3.5 Jahre Kinderwunschzeit
Re: 3.5 Jahre Kinderwunschzeit
Uuuuuppppsssss :D
Hallo. Mein Partner und ich, haben seit 3,5 Jahren Kinderwunsch und nicht einen Treffer. Wir haben uns nach einem halben Jahr gleich untersuchen lassen in der Kiwu Klinik. Da dort alles io. war, haben wir gesagt, dass wir uns noch Zeit lassen und es auf dem natürl.Wege weiter versuchen. Diesen Monat werden wir uns wieder vorstellen. Mittlerweile rennt uns die Zeit davon. Ich bin schon 33 und mein Partner 39.
Unsere Untersuchungen damals, waren bei mir die Bauchspiegelung. Besser hätte es nicht sein können und bei meinem Mann das Sparprogramm. Viele B Schwimmer aber ansonsten alles fit und laut der Kiwu Klinik kein Problem ssw zu werden. Mein Mann hat schon eine Tochter. Da war es sofort ein Treffer. :)
Es ist alles so deprimierend. Jeden Monat die Enttäuschung. Wir haben in den ganzen Jahren den Eisprung jeden Monat abgepasst.
Ich wünsche allen, bei denen es soooo lange dauert alles Gute und Durchhaltevermögen. Ich weiss wie das zerrt. Ich hoffe für uns, dass wir bald unser Baby im Arm halten dürfen.
LG
Re: 3.5 Jahre Kinderwunschzeit
Hi,
ich finde mich in deinem Text oft selbst wieder. ;-) Ich weiß genau, wie du dich fühlst, mir ging es genauso.
In Kürze meine Geschichte:
Unsere Tochter kam 2011 ohne jegliche Probleme zur Welt (Ich war 32, mein Mann 34). Im ersten ÜZ entstanden hat es uns sehr überrascht, da wir nicht dachten, dass es so schnell klappen würde. Wir waren also total entspannt an den Kiwu rangegangen.
2013 haben wir geheiratet, danach haben wir dann nicht mehr verhütet, wir wollten ja noch ein Kind. Es passierte einfach nichts. Ich habe immer mit dem Eisprungrechner gearbeitet, habe meinen Körper mit der Zeit immer besser lesen können und wusste durch den Zervixschleim auch ohne jede Berechnung, wann der ES in etwa war. Trotzdem passierte einfach nichts. Wir standen kurz vor irgendwelchen Test, die ich in einer Naturheilpraxis bekommen hatte. Dann dachte ich: wenn es im nächsten ÜZ passiert, ist der ET mein Geburtstag. Das wird sowieso nichts. Davon war ich wirklich fest überzeugt. Ich wurde tatsächlich schwanger. Das war im August 2016.
Wir waren so glücklich, dachten, dass es nun endlich geklappt hat mit dem zweiten Wunschkind, doch irgendwann circa 10. Woche oder so bekam ich plötzlich Schmierblutungen. Wir waren gerade verreist, es war ein Schock. Dort im Krankenhaus fand man nichts, ich sollte mich schonen. Daheim hat mein Gyn ein Hämatom gefunden. Ich bekam Schonung verordnet, aber ich war fest überzeugt: das ist ein Wunschkind, alles wird gut. Auch als ich mit starken Blutungen ins Krankenhaus bin, nachdem mir daheim der Kreislauf versagt hat, war ich davon überzeugt. 4 Wochen Krankenhausaufenthalt folgten. Ich war stoisch, aber positiv gestimmt: alles wird gut. Dann wurde doch eine Bluttransfusion nötig, ich verlor einfach zu viel Blut. Zwei Tage später hatte das kleine Herzchen aufgehört zu schlagen. Ich war geschockt. Es war doch unser Wunschkind - wie konnte das passieren? Ich brachte unseren Sohn in derselben Nacht/am Morgen des 22.11.2016 in der 18. SSW zur Welt.
Bei der Nachuntersuchung im Dezember fand man heraus, dass die alte innere Naht des Kaiserschnitts von meiner Tochter nicht richtig verheilt war. Eventuell war das mit ein Grund für die Fehlgeburt. So sollte ich jedenfalls nicht schwanger werden. Es folgten viele Wochen bzw. Monate des Wartens auf Arzttermine. Im Mai 2017 ließ ich mich minimal-invasiv an der Naht operieren. Die OP verlief gut, jedoch auch hier zeigte sich in der Nachuntersuchung, dass die Naht immer noch nicht gut genug für eine weitere SS verheilt war. Zwischenzeitlich waren wir immer im Zweifel, ob wir es nicht einfach sein lassen mit unserem Kiwu. Immerhin hattten wir schon eine gesunde Tochter. Aber ich hatte einen sehr starken Drang nach einem weiteren Kind. Es fühlte sich einfach nicht richtig an zu dritt.
