Hallo,

wir haben uns vor etwa zwei Jahren dazu entschieden, dass der richtige Zeitpunkt ist um ein Kind zu bekommen. Das wir Kinder wollen war schon immer klar. Das erste halbe Jahr war ich noch sehr optimistisch, ich wusste ja es kann ein bisschen dauern. Dann habe ich angefangen Ovus zu machen. Nach einem weiteren halben Jahr habe ich meinem FA vom Kinderwunsch erzählt und er hat ein Zyklusmonitoring gestartet und meinen Mann zum SG geschickt. Das SG war nicht so gut, aber auch nicht aussichtslos, es waren zu wenig Spermien aber die Qualität war gut. Nach dem ersten Zyklusmonitoring habe ich dann Clomifen bekommen und das Zyklusmonitoring wurde natürlich weitergeführt. Nach fünf Clomifenzyklen habe ich mir dann ein Herz gefasst und einen Termin im Kinderwunschzentrum gemacht. Dort wurdem wir sehr nett empfangen und beide nochmal untersucht. Bei mir war soweit alles inordnung aber das SG war deutlich schlechter als das erste und so wurde uns zu einer ICSI geraten, da der Erfolg sonst sehr unwahrscheinlich wäre. Ich wollte nie eine künstliche Befruchtung, aber die Sorge und dieses schreckliche Gefühl niemals sein eigenes Kind im Arm zu halten haben mich darüber nachdenken lassen. 

Ich habe dann einen Spruch gehört der sehr gut passte: Es ist besser zurückzublicken und zu sagen: "Ich wünschte es hätte funktioniert." Als zu sagen: "Ich wünschte ich hätte es versucht."

Wir haben dann im Februar mit der Horminstimmulation angefangen und diese musste dann auch prompt abgebrochen werden, weil  gerademal zwei Follikel angereift waren und da lohnte sich die Punktion nicht. Ich war am Boden zerstört und habe erstmal nur geweint...ich habe wirklich gedacht, es wird nie funktionieren. Habe mich dann von der Ärztin "überreden" lassen den ES auszulösen und wir haben beide gedacht, dass es doch eh nicht klappt aber wir haben es versucht. Ich sollte dann 16 Tage später einen Test machen und der war, obwohl wir den Zyklus schon abgeschrieben hatten, positiv.

Jetzt ist der Text doch länger geworden, als ich wollte aber ich hoffe es macht dir etwas Mut. Als ich dem Forum begetreten bin verlor ich auch langsam die Hoffnung. 

Ich wünsche euch das ihr den für euch richtigen Weg findet und das Zuversicht und Hoffnung nicht ganz verloren gehen. Vielleicht seid ihr bald bereit in ein Kinderwunschzentrum zu gehen. Das ist nochmal anders als die Behandlung beim FA und ich kann euch zu diesem Schritt nur ermutigen.

Ganz liebe Grüße

Bianca

Vielen Dank für eure Antworten.

Es tut gut, dass man nicht alleien ist! Obwohl man ja keinem wünscht, die gleichen Sorgen und Probleme zu haben.

Irgendwie ist nach euren Texten die Kinderwunschklinik gar nicht mehr so weit entfernt, wie ich dachte.

Ich hatte von meinem Arzt sogar schon eine Überweisung dorthin und ich habe die Unterlagen zu Hause, welche man vor dem 1. Termin ausfüllen soll. Aber dann habe ich gelesen, dass die Chancen, dass es bei einer entsprechenden Behandlung klappt, nur unwesentlich höher sind - wenn ja im Grunde alles ok ist. Und da war ich mir nicht mehr sicher, ob es das wert ist!

Aber vielleicht habt ihr Recht und die sehen etwas, was mein Frauenarzt und der Arzt meines Mannes nicht gesehen haben...?!?

Es gibt ja diese Behandlung, bei der nicht hormonell stimmuliert wird, aber die Spermien direkt in die Gebärmutter gespritzt werden - weiß jemand, ob das eine Kassenleistung ist? Oder was das ungefähr kostet?

Hallo,

etwas spät, aber vielleicht liest du es ja noch ;-)

Wir haben eine 4-jährige KiWu-Phase hinter uns ...

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei dem FA eben doch nicht so gut aufgehoben ist, wie in einer KiWu-Klinik. Der FA begleitet eine Schwangerschaft eher als dass er die Entstehung fördert. Mein FA hat viel rumgedoktert - er meinte es gut, keine Frage - aber erst in der KiWu wurde genauer geschaut.

Wurde das SG beim Urologen oder Andrologen gemacht? Etwas langsam ist ein bisschen schwammige Aussage. Beim Urologen wird nicht ganz so genau (in Hinblick auf den Kiwu) geschaut, wie beim Andrologen.

Ich empfehle Euch dringend in die Kiwu zu gehen und euch nochmal genau durchchecken zu lassen. Wurde Deine Schilddrüse geprüft? Bei Kiwu sollte der TSH um die 1 liegen ... heutzutage sagen viele Hausärzte noch ein Wert bis 4,5 ist ok. Also kann eine normale Aussage "ok" bei euch schon der Knackpunkt sein, dass es nicht klappt. Alle Auswertungen (Hormone, SG ect) aushändigen lassen und selbst nochmal prüfen ob was nicht so gut ist und wo man ansetzen kann.

Ja, ein leicht eingeschränktes SG kann man mit Nahrungsergänzungsmitteln aufpimpen. Das dauert nat. wieder ein paar Monate, aber soll wohl schon geklappt haben.

Eine Kiwu bedeutet nicht gleich künstliche Befruchtung. Jedoch sind hier die Spezialisten am Werk ... und normale Untersuchungen trägt weiter die KK ...

So das wars nur "kurz" von mir. Bei Fragen, gerne melden ;-)

LG! Katrin

Ah ok, dann wart Ihr ja bzgl. dem SG an der richtigen Stelle ;-)

Hast Du Dir die Werte (Hormone, SD ect) aushändigen lassen? Wenn nicht, dann mache das mal (darf dir nicht verweigert werden) und kontrolliere mal alles (was evtl auch außer Acht gelassen wurde)

Wenn Ihr wegen DIESER Kiwu unsicher seid, warum wählt Ihr nicht eine andere? Gibts nur die eine im Umkreis?

Bei uns gibts einige - wir hatten uns (auch wegen den Preisen) für die Uni entschieden und im Nachhinein würde ich das aber nie wieder machen. Da hat man viele Arztwechsel, es schauen Studenten zu und mir kam es nur so vor, als wäre die Station ein Sprungbrett für die Ärzte in andere Abteilungen ... nett waren sie alle, aber das half uns (Spezialfall mit TESE) nicht. Wir waren dann ich CZ ... Pilsen.

Also echt aufs Bauchgefühl hören und dann evtl längere Fahrtstrecken auf euch nehmen, als eine Klinik die schon von Beginn an eigentlich keine guten Karten hat.

LG!Katrin