefferartiges Aroma und enthalten unter anderem ätherische Öle und Flavonoide. In der Frauenheilkunde wird Mönchspfeffer als pflanzliches Mittel zur Zyklusregulierung bei Kinderwunsch eingesetzt.

Seinen heutigen Namen hat der Mönchspfeffer im Mittelalter erhalten. Der lateinische Name der Pflanze bedeutet keusch (castus) und Lamm (agnus) und gibt einen Hinweis auf die frühere Verwendung des Mönchspfeffers: Die Pflanze wurde zur Abschwächung des Geschlechtstriebs von Mönchen und Nonnen verwendet, als sogenanntes Anaphrodisiakum. Auch damals schon war der Mönchspfeffer zudem für seine Steigerung des Milchflusses bei stillenden Frauen bekannt.

Der Mönchspfeffer gilt heute außerdem als wirksames Mittel gegen das prämenstruelle Syndrom sowie Wechseljahrsbeschwerden und wird bei Kinderwunsch zur Zyklusregulierung eingesetzt. Er soll besonders Frauen helfen, die wegen einer andauernden Stresssituation und der damit verbundenen hohen Prolaktinausschüttung ihres Körpers nicht schwanger werden können.

Welche Wirkung hat Mönchspfeffer?

Mönchspfeffer wirkt auf die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und reguliert dort die Produktion des Hormons Prolaktin. Dieses Hormon ist gerade in Schwangerschaft und Stillzeit wichtig, da es die Milchproduktion anregt.

Eine Regulierung des Hormonhaushalts kommt besonders jenen Frauen zugute, die außerhalb von Schwangerschaft und Stillzeit unter einem erhöhten Prolaktinspiegel (Hyperprolaktinämie) leiden. Dieser entsteht oft in stressigen Zeiten, weil der Körper dann vermehrt Prolaktin ausschüttet. Die Folge ist unter anderem eine gestörte Produktion der Hormone Progesteronund Östrogen. Damit können Zyklusstörungen einhergehen.

Durch die Regulierung von Prolaktin kommt aber noch eine weitere, wichtige Wirkung der Arzneidroge Mönchspfeffer zustande: Da Prolaktin das für den Eisprung essentielle luteinisierende Hormon (LH) hemmt, kann es dadurch zu einer Gelbkörperschwäche bzw. einer zu kurzen zweiten Zyklushälfte kommen. Manchmal findet deshalb überhaupt kein Eisprung statt (Anovulation). Als Folge wird auch die Produktion des Hormons Progesteron gehemmt, das besonders bei Kinderwunsch eine Rolle spielt.  

Mönchspfeffer bei Kinderwunsch

Viele Ärzt*innen und Hebammen empfehlen, bei Kinderwunsch Mönchspfefferextrakt einzunehmen. Das soll sich besonders günstig auf die zweite Zyklushälfte auswirken. Diese Zyklusphase, die sogenannten Gelbkörperphase, ist die Zeit zwischen Eisprung und der nächsten Periode. Kommt es zur Befruchtung, findet in dem Zeitraum auch die Einnistung des befruchteten Eis in die Gebärmutterwand statt.

Bei unerfülltem Kinderwunsch kann es sein, dass die Gelbkörperphase gestört bzw. zu kurz ist, sodass es nicht zur Schwangerschaft kommen kann. Häufig liegt das an einem erhöhten Spiegel des Hormons Prolaktin. Mönchspfeffer reguliert die Produktion von Prolaktin. Dadurch kann eine ausreichende Menge des eisprungauslösenden, luteinisierenden Hormons produziert werden.

Unmittelbar nach dem Eisprung entsteht aus der verbliebenen leeren Hülle des Eis im Eierstock der Gelbkörper. Er produziert nun die für das Einsetzen einer Schwangerschaft wichtigen Hormone Progesteron und Östrogen in ausreichender Menge.

Aufgrund der beschriebenen zyklusregulierenden Eigenschaften können Mittel mit Vitex agnus-castus unterstützend bei Kinderwunsch eingesetzt werden.

Wie beeinflusst Mönchspfeffer den Zyklus?

Bei manchen Frauen beträgt die Zykluslänge weniger als 25 Tage (Polymenorrhoe), was auf eine verkürzte Gelbkörper- oder Follikelphase oder eine Stresssituation hinweist. Es ist daneben auch möglich, dass hormonelle Störungen eine komplette Eizellreifung mit nachfolgendem Eisprung verhindern. Bei einem verkürzten Zyklus kann sich die Einnahme von Mönchspfeffer regulierend auf den Hormonhaushalt auswirken.