Die erneute Korrektur-OP war im November 2017. Bei der Nachuntersuchung im Februar 2018 sagte mein Gyn, ich solle nochmal in der Fachklinik fragen, aber er denkt, es sieht ganz gut aus. Auf den Termin in der Fachklinik sollte ich mich noch bis Mitte April gedulden müssen. Da hab ich zu meinem Mann gesagt: was kommen will, kommt eh, und was nicht kommen will, kommt auch nicht. 2 ÜZs vergingen, dann war der Kontroll-Termin in der Fachklinik. Der FA dort sagte tatsächlich: das gibt es nicht, sie ist immer noch offen. Das zog mir den Boden unter den Füßen weg. eine 3. OP stand zur Debatte, ich wusste nicht weiter. Haben noch eine 2. Meinung eingeholt, für die wir pro Strecke 2 Stunden gefahren sind. Das selbe Ergebnis.
Ich war fertig. Wusste nicht, was tun. Mutterbänder kürzen kam mir nicht richtig vor, das hatte der FA vorgeschlagen. Hätte die OP wahrscheinlich durchgezogen. Am 05.05.2018, meinem 39. Geburtstag, sollte ich meine Tage bekommen. Am 06.05. dachte ich, ok, hattest Stress durch die Feier, die kommen spätestens morgen. Am Abend war ich überzeugt, dass es los ging, hatte ständig so ein Gefühl im Bauch. Nach 2 Stunden ständig zur Toilette rennen, hab ich im Netz gelesen, dass es auch sein kann, dass ich schwanger bin und die Mutterbänder sich dehnen. Dachte, das kann nicht sein.
Am 07.05. hielt ich in der Frühe zwei positive SS-Tests in den Händen. Hab mich riesig gefreut, wusste gleich, es sollte so sein! Mein Mann hat die ganze SS über große Angst gehabt, da die Narbe ja angeblich offen war. Ich bekam in der 9. SSW gleich ein Beschäftigungsverbot aufgrund der Vorgeschichte. Im Juli und August hatte ich wieder Blutungen, aber dieses Mal durch eine tief liegende Plazenta, die sich dann zum Glück nach oben verwachsen hat.
Mein Gyn hat regelmäßig die alte Narbe geschallt, sie sah aber immer gut aus. ET war der 13.01.19. Da alle besorgt waren, dass die Narbe dennoch reißt, sollte 3 Wochen vor ET der geplante Kaiserschnitt sein. Das wäre Sonntag, der 23.12.18 gewesen, darum und wegen der anschließenden Feiertage wurde der 27.12.18 festgelegt.
Am letzten Vorsorgetermin am 20.12.18 war der Gyn dann auf einmal nicht mehr zufrieden mit der Narbe und schickte mich ins Krankenhaus. Dort bekam ich tatsächlich Wehen, und um 16:18 Uhr kam unser Sohn per Kaiserschnitt auf die Welt. Leider hatte er sich von frühs der Schädellage noch in eine Querlage begeben, so dass er anfangs Atemprobleme hatte. Aber nach 24 Stunden war er dann endlich mit mir auf dem Zimmer und seitdem gedeiht er super. Wird nächste Woche 8 Monate alt und macht uns viel Freude.
Jetzt ist es doch länger geworden. Letztendlich will ich dir Hoffnung machen. Für mich klingt es danach, als wenn euch die letzten 3,5 Jahre mittlerweile dahin gebracht haben, das ihr gar nicht mehr das Schöne am Sex und am Miteinander genießen könnt. Wenn du sagst, ihr habt jeden Monat den Eisprung abgepasst, dann klingt das sehr nach Terminkalender.
