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Meist harmlose Ursachen

Kontaktblutung nach dem Sex und in der Schwangerschaft: Ist das gefährlich?

Du bemerkst eine Blutung nach dem Geschlechtsverkehr? Dabei kann es sich um eine Kontaktblutung handeln. Besonders in der Schwangerschaft tritt sie häufiger auf. Doch ist das ein Anlass zur Sorge? Alles, was du zu Kontaktblutungen wissen musst und warum du in der Schwangerschaft jede Blutung deiner gynäkologischen Praxis melden solltest.

Kontaktblutung nach dem Sex und in der Schwangerschaft: Ist das gefährlich?
© Getty Images/Guido Mieth

Kurzübersicht: Kontaktblutung

Was ist das? Eine Kontaktblutung ist eine hellrote, sehr leichte Blutung, die unabhängig von der Periode auftritt und nur von kurzer Dauer ist. Ihr geht ein „Kontakt“ wie zum Beispiel Geschlechtsverkehr voraus.

Was bedeutet sie? Oft liegen harmlose Gründe für eine Kontaktblutung vor. Sie kann zum Beispiel nach dem Geschlechtsverkehr oder nach einer vaginalen Untersuchung auftreten, weil die Gefäße auf die Berührung reagiert haben und es vielleicht zu einer kleinen Verletzung gekommen ist. Seltener und meist auch in Verbindung mit anderen Symptomen können Infektionen oder Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs für die Kontaktblutungen verantwortlich sein.

Wann in die ärztliche Praxis? Wenn Kontaktblutungen wiederholt auftreten, sie mit anderen Beschwerden (zum Beispiel Schmerzen oder Zwischenblutungen) einhergehen oder du schwanger bist, solltest du Blutungen untersuchen lassen.

Was ist in der Schwangerschaft zu beachten? In der Schwangerschaft sind Kontaktblutungen nach dem Sex oder nach vaginalen Untersuchungen häufiger, da Scheide, Gebärmutterhals und Muttermund besonders gut durchblutet und daher noch empfindlicher sind. Während deiner Schwangerschaft sollte aber generell jede Blutung und jede neue Beschwerde ärztlich abgeklärt werden. Starke, anhaltende Blutungen und/oder Schmerzen sind ein Grund für eine sofortige Vorstellung in der ärztlichen Praxis oder im Krankenhaus.

Artikelinhalte im Überblick:

Ausfluss: Das können Farbe und Geruch bedeuten

Was ist eine Kontaktblutung und wie erkennst du sie?

Unter Kontaktblutung wird eine spontane, vaginale Blutung verstanden, bei der es sich nicht um die reguläre Menstruationsblutung einer Frau handelt.

Du kannst eine Kontaktblutung durch folgende Anzeichen einfach erkennen bzw. von deiner Periode unterscheiden:

  • Stärke: Bei einer Kontaktblutung handelt es sich nur um eine geringfügige Menge Blut im Vaginalschleim (Ausfluss).

  • Farbe: Die Kontaktblutung ist hellrot, da es sich hierbei um frisches Blut handelt.

  • Schmerzen: Mit einer Kontaktblutung gehen keine Schmerzen einher. Sie ist also nicht mit den typischen Unterleibsschmerzen vor und während deiner Menstruation verbunden.

  • Dauer: Die Kontaktblutung ist in der Regel nur von kurzer Dauer, während die Blutung bei einer Periode einige Tage anhält.

Ursachen für Kontaktblutungen

Als Auslöser für eine Kontaktblutung kommen verschiedene Gründe infrage. Meist stecken ungefährliche Ursachen wie vorangegangener Geschlechtsverkehr oder eine vaginale Untersuchung hinter dieser Art der Zwischenblutung.

  • Kontaktblutung nach dem Sex: Insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr kann eine Kontaktblutung bemerkt werden. Dies ist möglich, wenn ein Blutgefäß am Gebärmutterhals durch die mechanische Beanspruchung beim Sex leicht verletzt wurde. Eine Kontaktblutung, die während oder nach dem Geschlechtsverkehr auftritt, wird in der Fachsprache als postkoitale Blutung bezeichnet.

  • Kontaktblutung durch vaginale Untersuchungen: Auch ist es bei vaginalen Untersuchungen möglich, dass durch die mechanische Reizung eine Kontaktblutung auftritt – zum Beispiel bei der Abstrichentnahme oder durch das Einsetzen der Spirale.

  • Infektionen: Im Zusammenhang mit anderen, für das jeweilige Krankheitsbild entscheidenden Symptomen, können vaginale Infektionen wie Hefepilze (verbunden mit Juckreiz, Rötungen, Schwellungen) oder Chlamydien (in Verbindung mit eitrig-gelbem, klebrigem Ausfluss) für Kontaktblutungen verantwortlich sein. Auch bei einer Gonorrhö können neben anderen Symptomen wie einem krankhaften vaginalen Ausfluss Kontaktblutungen auftreten.

