Hallo,
ich bin neu im Forum und versuche auf diesem Wege meine eigene Geschichte zu bewältigen und vielleicht Hoffnung für eine glückliche Zukunft ohne Kinder zu gewinnen. Vielleicht kennt jemand von euch ähnliche Erfahrungen und möchte sich mit mir austauschen.
Ich habe 2006 meinen Mann kennen gelernt. Für mich ein Geschenk und auch weiterhin geprägt von tiefer Liebe, Freundschaft und Verbundenheit. Er wusste schon damals, dass er zeugungsunfähig ist und hat mir dies auch am Anfang unser Beziehung mitgeteilt. Ich war damals 28. und hatte das Gefühl damit gut leben zu können. Mein Kinderwunsch war damals noch nicht so ausgeprägt und ich stand noch am Anfang der Beziehung.
Nach der Festigung unserer Beziehung und der Vertiefung unserer Liebe ist dann nach unserer Hochzeit 2009 der Wunsch in uns entstanden Eltern zu werden.
Da mein Mann vor unsrerer Beziehung,bei einer Biopsie( nach Verdacht auf Prostata Krebs) die Diagnose "Unfruchtbarkeit, " sein Hodenmaterial eingefroren bekommen hatte, wagten wir den zaghaften Versuch aus dem konservierten Material mit Hilfe der TESE unser Glück zu versuchen.
Wir waren damals noch so unbedarft und glücklich darüber das es diese Möglichkeit gibt und wir dachten damals: "Es wird schon klappen". Wir sind direkt in das volle Programm der Hormonbehandlug eingestiegen und für mich war das alles neu, teilweise beängstigend und auch anstregend, aber das greifbare Ziel stand uns vor Augen und ich war damals noch sehr unbedacht, was auch eventuelle Enttäuschungen angeht.
Das Wunder geschah und es konnten in dem Gewebe tatsächlich lebende Spermien gefunden werden und die Hoffnung begann. Das eingefrorene Material war auf drei Versuche angelegt. Ich konnte jedes mal einige Eizellen produzieren, die Stimulationen waren anstrengend, aber die Moral war gut.
Wir dachten damals, toll, es hat sich eine, toll es haben sich zwei Eizellen befruchtet, welch ein Glück...dann begann die zunehmend immer wiederkehrende Enttäuschung,
Die drei Versuche wurden tapfer vollzogen es könnte ja unser biologisch gemeinsames Kiind entstehen. Der letzte der drei Versuche war ein unwideruflicher Abschied, sehr schmerzhaft und hat uns 1,5 Jahre eine "Wunschpause" beschert.
Da war ich dann 34J und wir konnten den Wunsch enfach nicht abschließen. In langen Gesprächen, Recherchen etc. kam dann der Wunsch einen Fremdspender zu nutzen. Nachdem die Entscheidung gefällt war fühlten wir uns beide gut, erneut voller Hoffnung. Ich dachte: "Ich bin noch halbwegs jung, keine Probleme alles wird klappen, warum auch nicht," Nach dem Entschluss musste noch ein Notarvertrag abgeschlossen und die Entscheidung verarbeitet werden. Es gab Höhen und Tiefen.
Dann die Insemination: 4 X ohne Erfolg, schrecklich weil ich ja dachte jetzt klappt es aufjedenfall. Das Gefühl fremden Samen zu empfangen war schwer.
Inzwischen hatten meine Freunde und auch mein Bruder, auch mit Hilfe, jeweils Schwangerschaften und auch Kinder gewinnen können. Aktuell ist meine Freundin mit drei Kindern aus IVF Versuchen Mutter geworden. Ich war ratlos, verzweifelt und fühlte mich oft so unzulänglich und klein.
Danach folgten noch drei weitere ICSIS und eine Kryo. Einmal kam es zu einer biochemischen Schwangerschaft, der Quell der Hoffnung. Alles starb und auch unsere Hoffnung und Lebenslust ist gestorben.
Jetzt hören wir auf, wir können nicht mehr und die Vorfreude, den Wunsch auf ein Kind einer familie verabschiedet sich und es fühlt sich an, als wäre jemand geliebtes gestorben. Jetzt sind wir auf dem Weg ein erfülltes Leben zu finden, ohne Versuche, ohne Schmerzen und doch mit einer Wunde die mit der Zeit hoffentlich verheilt.
Für geteiltes Leid, Anregungen Verständnis bin ich sehr dankbar
es grüsst herzlich...Herzlich