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Ich möchte Euch Mut machen

Hallo zusammen,

ich möchte Euch gern meine Geschichte erzählen um Euch Mut zu machen. Wir haben 2001 geheiratet und auch sofort alles getan um schwanger zu werden. Es tat sich aber 2 Jahre nix. Dann haben wir alle Untersuchungen durchlaufen und es kam heraus das mein Mann praktisch zeugungsunfähig ist. Also die Männlein waren zu wenig und auch zu langsam. Dann kam die erste Insemination die Gott sei Dank auch direkt zu einer SS führte. Ca. 6 Monate nach der Geburt unseres ersten Sohnes (SS war nicht einfach) haben wir es wieder darauf ankommen lassen weil wir gern ein 2. Kind haben wollten. Aber auch das hat natürlich nicht geklappt. Also haben wir ca. 14 Monate später wieder eine Insemination durchführen lassen. Jedesmal natürlich auch mit Hormone spritzen bei mir! Auch dieser Versuch gelang sofort. Ich muss dazu sagen, dass ich dort total optimistisch ran gegangen bin. Ich bin jedesmal in die Kinderwunschpraxis mit dem Gedanken: Heute wirst Du schwanger!!!

Damit war die Familenplanung für meinen Mann abgeschlossen. 2 gesunde Kinder in unserem Alter(41 und40 Jahre) und mit der eigentlichen Unfruchtbarkeit seien schon Geschenk genug. Ich hatte immer das Gefühl ich bin noch nicht fertig, warum auch immer. Doch was sollte ich tun? Wir hätte ja wieder in die Kinderwunschpraxis gehen müssen.

Ca. 6 Monate nachdem auch ich mich endgültig mit dem Gedanken abgefunden hatte kein Kind mehr zu bekommen viel mir auf dass ich schon lange meine Tage nicht bekommen hatte. Was aber nicht ungewöhnlich war, da ich meine Regel sowieso immer sehr unregelmäßig

bekam. Ich holte mir einen SS-Test und war total geschockt. Eindeutig schwanger. Als ich diesen meinem Mann zeigte hat der sich fast totgelacht. Ich war die ersten Tage wie gelähmt. Ich hatte eben gedanklich mit der Familienplanung abgeschlossen. Der Gyn sagte mir dann ich sei schon in der 8. Woche.

Mittlerweile bin ich in der 39. Woche und freue mich natürlich auf den Krümel, aber es war nicht sehr einfach mit 40 ungewollt schwanger zu werden.

Ich hoffe ich kann Euch allen ganz viel Mut machen und mein Beispiel zeigt, dass es oft ein zusammenwirken von Körper und Geist ist welches uns von einer SS abhält. Natürlich habe ich auch vor 5 Jahren aufgehört zu rauchen und mich möglichst gesund verhalten.

Ich drücke Euch ganz doll die Daumen:IN LOVE: :-(

Juwe

Bisherige Antworten

Ich möchte Euch Mut machen

Hallo Juwe,
ich muß jetzt doch einmal antworten.
Ich freue mich wirklich über jeden, der ss wird - inzwischen auch ohne tiefes Neidgefühl. Deshalb kann ich dir jetzt von hier aus auch wirklich viel Glück wünschen.
Aber ich glaube, du verallgemeinerst da etwas und schließt von dir auf andere und das ist hier im Forum nicht wirklich angebracht. Du mußt das ganze schon etwas differenzierter sehen. Denn wie dir, geht es mit Sicherheit nicht allen und alleine die Gewißheit "ich bin und werde ss" hat bei uns hier jede jeden Monat. - verstehst? Und wenn über die Jahre die Hoffnung immer wieder enttäuscht wird, dann ist es auch legitim, zu resignieren, zu trauern, wütend zu sein, auch neidisch zu sein, denn so verarbeitet frau den Frust. Und selbst eine Aufgabe des KInderwunsches (also das Zusammenwirken von Körper und Geist- wie du es nennst) garantiert für gar nichts und einfach abzustellen ist es eben auch nicht, weil es ganz tief in dem Frausein begründet ist. Da würde man gegen seine Natur handeln.
Ich glaube kaum, das hier irgend jemand im Forum deinen Schwangerschafts-konflikt mit 40 versteht, denn alle hier wünschen sich nichts sehnlicher als ein Kind.
Ich will dir hier wirklich keinen Vortrag halten, aber das ist eben wie bei allen anderen Dingen auch, bei jedem Menschen anders. Einer wird von Krebs geheilt einer hats gar nicht und ein anderer stribt daran in jungen Jahren. Nun, sollte jeder irgendwie dankbar sein? Dem, der seine Eltern an Krebs sterben sah hilft es nicht zu hören, dass ein anderer die chemo gut verkraftet und gesund wurde. Man kann das vielleicht nicht mit dem Kinderwunsch 1:1 vergleichen, aber es ist eben differenziert zu betrachten.
Ich wünsch dir wirklich viel Glück mit deinem Kind und den anderen, aber vergiß nie wie sehr du sie erhofft hast.
Ich habe einen 3 -Jährigen Sohn nach ICSI und auch wenn kein weiteres Geschwisterchen kommt werde ich es nie vergessen wie sehr ich ihn mir gewünscht habe. Aber ich erwarte nicht dass eine andere Frau mit einem Kind zufrieden ist, ganu so wie ich jede Frau verstehe, die nicht einmal eins hat und total frustriert ist.
sorry, für den roman, aber das mußte jetzt mal raus.
glG und eine wunderschöne Geburt
Beate

Ich möchte Euch Mut machen

Hallo Juwe, hallo Beate!
Ja, so hat halt jede ihre Geschichte. Mutmachen ist doch immer erlaubt. Oder? Aber auch Verstehen und Trösten. Ich finde eure Beiträge (beide!) ansprechend. Meine Story: 10 Jahre KiWu und dann mit 39 kam plötzlich auf natürlichem Weg mein Söhnchen in mein Leben. Niemals werde ich mein Sehnen vergessen und den Kummer jeden Monat wenn die rote Pest kam. Ich kann zwar nicht sagen warum es plötzlich klappte - aber eines weiß ich genau, ich hatte es abgehakt und begonnen mich mit meinem mutterlosen Frauenleben anzufreunden. Da waren durchgetanzte Nächte, viel Spaß mit Freunden einige Gläser guten Rotwein und...wieder Sex ohne Hintergedanken. Jetzt könnte man glauben, ah sie war entspannt und abgelenkt, wieder ein wenig glücklich nach dieser langen Zeit des Hoffens und Bangens. Paperlapapp (schreibt man das so?) zwei meiner damaligen Freundinnen haben sich auch abgefunden sind heute einigermaßen glücklich, leben sehr gesund sind aber nicht (noch nicht) schwanger.
So glaube ich, das Beate da recht hat. Die positive Einstellung hilft vielleicht nur ein Bisschen aber sicher nicht denen, die auch über lange Zeit positiv waren und jetzt nur mehr Angst haben - sonst wären ja alle ungewollt Kinderlosen auch ein wenig selbst schuld!!! Und das darf nicht sein!
Liebe Juwe, fein, dass sich da noch wer eingeschlichen hat. Auch deine ersten Bedenken verstehe ich - drei Kinder in unserem Alter. Ich stelle mir immer vor, wie ich gleichzeitig mit meinem Sohn hormonelle Probleme bekomme;-).
Alles Liebe an alle und eigentlich möchte ich auch Mut machen!
Karin
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