  • Polypen: Ebenfalls eine mögliche Ursache für Kontaktblutungen können Polypen am Gebärmutterhals (Zervixpolypen) sein. Dabei handelt es sich meist um gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut.

  • Ektopie: Bei einer Ektopie (vorgewölbte Gebärmutterschleimhaut) ist eine Kontaktblutung bei den genannten Auslösern wie Geschlechtsverkehr oder einer vaginalen Untersuchung nicht selten.

  • Wechseljahre: Die Hormonumstellung in den Wechseljahren verändert das Scheidensekret, begünstigt eine Scheidentrockenheit und macht die Scheidenwand anfälliger für Kontaktblutungen. Frauen in den Wechseljahren sollten jede Blutung ernst nehmen und sie ärztlich abklären lassen.

Kontaktblutung durch Gebärmutterhalskrebs

Kontaktblutungen können in Zusammenhang mit anderen Beschwerden ein Symptom für Gebärmutterhalskrebs sein. Allerdings verursacht diese Krebserkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium überhaupt Beschwerden, weshalb die Krebsvorsorge hier eine wichtige Rolle spielt. Die Deutsche Krebsgesellschaft weist auf folgende Symptome hin:

  • Blutungen nach dem Sex
  • Blutungen nach Belastungen wie Rad fahren
  • sehr starke Periodenblutung, Zwischenblutungen oder Schmierblutungen ab einem Lebensalter von 35 Jahren
  • Schmerzen im Unterbauch
  • unerklärliche Gewichtsabnahme

Solltest du solche Symptome bemerken, lasse sie in deiner gynäkologischen Praxis fachärztlich abklären.

Diagnose: Wann mit Kontaktblutung in die Praxis?

Wenn einmalig nach dem Sex oder im Anschluss an eine vaginale Untersuchung etwas Blut austritt, ist das in der Regel harmlos. Aber trotzdem gilt: Bei Blutungen ist immer eine genaue ärztliche Diagnose wichtig. Nur so kann der Ursache auf den Grund gegangen werden.

Wenn du dich fragst, wann eine Kontaktblutung ein Fall für die ärztliche Praxis ist, kannst du dich an Folgendem orientieren. Kontaktiere deine*deinen Ärztin*Arzt, wenn ...

  • ... Kontaktblutungen wiederholt auftreten (zum Beispiel nach dem Sex).
  • ... du neben Kontaktblutungen weitere Beschwerden (zum Beispiel sehr starke Periode, Zwischenblutungen oder Schmerzen) hast.
  • ... beim Geschlechtsverkehr Schmerzen auftreten.
  • ... du schwanger bist.
  • ... es sich um eine anhaltende Blutung und damit nicht um eine Kontaktblutung handelt.

Bei starken, lang anhaltenden Blutungen solltest du immer deine betreuende frauenärztliche Fachperson aufsuchen!

Behandlung einer Kontaktblutung

Seltene, harmlose Kontaktblutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder einer vaginalen Untersuchung bedürfen keiner Behandlung. Stecken andere Ursachen dahinter, müssen geeignete Therapien eingeleitet werden. Deshalb gehören solche Beschwerden grundsätzlich in die Hände von medizinischem Fachpersonal.

Wenn zum Beispiel eine Ektopie vorliegt, diese ständig Beschwerden verursacht und deshalb als behandlungsbedürftig eingestuft wird, kann möglicherweise eine Verödung bei Kontaktblutungen empfohlen werden.

Kontaktblutung in der Schwangerschaft: Was tun?

Auch in der Schwangerschaft kann eine Kontaktblutung durch Geschlechtsverkehr oder eine medizinische Untersuchung hervorgerufen werden. Denn in der Schwangerschaft ist die Gebärmutter besonders gut durchblutet. Auch der Gebärmuttereingang – also der Muttermund – ist dadurch empfindlicher und reagiert auf die Berührungen.

Deshalb tritt eine solche Kontaktblutung bei werdenden Mamas nicht selten nach einer Vorsorgeuntersuchung oder nach dem Sex in der Schwangerschaft auf, ist aber meist harmlos und kein Anlass zur Beunruhigung. Auch für das ungeborene Baby ist die Kontaktblutung nicht gefährlich.

Dennoch solltest du deiner*deinem Gynäkologin*Gynäkologen zur Sicherheit jede Blutung in der Schwangerschaft mitteilen. Vor allem in der Frühschwangerschaft sind leichte Blutungen bei Frauen häufig.

Blutungen in der Schwangerschaft: Das kann noch dahinterstecken

Bei starken, mit Schmerzen verbundenen Blutungen ziehe umgehend ärztliche oder notärztliche Hilfe hinzu. Blutungen können auf eine (drohende) Fehlgeburt, eine Eileiterschwangerschaft, ein Hämatom in der Gebärmutter oder andere bestehende Komplikationen in der Schwangerschaft hindeuten oder auch harmlose Ursachen haben.

Sind Blutungen harmlos oder Grund zur Sorge? Hier haben wir alle Informationen zu Blutungen in der Schwangerschaft für dich zusammengestellt.

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