Insektenstiche bei Kindern – Mückenstiche & Co. behandeln
Insektenstiche sind gerade in den warmen Monaten keine Seltenheit. Sie sind zwar nicht grundsätzlich gefährlich, aber lästig und oft mit Juckreiz und Schmerzen verbunden. Da Kinder besonders empfindlich reagieren, ist Mückenschutz bei ihnen so wichtig.
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Die häufigsten Insektenstiche sind wohl Mückenstiche. Aber auch Bremsen setzen beim Menschen gerne zu einer Blutmahlzeit an. Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen dagegen stechen nur, wenn sie sich angegriffen fühlen – sie wollen nicht unser Blut, sondern injizieren uns zur Verteidigung mit ihrem Stachel ihr Insektengift. Sowohl auf Mückenstiche als auch auf die Stiche anderer Insekten reagiert der Körper mit Schmerzen und/oder Juckreiz an der betroffenen Stelle, die Haut zeigt eine Schwellung und ist rot. Besonders Kinder reagieren mit ihrer sensiblen Haut oft empfindlich. Hat sich ein Insektenstich entzündet, ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen, um Komplikationen zu vermeiden.
Inhalte dieses Artikels:
- Insektenstiche: Das Wichtigste auf einen Blick
- Insektenstiche behandeln
- Insektenstich entzündet: Was tun?
- Insektengiftallergie
- Warum jucken Mückenstiche?
- Hausmittel gegen Mückenstiche und Co.
- Stichheiler als Erste Hilfe gegen Insektenstiche
- Mückenschutz: Was hilft gegen Mückenstiche?
- Anderen Insektenstichen vorbeugen
Insektenstiche: Das Wichtigste auf einen Blick
Insektenstiche sind zwar schmerzhaft und/oder jucken, aber in der Regel harmlos.
Als erste Maßnahme eignen sich Stichheiler, die das Insektengift durch Wärme zersetzen, und im Anschluss das Kühlen der betroffenen Hautstelle.
Kühlende Gels, der "Klassiker" rohe Zwiebel, Heilerde- oder Kräuterumschläge beruhigen und mindern den Juckreiz – sie können auch bei Kindern angewendet werden.
Eine starke Schwellung kann auf eine Entzündung hinweisen, weshalb sie ärztlich abgeklärt werden sollte.
Einen medizinischen Notfall stellt ein Wespen-, Bienen-, Hummel- oder Hornissenstich im Mund- oder Rachenraum dar. Da Erstickungsgefahr droht, solltest du umgehend den Notarzt rufen.
Bei bekannter Insektengiftallergie sollte bei Ausflügen stets ein Notfallset mit Antihistaminikum, Kortison und Adrenalininjektion mitgeführt werden.
Insektenstiche behandeln
Sofern keine Insektengiftallergie besteht, sind Insektenstiche harmlos, aber unangenehm, weil sie schmerzen und/oder jucken. Bremsen-, Wespen- und Bienenstich schmerzen anfangs stark, der Schmerz klingt in der Regel aber auch schnell ab. Mückenstiche dagegen jucken heftig und durch Kratzen ist ein entzündeter Mückenstich keine Seltenheit.
Schau bei einem Wespen-, Hummel-, Hornissen oder Bienenstich (oft kann man gar nicht genau sagen, welches der Tiere gestochen hat) unbedingt gleich nach, ob noch ein Stachel in der Haut steckt. Der Stachel von Bienen bleibt nämlich im Gewebe und sondert dort weiter Gift ab. Entferne den Bienen-Stachel vorsichtig mit einer Pinzette oder speziellen Zeckenzange und desinfiziere die Stichstelle anschließend.
Als Sofortmaßnahme gegen alle Stiche eignen sich Stichheiler, die das Insektengift durch Wärme zersetzen und damit Reaktionen wie Schwellung und Juckreiz direkt entgegenwirken, sowie Kälte. Kühle die entsprechende Hautstelle mit einem Kühlakku oder Eiswürfeln, lege sie aber nicht direkt auf die Haut, um Erfrierungen zu vermeiden. Ein Taschentuch oder dünnes Handtuch zum Einwickeln von Kühlakku oder Eiswürfeln reicht völlig aus. Für unterwegs eignen sich kühlende Gels oder Kühlroller, die man auch im handlich-kleinen Format kaufen kann. Achte darauf, dass die Wirkstoffe auch für Kinder geeignet sind.
