Liebe Katha,

mit Pre-Nahrung kann, darf und sollte man sein Baby genauso nach Bedarf füttern wie beim Stillen. Die Empfehlung mit den Mindestabständen zwischen zwei Mahlzeiten stammt aus Zeiten, in denen die Flaschenmilch noch relativ unverträglich war (das wurde dann einfach auf das Stillen übertragen), zudem ging es auch um eine Disziplinierung der Kinder von Anfang an. 

Zwei Stunden sind ein eher durchschnittlicher Abstand. Babys haben in der Regel eine gute, gesunde Regulierung von Hunger und Sättigung. Also, so lange es Pre-Milch ist, keine Hemmungen bitte! ;o)

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Das hilft mir wirklich sehr.

Noch eine kurze Frage: Können Sie mir sagen, warum ich keine Milch habe? Sicherlich ist diese Frage nur schlecht für jede einzelne Person zu beantworten, aber gibt es allgemeine Gründe? Ich habe mittels Kaiserschnitt entbunden! Kann dies ein Auslöser sein?

Danke Katha

Die Frage ist wirklich schwer zu beantworten. Meistens ist es etwas komplexeres - es sei denn, frau hat kaum bzw. keine Milchdrüsen.

Ein Kaiserschnitt an sich ist kein großer Störfaktor. Es kann zwar sein, dass die Milch erst ein bis zwei Tage später fließt als sonst üblich, Kolostrum ist aber vorhanden und reicht bis dahin aus.

Ich kann da leider auch nicht weiterhelfen. Wenn es wichtig ist, hier Klarheit zu haben oder zumindest einen Anhaltspunkt, wäre eine Still- oder Laktationsberaterin vor Ort eine mögliche Ansprechpartnerin.

Herzlichen Gruß,

Sonia Sampaolo

Sehr geehrte Frau Sampaolo,

ich muss mich heute schon wieder mit einer Frage an Sie wenden.

Mein Sohn nimmt mittlerweile sehr gut zu. Fast schon zu gut. Meine Hebamme sagte mir, ich sollte versuchen, ihm am Tag im Moment nicht mehr als 600 ml zu geben, damit er nicht "zu schnell" wächst.

Wie ich schon vor ein paar Tage sagte, habe ich ja keine Milch und füttere mit Pre-Nahrung, dennoch hat der Kleine manchmal nach einer Stunde schon wieder nachweißlich Hunger (fängt an, sein Hände zu "essen", sucht usw.).

Können Sie uns einen Tipp geben, woran es liegen kann? Wie haben es auch schon mit abgekochten Wasser versucht, weil wir ihm aj nicht stündlich die Flasche geben können, doch auch das hat er schnell gemerkt und will es nun nicht mehr...

Liebe Grüße

Katha

Liebe Katha!

Beim Stillen weiß keiner so genau, wie viel Milch das Kind trinkt. Und es gibt Kinder, die 500 g in der Woche zunehmen.

Deswegen: So lange das Kind gesund ist und es tatsächlich Hunger hat, soll es wirklich nach Bedarf etwas bekommen. Manche Kinder stillen mehrmals die Stunde - auch das ist normal. Muttermilch und Pre-Milch sind leicht verdaulich und verlassen den Magen mitunter schon nach 20 min.

Bei der Flasche kann man schauen, dass der Sauger eher schwergängig ist. So braucht das Kind länger und muss mehr arbeiten, Saugbedürfnis und Hunger passen so oft besser zusammen.

Aber mehr sollte man nicht machen. Wasser kann ein Baby auch überlasten, es ist schließlich darauf eingestellt, neben der Milch lange nichts anderes zu bekommen.

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

Sehr geehrte Frau Sampaolo,

ich brauche nocheinmal Ihren erfahrenen Rat. 

Mein Sohn ist jetzt 23 Tage alt. Oft mussten wir feststellen, dass er mit seinen Mahlzeiten nur kurze Zeit auskam, sodass wir ihm oft schon nach 1,5 Stunden wieder etwas hätten geben müssen. 

Heute bekommt er pro Mahlzeit 120 ml, die er auch fast immer austrinkt. Damit hält er es dann gut 4 Stunden aus, sodass wir am Tag auf ca. 6 Mahlzeiten kommen. Auf der Pre Nahrung steht die Empfehlung, 5 Mahlzeiten, a 135 zu füttern = 675 ml. 

Laut unserer Fütterung kommt er ja auf 720 ml. Und manchmal habe ich immer noch das Gefühl, dass er nicht richtig satt wird, wenn er z.b. anfäng, seine Hände zu essen, oder zu "suchen". 

Sie haben mich ja nun schon mehrmals beruhigt, und trotzdem stellt sich mir die Frage: Ist das nicht ein wenig zu viel für einen so kleinen Mann?? Doch wenn er Hunger hat, dann kann ich ihn ja auch nicht hungern lassen...Leider bekomme ich diesbezüglich von meiner Hebamme teilweise ml-Grenzen gesetzt, und ich weiß nciht, wie ich damit umgehen soll...