Kann Mönchspfeffer die Periode verschieben?

Mönchspfeffer wirkt zyklusregulierend, sprich ausgleichend auf den Zyklus: Häufig verkürzt sich ein zu langer Zyklus, ein zu kurzer Zyklus wird verlängert – je nach individueller Ausgangssituation der Anwenderin. Konkret bzw. nach Wunsch verschieben lässt sich die Menstruation mit Mönchspfeffer deshalb nicht.

Mönchspfeffer und Clomifen zusammen einnehmen?

Es liegen zwar keine speziellen Untersuchungen bzw. Erfahrungsauswertungen über die gleichzeitige Einnahme von Clomifen und Mönchspfefferextrakt vor. Du solltest aber dennoch im Einzelfall mit deiner*deinem behandelnden Ärztin*Arzt klären, ob du beide Medikamente gemeinsam einnehmen darfst.

Darf Mönchspfeffer mit Folsäure-Einnahme kombiniert werden?

Arzneimittel mit Vitex agnus-castus und Folsäure können bei einem bestehenden Kinderwunsch gemeinsam eingenommen werden. Wenn du dir ein Baby wünschst, solltest du einige Monate im Voraus mit der Einnahme von Folsäure beginnen, um das Risiko für einen Neuralrohrdefekt des Säuglings zu vermindern.

Mönchspfeffer gegen PMS und Wechseljahrsbeschwerden

Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet des Mönchspfeffers ist die Linderung von Beschwerden durch PMS und während der Wechseljahre. Auch hier kommt Betroffenen die Wirkung des Mönchspfeffers auf die Produktion von Prolaktin und das Progesteron-Östrogen-Gleichgewichts zugute: Wassereinlagerungen (Ödeme), Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Gewichtszunahme und Antriebslosigkeit werden vermindert.

Mönchspfeffer hat darüber hinaus noch eine weitere, äußerst positive "Nebenwirkung": Er wirkt leicht durchblutungsfördernd. Der Keuschbaum scheint nämlich auch auf einen Teil des Hypothalamus zu wirken, der für das Zusammenziehen und Erweitern von Blutgefäßen verantwortlich ist.

Wie Mönchspfeffer eingenommen wird

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Mönchspfefferextrakt zu sich zu nehmen. Am sinnvollsten ist die Einnahme von Fertigpräparaten auf Basis der Heilpflanze (Tabletten, Kapseln, Tinkturen), da sich diese je nach ärztlicher Empfehlung oder auf Rat der Hebamme genauer dosieren lassen. Empfohlen wird die Einnahme über mindestens drei Monate/Zyklen hinweg.

Welche Nebenwirkungen kann Mönchspfeffer haben?

Pflanzliche Mönchspfeffer-Tinkturen oder -Tabletten können unerwünschte Nebenwirkungen haben, die in der Regel jedoch selten auftreten. Zu den möglichen Beschwerden gehören:

  • Verstärkung psychischer Beschwerden
  • sexuelle Unlust
  • Durchfall
  • Magenbeschwerden
  • Übelkeit
  • Unwohlsein
  • juckender Hautausschlag
  • Spannungsgefühle in der Brust

Wann sollte Mönchspfeffer abgesetzt werden?

Sobald du weißt, dass du schwanger bist, solltest du die Arzneidroge absetzen. Bisher gibt es jedoch keinerlei Hinweise darauf, dass durch Mönchspfefferpräparate in den ersten Tagen oder Wochen einer Schwangerschaft schädliche Wirkungen beim Fötus zu befürchten sind.

Gleiches gilt für den Alkohol Mönchspfeffer-Lösungen: In dieser Dosierung stellt er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Risiko für das Baby dar. Solltest du dennoch Bedenken haben, kannst du auf Kapseln mit dem selben Wirkstoff ausweichen, die eine vergleichbare Wirksamkeit versprechen.

Nicht nur bei einer bestehenden Schwangerschaft sollte die Gabe von Mönchspfefferextrakt eingestellt werden. Auch während der Stillzeit solltest du Mittel mit dem Extrakt absetzen, da Mönchspfeffer auf das fürs Stillen so wichtige Hormon Prolaktin direkt Einfluss nimmt.

Auch Tumorerkrankungen des Gehirns (insbesondere Hypophysentumor) oder der Brust sprechen gegen die Einnahme von Mönchspfeffer.

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