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Krusten um den Mund

Borkenflechte: Hilfe bei ansteckender Hautkrankheit

Leidet ein Kind unter einer hochansteckenden Borkenflechte, darf es Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten oder Schule nicht besuchen. Die bakterielle Infektion äußert sich durch eitergefüllte Bläschen und beginnt typischerweise an den Hautstellen rund um Mund und Nase. Was Eltern über Borkenflechte wissen sollten.

Borkenflechte
© GettyImages/Helin Loik-Tomson

Artikelinhalte im Überblick:

Kinderkrankheiten und ihre typischen Beschwerden

Was ist Borkenflechte?

Bei der Borkenflechte handelt es sich um eine bakteriell bedingte Hautinfektion. In der Fachsprache wird dieses Krankheitsbild als Impetigo contagiosa bezeichnet. Umgangssprachlich sind auch Bezeichnungen wie Grind, Grindflechte oder Eiterflechte bekannt. Die Borkenflechte macht sich durch Eiterbläschen und eine spätere Krustenbildung meist im Bereich von Mund und Nase bemerkbar. Impetigo contagiosa wird medizinisch in eine kleinblasige und in eine großblasige Form eingeteilt.

Die Borkenflechte ist eine typische Kinderkrankheit: Es ist die häufigste bakterielle Infektion der Haut im Kindesalter. Sie kann jedoch auch Erwachsene treffen und sich auf andere Hautstellen ausbreiten.

Ursachen von Borkenflechte

Verursacher der Borkenflechte sind Bakterien – Staphylokokken (Staphylococcus aureus) oder Streptokokken (Streptococcus pyogenes). Die Erreger gelangen zum Beispiel durch kleine Hautverletzungen, Insektenstiche oder Ausschläge wie chronische Ekzeme in den Körper. Weitere Risikofaktoren sind feuchte Wärme und eine mangelnde Hygiene.

Die Übertragung erfolgt durch Schmierinfektion. Das bedeutet: Kinder oder Erwachsene stecken sich durch Hautkontakt oder Kontakt mit kontaminierten Gegenständen bei einer erkrankten Person an. Auch eine Selbstinfektion (Autoinokulation) stellt einen Übertragungsweg dar: Hierbei werden die Krankheitserreger etwa durch Kratzen von einem Körperteil auf ein anderes übertragen.

Symptome der Borkenflechte

Bereits wenige Tage nach der Infektion bilden sich im Anfangsstadium rote Stellen um Mund und Nase. Es folgt die Bildung von Bläschen, die leicht aufplatzen und eine honiggelbliche bis bräunliche Kruste hinterlassen. Die Borkenflechte kann sich auf Beine oder Arme ausbreiten, möglicherweise tritt sie auch an anderen Körperstellen auf.

Die Hautveränderungen sind in der Regel nur oberflächlich. Der Schorf kann jucken und die Bläschenbildung mitunter schmerzhaft sein. Fieber oder ein generelles Krankheitsgefühl kommen im Allgemeinen nicht hinzu.

Diagnose der Impetigo contagiosa

Unklare Hautausschläge bei Kindern sollten stets ärztlich beurteilt werden. In der kinderärztlichen Praxis wird eine Borkenflechte meist bereits durch das typische Aussehen erkannt. Eine Untersuchung, um den genauen Erreger nachzuweisen, kann in Einzelfällen erfolgen. Dies ist zum Beispiel sinnvoll, wenn der Verdacht besteht, es könnte sich um eine andere Erkrankung handeln – wie etwa eine Pilzerkrankung (Mykose). Auch wenn eine Therapie nicht anschlägt oder es sich um eine ausgeprägte Infektion handelt, kann ein Erregernachweis notwendig sein.

Behandlung bei Borkenflechte: Welche Salbe hilft?