Bei starker Schwellung oder wenn sich der Insektenstich entzündet hat können Gels mit Kortison der niedrigsten Stärkeklasse, dem Hydrocortison, Linderung verschaffen. Hydrocortison wirkt entzündungshemmend, mindert den Juckreiz und beruhigt. Gels oder Cremes mit Hydrocortison sollten allerdings ohne ärztliche Verordnung frühestens auf der Haut von Kindern ab sechs Jahren angewendet werden (beachte dabei bitte die Packungsbeilage).
Unabhängig davon, ob eine Insektengiftallergie vorliegt oder nicht, sollte bei einem Bienen-, Hornissen-, Hummel- oder Wespenstich im Mund oder im Rachenraum immer sofort der Notarzt gerufen werden! Denn durch die Schwellung kann es zu lebensbedrohlichen Atembeschwerden kommen. Da die Schleimhäute so stark anschwellen können, dass Erstickungsgefahr besteht, sollte die Stichstelle von innen (Eiswürfel oder Eis lutschen) sowie von außen (Kühlpack) gekühlt werden. Bleibe wenn möglich aufrecht sitzen beziehungsweise richte dein Kind auf, damit es besser atmen kann. Beruhige es und versuche vor allem, selbst ruhig zu bleiben.
Nach einem Bremsenstich kommt es meist an der Bissstelle zu einer größeren und stark juckenden Schwellung. Wenn du einen Stichheiler dabei hast, empfiehlt es sich, unmittelbar nach dem Bremsenstich die Stichstelle in mehreren kurzen Intervallen mit Wärme zu behandeln. Im Anschluss solltest du die Stelle wenn möglich desinfizieren und dann kühlen. Auch wenn es stark juckt – versuche, nicht gleich zu kratzen, denn ein Bremsenstich kann noch einige Zeit leicht bluten. Durch Kratzen geraten Bakterien in die offene Wunde und es kann zu einer Entzündung kommen.
Bremsenstiche sind besonders schmerzhaft, weil die Mundwerkzeuge der Bremsen so groß sind, dass man eigentlich nicht mehr von einem Stich sprechen kann. Bremsen beißen beziehungsweise reißen die Blutgefäße regelrecht auf, wodurch Nerven verletzt werden. Auch wenn der erste Impuls oft das Wegschlagen der saugenden Bremse ist, empfehlen Experten, die Bremse ihre Blutmahlzeit beenden zu lassen, da sie die Wunde beim Herausziehen ihrer Mundwerkzeuge mit einem Sekret zumindest wieder verschließt.
Insektenstich entzündet: Was tun?
Manchmal kann es nach einem Stich zu Komplikationen kommen. Ist ein Insektenstich entzündet, sollte sobald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden, denn selbst ein entzündeter, vermeintlich harmloser, Mückenstich kann zu schweren Komplikationen führen. Durch den Stich selbst oder durch das Aufkratzen gelangen Bakterien in die Wunde und führen zu einer Entzündung, die sich äußerlich zunächst durch eine starke Schwellung, Schmerzen und/oder großen Juckreiz an der betroffenen Stelle äußert. Rein optisch nimmt die Schwellung wesentlich größere Ausmaße an als bei einer normalen Reaktion. Die Haut ist sehr warm, glänzt leicht und die umliegende Haut fühlt sich "gespannt" an. Manchmal zeigt sich auch etwas eitriges Sekret an der Stichstelle.
