Hab einen Text gefunden... ;-)) (lang)
Ich hab vor Ewigkeiten mal einen Text entdeckt, den ich für dieses Forum ganz amüsant finde. Seitdem hab ich übrigens auch eine Abneigung gegen einsilbige Vornamen... ;-))
Falls er euch interessiert - viel Spaß damit!
Ich werde mir einmal mehr Gedanken bei der Namensgebung meiner Kinder machen als meine Eltern offenbar. Oh ja.
Ich nehme mal schon an, dass sich meine Eltern etwas Mühe gegeben haben bei der Wahl eines Namens für mich. Zumindest konnten sie mir von verschiedenen anderen Alternativen berichten, z.B. Christian (wozu mein Vater meinte: "Und was ist, wenn er mal kein Christ wird?") oder Stephan (darauf meine Mutter: "Ach, so heißen doch schon so viele"). Schließlich landeten sie bei: Bernd. Was sie für eine gute Wahl hielten. Doch ich musste im Verlauf meines Lebens merken, dass sie sich offenkundig trotz allem nicht genug Gedanken gemacht hatten. Der Weg der Erkenntnis war lang und durchlief mehrere Phasen:
Phase 1 (ca. 1986), in der Grundschule:
Das erste Mal, dass ich merkte, dass mit meinem Namen etwas nicht in Ordnung war, war mutmaßlich in der zweiten Klasse. Wir Kinder sollten Silbentrennung lernen, und die Lehrerin ließ uns die Silben unserer Namen mit den Händen abklatschen. Alle Kinder mit gleich viel Silben durften daraufhin gemeinsam in eine Ecke gehen.
Tho-mas (*klatsch**klatsch*) und An-ja (*klatsch**klatsch*) gingen gemeinsam in eine Ecke, Chris-ti-an (*klatsch**klatsch**klatsch*) und Mar-ti-na (*klatsch**klatsch**klatsch*) in eine andere. So füllten sich die Ecken langsam. Und dann stand da ich. Frohgemut klatschte ich los. Bernd (*klatsch*). Und noch einmal, den Ernst der Lage nicht begreifend: Bernd (*klatsch*). Die Lehrerin wies mich in die letzte leere Ecke. Panik stieg in mir auf! Auch Beh-hernd (*klatsch**klatsch*) wollte sie nicht gelten lassen! Ich war allein! Und weshalb? Wegen Bernd (*klatsch*). In den anderen Ecken standen die anderen Kinder zusammen, all die Ste-phans (*klatsch* *klatsch*), Sa-bi-nes (*klatsch**klatsch**klatsch*) und sogar A-ri-a-ne (*klatsch**klatsch**klatsch**klatsch*) war nicht allein - I-sa-bel-la (*klatsch**klatsch**klatsch**klatsch*) war bei ihr. Doch niemand sonst war bei Bernd (*klatsch*).... Eine traumatische Erfahrung. Für einen 8-jährigen.
Phase 2 (ca. 1990), auf dem Gymnasium:
Schon die dritte neue Klassenkameradin sagt zu mir:
"Du heißt Bernd? Ach, ist ja lustig. So heißt mein Vater auch."
Irgendwann wurde mir klar: So in der Generation der 40-50jährigen musste es echt viele Bernds geben. Da waren sie also alle. Am Anfang war ich ja noch irritiert, wenn meine Mitschüler "vom Bernd" sprachen, und dachte, es gäbe noch mehr davon in meinem Alter. Aber sie meinten - antiautoritärer Erziehung sei dank - ihren Vater damit. Jeder dritte 68er musste Bernd geheißen haben.
Phase 3 (ca.2000), Studienjahr im englisch-sprachigen Ausland
"Burned??? Your name is Burned? Like in 'Burned Schnitzel'???... HAHAHAHAHA!!!!"
"Yes."
"But that's awful!"
"Thank you."
Phase 4 (ca. 2003), vor dem Fernseher
Im Fernsehen läuft auf Kinderkanal "Bernd das Brot" an. Endlich durfte auch ich erfahren, was es bedeutet, wie ein Promi zu heißen. Ich bekam eine Ahnung davon, wie sich meine Bekannten Heidi ("deine Welt sind die Beherge") und Maja ("wir treffen heute unsere Freundin Biene Maja?") schon ein Leben lang fühlen mochten. Unzählige E-Mails an mich hatten nun den Betreff: "Für Bernd das Brot!" Doch das war irgendwann ok. Doch, wirklich! Denn mittlerweile konnte ich mich selber identifizieren mit diesem Bernd. Mit einem mürrischen Kastenbrot. Was hat mich bloß so ruiniert.
