Guten Morgen Koschka,

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Ich denke, das Thema kann man sicherlich nicht pauschal beantworten, denn bei unerfülltem Kinderwunsch können viele Faktoren eine Rolle spielen.

Ich habe durch meine Zeit hier im Forum jedoch schon die unterschiedlichsten Geschichten gelesen und manchmal klappte es nach Jahren plötzlich, obwohl alle Zeichen gegen eine Schwangerschaft standen.

Ich wünsche Dir einen guten Start in die Woche.

Viele Grüße

Victoria

Huhu Koschka!

Ich denke, am besten ist es, wenn du dich einfach so verhältst wie es dir guttut. Das ist einfach etwas sehr Individuelles, das man nicht pauschalisieren kann. Z.B. gibt es ja Kinderwunschkandidaten, die müssen zwischen künstl. Befruchtungsversuchen immer pausieren, weil es ihnen psychisch sonst zu viel wird, andere schütteln das einfach ab und powern durch. Das heißt aber nicht, dass eine Methode erfolgreicher ist als die andere und gerade die, bei denen es wirklich problematisch ist, schwanger zu werden, bekommen echt Anfälle, wenn ihnen geraten wird "doch einfach mal zu entspannen" oder "sich einen Urlaub zu gönnen" o. ä. Als ob es so einfach wäre!

Bei mir ist es so, dass ich dieses "Hibbeln" hier nicht gut haben kann. Das habe ich relativ schnell gemerkt. Ich hab mich hier im Januar 2014 angemeldet und viel herumgelesen, um mich auf alles vorzubereiten und alles richtig zu machen. Eigentlich hatte ich es einfach, weil ich von vornherein viele Dinge nicht tue, die der Fruchtbarkeit abträglich sein können, z. B. Rauchen, Alkohol trinken, schlechte unausgewogene Ernährung etc. Da musste ich gar nichts umstellen. Ich musste nur ein paar Medis absetzen (Antihistaminika haben einen schlechten Einfluss auf den ZS).

Aber dieses Hibbeln kombiniert mit dem alltäglichen Stress bei drr Arbeit etc. hat mir so einen Druck gemacht, dass ich eine Blasenentzündung bekommen habe. Das war's dann mit dem 1. ÜZ, mit den Schmerzen und unter Antibiotika war an Herzeln nicht zu denken.

Ich bin dann hier weggeblieben, hab das Internet Internet sein lassen. Stattdessen haben wir uns verlobt und angefangen, ein Haus zu suchen und rumms, war ich schwanger. Ok, es hat nicht gehalten, aber immerhin.

Das nächste Mal war es wieder so ähnlich, Ich war nach der FG noch eine Weile hier und hab versucht, mitzuhibbeln, aber mir hat das einfach nichts gebracht außer Stress "Wann ist mein NMT?" "Wann ist mein ES?" "War der Ovutest positiv oder nicht?" etc. pp.

Also bin ich wieder weg, hab mich auf Hauskauf und Hochzeit konzentriert und wurde wieder schwanger. Auch nach der FG bin ich noch eine Weile hier geblieben, bis ich aufs Übelste gemobbt wurde und mich abgemeldet habe. Gehibbelt habe ich dann aber gar nicht, weder hier noch alleine zuhause, weil wir erstmal die Untersuchungsergebnisse aus der Kinderwunschklinik abwarten wollten. Mir war das Risiko viel zu hoch, dass bei mir etwas nicht stimmt und ich wollte keine dritte FG riskieren. Also habe ich mich ums Haus gekümmert, Renovierung und Einrichtung, mich auf eine anstehende Beförderung konzentriert, mir einen Plan B zurechtgelegt, falls es mit dem Kinderkriegen nicht klappt und Weihnachten geplant (endlich mal die komplette Familie bei uns zum Weihnachtsfest  juchhu!). Und was soll ich sagen; Mitten in dieser stressigen Zeit, 2 Tage vor Weihnachten, bin ich (unvorsichtig, aber unbeabsichtigt) an ZT7 schwanger geworden. Bei der Besprechung der Ergebnisse aus der Kinderwunschklinik war ich dann NMT+1 (was dort aber nicht festgestellt wurde...).

Aufgrund dieser Ereignisse denke ich, ich gehöre zu den Frauen, bei denen Abstand vom Hibbeln etc. gut funktioniert. Das heißt nicht, dass ich uninformiert wäre. Ich glaube, ich verfüge mittlerweile über eine ganze Menge Wissen zum Thema Schwangerwerden/Schwangerbleiben/Schwangersein. Nur will ich mich nicht verrückt machen wegen etwas, dass ich eh nicht wirklich ändern und beeinflussen kann (in meinem Fall). Für mich ziehe ich bisher auch den persönlichen Vorteil daraus, dass ich noch nie "kopfschwanger" war und noch nie sagen musste "Mein Körper verarscht mich wieder". Ich spüre zwar meinen ES nicht, aber wenn ich das Gefühl hatte, ich bin schwanger, dann war ich es auch. Wenn ich nicht schwanger war, hatte ich auch nicht das Gefühl, es zu sein. Für mich persönlich ist das eine Erleichterung, dass ich trotz des Hin und Hers, der FG und der Tatsache, dass mein Zyklus dadurch nicht mehr ganz so regelmäßig und vorhersehbar ist, den Kontakt/das Gefühl zu meinem Körper nicht verloren habe und mir kein X für ein U vormachen lassen kann. Die Hysterie, in die so manche Frau fällt, empfinde ich als beängstigend.

Ich hoffe, das Körpergefühl geht nach der Geburt nicht verloren und vielleicht klappt es dann noch mal.

So, also viel Bla, sorry, aber du hattest ja gefragt, was wie über das Thema Druck denken und meine Meinung splittet sich halt ins objektiv Beobachtete und subjektiv Erlebte.

Alles Liebe und toitoitoi!