Zur Behandlung von Impetigo contagiosa werden an den betroffenen Körperregionen antibiotische Salben eingesetzt (topische Therapie) – zum Beispiel mit dem Wirkstoff Fusidinsäure. Bei einer kleinflächigen Borkenflechte ist die lokale Behandlung mit einer antibiotischen Creme in der Regel ausreichend. Wenn sich die Borkenflechte jedoch großflächig ausbreitet, es sich um eine Mischinfektion handelt oder sie an mehreren Körperstellen auftritt, werden Antibiotika zum Einnehmen verschrieben (systemische Therapie) – zum Beispiel mit dem Wirkstoff Cefalexin.

Die genaue Dosierung der Medikamente muss mit der behandelnden Praxis abgesprochen werden. Vor allem bei der Einnahme von Antibiotika sind Nebenwirkungen möglich. Diese betreffen häufig den Magen-Darm-Trakt und zeigen sich zum Beispiel durch Übelkeit oder Durchfall. Treten solche Nebenwirkungen auf, sollte eine ärztliche Beratung zum weiteren Vorgehen erfolgen.

Auch antiseptische Salben – zum Beispiel mit dem Wirkstoff Polyhexanid – werden gegebenenfalls empfohlen. Solche Mittel wirken desinfizierend. Bei sehr starkem Juckreiz können zusätzlich Antihistaminika hilfreich sein. Von bei Borkenflechte wie Essig oder Öl wird abgeraten.

In der Regel heilt die Impetigo contagiosa ohne weitere Folgen ab. Die Krusten hinterlassen keine Narben auf der Haut. Komplikationen treten nur sehr selten auf.

Borkenflechte: Wie lange ansteckend?

Die Borkenflechte ist so lange ansteckend, bis die Hautstellen wieder vollständig ausgeheilt sind. Dies kann mehrere Wochen dauern. Da meist aber eine Behandlung mit Antibiotika erfolgt, verkürzt sich dadurch sowohl die Krankheitsdauer als auch die Ansteckungsfähigkeit.

Eine erneute Ansteckung nach einer durchgemachten Infektion ist möglich.

Wichtige Verhaltensregeln bei Borkenflechte

Da es sich bei Borkenflechte um eine hochansteckende Erkrankung handelt, müssen bestimmte Regeln eingehalten werden, um eine Weiterverbreitung zu vermeiden. Dazu gehört Folgendes:

  • Handhygiene: Häufiges Händewaschen ist bei Borkenflechte ausgesprochen wichtig. Außerdem sollten die Fingernägel kurz gehalten werden, um das Selbstinfektionsrisiko zu reduzieren. Nachts kann das Tragen von Baumwollhandschuhen das Kratzen verhindern. Für das Auftragen der Salbe sollten Einmalhandschuhe verwendet werden.

  • Hygiene im Haushalt: Auch im Haushalt sollte bei einer Borkenflechte auf strikte Hygiene geachtet werden. Das heißt: Kleidung und Bettwäsche regelmäßig austauschen und bei mindestens 60 Grad waschen und keine Handtücher teilen.

  • Krusten abdecken: Pflaster oder leichte Verbände über der Borkenflechte können sinnvoll sein, um weiteren Hautkontakt mit den infektiösen Stellen zu vermeiden. Eine Abdeckung verhindert außerdem, dass das Kind die Haut berührt und die Bakterien durch eine Schmierinfektion weiterverbreitet.

  • Keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen: Laut Infektionsschutzgesetz dürfen Kinder keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen, wenn bei ihnen der Verdacht auf Borkenflechte besteht oder sie an der Krankheit leiden. Sie dürfen erst dann wieder in Kinderkrippe, Kindergarten oder Schule, wenn die Borkenflechte nach ärztlicher Einschätzung nicht mehr ansteckend ist. Auch Erwachsene mit einer Borkenflechte, wie etwa das Personal in der Kita, dürfen die Einrichtung nicht betreten. Die Leitung muss das zuständige Gesundheitsamt über den Krankheitsausbruch informieren.

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