Fragen zur Adoption
wir sind bislang in der Rubrik "wenn es nicht klappen will" unterwegs. Wir werden seit bald 2 Jahren nicht schwanger, Ursachen gibt es dafür keine und damit auch keinen Ausweg aus dieser Situation.
Mein Mann sagte schon oft, dass wir doch ein Kind adoptieren könnten. Ich habe mich bislang mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Viel zu groß ist die Angst vor den Risiken. Es wäre toll, wenn ihr mir durch eure ERfahrung vielleicht etwas Klarheit geben und Ängste nehmen könntet. Hier meine Fragen:
Wo kann ich mich über den Ablauf/Antrag einer Adoption informieren?
Was muss ich alles erfüllen, um überhaupt zum Adoptionsverfarhen zugelassen zu werden?
Wann muss ich meinen Arbeitgeber darüber informieren?
Ist es wirklich sos chwer, ein Kind aus Deutschland zu adoptieren?
Ab wann darf/soll das Kind seine echten Eltern kennenlernen?
Was macht man, wenn die echten Eltern das Kind irgendwann zurück haben wollen? Ich kann doch nicht Eltern ihr Kind und dem Kind seine echten Eltern vorenthalten?
Wie geht man damit um, wenn das Kind irgendwann selbst entscheiden kann, einem zwar dafür dankt dass man es grossgezogen hat aber dann doch abschließen will und nur noch Kontakt zu den echten Eltern haben will?
Wie kann ich dem vorbeugen, dass sich das Kind irgendwann abwendet?
Gibt es so etwas wie einen Adoptionskurs, in dem man auf alles vorbereitet und geschult wird? Stehen die Leute von der Adoptionsstelle einem auch später noch für Fragen und helfend zur Seite?
Wie seid ihr mit den ganzen Fragen umgegangen? WIe habt ihr es geschafft, die Ängste zu besiegen und euch dem Kind und der Adoption einfach zu öffnen?
Es ist so schwer sich mit diesem Thema zu befassen. Meikes Text hat mir gerade sehr geholfen, diese Liebe und Zuversicht, die sie versprüht. Aber es fällt noch sehr schwer, sich vom Kinderwunsch zu distanzieren. Vielleicht doch lieber ganz kinderlos bleiben? Komplett verzichten? Wenn man sich als Paar sehnlichst Kinder wünscht, wird man dann auf Dauer auch ohne Kinder glücklich miteinander bleiben? Wie geht man damit um, dass alle Freunde, die man nicht verlieren will, Kinder kriegen? Es tut jedes Mal so weh und dazu kommt die Angst, diese Freunde zu verlieren, weil man selbst keinen Nachwuchs bekommt und nur zum Teil mitreden kann. Die Mütter und Väter tauschen sich lieber mit anderen Eltern aus.
So eine schwierige SItuation. :-(
Ich bin gespannt, wie ihr alle das seht und hoffe, dass sich mein Blick auf dieses Thema durch euch vielleicht ändern wird.
liebe grüße
anna
Fragen zur Adoption - einschleich
Liebe Anna,
entschuldige das Einschleichen im fremden Forum, aber vielleicht kann ich Dir auf einiges antworten:
Wir haben nach vielen Jahren IVF eine leibliche Tochter bekommen, für ein Geschwisterkind hat es (bisher) nicht geklappt, so dass wir uns für ein Pflegekind entschieden haben.
1. Die Kreisjugendämter bieten regelmäßig Seminare zum Thema Pflege/Adoption an, darüber hinaus gibt es gute Bücher, gerade zum Thema Adoption / Auslandsadoption. Wenn Du möchtest, kann ich Dir die Titel raussuchen (stehen oben im Arbeitszimmer ;-)) und die ISBN schicken. Wir haben uns vor der SS mit unserer Tochter auch darüber gründlich schlau gemacht.
2. Wenn ein Kind einmal adoptiert ist, geht es nicht mehr zurück zur Herkunftsfamilie, sondern ist den leiblichen Kindern vollständig gleichgestellt (anders bei Bereitschaftspflegen (die sind auf Rückführung ausgelegt). Bei Vollzeitpflegen könnte theoretisch die Herkunftsfamilie einen Antrag stellen, aber eine Rückführung ist nach mehr als einem Jahr sehr unwahrscheinlich.
Es gibt offene Adoptionen, da wisst ihr dann, wer die Eltern sind, es gibt "verdeckte" Adoptionen, da wisst nicht mal ihr Bescheid.
Es wird immer geraten, den Kindern gegenüber offen zu sein.
Wir zum Beispiel reden mit unserem noch sehr kleinen Pflegekind über die "Bauchmami", heben die Geschenke von ihr auf, sehen sie ja auch regelmäßig etc. Auch im Fotoalbum ist ein Foto von ihr. Das würde ich auch bei Adoptivkindern raten.
Erstmal so weit - ich könnte noch viel schreiben und tue das auch gern, vielleicht per PN? Wenn Du magst meld Dich gern! Und wendet Euch ruhig ans Jugendamt, die geben gern auch unverbindlich Auskunft.
Einen lieben Gruß einsweilen,
Lilli mit Maren und Tabea
(schnell wieder ausschleich...)
Hab Dir per PN geantwortet! Lg, Lilli
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