Liebe Sabrina,
bin zufällig grade online gewesen und bin sicherlich die schlimmste Trösterin der Welt :(
Auch meine Lebensphilosophie passt zu der Situation nicht im geringsten, denn meine Oma hat mir schon mit 14 gesagt, dass man denjenigen, der gehen möchte auch gehen lassen sollte, weil man so einem gar nicht braucht.
Aber ... es tut mir leid. Und vor allem schon, wenn man niemandem hat, der dich jetzt in die Arme hätte nehmen können und gesagt hätte, dass im Leben alles immer zum Guten wendet. Auch wenn man das nicht immer gleich erkennen kann. Und auch wenn es jetzt wahnsinnig weh tut.
Vielleicht gibt dir die Situation jetzt etwas Zeit?
Ich bin sicherlich auch nicht so, wie mein Mann es sich vorgestellt hat. Und er by the way auch nicht. Aber irgendwie bin ich der Meinung, dass man deshalb nicht auseinander läuft. Wenn man einander liebt ...
Wir helfen einander besser zu werden, denn letztendlich hat jeder sein Päckchen zu tragen.
Grüble jetzt nicht zu dolle nach und schlaf die Nacht drüber!
Manchmal bewirken die Nächte auch Wunder.
Und um Gottes Willen mach Dir keine Vorwürfe, denn Du bist trotzdem ein liebenswerter Mensch. Davon bin ich überzeugt.
Es wird bestimmt alles gut werden.
Egal, ob ihr wieder zueinander findet oder nicht.
Definitiv.
liebe Grüße
ani *knuddel*

Hallo Sabrina!

Ich bin derzeit auch am überlegen mal was in Sachen psychologische Hilfe in Angriff zu nehmen.

ich mag jetzt nicht sagen, dein Mann, das Schw... sch... auf ihn - er ist es nicht wert - WEIL irgendwo ist da der Wurm schon länger drin?! Mich (vielleicht auch andere?) hat diese nervenaufreibende KiWu-Zeit sehr verändert. Mein Mann hat es nicht leicht, das weiß ich auch. Manchmal erkenn ich die Enttäuschung in seinen Augen, auch wenn er nichts sagt. Kann das bei deinem Mann auch so sein?? Was genau glaubst du denn, dass dein Problem ist??? Was versteh ich denn unter "Probleme mit dem Sozialverhalten"?? Von den Freunden will ich mir auch mit so wenig Angaben keine Meinung bilden. Aber auch die glaube ich, werden nicht beim ersten Ansatz von Meinungsverschiedenheit mit Kontaktsperre reagieren! Also irgendwas ist da schon vorgefallen (oder mehrfach?) Vielleicht kannst du ja mal noch paar ausführlichere Dinge schreiben.

Solltest du wirklich ein Problem haben - dann ist es schon mal der erste Schritt, das zu erkennen und sich Hife zu suchen. Das würde ich in deiner Situation in Angriff nehmen und zwar unabhängig von der Entscheidung deines Mannes. Nur für Dich und Dein Leben. Vielleicht tut euch auch eine Pause ganz gut, in der man sich wirklich Gedanken machen kann, was einem der andere bedeutet. (Vor allem dein Mann) Und ähnlich wie bei "restart" kann man auch die negativen Emotionen raus nehmen und sich dann auf vernünftiger Basis unterhalten.

Ich drück dich jedenfalls mal virtuell, ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst!

LG

maikaefer5*

Hi Sabrina,

das ist ja voll der Schock. Bin irgendwie sprachlos und da ich dich/euch nicht wirklich kenne, fällt es mir schwer, was dazu zu sagen. Ich versuche es mal.

Aber: Dein Mann kriegt eine Mail von Freunden und statt hinter dir zu stehen, verlässt er dich? Wie absurd ist das denn? Und niemand hat dich je auf die Dinge angesprochen? Oder weißt du genau, was sie meinen, ist vielleicht gerade akut was vorgefallen?