Ich habe damals auch gedacht: heute wäre günstig, der Eisprung ist jetzt in etwa. Als ich damals ins Bett kam, schlief mein Mann schon. Ich weckte ihn aber nicht, sondern dachte, ok, dann nicht. 5 Minuten später wachte er selbst auf und wir zeugten unseren Sohn. Ich will damit sagen: versucht euch zu entspannen. Ich weiß sehr gut, wie schwer das ist. Keine Ovutests, keinen Kalender, lasst einfach mal alles weg. Du kennst doch selbst mittlerweile deinen Körper bestimmt gut genug, um zu wissen, aha, Zervixschleim ändert sich. Jetzt könnten wir öfters Sex haben. Aber lasst es immer aus Lust zu, nicht aus dem Druck heraus. Kinder wollen doch aus Liebe gezeugt werden, nicht wegen irgendeines Fahrplans.
Versucht es mal so für das nächste halbe Jahr. Ihr seid noch nicht so alt, wie du denkst. Du bist noch jung genug auf jeden Fall, das ist wichtig. Euer Wunschkind findet den Weg schon alleine zu euch, da bin ich mir sicher.
Ich wollte immer einen Altersabstand von 3 Jahren. Jetzt sind daraus fast 8 Jahre geworden. Es ist das beste, was uns als Familie passieren konnte. Jetzt kann ich das verstehen und nachvollziehen, während der 5 Jahre Kiwu-Zeit hatte ich natürlich auch meine Schwierigkeiten. Habt Vertrauen, das wird schon!
Liebe Grüße,
Hope
Re: 3.5 Jahre Kinderwunschzeit
Wow! Was für eine bewegender Text. Ich habe ihn zwei Mal gelesen und ich möchte mich dafür herzlich bedanken, dass du dir erstmal die Zeit genommen hast, ihn so ausführlich zu gestalten und dass du ihn so schön geschrieben hast. Ja, und du hast auch recht. Das ist Mittlerweile ein Termindruck geworden. Ehrlich gesagt, bin ich froh darüber, dass du mich mit der Nase drauf gestupst hast. Denn es ist nicht richtig. Danke.
Deine Kinderwunschzeit ist war aufregend. Du musstest einiges über dich ergehen lassen. Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn. Du hast mir mit deinem Text so viel Mut und Zuversicht gegeben, ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut.
LG. Und einen wunderschönen Sonntag wünsche ich.
Re: 3.5 Jahre Kinderwunschzeit
Hi,
sehr gerne. Ich weiß, wie verzweifelt man in solchen Situationen manchmal sein kann. Ich fühle mich nun so gesegnet, da muss ich einfach Hoffnung weitergeben. ;-)
Ich hatte im Frühjahr 2017 circa drei Wochen, in denen ich absolut überzeugt war, das war es für uns, es bleibt bei unserer Tochter und unserem Sternchen. Hab versucht, alle Babysachen wegzugeben. Eine Verwandte von uns hat einiges genommen und mich dabei gefragt: "Bist du sicher? Es lohnt sich zu kämpfen, glaub mir!" Sie hat ihre Tochter im dritten Anlauf durch eine künstliche Befruchtung gezeugt.
Das hat mir damals wieder neuen Mut gegeben und die supernette und kompetente Beratung durch den FA in der Klinik, in der ich dann die Korrektur-OP machen ließ.
Natürlich bin ich froh, dass die Kampf-Zeit vorbei ist. Aber wie gesagt, loslassen war auch für mich ein großes Thema. Das erste Teil, das unser Haus verlassen hat, weil ich die Babysachen loswerden wollte, hat mich weinen lassen.
Findet euch beide wieder, eure Liebe zueinander. Aus deren Mitte wird dann auch sehr gerne ein Kindchen kommen.
Alles Gute,
Hope
Re: 3.5 Jahre Kinderwunschzeit
Hallo Nicolechen,
Welche Untersuchungen hast du denn machen lassen. Es gibt tausend Dinge an denen es liegen kann. Und einfach mal den Kopf ausschalten, daran kann es nicht liegen. Das wollten mir die Ärzte auch immer weis machen. Mittlerweile gibt's viele Baustellen die eine SS verhindern. Endometriose, Gelbkörperschwäche und erhöhte Killerzellen. Gerinnunsstörung, Untersuchung der Genetik, Spermiogramm etc... wurde dies alles schon ausgeschlossen?Lg Buffy
Re: 3.5 Jahre Kinderwunschzeit
Hallo Buffy. Bis auf die Killerzellen Untersuchung haben wir alles kontrollieren lassen. Dort war alles ok.
Lg
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