Nur mal so (Achtung lang)
wollte nur mal so in Worte fassen, wie es mir die letzten Tage so ergangen ist.
Nachdem sich ja nun am WE pünktlich die rote Woche angekündigt hat, rief ich am Montag bei meiner Ärztin an, um einen Termin für die nächste Insemination zu vereinbaren (eine Chance wollten wir ihr noch geben). Was muss ich erfahren? Prompt in der Woche, in der die Insemination hätte stattfinden können, machen die Urlaub!
Da hab ich denen gesagt, dass ich dann eben in eine Klinik will. Wäre ok, aber dann müsste ich erstmal ein Beratungsgespräch mit der Ärztin führen. Hab dann die nächsten zwei Tage versucht, die Frau ans Telefon zu kriegen, aber entweder sie war grad in der Sprechstunde oder auf einer Fortbildung. Zurückgerufen hat sie auch nicht. Warum sind Ärzte nie da, wenn man sie braucht?
Hatte dann erst vor, mit meinem "Haus-Gyn" zu sprechen. Aber dann hab ich es mir komplett anders überlegt. Die letzten Monate waren ausgefüllt mit zum Arzt rennen, US, Blutabnahme, wieder zum Arzt rennen, Insemination ... und warten ... und Enttäuschung. Da dachte ich mir, warum also nicht die "Gunst der Stunde" nutzen und einfach mal einen Monat quasi ausspannen. Einfach mal alles auf sich zukommen lassen. Ok, das ist natürlich leichter gesagt als getan. Natürlich werde ich trotzdem einen Ovulationstest durchführen... ;-)
Aber wir werden an den "heißen Tagen" wegfahren und versuchen, es locker angehen zu lassen.
Abwarten und Tee trinken eben.
Apropos Tee: Hab mir auch den Storchenschnabeltee besorgt. War lustig: Als ich in die Apotheke kam, hat mich natürlich so ein TYP bedient. Ich frag "Habt ihr Storchenschnabeltee?" Der guckt mich an, als wäre ich ein Auto und meint "Was bitte? Davon hab ich noch nie gehört!" Ich sah schon meine Hoffnungen schwinden. Er ging dann aber nach hinten und hat mal seine Kolleginnen gefragt und dann kam er mit einem braunen Glas zurück und sagte ganz erstaunt, das hätte er jetzt nicht gedacht, das hätten sie tatsächlich :-)
Jetzt trinke ich also schön brav jeden Tag zwei Tassen Tee. Und mein Mann macht auch mit!
Und im nächsten Zyklus werde ich darauf bestehen, mal gründlich untersucht zu werden, und wenn dann rauskommt, dass alles in Ordnung ist ... also ich hab mir überlegt, dass IVF wahrscheinlich doch nichts für mich ist. Wenn man das so liest und hört, scheint das ja doch ne ziemliche Belastung zu sein. Ich weiß auch nicht, ob ich damit zurecht käme, wenn ich dann auch noch ne FG hätte. Ich glaube, ich werde mich dann einfach an meiner Tochter freuen und glücklich sein, dass es wenigstens einmal geklappt hat, und versuchen, mich damit abzufinden, dass sie ein Einzelkind bleibt.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so einfach für mich sein wird (eigentlich wollte ich immer drei Kinder) ... naja mal sehen...
Aber Monat für Monat dieser Stress! Hab langsam das Gefühl, mein Leben zieht an mir vorbei, weil ich mich nur noch darauf konzentriere!
Geht es Euch eigentlich auch so, dass Ihr Schwangeren und frisch gebackenen Müttern irgendwie aus dem Weg geht? Mir ist das die Woche aufgefallen. Da hab ich eine getroffen, die vorletzte Woche ihr zweites Baby bekommen hat, sie wollte mich in ein Gespräch verwickeln, aber ich hab mich ganz schnell aus dem Staub gemacht. Tat irgendwie so weh.... :-(
So, das wars für heute. Sorry, dass es so lang geworden ist.
Liebe Grüße
Bianca
Nur mal so (Achtung lang)
tut mir leid, dass es nicht geklappt hat .
Es ist natürlich nicht schön, dass es mit der nächsten Insemination nicht so hinhaut - aber ich finde es toll, dass ihr die Situation so nutzt und euch mal ein bisschen Entspannung und eine schöne Zeit gönnt.
Schön, dass dein Mann beim Storchenschnabeltee mitmacht - meiner hatte den Tee zwar probiert, aber er ist einfach kein Teetrinker.
Eine IVF-Behandlung ist sicherlich kein Spaziergang. Aber es ist machbar. Bei uns war die Belastung eher wegen Familie und Freunden. Meine Familie meinte dann immer, wir bräuchten sowas doch überhaupt nicht, wir sollen einfach mal in den Urlaub fahren, dann würde das schon werden ... Egal, wie sehr ich ihnen erklärt habe, dass es eben nicht so geht. Wir hatten richtig Stress miteinander, weil keiner wirklich verstanden hatte, was diese Behandlung für uns bedeut.
Freunde von uns meinten zu mir knallhart für mich wäre mein Mann ja nur eine Samenbank ... Was natürlich nicht stimmt, denn eine solche Behandlung lässt sich nunmal nur zu zweit durchziehen und nur wenn beide es wirklich wollen.
Die Behandlung an sich war zwar gewöhnungsbedürftig, aber da wir Schritt für Schritt da hin gekommen sind, sind auch wir da praktisch reingewachsen ...
Ja, mir gehts auch so, dass ich den Kontakt zu Schwangeren oder frischgebackenen Eltern versuche zu vermeiden. Es tut einfach weh das mit erleben zu müssen, wie manche einfach so schwanger werden und dieses Glück ein Bündel Mensch im Arm halten zu dürfen nicht wirklich zu schätzen wissen und dann sogar dieses Glück durch Unfähigkeit gefährden ...
