Hallo Mädels,
ich habe hier länger nichts mehr geschrieben, denn es war sehr viel los gewesen und ich war viel unterwegs und kam bis jetzt zum Glück noch nicht sehr viel ins Grübeln. Doch nun ist viel passiert, das mich doch sehr mir selbst beschäftigen lässt.
Mir wurde ja vor längerer Zeit eigentlich die Diagnose Hashimoto (autoimmune Schilddrüsenerkrankung mit Unterfunktion) gestellt. Sehr merkwürdig war, dass ich ganz plötzlich in eine starke Überfunktion gefallen war, was wiederum gar nicht in das Krankheitsbild passt. Höchstwahrscheinlich steckt eine andere Autoimmunkrankheit (Morbus Basedow) dahinter und ich brauche nun neue Medikamente, die die übermäßige Hormonproduktion hemmen. Dann sollte ich auch eigentlich wieder einen normalen Zyklus bekommen.
Momentan befinde ich mich in einem einzigen Hormonchaos, so scheint es mir. Mein Zyklus ist zwischen 45 und 52 Tagen lang und das nach etwa einem Jahr nach Absetzen der Pille. Nun habe ich mir natürlich viel vom KiWu-Zentrum erhofft, dass ich ab Ende April regelmäßig einmal wöchentlich besucht habe. Dort hat man mit Ultraschall und Blutentnahmen den Zyklus überwacht und wohl sogar einen Eisprung festgestellt. Mein Freund hat außerdem ein gutes Spermiogramm bekommen. Das ist schonmal ganz schön.
Wenn da bloß nicht gerade die Schilddrüse verrückt spielen würde! Die Werte sind so schlecht, dass ich im KiWu-Zentrum erst behandelt werde, wenn sie wieder in Ordnung ist. Würde ich jetzt schwanger werden, würde ich das Kind durch die Überfunktion leicht wieder verlieren! Oh Mann! Die Medikamente, die ich nun bekomme, sind für eine Schwangerschaft nun auch nicht so optimal geeignet, da sie plazentagängig sind und sich für das Kind u.U. nicht so toll auswirken. Ich muss mir das noch genauer erklären lassen... Auf jeden Fall dauert die Medikamententherapie normalerweise zwischen 1-2 Jahre!!! Dann setzt man diese Thyreostatika ab und kuckt, ob die Krankheit erneut ausbricht. Falls ja wird die Schilddrüse entnommen und somit hätte sich die Krankheit auch entgültig erledigt.
Das alles wird bei uns also noch ein längerer Weg zum ersten Kind. Ich bin jetzt 29 Jahre alt und alle Bekannten von uns haben jetzt vor Kurzem ein Baby bekommen oder sind gerade schwanger. Diese Situation ist ja alleine schon schwierig, weil gerade alle nur ein Thema haben und wir kein kinderloses Paar mehr kennen, mit denen man sich mal vergnügt und ablenkt. Bisher haben wir das aber gut gemeistert, denn im Hinterkopf wissen wir, dass der Storch auch irgendwann zu uns geflogen kommt, er ist nur gerade noch sehr mit anderen Paaren beschäftigt und kommt auf Umwegen zu uns :-)
Nun haben wir kürzlich erfahren, dass meine Schwester, welche gleich nebenan wohnt, bald ihr zweites Kind bekommt (vor nicht allzu langer Zeit hatte sie mir noch erzählt, sie hätte mit der Familienplanung abgeschlossen). Ich fiel aus allen Wolken und komme gerade mit meinen Gefühlen dazu nicht klar. Die erste Reaktion war, mich zurückzuziehen und zu heulen als ob es kein Morgen gibt - ich wollte wegziehen und sie nicht mehr oft besuchen. Inzwischen weiß ich, dass ich irgendwie damit klarkommen muss. Kann mich hier irgendwer verstehen???
Ganz liebe Grüße,
Ann