Kommt es zusätzlich zu erhöhter Temperatur oder Fieber, Frösteln und Abgeschlagenheit, können das Hinweise auf eine lebensbedrohliche Sepsis (Blutvergiftung) sein. In einigen Fällen zeigt sich auch der charakteristische rote Streifen in Richtung Brustkorb. Das spricht für entzündete Lymphgefäße, die zu schweren Komplikationen wie entzündeten Lymphen können. Bitte fahre in beiden Fällen umgehend ins Krankenhaus, um sich oder Ihr Kind dort weiter behandeln zu lassen. Im Krankenhaus wird zunächst eine Blutprobe entnommen, um den Erreger zu bestimmen und dann umgehend die Behandlung (in der Regel mit Antibiotika) eingeleitet. In der Regel ist ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt nötig.
Die Schwellung dauert beim Bremsenstich wesentlich länger als beim Mückenstich. Auch Tage später können rund um die Einstichstelle noch Schmerzen auftreten. In der Mitte der Schwellung ist deutlich ein kleiner roter Punkt zu sehen. Bei anhaltenden Beschwerden oder einer Entzündung ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Bis dahin können bei Erwachsenen und älteren Kindern über sechs Jahre Gels mit niedrig dosiertem, antientzündlich wirkendem Hydrokortison verwendet werden.
Insektengiftallergie
Die Insektengiftallergie kann verschiedene Reaktionen unterschiedlicher Schwere hervorrufen. Sie tritt nur als Reaktion auf Bienen-, Hummel-, Hornissen- oder Wespenstiche auf, bei der sich zusätzlich zu einer starken, schmerzenden Schwellung auch andere körperliche Beschwerden zeigen, die entweder sofort oder innerhalb der ersten Stunde nach einem Insektenstich auftreten:
- Schwindel
- extrem starke Schwellung
- Atemnot und/oder Kurzatmigkeit
- Quaddeln in anderen Körperregionen
- Übelkeit
- Blutdruckabfall
- Schock
Bei Insektengiftallergie ist ein Stich immer ein ärztlicher Notfall, weshalb sofort der Notarzt gerufen oder ein Krankenhaus aufgesucht werden sollte. Wenn bei dir oder deinem Kind eine Insektengiftallergie bekannt ist, sollte insbesondere bei Ausflügen immer ein Notfallset griffbereit sein. Dieses enthält folgende Medikamente:
- Antihistaminika mit schneller Wirkung
- Kortison zum Einnehmen
- Adrenalin als Injektion bei schweren Reaktion
Dein*e Arzt*Ärztin wird dich bei der genauen Zusammensetzung des Notfallsets beraten. Wichtig ist, dass du genauso wie dein allergisches Kind das richtige Verhalten nach einem Insektenstich erlernst, vor allem das richtige Setzen der Injektion. Möglicherweise empfiehlt sich zur Vorbeugung auch eine sogenannte Hyposensibilisierung. Dabei handelt es sich um eine spezifische Immuntherapie, bei der über einen längeren Zeitraum (Monate bis Jahre) in regelmäßigen Abständen geringe Giftdosen verabreicht werden. Diese Dosen werden langsam gesteigert, sodass die körpereigene Toleranzschwelle stetig heraufgesetzt wird. Dadurch soll die allergische Reaktion gemindert werden.
Warum jucken Mückenstiche?
Juckreiz gehört zu den unangenehmen Begleiterscheinungen fast aller Insektenstiche, besonders Mückenstiche jucken oft lange. Der Juckreiz ist eine Reaktion der Haut auf das Sekret, welches Mücken beim Stich mit ihrem Speichel ins Blut abgeben, um die Blutgerinnung zu verhindern. Zudem enthält ihr Sekret eine Art Betäubungsmittel, sodass man den Stich gar nicht bemerkt. Die Wunde verschließt sich nicht und das Blut ist für die Mücke angenehm dünnflüssig – so kann sie in Ruhe trinken. Im Gegensatz zum Wespen- oder Bienenstich, die zur Verteidigung stechen, wird beim Mückenstich also kein Gift ins Blut abgegeben.
Die körpereigene Abwehr dagegen reagiert mit der Ausschüttung von Mastzellen sofort auf die fremden Stoffe. Mastzellen enthalten Histamin, welches nun in beträchtlichen Mengen an der Stichstelle freigesetzt wird. Histamin erweitert die Blutgefäße und macht sie dadurch durchlässiger für Antikörper. Als Nebeneffekt treten die typischen Entzündungsreaktionen auf – um den Mückenstich herum kommt es zu Schwellung, Rötung und Juckreiz.