Wo bei mir die Alarmglocken angehen, ist dass du so einsam bist und keine "eigenen" Freunde hast. Auch ich finde, dass du hier sehr liebenswert und mitfühlend rüberkommst, aber mir ist auch aufgefallen, dass du einsam zu sein scheinst und hier Dinge mitteilst, für die du anscheinend sonst niemand hast. Aber es ist total wichtig, im realen Leben Menschen zu haben, die für einen da sind und man für sie. was ist mit deiner Mama? Oder eine Freundin von früher? Man darf nicht nur von seinem Partner "abhängig" sein und sich darüber definieren.

Versuche ruhig sofort mit einem Gesprächspsychologen Kontakt aufzunehmen und an dir zu arbeiten. Für DICH. Und dein Mann soll Tacheles reden, was ihn stört. Jeder hat Eigenschaften, die der Partner nicht so prickelnd findet, aber deshalb trennt man sich ja nicht gleich. Steckt nicht vielleicht doch was anderes dahinter?

Ihr müsst auf jeden Fall reden. Und bitte, bitte lass dich nicht klein machen und krieche zu Kreuze. Finde heraus, was wirklich los ist und sage ihm, dass er nie geredet hat. Dass es auch Dinge gibt, die dir nicht gefallen, du aber mit ihm daran arbeiten möchtest. Den Mund nicht aufzukriegen und dann einfach so zu gehen ist auch völlig daneben!

Ich schick dir einen virtuellen Drücker (wenn du magst) und hoffe, dass Gespräch heute bringt Klarheit.

LG :KISSING: :IN LOVE:

Marleen

"Probleme mit dem Sozialverhalten".

Liebe Sabrina,

wenn sogenannte Freunde hinter deinem Rücken so über dich herziehen und vielleicht sogar deinen Mann manipulieren konnten, dann sehe ich die Defizite nicht ausschließlich bei dir. Wobei ich mir von dem, wie du hier erscheinst, auch gar nicht vorstellen kann, dass du im nichtvirtuellen Leben weitaus weniger leibenswert sein solltest.

Letztendlich kann ich mir mein Bild ja nur aus dem machen, was du hier schreibst, es natürlich lückenhaft. Ich denke allerdings, dass das irgendwie nicht alles und alles endgültig sein kann. Die Kinderwunschzeit, deine Kampf mit der Gesundheit, das alles ist schon eine außergewöhnliche Belastung. Natürlich hinterläßt das auch Spuren in einer Beziehung und es kann Zeiten geben, wo die Kraft einfach nicht ausreicht. Aber einfach so zu gehen, kann keine dauerhafte Lösung sein, hoffe ich für dich.

Zudem glaube ich, dass ein Psychologe / Therapeut gerade in solchen Dingen, deren Wurzeln so weit zurück reichen, gut helfen kann. Und wenn es nur darum geht, die eigenen Gedanken zu sortieren.

Ich schick dir eine herzliche Umarmung und grüß dich ganz lieb

Ute

Liebe Sabrina,
mir fehlen die Worte.
Der allererste Gedanke war: Schieß ihn in den Wind, wenn er so opportun seinen Freunden nachlaufen muß. Mit solchen Menschen muß man sich nicht belasten.
Aber Ihr seid zu lange zusammen, als dass er sich plötzlich an Deinem "Sozialverhalten" aufreiben kann. Er kennt Dich schließlich.
Daher glaube ich auch, dass der Hase irgendwo anders im Pfeffer liegt.
Zumal mir -so wie ich Dich hier im anonymen www kennengelernt habe- an Deinem Sozialverhalten nichts auffällig erschien. Zumal wir uns zu Hause alle mal wie Hexen benehmen.
Hast Du irgendwelche Veränderungen in seinem Verhalten wahrgenommen? Wie war die Kommunikation in letzter Zeit?
Liebe Sabrina, ich kann Dich nicht trösten. Aber auch meine Nummer bekommst Du umgehend nach einer PN.
Und völlig egal, wie die Nummer ausgeht, zweifel nicht an Dir. Dazu gehören zwei. Ich habe Dich hier mitfühlend, liebenswert, interessiert und offen erlebt. Einer hat nie die ganze Schuld. So wie Du Dinge falsch machst, macht Dein Mann sie auch falsch. Wir sind nur Menschen und machen alle immer wieder Dinge falsch.
Würd Dich jetzt sehr gerne in den Arm nehmen und drücken,
Stefanie

