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Abgeschnürte Finger und Zehen

Tourniquet-Syndrom: Wie ausgefallene Haare deinem Baby gefährlich werden können

Abgestorbene Finger und Zehen beim Baby? Was wie ein Albtraumszenario klingt, stellt tatsächlich eine Gefahr für Neugeborene dar. Beim Tourniquet-Syndrom wird ein Körperteil von einem dünnen Faden oder Haar so fest abgeschnürt, dass die Durchblutung unterbrochen ist. Besonders Babys sind gefährdet.

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© Getty Images/fotostorm

Eltern tun in der Regel alles, um ihr Kind vor Gefahren des Alltags zu schützen. Das Haus wird babysicher gemacht, ein Kindersitz wird angeschafft. Doch eine Gefahrenquelle kennen viele nicht: Ausgefallene Haare können dem Nachwuchs ernsthaft schaden. Fachleute sprechen dann vom Tourniquet-Syndrom.

Inhalte dieses Artikels:

Alarmsignale beim Baby: Bei diesen Warnzeichen ist ärztliche Hilfe nötig

Was ist das Tourniquet-Syndrom?

Das Tourniquet-Syndrom oder Stauschlauch-Syndrom tritt auf, wenn ein Faden, Haar oder ein dünnes Stück Stoff sich um einen Körperteil des Babys wickelt und sich festzieht. Dies führt zu einer Beeinträchtigung des Blutflusses und kann schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Die betroffenen Körperstellen sind häufig die Finger, Zehen, Genitalien, Ohrläppchen oder sogar die Zunge.

Das Tourniquet-Syndrom ist ein medizinischer Notfall und bedarf einer schnellstmöglichen Behandlung. Im schlimmsten Fall führt die Unterbrechung des Blutflusses zu einem Absterben des betroffenen Körperteils: Die Strangulation kann eine Amputation notwendig machen. Auch eine Blutvergiftung ist eine mögliche Folge.

Haarausfall nach der Schwangerschaft als Risiko

Besonders gefährdet sind Babys in den ersten Lebensmonaten, da viele Mütter in dieser Phase durch die Hormonumstellung mit heftigem Haarausfall zu kämpfen haben. Während der Schwangerschaft sorgt Östrogen für einen kräftigen Haarwuchs. Ist das Kind geboren, geht der Hormonspiegel zurück. Infolgedessen fallen vermehrt Haare aus. Diese können sich um die Extremitäten oder auch Genitalien des Babys wickeln und diese abschnüren.

Anzeichen: Wie erkenne ich das Tourniquet-Syndrom bei meinem Baby?

Babys können sich bei Krankheit und Unwohlsein noch nicht angemessen äußern. Deshalb ist bei einigen Anzeichen Vorsicht geboten. Du solltest das Tourniquet-Syndrom im Hinterkopf behalten bei:

  • Weinen oder anhaltender Unruhe

  • Schwellung der betroffenen Stelle (oft auch mit Hitzegefühl verbunden)

  • rote oder auch blaue und blasse Haut an der abgeschnürten Körperregion

Da viele Eltern nichts vom Tourniquet-Syndrom wissen, wird es oftmals erst spät entdeckt. Die meisten denken bei einem weinenden oder unruhigen Kind zunächst an eine volle Windeln, Hunger oder Bauchschmerzen. Lässt sich das Baby jedoch nicht beruhigen, sollten Eltern in jedem Fall den Körper des Kindes auf entsprechende Einschnürungen absuchen. Nur wenn das Tourniquet-Syndrom rechtzeitig entdeckt wird, kann ein Absterben von Zehen, Fingern oder anderen Körperteilen verhindert werden.

Tourniquet-Syndrom: Was tun?

Beim Tourniquet-Syndrom handelt es sich um einen medizinischen Notfall. Eltern sollten den einschneidenden Gegenstand möglichst schnell entfernen.

Dabei solltest du auf spitze Gegenstände verzichten, um das Kind nicht weiter zu verletzen. Haare sind oft sehr verknotet und verzwirbelt. Deshalb bedarf es hier oftmals der Hilfe einer Nagelschere. Hierbei sollten Eltern sehr vorsichtig vorgehen. Auch eine Pinzette kann helfen. Zudem wird Enthaarungscreme empfohlen.

Kann das Haar entfernt werden, muss die Wunde gründlich desinfiziert werden. Im Anschluss sollte umgehend notärztliche Hilfe eingeholt werden. Es müssen Folgeschäden und Komplikationen ausgeschlossen beziehungsweise vorgebeugt werden.

Tourniquet-Syndrom vorbeugen: Was kannst du tun, um dein Baby zu schützen?

  • Wäsche: Babywäsche sollte stets auf links gewaschen werden. Bevor sie dem Baby wieder auf rechts gedreht angezogen wird, lässt sich so leicht kontrollieren, ob sich ein Haar oder langer Faden darin befindet.

  • Wickeln: Um sicherzustellen, dass sich kein Haar in die Windel verirrt hat, sollte diese beim Wickeln vor dem Verschließen noch einmal geprüft werden. Da sich Haare auch in der Pofalte verstecken können, muss diese ebenfalls nach Haaren abgesucht werden.

  • Bettchen: Das Bettchen sollte vor dem Schlafen gehen auf lose Haare überprüft werden. Ebenfalls müssen kleine Bändchen etwa von Kissen, die ans Babybett gebunden sind, oder von Stofftieren gesichert werden. Bänder von Kissen sollten nach draußen hängen und nicht in Reichweite des Kindes sein.

  • Haare: Babys lieben es, in lange Haare zu greifen und daran zu ziehen. Danach solltest du stets die Hände deines Kindes kontrollieren. Nur so kannst du sichergehen, dass sich kein Haar gefährlich um die kleinen Fingerchen gewickelt hat.

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