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Magen im US plötzlich nicht mehr darstellbar (29. SSW), in der 33. SSW dann doch

Meine Schwester (Privatpatientin) hatte nach einer Eileiterschwangerschaft bis zur 29. Woche eine vollkommen unproblematische SSW.
Im Rahmen des dritten "großen" US entdeckt die Frauenärztin plötzlich einen Fleck in der einen Niere des Fötus. Verdacht auf Zyste oder gar Williams-Tumor. Sie schickt sie noch am selben Tag zum Feindiagnostiker, der das Kind ohne jede Bemerkung knapp 45 Minuten per US vermisst. Am Ende sein Kommentar: Das Kind sei zu klein für das Alter bzw. der Kopf zu groß und er könne den Magen nicht finden (der jedoch um die 20. SSW von der Frauenärztin bereits gesichtet und für unauffällig gehalten worden war). Er bestellt meine inzwischen komplett aufgelöste Schwester eine Woche später erneut zu sich und rät ihr zur Fruchtwasseruntersuchung zwecks Ausschluss von Chromosomenanomalien; sie nimmt diesen Termin ebensowenig wie die FWU wahr und geht statt dessen vier Wochen später (vorgestern) ganz regulär zur SS-Vorsorge bei ihrer Frauenärztin. Diese kann den Magen wieder entdecken, auch die Harnblase ist wie gewohnt mit Flüssigkeit gefüllt, von der Zyste in der Niere ist nun keine Rede mehr, dafür vertraut die Ärztin nun nicht mehr ihrem eigenen unauffälligen Befund hinsichtlich des Magens: Verdacht auf Pseudomagen. Sie vereinbart, ohne das Einverständnis meiner Schwester einzuholen, einen Termin zur erneuten Feindiagnostik nun in einer darauf spezialisierten Klinik und rät ihr zugleich zu einer Entbindung in einer Klinik, die auch über eine Kinderklinik verfügt.
Meine Schwester, die nach der traumatischen Erfahrung der Eileiterschwangerschaft und nach jahrelangem unerfülltem Kinderwunsch sehr glücklich und zuversichtlich die Schwangerschaft erlebt hat, ist nun endgültig verunsichert und hat jedes Vertrauen in sich und ihr ungeborenes Kind verloren, obwohl, von den widersprüchlichen US-Befunden abgesehen, die Schwangerschaft nach wie vor vollkommen komplikationsfrei verläuft und sich das Kind nach den Berechnungen der Frauenärztin auch zeitgerecht entwickelt (Schätzgewicht in der 34. Woche: 2.800g, KU 30 cm) und auch die Dopplerergebnisse und CTG-Befunde vollkommen unauffällig waren.
Meine Frage: Inwieweit ist ein "Pseudomagen" realistisch bei gleichzeitig unauffälliger, da gefüllter Harnblase? Inwieweit hat ein Mensch ohne Magen überhaupt Überlebenschancen, die das Anlaufen der kompletten Technologie einer Kinderklinik rechtfertigen würden? Wie ist der Hergang der Diagnostik überhaupt einzuschätzen - also die sich widersprechenden Befunde von niedergelassener Frauenärztin und Facharzt für Feindiagnostik? Welche Entscheidungen sollte meine Schwester nun Ihrer Ansicht nach treffen? Sie hatte ursprünglich vor, mit ihrer Beleghebamme in einer "normalen" Frauenklinik zu entbinden - eine Kinderklinik stünde im benachbarten Krankenhaus zur Verfügung.
Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung und grüße freundlich,
Nella
Bisherige Antworten

Magen im US plötzlich nicht mehr darstellbar (29. SSW), in der 33. SSW dann doch

Hallo,

bei den Kindern, bei denen man im Ultraschall keinen oder nur einen kleinen Magen darstellen kann, handelt es sich meistens nicht um eine Fehlen des Magens, sondern um eine mehr oder weniger ausgeprägte Verengung in der Speiseröhre (Ösophagusatresie). Eine solche Verengung/Fehlanlage kann es nach der Geburt dem Kind unmöglich machen Nahrung zu schlucken, bzw. es können Nahrungsanteile in die Lunge gelangen und dort zu einer Entzündung führen. Die Harnblase ist bei solchen Kindern normal gefüllt, allerdings haben sie meist sehr viel Fruchtwasser (Polyhydramnion), was meist der erste diagnostische Hinweis auf die Fehlanlage der Speiseröhre ist, das ist bei Ihrer Schwester offensichtlich nicht der Fall.

Es gibt gute Operationsmöglichkeiten für diese Art der Fehlbildung.

Es ist durchaus möglich, dass während des Feinultraschalles der Magen nicht gefüllt und damit nicht darstellbar war. Die Kontrolluntersuchung eine Woche später ist ein übliches Vorgehen.

So lange Zweifel bestehen, ob bei dem Kind ihrer Schwester eine solche Fehlbildung vorliegt oder nicht, würde ich persönlich eine Entbindung in einem Zentrum mit Kinderklinik empfehlen. Ansonsten könnte es passieren, dass das Kind nach der Geburt verlegt werden muss.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Schwester viel Kraft und alles Gute für die nächsten Wochen!

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