hallo dusabi,
bin nur kurz hier im forum und lese deinen beitrag :-(
wenn ich so etwas erfahre, werde ich immer sehr traurig und betroffen.
ich kann es so gut nachvollziehen, daß es ein unheimlicher schock für dich sein muß. aber ich bin mir ziemlich sicher, daß diese entscheidung deines mannes nicht von heute auf morgen gekommen ist. das muß er schon lange im kopf durchgespielt haben und hat anscheinend nur auf einen stein des anstoßes gewartet?
ziemlich ärmlich, wenn er auf eine mail von freunden so reagiert, anstatt zu seiner frau zu halten. wahrscheinlich würde jeder außenstehende sagen/raten, daß du so einen mann zum teufel jagen sollst ...
aber so einfach ist das nicht, finde ich! immerhin seid ihr schon so lange ein paar, seit schon ein paar jahre verheiratet und habt euch doch mal geliebt?
hat dein mann nie den mund aufbekommen und dir offen gesagt, was er an dir nicht mag, was ihn stört?
ich bin ja auch der meinung, daß nie nur einer sich ändern muß - zu einer ehe und beziehung gehören 2!
weißt du denn selbst, was sich im laufe der jahre geändert hat? ich meine, jetzt erst mal bei dir? also womit dein mann jetzt oder seit einer weile probleme gehabt haben könnte? hast du etwas/einiges "schleifen" lassen sozusagen?
wie gesagt, ein entgültiges weggehen eines ehepartners (und es scheint ja z.zt. entgültig zu sein, sonst hätte er sich mal "nur" eine auszeit genommen?) kommt nicht von heute auf morgen, denke ich...
schwer zu raten, ich erahne, wie schlecht es dir geht. vielleicht kannst du die zeit zum durchschnaufen nutzen, vielleicht wird deinem mann in der trennungsphase klar, ob du ihm noch etwas bedeutest und du ihm fehlst.
reden finde ich auch ganz ganz wichtig, daß jeder der partner ehrlich und offen sagt, was er möchte und was nicht, was ihn stört, was er sich wünscht, wie es in zukunft weitergehen soll.
ich wünsche dir viel viel kraft für die nächste zeit!
lg. swchen

Liebe Sabrina,
Leider habe ich nur kurz zeit, aber ich willich wenigstens kurz melden und dich einmal ganz ganz feste drücken!
Ich finde das verhalten eurer "Freunde" unter aller Sau! Das macht man nicht und das finde ich absolut "unsozial"!!!!
Ich kann natürlich nicht beurteilen wie du im normalen leben bist, aber wenn du deinen Mann sogar gebeten hast, dir zu sagen, wenn du dich nicht richtig verhältst, er aber keine Fehler bemerkt u. die gesagt hat, dann kann dein verhalten auch nicht so schlimm gewesen sein!
Ich weiß leider nicht wo genau dein Problem im Sozialverhalten liegt?!?
Aber hier erlebe ich dich als einen ganz lieben, mitfühlenden und unheimlich netten Menschen! Ich kann mir nicht vorstellen, das du sonst ganz anders bist!?! Und jeder Mensch hat seine Macken, niemand ist perfekt! Dein Mann sollte wissen was er an die hat und er hat sich so geheiratet! Ich hoffe, dass eure liebe so stark ist, dass ihr euren Weg findet!
Zu euren sogenannten Freunden fällt mir ehrlich gesagt gar nichts ein! Kopfschüttel!!!!
Ich drück sich nochmal ganz feste!
Lg Jilchen :KISSING:

Liebe Sabrina,
ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen, es wurde schon alles gesagt, was ich jetzt auch geschrieben hätte.
Trotzdem wollte ich Dir sagen, dass es mir wahnsinnig leid tut.Ich hoffe Du findest schnell einen Psychologen mit dem Du sprechen kannst und dass das Gespräch mit Deinem Mann Licht in die Sache bringt, warum und weswegen er diesen Schritt getan hat.
Ich drück Dich ganz doll!!!!!!!!!!!
GLG Tanja

SAbi, Schatz.. was lese ich da.. =-O bin voll niedergeschmettert..

Las dich schon mal ganz fest drücken. :-*

tja.. Männer.. einiges ist auch sooo schwer nachvollziehen..

