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Stillen in der Nacht

Liebe Frau Sampaolo,

ich hätte eine Frage, ich verzweifel langsam.

Mein Sohnemann ist jetzt 4,5 Monate alt und ein tolles, gesundes und gutgelauntes Kerlchen. Stillen hat von Anfang an richtig gut geklappt, ich stille auch noch voll.

Relativ schnell hatten wir einen 3 Std-Rhythmus, ich glaub, so nach 6 Wochen. Nachts schlief er dann ab 21h meist erst 4-5 Std, dann im 3 Std. Rhythmus wie tags.

Seit dem letzten Schub vor ein paar Wochen sind die Nächte ziemlich zermürbend: Er geht um 20h ins Bett, wird dann nach 3 Std. wach und kommt danach alle 1-2 Std. Wenn er so oft kommt, nuckelt er dann 5min nur so herum und schläft dann wieder ein. Tasüber bleibt er aber bei seinen 3-3,5 Std und trinkt dabei so 7min. lang.

Ich versuche, ihm vorher den Schnuller anzubieten (macht ihn ziemlich grantig), oder ihn mit seinem Teddy abzulenken. Nehme ich ihn in den Arm, sucht er sofort die Brust und wird ärgerlich, wenn er sie verpackt vorfindet.

Kann ich irgendetwas anders machen? Oder sollte ich doch schonmal mit ein bissl Beikost anfangen und ihm abends vll Hirse-Brei anbieten? Er ist schon sehr interessiert am Essen, bisher hab ich ihm aber nur mal n Stück Gurke zum Lutschen gegeben.

Ich würde mich über eine EInschätzung Ihrerseits oder einen Rat sehr freuen!

Vielen Dank schonmal und viele Grüße,

Sabrina

Bisherige Antworten
Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 11.08.2015, 12:59 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Stillen in der Nacht

 

Hallo Sabrina,

ein durchgehender 3-Std.-Rhythmus wäre sehr ungewöhnlich. ;o) Kinder haben unterschiedliche und vor allem sich ändernde Bedürfnisse. Bei allen gibt es Phasen, in denen der Stillbedarf größer ist - auch nachts. Einige Kinder, die bereits eine Weile durchgeschlafen haben, werden nachts wieder wach, die mit einem "eingespielten" Rhythmus kommen dann öfter. Das ist völlig normal!

Daher gilt eigentlich immer die Empfehlung, ganz nach Bedarf zu stillen. Damit macht man nichts verkehrt! ;o)

Was dem größeren Bedarf zu Grunde liegt, kann sehr verschieden sein: Manche brauchen nachts tatsächlich einfach mehr Milch, andere mehr Nähe, Sicherheit oder Wiedereinschlafhilfe. Bei einigen drücken vor allem nachts die Zähne (Saugen und Muttermilch wirken schmerzstillend), manche müssen nachts mehr verarbeiten, weil sie tagsüber mehr mitbekommen. Das Gehirn reift und muss rasant neue Verknüpfungen schaffen. Dadurch ist der Schlaf weniger tief.

Was auch immer es ist: Es geht vorbei. Irgendwann schläft jedes Kind durch, ganz von allein, einfach weil es normal ist. Allerdings dauert es oft bis ins dritte Lebensjahr hinein, dass ein Kind sich erwachsenen Schlafmustern annähert. ;o)

 

Wenn er sich für feste Nahrung interessiert, darf er gern schon mal hier und da etwas naschen. Das Stillen sollte nicht ersetzt, sondern ersteinmal nur ergänzt werden - ansonsten ist viel(es) möglich: Brei, Fingerfood oder eine Kombination aus beidem. Am besten zu euren gemeinsamen Mahlzeiten. :o) Ganz nach Belieben und Bedarf.

 

Herzliche Grüße, Sonia Sampaolo

 

Re: Stillen in der Nacht

Vielen lieben Dank für die schnelle und ausführliche Antwort :ROSE:

Ans Zahnen hab ich auch schon gedacht....na, dann ist es eben noch so, ich lass mich dann mal nicht mehr weiter von (Schwieger-)müttern etc verunsichern und stille weiter nachts nach Bedarf, auch wenn er nur mal nur nuckelt :-)

Es tut edenfalls gut zu hören, vielen Dank!

Ans Abstillen denke ich auch überhaupt noch nicht, aber dann fangen wir bald mal an, zu naschen, das wird sicher spaßig :)

Ich wünsch Ihnen noch einen schönen Abend!

Viele Grüße, Sabrina

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