Aber ich habe meine Lektionen gelernt! Wenn ich mal Kinder haben werde, werden sie in den Genuss einer gut recherchierten und strategisch ausgeklügelten Namensfindung kommen. Sie werden keinen Namen bekommen, der klingt wie ein Auffahrunfall. Sondern einen, der melodisch auf der Zunge zergeht und MEHRERE Silben hat. Das ist mir ein Anliegen. Nicholas oder Eva-Marie zum Beispiel. Fürderhin werden sie keinen Namen bekommen, der in meiner eigenen Generation gerade modisch war, Stephan, Phillip oder Christian etwa. Oder Sandra, Kathrin, Katja. Zudem - und das ist sehr wichtig - werden sie einen Namen bekommen, der international ohne größere Heiterkeit und Zungenakrobatik aussprechbar ist. Rüdiger ist pfui, Sophie ist hui! Und schließlich wird der Namensvergabe eine umfangreiche Recherche vorhergehen, ob nicht doch irgendeine peinliche Zeichentrickfigur oder ein unsägliches Schlager-Sternchen auf denselben Namen hört, der sich dadurch für spätere Foppereien anbieten würde. Freilich: Dass nach der Geburt nicht doch noch irgendein unvertretbarer anderer Träger dieses Namens in den Medien auftaucht, kann ich nicht verhindern. Aber dann wüssten meine Kinder zumindest auch mal, wie sich Papa gefühlt hat...
Hab einen Text gefunden... ;-)) (lang)
nette geschichte. die sache mit den namen ist nicht einfach. daher haben,bzw bekommen unsere doppelnamen, um sich dann den auszusuchen, den sie in ihrer phase gerade besser finden. unsere tochter heißt kea-malien. bis jetzt haben wir von allen positive rückmeldungen bekommen. mein patenkind und ihre brüder haben ihr schon den netten spitznamen ikea-pralien aus spaß verpaßt. find ich voll süß und bei so vielen menschen die bei ikea einkaufen und
auch dazu stehen, ist ikea ja auch kein böses schimpfwort :-) und eine phase, in der man seinen eigenen namen blöd findet gibt es glaube ich immer. wollte als kind einige zeit auch gerne anders heißen, aber nachdem ich wußte, dass meine eltern als alternative carmen gehabt hätten, bin ich froh, wie sie sich entschieden haben. und je älter ich wurde (bin ja schon soooo alt mit 27 ;-)) desto zufriedener bin ich mit der wahl meines namens. haben meine eltern bei uns allen dreien gut gemacht. und das nun-nach 18 jahren plötzlich ein erdmännchen als zeichentrickfigur den selben namen bekommt wie mein bruder früher, konnte ja keiner wissen *g*
dafür heißt mein mann genauso wie der kleine vampier-wenigstens können sich kinder diese namen gut merken.
liebe grüße von maren (und zum glück nicht carmen)
Hab einen Text gefunden... ;-)) (lang)
Ja, das mit den Namen ist wirklich so ne Sache für sich. Wir haben uns auch schwer getan mit dem Namen unseres Sohnes. "Henri" stand für mich zwar schon lange fest, aber wenn es dann tatsächlich ernst wird und der Termin immer näher rückt, kommt man ja doch noch ins Grübeln. Ich wollte einen Namen, der weder allzu gewöhnlich, noch allzu ausgefallen ist. Er sollte relativ kurz sein, nach Möglichkeit nicht verniedlicht werden können und nicht nur zu einem Baby, sondern auch zu einem Erwachsenen passen. Für uns hat Henri das alles erfüllt. Gut, nicht jeder findet den Namen so toll wie ich, aber das stört mich nicht. Wo kämen wir denn hin, wenn alle Kinder gleich hießen... ;-)
So hat jeder andere Richtlinien und Vorstellungen, was Vornamen angeht. Ich finde, man sollte aber immer an das Kind denken, was sein Leben lang mit den Namen rumlaufen muss und nicht nur an den Trend der Zeit.
Der Spitzname eurer Tochter ist übrigens echt süß! ;-))
Liebe Grüße,
Ela
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