Ich kann dir nur nen Rat geben: bitte KEINE voreilige Entscheidungen, warte einfach, gib ihm Zeit. So was passiert eigentlich nicht von heute auf morgen, er hats bestimmt schon länger überlegt...

Es ist schwer.. Nimm alle deine Kräfte zusammen, setz dich hin und "sortiere" in aller Ruhe alle Pos. und Neg. Seiten. Denk dir auch Plan B aus (falls es doch nicht so gehen soll, wie du es dir wünschst), du muss für alles bereit sein, dann tut es nicht sooo weh.. Verstehste wat ic meine??? Ich bin so viel Mal auf die Schnautze gefallen.. glaub mir... Man kan nie und mit niemandem sicher sein, denk daher an erster Stelle: an DICH, an deine Gesundheit etc.

Noch ein ganz fester Knuddel von mir! :-*

Ich denke an dich und bin mit dem Herzen bei dir!

LHG Natalie...

:KISSING:

Hallo ihr Lieben,
ihr glaubt gar nicht, wie gut mir eure Worte tun.
Bei jeder einzelnen Antwort musste ich weinen, denn ich weiß noch, mit welchen Gefühlen und Gedanken ich mich vor fast 2 Jahren hier angemeldet habe.
Hätte damals nie gedacht, dass ich mich noch einmal auf eine Gruppe mit Frauen einlassen könnte.
Sicher hilft es mir hier, dass ich allein durch die Tatsache, dass ich ja nun mal alles schreiben muss und nicht einfach lossprechen kann. Denn so sortiere ich manchmal erst meine Gedanken und kann dann das, was ich sagen möchte besser auch so ausdrücken, wie ich es meine.
Teilweise lese ich meinen Beitrag noch einmal, bevor ich ihn versende und ab und zu ändere ich auch etwas, weil ich merke, dass es doch nicht das widerspiegelt, was ich eigentlich ausdrücken will.
Das ist dann auch ein großes Problem in meinem realen Leben.
Ich fühlte mich bei meinen "Freunden" so sicher und wohl, dass ich eigentlich immer gesprochen habe, ohne vorher darüber nachzudenken, ob das, was ich da gerade sagen will, auch wirklich das ist, was ich meinem Gegenüber vermitteln möchte.
Somit kommt es leider häufig vor, dass ich völlig falsch verstanden werde. Denn wenn ich mein Mitgefühl ausdrücken will oder echtes Interesse, dann wirkt es wohl mehr so, als ob ich den anderen mit seiner Geschichte abwerten will oder nicht ernst nehme, aonder es wirkt eher so, dass ich es ja viel schwerer habe.
Und ich neige wohl auch dazu, Dinge aus meinem Leben zu ausführlich bzw. langatmig mit vielen Wiederholungen zu erzählen. Und das ist dann zum einen uninteressant für mein Gegenüber und gleichzeitig wirkt es wohl so, dass ich der Meinung bin, dass mein Leben viel wichtiger / interessanter ist las seines.
Manchmal entwickelt sich auch ein Teufelskreis in einem Gespräch.
Ich fange an, etwas zu erzählen. Dann werde ich in einer kurzen Atem-/Denkpause unterbrochen und ein anderer fängt mit einem anderen Thema an. Da ich es aber nicht leiden kann, unterbrochen zu werden, passiert es mir, dass ich mit meiner Geschichte immer wieder von vorne anfange, weil ich sie doch unbedingt zu Ende erzählen will.
Tja das wirkt dann auch wieder egoistisch oder arrogant.
Hin und wieder schaffe ich es, meine erste Wut runterzuschlucken und kein Wort mehr dazu zu sagen. Aber bis ich mich beruhigt habe, dauert es doch etwas.
So nun ein wenig Infos, warum ich denke, dass die Ursache in meiner Kindheit liegt.
Meine Mutter konnte es sich nicht leisten, 3 Jahre zu Hause zu bleiben, denn meine Eltern hatten ein Jahr vor meiner Geburt gebaut und meine Ma musste Geld verdienen.
Sie ging zwar nur Teilzeit arbeiten, aber ich verbrachte viel Zeit bei meiner Oma väterlicherseits.
Aber meine Oma wollte mich nicht teilen, so dass sie immer nur mit mir alleine unterwegs war. Wir sind nicht zu einem Spielplatz gegangen, damit ich mit anderen Kindern spielen konnte.
Damals gab es ja auch noch nicht so das Angebot an Kleinkinderturnen etc..
Dazu bin ich noch Einzelkind. Es gab also für mich in den ersten 3 Lebensjahren kaum die Möglichkeit, mich im Umgang mit anderen Gleichaltrigen zu üben.
Ich wollte auch irgendwann nicht mal mehr zu meiner Oma hin, aber es gab leider keine andere Möglichkeit, denn meine anderen Großeltern haben damals noch eine eigene Kneipe geführt.
An meine Kindergartenzeit kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ab der Grundschule bis zum Gymnasium hatte ich eine "beste" Freundin. Leider war sie keine sonderlich gute Freundin, denn ich war ziemlich abhängig von ihr. Meine Mutter drückte es so aus: Wenn meine Freundin sagt, ich solle springen, dann fragte ich nur noch, wie hoch.
Dazu kam dann, dass Schulsport nie meine Stärke war und ich über so gut wie gar kein Selbstwertgefühl verfügte.
Das alles begünstigte dann, dass ich von der Grundschule bis zur 10 Klasse von 90% meiner jeweilige Klasse gehänselt wurde incl. machmal auch körperlichen Angriffen (Ball gegen den Kopf geworfen bekommen).
Ich wusste mir nie wirklich zu helfen.
Der Tipp meiner Ma war Ignoranz, denn irgendwann würde es von alleine aufhören. Nur hörte es nicht auf.
Etwas besser wurde es, nachdem ich nicht einfach alles schluckte, sondern auch mal reagierte, wenn auch nie sonderlich aktiv.
