Brustnuckeln
ich habe folgendes „Problem“... mein Sohn ist nun 8 Monate alt und schläft fast ausschließlich an meiner Brust ein. Es sei denn ich trage ihn und huckel ihn solange bis er schläft. In seinen 1. 4 Lebenswochen hat er wunderbar in seinem Bett geschlafen und ist auch von allein eingeschlafen. Seit dem aber nicht mehr. Er wacht jede Nacht ca 10-15 mal auf und quengelt dann solange bis ich ihm die Brust gebe. Dann schläft er erst wieder ein. So langsam gehe ich auf dem Zahnfleisch da ich ja auch so kaum schlafe. Ich würde auch gerne so langsam mal abstillen da ich ab September arbeiten gehe und dann muss er zur Tagesmutter. Jetzt haben wir aber auch das Problem das er weder Schnuller noch Flasche akzeptiert. Mit dem Schnuller spielt er und die Flasche verweigert er regelrecht und wird sauer wenn man ihm die geben will.
Wir haben sämtliche Hersteller durch. Zuletzt auch die mimijumi.
Eine kinderpsychologin sagte uns jetzt das wir ihn umgewöhnen sollen und ihm eine Alternative zur Brust geben sollen. Aber was denn wenn er alles ablehnt. Zudem meinte sie das es schon ok sei den kleinen schreien zu lassen. Man soll ihn nur nicht allein lassen. Bei ihm bleiben und zeigen das man da ist. Aber das schaff ich nicht. Wenn er so bitterlich weint dann zerreißt mein Herz und ich bekomme ein so schlechtes Gewissen.
Was kann ich Bzw wir denn machen damit es leichter wird ihn zu entwöhnen. Das wir beide, also der kleine und ich, besser schlafen und er lernt sich selber zu beruhigen?
Lieben Gruß
Re: Brustnuckeln
Hallo AndreaAnna,
wie schön, dass du das Problem in Anführungszeichen gesetzt hast. ;o)
Ob das nächtliche Stillen wie das Einschlafstillen nämlich ein Problem ist oder nicht, ist Ansichtssache.
Grundsätzlich ist es erstmal normal und einfach menschlich, wenn Kinder in den ersten 2-3 Jahren nachts nicht durchschlafen, erst im dritten Lebensjahr nähern sich die Schlafmuster der Kinder denen der Erwachsenen an - und das ist eine Frage der Gehirnentwicklung und -reife. Manche Kinder schlafen früh durch, manchen kann man es angewöhnen - die meisten tun es irgendwann ganz von allein, wenn sie soweit sind. Und manche haben schlicht Hunger während der Nacht, da würde abstillen nicht zu ruhigeren Nächten verhelfen.
Man kann ein Kind einfach nicht mehr (nachts) stillen, dabei sollte man sich dann aber sehr sicher sein, dass man das möchte und durchhält. Es dauert in der Regel 1-3 Wochen, bis der Prozess durchgestanden ist.
Die WHO empfiehlt, Kinder (weltweit) bis zum zweiten Geburtstag nach Bedarf zu stillen und darüber hinaus - wer lange stillen möchte oder nicht abstillen mag, kann sich darauf berufen. ;o) In Zeiten von Veränderungen wie z.B. der Eingewöhnung kann das Stillen dem Kind sehr helfen, zu Hause zur Ruhe zu kommen, den Tag zu verarbeiten, sich zu entspannen...
Aber wie gesagt, wenn man abstillen möchte, ist das jederzeit möglich. Es ist nur schwer "durchzuziehen" udn für das Kind verwirrend, wenn es einem selbst das Herz zerreißt.
Schau mal, was für dich bzw. für euch der beste Weg ist. Einfach stilllen, gar nicht erst lange warten oder anderes ausprobieren - oder einfach nicht mehr stillen.
Herzliche Grüße,
Sonia Sampaolo
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