Alle Insektenstiche können sich durch das Aufkratzen entzünden. Gerade Kinder leiden sehr unter Juckreiz. Neben kühlenden und juckreizmildernden Gels empfiehlt es sich, Kinder gezielt vom Juckreiz abzulenken, Geschichten zu erzählen oder Aktivitäten aufzunehmen.
Hausmittel gegen Mückenstiche und Co.
Als "Klassiker" unter den Hausmitteln gegen Insektenstiche gilt die rohe Zwiebel: Sie wirkt antiseptisch und mindert Juckreiz. Schneide dafür einfach eine Zwiebel in der Mitte durch und leg die angeschnittene Seite auf den Insektenstich.
Aloe-vera-Gel kühlt angenehm und wirkt regenerationsfördernd, entzündungshemmend sowie schmerz- und blutungsstillend. Reines Gel ohne Zusatzstoffe kann auch auf der Haut von Kindern bedenkenlos verwendet werden. Du kannst dir auch ganz einfach einen eigenen Aloe-Vorrat für Zuhause anlegen: Die Aloe-vera-Pflanze ist pflegeleicht und auch für den Blumentopf geeignet. Brich bei Bedarf einen Stängel ab und presse Saft und Gel aus der Blattmitte heraus.
Heilerde-Umschläge kühlen und haben eine zusammenziehende Wirkung. Dadurch beruhigt sich die gereizte Haut und der Juckreiz lässt nach. Rühre ein wenig Heilerde (gibt es in der Apotheke oder der Drogerie) mit etwas Wasser an und gib die Mischung auf die Insektenstiche. Nach dem Trocknen kannst du die Heilerde sanft abklopfen und mit etwas kaltem Wasser nachreinigen. Vermeide dabei zu starkes Rubbeln.
Bei Kindern ab sechs Jahren und Erwachsenen kann Pfefferminz-Öl, ein wenig davon auf den Insektenstich getupft, den Juckreiz mindern und die Haut angenehm kühlen. Verwende das Pfefferminz-Öl nicht in der Nähe der Augen, da es leicht zu Augenreizungen kommen kann und achte darauf, ein hochwertiges, am besten für den therapeutischen Einsatz zugelassenes Öl zu verwenden.
Arnika ist ein bekanntes Hausmittel, das äußerlich angewendet entzündungshemmend, antiseptisch und gegen schwellungs- und entzündungsbedingte Schmerzen wirkt. Für die Anwendung bei Insektenstichen sind zahlreiche Salben, Gele, Tinkturen und Essenzen auf dem Markt. Da Arnika auch ein hochpotentes Allergen ist, solltest du es bei bekannten Allergien gegen den Korbblütler auf keinen Fall verwenden.
Die Ballonrebe wird aufgrund ihres hohen Gehalts an Halicarsäure häufig als "natürliches Kortison" bezeichnet. In einer Studie mit der bei uns weitgehend unbekannten Pflanze konnte eine hohe Einsparung von Glukkokortikoiden (Kortison) bei sehr guter Verträglichkeit der Pflanze erreicht werden. Die Ballonrebe hat zudem juckreizlindernde Eigenschaften und kann äußerlich als Tinktur oder Salbe auf Insektenstiche aufgetragen werden. Grundsätzlich ist die Heilpflanze auch zur Anwendung bei Kindern geeignet. Achte aber auf die weiteren Inhaltsstoffe von Tinktur oder Salbe.
Kräuterumschlag gegen Juckreiz
Viele Präparate sind für Kinder nicht zugelassen oder geeignet. In der Naturheilkunde wird bei Schwellung und Juckreiz durch Insektenstiche ein Spitzwegerich-Umschlag empfohlen, der sich auch zur Anwendung bei Kindern und Babys eignet. Spitzwegerich ist ein bekanntes Heilkraut, das äußerlich angewendet wundheilungsfördernd, antiseptisch, blutstillend und reizmindernd wirkt.