Was mir immer gut tat, war das Reiten. Hier habe ich mich auch irgendwann geschafft, von meiner "besten" Freundin zu lösen und habe weiter gemacht, auch als sie aufgehört hat.
Nur leider wurde ich dann mit 18 zu schwer dafür.
Mit 14 habe ich angefangen zu tauchen. Aber bis ich diese Entscheidung getroffen hatte, habe ich einige Wochen hin und her überlegt, ob ich es wirklich wagen sollte, denn meine "beste" Freundin hatte dazu keine Lust. Das war das erste Mal, dass ich etwas ohne sie anfing.
Es war eine tolle Zeit, nur als ich und meine Freundinnen dort 18 wurden, gab es noch keinen dort im Verein, der bei dem Übergang von der Jugendgruppe zu den "Erwachsenen" half.
Somit habe ich damit aufgehört, wozu sicherlich die erste Liebe auch seinen Teil beitrug.
Mit 16 habe ich meinen Mann und seine Clique kennen gelernt.
Das war ein Schub für mein Selbstwertgefühl und auch für mein Selbstbewußtsein, dass sich kaum einer vorstellen kann.
Das erste Mal in meinem Leben habe ich Menschen kennen gelernt, die mich von Anfang an einfach so akzeptierten, wie ich war. Die mich mochten und kein Problem damit hatten, wie ich aussah oder so.
Dort habe ich auch meinen Exfreund kennen und lieben gelernt.
Leider hat sich diese Clique 3 Jahre später teilweise aufgelöst u. a. wegen Beziehungsproblemen.
Damals kam ich dann auch mit meinem Mann zusammen.
Vor eingien Jahren dann kam das erste Gespräch mit meinem Mann, wegen meinem Verhalten in der Gruppe, die sich zwischenzeitlich auch verändert hatte.
Dabei habe ich ihm gesagt, dass ich es einfach nicht merke, wenn mein Verhalten falsch ist und er möge es mir bitte sagen. Er könne mich auch ruhig zeitnah bei Seite nehmen und es mir sofort sagen.
Eine Freundin gibt es, die auch den Mut hat, mir persönlich zu sagen, wenn ich Mist baue.
Aber mein Mann bekam leider nie richtig den Mund auf.
Und wenn ich solche Verhaltensfehler nur von einer Person höre, dann verdränge ich die Tatsache, dass sie Recht haben könnte gerne.
Ich bin jemand, den man durchaus kritisieren kann. Nur bin ich auch erstmal beleidigt und zieh mich zurück. Dann lässt man mich am besten einfach mal in Ruhe.
Nach einiger Zeit fange ich aber auch an, darüber nachzudenken.
Aber sonst gibt es keinen, der mir in den letzten Jahren einmal persönlich in Ruhe gesagt hat, dass mein Verhalten nicht ok ist.
Wenn überhaupt, dann wurde es in großer Runde mal eben so nebenbei angesprochen. Da war es dann für mich auch gleich mehr ein Vorwurf, der mich wütend gemacht hat, so dass ich sofort reagiert und zwar ohne Nachzudenken.
Ich verstehe nicht ,warum mein Mann, der ja immer mal wieder von anderen auf mein falsches Verhalten angesprochen wurde, nichts gesagt hat. Er meinte nur, dass er da nicht viel drauf gegeben hat.
Aber bei der Vorgeschichte hätte er doch auch mal was sagen können.
Erst jetzt, wo eine alte und gute Freundin von ihm den gesammelten Frust von 11 Jahren in einer Mail mitteilt, weiß er nicht mehr weiter und braucht Abstand, um das alles zu sortieren.
Als er gestern da war, sprach ihn darauf an, dass wir reden wollten.
Aber er war noch nicht so weit, um sich mit mir an einen Tisch zu setzen.
Ich bat ihn, uns nicht einfach so aufzugeben.
Das wolle er auch nicht, aber er wisse gerade nicht ,wie es weiter gehen soll. Er müsse das alles, auch das mit den Freunden in Ruhe und mit Abstand sortieren.
Er sagte auch, dass er sich momentan nur mit einer guten Freundin trifft, mit der schon öfters geredet hat. Das ist auch die, die mir durchaus die Meinung sagt und mich auf Fehlverhalten hinweist.
Sonst würde er sich von den anderen fernhalten. Nur wenn seine Brüder mit Anhang bei seinen Eltern sind, wo er untergekommen ist, kann er denen schlecht aus dem Weg gehen.
Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe, ich hoffe, dass er uns nicht einfach so aufgibt und, dass ich mir professionelle Hilfe von einem Psychiater holen werde.
Ich habe den gestrigen und auch heutigen Tag genutzt, um nachzudenken. Putze dabei freiwillig die Wohnung, damit ich nicht in Lethargie verfalle.
Zwischendurch gucke ich einen Film, um mal eine Pause zu machen.
Meine soziale Kompetenz ist im realen Leben tatsächlich nicht sonderlich gut und ich brauche immer mal wieder jemanden ,der mir deutlich Grenzen zeigt, damit ich meinen Weg ändere.
Leider ist es gar nicht so einfach einen Psychiater zu finden, denn entweder kriege ich die nicht ans Telefon, weil die gerade in einem Patientengespräch sind, oder sie habe eine so lange Warteliste, dass es keine Sinn mehr hat, mich da auch noch drauf zu setzen.
Ich habe mir eine Liste der KVN über die hier zugelassenen Psychiater mailen lassen, denn da stehen auch viel drauf, die nicht in den Gelben Seiten stehen.
Die werde ich morgen dann abtelefonieren.
Außerdem habe ich mir ein paar Selbsthilfegruppen aus dem Internet gesucht, die ich mal morgen anrufen werde.
So das war nun sehr viel, aber ich wüsste nicht, wie ich mich kürzer fassen sollte.
Danke für's Zuhören.
glg
Sabrina :ROSE:

Liebe Sabrina,

ich habe deine Geschichte hier in den letzten Tagen ein wenig verfolgt. Du machst auf mich den Eindruck eines intelligenten Menschen, der durchaus in der Lage ist, sich selbst kritisch zu hinterfragen. Was mir ein wenig dabei fehlt (sofern mein Eindruck durch dieses ja doch nicht sehr zuverlässige Medium nicht trügt) ist ein wenig Selbstliebe. Es scheint dir sehr wichtig zu sein, was andere von dir halten, vielleicht sogar zu wichtig. Wenn du dir stets Gedanken darum machst, ob das, was du gerade sagst, deinem Gegenüber nicht gefällt, dann hast du keine Möglichkeit dich selbst zu entfalten. Genau durch diese ständige Sorge wird ein Gespräch mit dir nie wirklich locker und einfach nur lustig sein, weil du stets verkrampft versuchst alles richtig zu machen. In einer echten Freundschaft ist sowas aber nicht nötig. Jeder vergreift sich mal im Ton (ich habe da ein besonderes Händchen für ;)), jeder kommt mal falsch rüber und jeder erzählt mal Kram, der keinen interessiert. Na und? Freunde sind dafür da sich das trotzdem mal anzuhören, mal über einen falschen Ton hinwegzuhören oder im richtigen Moment ihn anzusprechen. Aber sie sollten ihn selbst ansprechen, sollten mit dir darüber reden und nicht deinen Mann hineinziehen, das ist unreif, feige und außerdem unfair.