Danke

Katha

Hallo Katha,

wie schon gesagt: Mit Pre-Milch kann, darf und sollte man ganz nach Bedarf füttern

- ohne auf die Milliliter-Angaben oder

- die zeitlichen Abstände zu achten (8-12 Milchmahlzahlzeiten sind für Babys normal, d.h. Trinkbstände von 2-3 Stunden).

Das kann und tut man beim Stillen auch nicht! ;o)

Alles Andere an Empfehlungen ist veraltet (Sonderfälle ausgenommen). 

Richte dich ganz nach deinem Kind, nicht nach Packungsangaben oder  Ratschlägen. Ein Kind hat eigentlich immer einen funktionierenden Hunger-Sättigungs-Mechanismus.

Zu wenig zu füttern, aus Angst, das Kind würde zu dick, ist genauso ungünstig, wie ein Kind tatsächlich zu überfüttern - letzteres passiert aber nicht beim Füttern nach Bedarf! Also so lange das Kind nur etwas bekommt, wenn es Hunger hat und aufhören darf, wenn es nicht mehr mag.

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

Sehr geehrte Frau Sampaolo,

vielen Dank für Ihre geduldige Beantwortung meiner Fragen.

Ich hätte noch eine, und verspreche ihnen, dass es auch die Letzte sein wird.

Ich habe jetzt gelesen, das man am Tag nicht mehr als 1000 ml der PRE Nahrung geben soll. So hoch lagen wir bis jetzt niht, aber gestern hatten wir z.B. einen Tag, wo der Kleine gut 850 ml getrunken hat. Haben Sie schon einmal etwas von dieser Begrenzung gehört?

Danke

Katha

Es dürfen gerne noch reihenweise Fragen kommen. ;o) Dafür bin ich ja hier.

Ja, es gibt diese Begrenzung in den Empfehlungen. Aber: Generell gilt die Empfehlung Pre-Milch nach Bedarf zu geben. Alle anderen Angaben sind nur als grobe Richtwerte zu verstehen.

Kinder sind zu unterschiedlich, als dass man tatsächlich konkrete Angaben machen könnte. Kinder, die weniger trinken, muss man nicht dazu zwingen, und die, die mehr brauchen, bekommen eben mehr.

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

Hallo,

vielleicht können Sie mir auch bei dieser Frage helfen:

mein Sohn ist jetzt 7,5 Wochen alt und ich füttere ihn weiterhin mit PRE-Nahrung. Er hat in der letzten Zeit ziemlich großen Hunger, so dass ihm manchmal 150 ml pro Mahlzeit nicht mehr reichen. So hat er nicht selten am Tag 900 ml getrunken. Er verlangt so aller 4 Stunden nach der Flasche...

Ist das noch in Ordnung, oder sollte ich auf Anfangsmilch umsteigen? Doch das erscheint mir doch noch ein wenig zeitig, oder ?

Vielen Dank

Katha

Hallo Katha,

das ist völlig in Ordnung so!

Pre-Milch ist auch weiterhin die Milch der ersten Wahl. Und das Füttern nach Bedarf weiterhin der beste Weg. 

Bei Stillkindern steigt die Milchmenge auch bis 1200 ml und mehr. Bei ihnen kann man nur nichts an einer Skala ablesen. ;o) Deswegen "beunruhigt" eine größere Trinkmenge oder häufigere Stillfrequenz auch nicht so schnell. Beim Füttern mit der Flasche sollte es bei gesunden Kindern genau so sein.

Herzliche Grüße,

Sonia Sampaolo

Sehr geehrte Frau Sampaolo,

danke für Ihre schnelle Antwort.

Dann werde ich es jetzt einmal mit 170 ml versuchen. Welche Trinkmenge, pro Mahlzeiten, sehen Sie denn persönlich als "zuviel an", sodass eine Umstellung erfolgen sollte? 

Danke 

Katha

170 ml pro Mahlzeit sind schon eine ordentlich große Portion für ein Baby. Bevor man umsteigt auf eine Folgemilch oder die Portionsgröße weiter erhöht, sollte das Baby einfach öfter etwas bekommen.

Die durchschnittliche Trinkmenge liegt bei einem zwei Monate alten Baby eher bei 50-100 ml und die Anzahl der Mahlzeiten bei 8-12 in 24 Stunden.

Aus der Flasche trinken Kinder oft mehr auf einmal. Das liegt unter anderem daran, dass das Trinken aus der Flasche einfacher ist als an der Brust. Viele haben unbegründet Sorge, dass das Baby zu oft trinkt. Wenn man sich aber vor Augen führt, was natürlich ist, zeigt sich, dass diese Sorge idR unbegründet ist.

Ich würde daher raten: Nicht weiter die Trinkmenge erhöhen, lieber öfter bzw. nach Bedarf füttern, bei Pre-Milch bleiben! :o)

Herzlichen Gruß,

Sonia Sampaolo