Am besten eignen sich frische Spitzwegerichblätter, die zerrieben und auf die Insektenstiche gelegt und mit einer Mullbinde locker fixiert werden. Da frischer Spitzwegerich oft nicht gleich zur Verfügung steht, tut es aber auch der mittlerweile in Apotheken und vielen Drogerien erhältliche Spitzwegerichtee: Brühe eine Tasse Tee auf und lass sie zehn Minuten lang ziehen. Nach dem Abkühlen tränkst du ein Tuch damit, legst es auf den Stich und fixierst das Ganze mit einem lockeren Verband. Lass den Spitzwegerich-Umschlag mindestens 20 Minuten aufliegen.
Stichheiler und Mückenpflaster als Erste Hilfe gegen Insektenstiche
Stichheiler machen sich Wärme als Mittel gegen Insektengift zunutze. Dabei handelt es sich um kleine, batteriebetriebene "Stifte", deren Spitze sich auf Knopfdruck erwärmt. Die warme Spitze wird kurz nach dem Insektenstich für wenige Sekunden auf die Stichstelle gesetzt. Durch die konzentrierte Wärme, die über den Stichheiler abgegeben wird, zersetzen sich wichtige Enzyme des Insektengifts und machen es so wirkungslos. Je eher der Stichheiler nach dem Stich verwendet wird, desto besser wirkt er. Aber auch eine spätere Verwendung kann dazu beitragen, dass Schwellung und Juckreiz schneller abklingen.
Je nach Modell verfügen Stichheiler über unterschiedliche Wärmegrade für Erwachsene und Kinder. Die konzentrierte Wärme kann je nach individueller Toleranz als unangenehm empfunden werden, hat aber ansonsten keine Nebenwirkungen. Um Ihr Kind von der Wärme abzulenken, kannst du ihn auch einfach etwas fester – natürlich nicht zu fest – auf die Haut aufdrücken, der Druck lässt den Wärmereiz etwas geringer erscheinen.
Darüber hinaus gibt es seit einiger Zeit mechanisch wirksame Pflaster mit Gitterform. Klebt man sie auf die Haut auf, wird die obere Hautschicht angehoben und Juckreiz gemildert.
Mückenschutz: Was hilft gegen Mückenstiche?
Mückenstiche sind im Vergleich zu anderen Insektenstichen zumindest in unseren Breitengraden eher harmlos, aber unangenehm. Durch den Juckreiz und das Kratzen können sie außerdem vor allem bei Kindern zu größeren Schwellungen oder Entzündungen führen. Deshalb kommt dem Mückenschutz gerade in den wärmeren Monaten des Jahres oder im Urlaub eine wichtige Bedeutung zu.
Schützende Kleidung – vor allem in den Abendstunden – ist ein wirksamer Schutz gegen Mücken. Da Mücken auch durch Kleidung stechen können, ist ein entsprechend festes Material bei der Kleidung ratsam. Auch ein Moskitonetz, um Bett, Spielecke, Kinderwagen oder als "Mückengitter" an Fenstern und Türen angebracht, kann dem Mückenstich zuverlässig vorbeugen. Es sollte engmaschig genug sein, sodass die kleinen Blutsauger nicht hindurchpassen. Handelsübliche Fliegengitter sind normalerweise zu grobmaschig.
Bei Repellents die Inhaltsstoffe genau lesen
Ein Mückenspray empfiehlt sich ebenfalls. Achte auf die enthaltenen Wirkstoffe, denn nicht alle Mittel sind ohne Einschränkung für Kinder oder Menschen mit empfindlicher Haut geeignet. Insekten-Repellents (Repellent steht für "Abwehrmittel") sollten auf jeden Fall in die Reiseapotheke für tropische Länder, denn dort können Mücken ernste Erkrankungen wie Gelbfieber, Dengue oder Malaria übertragen. Die meisten Mückensprays wirken auch gegen Zecken. Zecken sind zwar keine Insekten, da sie aber immer häufiger Überträger von Borreliose und FSME sind, ist ein zuverlässiger Zeckenschutz zunehmend wichtig.
Am weitesten verbreitet als Wirkstoff in Mückensprays ist DEET (Diethyltoluamid). DEET ist zwar am längsten wirksam und schneidet bei Tests hinsichtlich seiner Wirksamkeit immer wieder sehr gut ab, kann aber zu Nebenwirkungen wie Hautreizungen und Hautblasen haben und zur Zellschädigungen der Haut und Schleimhautreizungen führen. Direkt aufgesprüht kann es sogar Kunststoffe auflösen. Für Kinder ist DEET generell erst ab dem Alter von acht Jahren empfehlenswert und sollte dann auch nur kleinflächig aufgetragen werden. Besser verträglich sind Mückensprays mit dem Wirkstoff Icaridin. Sie sind weniger aggressiv und für Kinder ab zwei Jahren geeignet. DEET und Icaridin wirken, indem sie die Geruchswahrnehmung der Insekten hemmen und den Menschen so "unriechbar" für Mücken und Zecken machen.
Ein relativ neuer Wirkstoff zum Schutz vor Mücken ist para-Mentan-3,8-diol (PMD), der besser verträglich ist und deshalb auch bei Kindern ab einem Jahr angewendet werden kann. Auch Anti-Mücken-Mittel mit PMD schnitten in Tests gut ab.
Pflaster und Co. mit pflanzlichen Wirkstoffen gegen Mücken
Mückenschutz auf Pflanzen- und Pflanzenölbasis (zum Beispiel Teebaumöl, Citronella oder Zitroneneukalyptus) ist in der Regel gut verträglich und auch für Kinder und Schwangere zugelassen. Es gibt sie neben Kerzen und Sprays zum Beispiel auch als vorbeugende Pflaster für Kinder, die am Kinderwagen, Bettchen oder der Kleidung befestigt werden können.
Achte darauf, ätherische Öle nicht in zu hoher Konzentration zu verwenden, da diese die Schleimhäute reizen können. Für kleinere Kinder ist nicht jedes ätherische Öl geeignet, halte vor der Verwendung auf jeden Fall Rücksprache mit der kinderärztlichen Praxis. Die Wirkdauer natürlicher Mückenschutzprodukte ist deutlich kürzer als die von synthetischen und gerade in tropischen Gebieten nicht immer wirksam.
Anderen Insektenstichen vorbeugen
Gegen Wespen-, Bienen-, Hornissen- oder Hummelstiche ist Mückenspray wirkungslos. Auch Bremsen lassen sich davon nicht abschrecken. Auch lange Kleidung hilft nur bedingt, da diese ohne Probleme durchstochen werden.
Tipps zum Schutz vor Bremsenstichen
Besonders in ländlichen Gebieten und an schwülen Tagen kann die Bremse zur Plage werden. Da sie ihre Eier bevorzugt in der Nähe von Gewässern ablegt, läuft man zwischen April und August am ehesten in Fluss- oder Seenähe sowie auf feuchten Wiesen oder am Waldrand Gefahr, einen Bremsenstich zu erleiden. Bremsen zapfen bevorzugt Blut von Pferden und Rindern. In der Nähe von Weiden und Stallungen empfiehlt sich deshalb ebenfalls erhöhte Wachsamkeit.
Angelockt werden Bremsen vom Schweiß. Frisch geduscht und in frisch gewaschener Kleidung hat man noch die größten Chancen, für sie "unriechbar" zu bleiben.
Babys und Kinder sollten bei Aufenthalten in Gewässernähe durch Moskitonetze geschützt werden.
Meide an schwülen Tagen die Nähe zu Gewässern.
Tipps zum Schutz vor Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln
Iss und trink draußen umsichtig. Besonders Wespen werden von Fleisch und Süßem angezogen.
Fuchtle nicht hektisch herum und puste das Insekt nicht an, das macht es nur aggressiv.
Bedecke im Sommer Nahrungsmittel und Getränke draußen.
Verwende keine Parfüms und parfümierte Cremes.
Lauf nicht barfuß durch Wiesen, vor allem nicht auf Klee.