Kann es sein, dass du seit deiner Teenagerzeit nie Single warst? Ich meine das so verstanden zu haben und das würde aus meiner Sicht auch einiges erklären. Sowas führt häufig dazu, dass man sich zu sehr über seinen Partner und dessen Freundeskreis definiert und zu wenig gelernt hat, sich selbst als eigenständige Person zu mögen. Ich rede da aus Erfahrung, meinen ersten Freund hatte ich mit 14 und bis Mitte zwanzig war ich im Grunde stets in irgendeiner Beziehung. Dann kam mal ein Jahr als Single und in diesem habe ich mich erst zu dem Menschen entwickelt, der ich jetzt bin und den ich selbst mag. Es gibt einen unheimlichen Schub fürs Selbstbewusstsein wenn man merkt, dass man mit sich selbst im Reinen ist und dass man auf niemanden angewiesen ist, dass man auch gut allein zurecht kommt. Diese Sicherheit kann einem keiner mehr nehmen und man strahlt sie auch im Umgang mit anderen aus.
Natürlich möchte ich dir damit jetzt nicht sagen, dass du dich dauerhaft von deinem Mann trennen und als Single leben sollst ;) Aber vielleicht nutzt du die aktuelle Situation so gut es geht und versuchst dem Alleindaheimsein auch etwas Positives abzugewinnen. Setze dich hin und überlege dir, was du an dir selbst magst (nur solche Sachen können auf Dauer auch andere an dir mögen). Versuche dich nicht nur negativ zu sehen und nicht nur über das nachzudenken, was andere an dir kritisieren, das führt in deiner aktuellen Situation nur zu Depressionen. Positive Verstärkung ist jetzt gefragt, also suche dir heraus, was toll an dir ist (und das ist sicher eine Menge!) und versuche diese Sachen gezielt zu verstärken. Sei stolz auf dich, darauf dass du mit dieser schweren Zeit gerade zurechtkommst - und das tust du! Du bist gewillt dich als erwachsene Frau an einen Tisch zu setzen und über Probleme zu reden, also kommst du mit der Situation zurecht, das ist toll! :THUMBS UP:
Und vergiss bitte nicht dir auch mal was Gutes zu tun! Ein Besuch beim Friseur, der dir einen neuen Haarschnitt und/oder eine neue Haarfarbe verpasst kann Wunder bewirken (solche banalen äußeren Veränderungen helfen oft dem Selbstbewusstsein auf die Sprünge). Kauf dir etwas Schickes und falls du dich zu dick dafür fühlst, dann hopp hopp und melde dich bei einer Abnehmgruppe an, dann tust du etwas für dich und lernst direkt neue Leute kennen. Wichtig ist, dass du jetzt auch mal dir selbst hilfst und nicht nur versuchst etwas an dir für andere zu ändern. Auch das bloße Totschlagen von Zeit durch Hausputz hilft dir nicht weiter, das deprimiert nur mehr, du brauchst jetzt Elemente in deinem Leben, die dir Spaß bereiten und Kraft geben.

Ich wünsche dir alles alles Liebe und Gute.
Wenn du das Bedürfnis nach nem Daumen hoch für deine erwachsene Einstellung und nem Tritt ins Hinterteil in Richtung "hab mehr Selbstvertrauen" hast, stehe ich gern zur Verfügung :)

Liebe Grüße
Ela

:THUMBS UP:

Hallo

und zudem Verhalten von deinem Mann,sorry aber nur weil die angebl.guten Freunde nach 11Jahren eineMail schreiben wirft er die komplette Bezeihung gerade aus dem Fenster?Es scheint mir der ist abhängig von denen:-( Zu dir :-) Ich vergreife mich auch hun und wieder im Ton aber meine Freunde sagen es mir sofort und ganz ehrl.das was ich erzählen möchte ist mir in dem Moment wichtig was für andre evtl.nicht und einfach dann das Thema zu wechslen mag ich auch nicht.

