Hallo!
Bin neu hier und gleich so frei, ein neues Thema zu starten. Wahrscheinlich ging es im
Forum schon öfter um endgültige Kinderlosigkeit. Da ich nichts einigermaßen Aktuelles gefunden hab, hab ich einen neuen Beitag eröffnet. - Bitte an die richtige Stelle verschieben, falls es nicht ok war.
Mein Partner und ich waren vor 8 Jahren (ich damals noch 33) bester Dinge und ohne Zweifel als wir uns entschieden haben, die Verhütung abzusetzen. Nach dem Kalender GV haben wollte mein Mann nie, er meinte immer was passiert, passiert. Passier ist nie was, hab alle möglichen Ärzte abgeklappert, mit 37 dann Kinderwunschklinik, 5 größtenteils als vielversprechend titulierte Versuche der künstlichen Befruchtungen (alles von Insemination über IVF bis ICSI), zwischendurch vom Arzt in der Kiwu-Klinik die Diagnose, meine Eileiter wären verschlossen (ansonsten gab es nie eine Diagnose warum es nicht klappt, außer recht schlechte Spermiogramme). Vor knapp 3 Jahren hab ich dann eine Bauchspiegelung machen lassen: beide Eileiter spontan durchgängig.
Anfrage wegen Adoption wurde vor ca 4 Jahren abgewiesen: Da mein Mann damals schon über 45 war, haben Sie gesagt, ich brauche nichtmal mehr einen Antrag stellen. Ohne Zulassung für Inlandsadoption ist auch keine Auslandsadoption möglich.
Wenig Support vom Mann, weshalb ich dann keine weiter künstliche Befruchtung hab machen lassen, GV nach Eisprung und vor allem Änderung des Lifestiles (weniger Rauchen, weniger trinken, wie von allen Ärzten empfohlen) hat mir mein Mann weiterhin großteils verwährt. Anfang nächsten Jahres werde ich 42.
Denke der Zug ist abgefahren. Alle in meinem Bekanntenkreis sind aufgesprungen, nur ich steh allein am Bahngleis.
Bin jetzt schon am Verzweifeln wenn ich an Weihnachten denke. Die letzten Jahre waren traurig, weil immer noch kinderlos unterm Baum. Heuer ist absoluter Hortor: Familienfeste und auch das restliche Jahr lebenslänglich ohne Familie.
Ständig schwangere Arbeitskolleginnen und Belannte. Der engere Freundeskreis, auch die 10 Jahre jüngeren Freundinnen, sind mittlerweile bzw viele schon längst Mütter. Einige hatten Probleme beim Schwanger werden, aber sie konnten diese überwinden , ich nicht. Ich merke oft, dass ich da nicht mehr dazugehöre.
Lebe am Land, da dreht sich irgendwie noch mehr um Kinder und Familien.
Dachte immer, es gibt auch andere tolle Lebensentwürfe, aber jetzt wo es endgültig wird, fällt mir keiner ein. Und mein ganzer alter Freundeskreis ist Familienbedingt weggekrochenes. Ja, ich pflege noch Kontakte, aber es gibt kaum mehr Gesprächsthemen außer deren Familien und ich merke, dass die Treffen mit den anderen Familien priorisiert werden.
Schäme mich, denke, ich und vor allem wir als Paar haben alles falsch gemacht und weiß nicht, wie ich mich damit aussöhnen soll. Es fehlt einfach so viel im Leben.
Gibt es jemanden mit Ähnlichem Schicksal? Finde im Internet viele Tipps für Behandlung und Co aber offenbar sind endgültig Kinderlose kein Thema. Und in den Foren für Frauen, die noch Bangen und Hoffen fühle ich mich auch nicht gut aufgehoben. Es fühlt sich ganz anders an, am Ende der Fahnenstange zu stehen, als noch begründete Hoffnung zu haben.
Fühl mich so allein.