Ich wünsch dir für diesen Zyklus eine superschöne Zeit, damit du Kraft schöpfen kannst für den nächsten Versuch.
Liebe Grüße
Katrin
P.S.: Danke für deine liebe PN - ich wollte dir schon die ganze Zeit antworten, aber dafür wollte ich mir genug Zeit nehmen.
Nur mal so (Achtung lang)
erstmal wegen der PN: schon in Ordnung. Habs ja nicht geschrieben, weil ich unbedingt ne Rückantwort erwartet hab, sondern, wie schon gesagt, es mir einfach aufgefallen war und ich es mal lobend erwähnen wollte :-) Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass ich mich nicht freuen würde, wenn Du, solltest Du Zeit und Lust haben, ausführlicher antworten würdest ;-)
Das ist ja echt schlimm, wenn man sich von Freunden und Familie in der ganzen schwierigen Zeit auch noch so was blödes anhören muss.
Bei uns weiß es eigentlich fast niemand, nur meine Freundin und dann vielleicht noch so drei, vier Freunde und meine Schwester so andeutungsweise. Letzten Zyklus musste ich ja mehrmals zum Arzt (der 60 km von mir entfernt ist) und da musste ich halt öfters mal meine Tochter zu meiner Schwiegermutter "abschieben". Irgendwann hat sie mich dann besorgt gefragt, ob ich etwa schwer krank wäre. Am liebsten hätte ich es ihr erzählt (auch deshalb, weil ich es doof finde, wenn alle glauben, dass wir wohl kein Kind mehr wollen), aber ich glaube, mein Mann wäre da nicht so begeistert von. Soll eben nicht Hinz und Kunz wissen, wobei seine Eltern natürlich nicht Hinz und Kunz sind. Aber irgendwie kann ich es auch verstehen, dass es ihm vor seinen Eltern unangenehm ist. Das akzeptiere ich.
Ich persönlich würde es mittlerweise am liebsten jedem erzählen. Dann bräuchte ich mir auch wenigstens nicht ständig so dumme Sprüche anzuhören. Allerdings sind die Sprüche inzwischen schon weniger geworden, sicher deshalb weil alle denken, wir wollen nicht mehr, nachdem meine Tochter ja nun schon 5 ist.
Und mein Mann ist auch kein Teetrinker. Wenn ich es mir so recht überlege, habe ich ihn vorher noch niemals Tee trinken sehen. Aber DEN Tee trinkt er, der Liebe. Obwohl ich es nie von ihm VERLANGEN würde.
Drück Dir weiterhin die Daumen für die nächsten Tage :-)
Bianca
P.S. Voll süß die smileys :-)
Nur mal so (Achtung lang)
der Ton deines Postings ist ja eher gut gelaunt, so dass ich denke, dass es dir gerade ganz gut geht. Ich habe es auch als entspanned angesehen, wenn man einen Zyklus nicht immer zum FA rennen musste etc. Genieße es also!
Gestern hat mich eine Freundin angerufen, mit der ich nicht mehr ganz so viel Kontakt habe. Gott sei Dank war mein Mann dran und ich nicht zu Hause. Ihr war gerade langweilig, weil sie nicht in die Schule (Lehrerin) kann, da dort die Röteln umgehen und sie mit dem 2. Kind ss ist. Wir haben damals zur gleichen Zeit die Pille abgesetzt. Ich habe nicht zurückgerufen. Ich hatte einfach keine Lust mir anzuhören, dass sie "endlich" wieder ss ist (Kind Nr. 1 ist 2 Jahre alt).
Und ich habe es noch nicht mal geschafft überhaupt ss zu werden. Frust.
LG Twixi
Nur mal so (Achtung lang)
das ist bei mir meistens so: Nachdem die Enttäuschung überwunden ist, bin ich in der ersten Zyklushälfte eigentlich immer ganz gut drauf. Ich weiß ja, jetzt kommen bald wieder die Tage, wo man es erneut versuchen kann. Neues Spiel, neues Glück. Aber spätestens eine Woche nach dem ES, kommt dann langsam wieder die Depri-Phase, wenn ich bis dahin nichts spüre bzw. alles genauso ist wie immer, wenn ich kurz vor der Mens stehe. Irgendwie denke ich ja, ich müsste es spüren, wenn ich schwanger bin, was natürlich Schwachsinn ist.
Also frag mich in zwei Wochen nochmal, wie es mir geht. Dann hab ich sicher wieder meine Heulphase ;-)
Kann total gut verstehen, dass Du mit der Freundin nicht sprechen wolltest! :-(
Ich hab neulich meiner Freundin (die über meine Situation bestens Bescheid weiß) erzählt, dass ich nicht auf eine Pinkelparty gehen konnte. Hatte grad meine Tage bekommen und auf einer Pinkelparty wird ja nun mal naturgemäß über Babys und Entbindungen gesprochen ... naja, hatte natürlich keine Lust, da vor allen Leuten heulend zusammenzubrechen!!!
Meine Freundin hat mich nur verständnislos angeguckt. Kam mir schon wie ein Unmensch vor! Da tut es doch gut zu wissen, dass es Euch ähnlich geht. Das kann eben nur jemand nachvollziehen, der auch in so einer Situation ist oder war.
Eines Tages wirst Du auch ein (DEIN) Baby im Arm halten, ganz bestimmt! Ich weiß, das hilft Dir jetzt wenig, aber ich glaube ganz fest daran. Also jedenfalls drück ich Dir ganz fest die Daumen.
LG
Bianca
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