Ich kann mich ansonsten den andren nur anschließen.Liebe dich selbst und du wirst geliebt:-) Schreibe deine positiven Eigenschaften raus und die hat jeder Mensch und dann kümmere dich ahuptsächl.um dich und nicht hören was andre sagenwie heisst es doch so schön "Ist der Ruf erst einmal ruiniert lebt es sich ganz ungeniert"

LG Ani

Liebe Sabrina,
ich bin zwar ein wenig älter als Du, kann Dir jedoch mit Sicherheit sagen, dass es in meinem Jahrgang die Regel war, erst mit drei Jahren den Kindergarten zu besuchen.
Okay, ich hatte ältere Geschwister und gleichaltrige Nachbarskinder. War dies aber nicht der Fall, so hat man eben erst mit drei Kontakte zu Gleichaltrigen entwickeln können. Deswegen ist man weder emotional abgestumpft noch sonstwie dissozial.
Dass man mal einen rauheren Tonfall anschlägt oder sich missverständlich ausdrückt, bringt Kommunikation einfach mit sich. Daher finde ich dieses "Problem" relativ und zutieftst alltäglich. Die gleiche Erfahrung macht Dein Gegenüber genauso. Dass man mal Dinge erzählt, die der Gesprächspartner uninteressant findet, kommt vor. Sogar, dass man sich dabei wiederholt. Man kann anderen nur vor den Kopf schauen und führt selbst keine Strichliste, worüber man bereits gesprochen hat und worüber noch nicht.
Vor ein paar Monaten hatte jemand einen "Hand-aufs-Her-Thread" eröffnet, in dem es darum ging, was die Waage anzeigt.
Da hab ich Dich zum ersten Mal als Mensch erlebt, der zutiefst an sich selbst zweifelt.
Aber lass Dir gesagt sein: Niemand ist weniger (liebens)wert, bloß weil er keinen BMI von 20 hat. Wurde man allerdings gerne von "Freunden" ausgenutzt oder in der Schule gehänselt, kann ich nachvollziehen, dass sich dieser Eindruck -egal wie absurd er ist- manifestiert.
Ich glaube, hier liegt der zentrale Knackpunkt, den Du aufarbeiten musst.
Aber da möchtest Du ja ansetzen, was ich auch sehr gut finde. Manchmal kommt man eben aus jahrelangen Verhaltensmustern ohne fremde Hilfe nicht raus. Und dafür muss man nicht mal psychisch besonders degeneriert sein.
Dass das Ganze jetzt erstmal mit dem Auszug Deines Mannes einhergeht geht, ist natürlich denkbar Sch.... Eine Baustelle würde ja erstmal reichen. Wenn dieser Auszug endgültig sein sollte, hatte es zuminndest den Vorteil, dass er Dich zum Nachdenken gebracht hat und Du den Handlungsbedarf erkannt hast. Auch wenn das nach zehn (?) Jahren Beziehung ein denkbar schwacher Trost ist.
Den schwarzen Peter möchte ich aber auch gewissermaßen an Deinen Mann weitergeben, der sich über Jahre ganz groß fühlen konnte, weil er Dich so klein an seiner Seite hielt. Ich würde von meinem Partner erwarten, dass er mich in meinem Selbstwertgefühl unterstützt, dass er konstruktive Kritik anbringt und mir hilft, Dinge in meinem Verhalten zu verbessern.
Gerade jetzt sollte er fest an Deiner Seite stehen!
Und nach ein paar Tagen Aus- und Bedenkzeit würde ich im Gespräch von ihm eine verbindliche Stellungnahme dazu erwarten. Das ist Dein Recht und seine Pflicht.
Ein Paar zu sein, bedeutet mehr, als Tisch und Bett zu teilen.
Möchte mich auch anschließen und Dir den Rat geben, die nächsten Tage ganz bewusst für Dich zu nutzen.
Sei sicher, dass es einen Weg raus gibt.
Drück Dich,
Stefanie :KISSING: