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Stillen klappte nicht und Traurigkeit danach

Liebe Experten,

ich habe meinen 2. Sohn vor fast 6 Wochen geboren und wollte es gerne nochmal mit dem Stillen versuchen.

Ich muss dazu erzählen, dass ich meinen ersten Sohn ca. 2,5 Monate gestillt habe und damals nach langem Kampf mit mir und meinem Gewissen abgestillt habe aufgrund von ständigen Brustentzündungen. Diese habe ich mit Hebamme und Frauenärztin, Globulis, Quarkwickeln, Milchpumpe usw versucht zu behandeln. Leider ging es mir immer schlechter und ich musste Antbiotikum nehmen weil ich richtig krank wurde.

Nun hatte ich die Hoffnung, dass es mit dem Stillen besser klappt.

Leider nicht, mein Sohn wollte nicht so wirklich saugen nahm dadurch immer mehr ab. Ich musste schon zufüttern. Habe gleichzeitg abgepumpt. Dadurch fing erneut eine Brustentzündung an. Ich konnte ihn vor schmerzen kaum anlegen und abpumpen. Zusammen mit der Hebamme habe ich dann entschieden, bereits nach 2 Wochen abzustillen. Was mir nicht leicht fiel damals.

Bis jetzt bin ich wahnsinnig traurig darüber und habe Gewisensbisse. Meine Hebamme meint, dass jeder Körper eine Schwachstelle hat und bei mir diese in Verbindung mit dem Stillen sekn könnte.

Ist das normal? Wie kann ich besser damit umgehen?
Fühle mich so garnicht als gute Mutter.

LG Delia
Bisherige Antworten
Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 02.02.2019, 17:12 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Stillen klappte nicht und Traurigkeit danach

Hallo Delia,

häufige Brustentzündungen können ein Hinweis auf Dramprobleme sein. Hier lässt sich tatsächlich oft ansetzen, sodass Stillen möglich ist.

Eine Laktationsberaterin kann hier eine kompetente Ansprechpartnerin vor Ort sein.

Und auch wenn ein Kind nicht gut saugen kann, kann häufig mit der richtigen Unterstützung viel bewirkt werden. Auch nach vier Wochen Stillpause. Der Fachbegriff dafür ist Relaktation.

Aber ja, es kommt auch einfach mal vor, dass alle Bemühungen umsonst sind und das Stillen nicht oder nur mit enormem Einsatz und Hilfsmitteln möglich ist.

Das Stillen aufzugeben, wenn man gerne stillen wollte, ist ein Prozess, der oft mit Trauer, Enttäuschung und schlechtem Gewissen verbunden ist.

Stillen ist zwar nur ein Aspekt des Mutterseins, aber ja doch ein sehr "präsenter". Wenn es mit dem Stillen nicht mehr klappt, dann schau mal, ob du für dich ein Abschluss- oder Abschiedsritual findest, für dich auflistest, was Stillen für dich bedeutet und wie du deinen Söhnen dies ohne Stillen mitgeben kannst - oder ob du jemanden (dem Stillen gegenüber) neutrales findest, mit dem du offen reden kannst. Über Gefühle zu sprechen, kann schon sehr entlasten. Und auch deinen Söhnen kannst du erzählen, wie gerne du sie gestillt hättest und warum es nicht ging.

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

 

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