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Lieblingsseite

Liebe Expertin Sampaolo,

mein Sohn ist jetzt gute 3 Monate alt. Er hatte am Anfang beim Stillen eine "Lieblingsseite", da er den Kopf besser zu der Seite drehen konnte. Durch Osteopathie hat sich das aber nun erledigt und er bewegt seinen Kopf in beide Richtungen gleich gut. Trotzdem hat sich das vermutlich dadurch am Anfang so entwickelt, dass ich lieber auf der linken Seite gestillt habe. Gerade wenn er nicht gut drauf ist oder in der Öffentlichkeit klappt das Halten links einfach besser. Hab versucht das auszugleichen indem ich z.B. im Liegen öfter rechts gestillt habe. Aber nun ists schon mehrmals vorgekommen, dass ich ihn rechts angelegt hab und dachte er hat keinen Hunger, weil er den Kopf immer wieder wegdrehte, auf der linken Seite hat er aber aufmal noch richtig viel getrunken!

Uff ein langer Text, nun zu meiner Frage: Ist es schlimm, wenn ich hauptsächlich auf einer Seite stille? Trinkt er rechts vielleicht nicht, weil dort weniger Milch kommt? Sollte ich die Produktion z.B. durch Abpumpen mehr ankurbeln?

Danke schonmal für jeden Rat! Liebe Grüße, Mimi

Bisherige Antworten
Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 04.07.2016, 07:52 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Lieblingsseite

 

Hallo Mimi,

Entschuldigung, so lange dauert es eigentlich nicht, bis ich antworte! 

Man kann durchaus einseitig stillen, das ist für die Brust kein Problem. Allerdings ist es für die Entwicklung des Kindes vorteilhaft, wenn es beiseitig stillt und mal auf der linken, mal auf der rechten Seite liegt. Deswegen wird auch für Flaschenkinder empfohlen, sie zum Füttern mal im rechten, mal im linken Arm zu halten. Aber es ist auch nicht ungewöhnlich, dass es beim Stillen eine Lieblingsseite gibt - bei Mutter und Kind!

Sollte es an der geringeren "Produktivität" liegen, dass er an der rechten Seite nicht gut/viel/gern trinkt, könnte Pumpen die Milchproduktion dort ankurbeln und so helfen. Sie könnten aber auch immer rechts starten, damit Ihr Sohn die Milchbildung anregt und dann anfangs zum Satttrinken auf die linke Seite wechseln.

Sollte es nur die Haltung sein (das kann bestehen bleiben, auch wenn das ursächliche Problem behoben ist), bietet sich das aufrechte, zurückgelehnte Stillen an. Dabei liegt das Baby auf dem Bauch seiner Mama, die sich in "Liegestuhlposition" befindet und erfasst die Brust quasi von oben. Bilder und Videos gibt es im Netz (-> Laid-back breastfeeding). In der Stillposition ist es völlig egal, ob das Kind an der linken oder rechten Brust trinkt. ;o)

Einfach mal ausprobieren, was geht - und ansonsten einfach (mehr oder weniger) einseitig stillen!

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

Re: Lieblingsseite

Hallo Sonja,

vielen Dank für die Antwort! Ich denke ich werde beides Mal ausprobieren, also etwas Abpumpen und auch diese Position mal testen.

Aber schonmal sehr beruhigend, dass es an sich nicht "schlimm" ist.

Zum Abpumpen fällt mir gleich noch eine Frage ein: Meine Freundin sagte, dass sich irgendwann die Milch umstellt und das Kind dann die abgepumpte Milch eventuell nicht mehr trinkt (möchte gerne ein bisschen was auf Vorrat einfrieren) - ist das wahr? Und wenn ja wann ist das ungefähr? Dann sollte man ja vorher auf jeden Fall alle Milch aufbrauchen..

Liebe Grüße, Mimi

Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 04.07.2016, 17:54 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Lieblingsseite

 

Die Milch passt sich laufend den sich verändernden Bedürfnissen des Kindes an. Die Unterschiede sind nach den ersten Wochen (zumindest auf geschmacklicher Ebene) nicht so groß, dass Muttermilch schlechter wäre als Ersatznahrung oder nicht mehr getrunken wird.

Muttermilch leidet eher geschmacklich, wenn sie zu lange eingefroren ist. Daher lieber regelmäßig neu abpumpen und die alte, nicht getrunkene Milch z.B. als Badezusatz verwenden. ;o)

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

Re: Lieblingsseite

Als Badezusatz?! Da hab ich ja noch nie von gehört, aber Muttermilch ist ja anscheinend eh so ein Wundermittel, da liegt sowas garnicht so fern ;-) Super dann weiß ich Bescheid, danke für den Tipp!

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