Hallo Nicole,
ich geh an sowas immer sehr pragmatisch heran:
- Stört es DICH, in der Öffentlichkeit zu stillen? Dann findest Du mit ihr sicherlich eine für alle praktikable Lösung.
- Stören Dich die ANDEREN? Dann hilft es nur, an deiner Einstellung zu arbeiten :-), denn die anderen werden sich nicht ändern.
Ich habe Manuel (jetzt 3 Jahre alt) nach der Kita gestillt, bis er ca. 2 Jahre alt war. Da war dann auf einmal die "stille" Ecke, die wir zum Stillen hatten, umgebaut worden und irgendwie hatte er auch grad keinen Bedarf, sich eine neue Ecke zu suchen.
Ich habe übrigens nur 1-2x merkwürdige Blicke geerntet - 1x beim Stillen abends in einem vollen Nahverkehrszug (da war Manuel, glaub ich, so 1,5 Jahre alt). Hätten die Frauen was gesagt, hätte ich ihnen einfach das schreiende, übermüdete Kleinkind für 5 min überlassen bzw. sie vor die Wahl gestellt, was ihnen lieber ist :-)
In der Kita kamen ab u. zu mal Kinder vorbei (auch gerne ältere) und schauten zu - Manuel wurde nie gehänselt deswegen. Und die Eltern, die es sahen, betrachteten das Ganze neutral bis positiv. Ich bin in einer städt. Kita (also keine "Luxus-Öko-etc. Bewegung"), da hatte ich, ehrlich gesagt, auch mit anderen Reaktionen gerechnet.
Da ich bei Stillen in der Öffentlichkeit immer eine stille Ecke suche u. das Ganze sehr gelassen und selbstbewusst angehe, hatte ich diese blöden Blicke auch nicht.
Allerdings hatte ich irgendwann keine Lust mehr, nach Bedarf zu stillen (da war Manuel so ca. 1,5 Jahre alt). Da konnte ich ihm aber schon erklären, dass ich draußen auf dem Spielplatz etc. keine Lust mehr dazu habe.
LG
Nadine

also mich stört es ganz und gar nicht in der Öffentlichkeit zu stillen, aber es scheint die anderen zu stören. Ich bekomme blöde Kommentare und weiss nicht wie ich darauf reagieren soll.

Beispiel: Am Samstag waren ich und mein Mann aus die Kinder waren bei Opa. Sonntag morgen hole ich die Kinder ab und natürlich will die Kleine erstmal zur Mama an die Brust, waren ja auch lange getrennt und Milch schmeckt einfach am besten.

Mein Vater ganz entsetzt: WAAAAAS? Du stillst immer noch (ich saß im Wozi auf der couch) Warum?

Ich sagte dann: Warum nicht? Die WHO empfiehlt schließlich 2 Jahre und Sprotte (der Kosename meiner kleinen) braucht es halt noch.

Da stand aber was "in der Luft"

Mich nervt es, dass ich immer das Gefühl habe mich rechtfertigen zu müssen und mir fällt dann auch kein passender Spruch ein.

Mich hat sogar schon jemand als Kailten 8 ! Monate alt war (eigentlich ein Witz) beim Turnen vom Großen angemacht als ich auf der Bank saß und gestillt hab. Ich müsste dem Kind doch mal was "richtiges" geben, sie meinte damit Flaschenmilch...da war ich ja fassungslos! Ich habe sie dann mal "aufgeklärt".

Bei ihr war es aber eher ein Fall von "Neid der Besitzlosen" weil sie konnte ihr Kind ja nur 2 Wochen stillen "weil das Kind wurde ja nicht satt" *augenroll*

Jetzt mit 16 Monaten ist das Unverständnis noch größer und ich würde halt mal gerne nen passenden Spruch haben, dachte vielleicht hätte hier mal jemand eine parat.

Aus diesem Grund versuche ich auch das Stillen in der "Öffentlichkeit" so gut es geht zu vermeiden, weil mir diesen "sich rechtfertigen müssen" auf den Sack geht, aber wenn die Sprotte so danach verlangt, lasse ich sie auch nicht warten, so dass es hin und wieder mal so "tolle" situationen gibt.

LG Nicole

Hi,
den passenden Spruch habe ich nicht - und Sarah ist auch "erst" 8 Monate und die Kommentare halten sich noch in Grenzen, aber hab neulich ein T-Shirt für Kinder gesehen auf dem stand
"I like milk from my mum - not from just any old cow!"
Das fand ich gut :-D
lg und viel Erfolg beim "Au Durchzug schalten"
Sue mit Sarah

Meine 5jährige, die sich vor einem Jahr abgestillt hat, würde am liebsten plötzlich wieder stillen und sagte letztens: "Ich will Milch von meiner Mama und nicht die Milch von irgendeiner Mama von irgendeinem Kälbchen!"

lg, Annette

Hallo Nicole,
ja, das versteh ich sehr gut. Ich würde gerne (unaufgefordert ;-)) dazu nur sagen, dass es nach meiner Erfahrung gar nix bringt, wenn man mit 2-Jahre-WHO u. "MuMi ist doch so gut" kommt.
Dadurch entsteht nur der Eindruck, dass du dich für etwas rechtfertigst od. entschuldigst, was ja eigentl. keiner Erklärung bedarf. Das Gefühl der Rechtfertigung entsteht bei Dir (das meinte ich vorhin mit "deiner Einstellung"). Wenn du einfach sicher und ruhig bleiben kannst bei dem Thema u. die Leute "auflaufen" lässt, erledigt sich das erfahrungsgemäß sehr schnell.
Ich würde auf solche Kommentare entweder mit Humor reagieren
- Ja, ich hab mir auch schon überlegt, ob ich dann für die Grundschule eine MuMi Flasche fertig machen muss
oder mit
- Wir machen es so, weil es für uns beide funktioniert und uns beiden gut tut. Wenn ich oder meine Tochter es irgendwann nicht mehr möchten, regeln wir das unter uns.
- Stillen ist eine Sache zwischen Mutter und Kind. Jede Mutter findet da eine individuelle Lösung, die optimal für das Kind ist. Das ist jetzt grad meine Lösung.
- Ja, ich hätte mir das vor der Geburt von X auch nicht vorstellen können. Es hat sich so ergeben und im Moment ist es gut so wie es ist. Wenn ich od. X nicht mehr möchte, finden wir eine Lösung.
Manchmal hilft noch der Satz:
- Stillen ist ein natürliches Bedürfnis des Kindes. Eine Mutter kann ihr Kind nicht zum Stillen zwingen. Das Kind entwickelt sich, wird selbständig und "reduziert" automatisch auf diesem Weg das Stillen.
Passt das für dich als mögliche Antworten?
LG
Nadine

Mein Kind soll eben das Beste kriegen und nicht diese nachgemachte Pampe von Alete und Co. Und Kuhmilch ist für Kuhkinder!

"WAAAAAS? Du stillst immer noch (ich saß im Wozi auf der couch) Warum?"
Ja, aber wir sind gleich fertig! :-P - wäre da meine Antwort gewesen!
Das Warum habe ich gern damit beantwortet, das kleine Kinder noch viel Milch brauchen, wegen des (Knochen)Wachstums, etc. und warum sollte ich ihnen Milch geben, die für Kuhkinder gemacht ist, wenn ich doch noch eigene (Menschenkinder)Milch produziere?! Oder eben ganz spontan und selbstsicher sagen: Ja, ich stille noch, mein Kind ist doch noch nicht mal zwei Jahre alt und solange noch Milch kommt, bekommt es die Milch auch noch...ist doch lecker, wie Sie sehen!
Und man wächst da wirklich rein, irgendwann fragt auch keiner mehr! ;-)
Lass dich einfach nicht unterkriegen!
LG! Annett, mit ihrem dritten LZS-Kind, 2 Jahre und 4 Monate alt!

Hallo Nicole,

im Prinzip will es doch gar keiner erklärt kriegen und angehen tut es doch auch keinen. Meine Antwort auf die Frage: "WAAAS, du stillst noch?" (die ich glücklicherweise so nie zu hören bekam) wäre ganz einfach ein freundlich lächelndes "Mhm!" gewesen. Wer dann wirklich noch was wissen will, fragt halt konkret nach und bekommt eine konkrete Antwort. Je selbstverständlicher man selbst damit umgeht, desto weniger wird man auch blöd angemacht, das ist meine Erfahrung.

Wobei - Familie ist noch mal speziell. Da geht es nicht ums Stillen, sondern um Selbstbestimmung, Grenzenziehen, Abgrenzen. Wäre es nicht das Stillen, dann eben das Töpfchen, das Schlafen, ... such's dir aus. :) Wichtig ist in dem Fall, dass du deutlich machst, dass DU entscheidest, was für das Kind gut ist, welchen Weg ihr geht, und dass dir da keiner reinzureden hat. Klingt jetzt brutaler, als es gemeint ist, aber in stärkerer oder schwächerer Abstufung läuft es immer wieder darauf hinaus. Plötzlich sind die Rollen verschoben, das eigene Kind ist plötzlich nicht mehr Kind, sondern selbst Mutter, da kommen manche Eltern nicht so schnell mit.

Halt die Ohren steif, irgendwann sagt dann wirklich keiner mehr was ...

LG Yuri mit 2 Ex-LZS-Kindern

..wie wäre es mit

"ich hab soviel milch,wenn ich jetzt nicht stille,bekomme ich einen milchstau."

somit hast du dann auch die "wie,da kommt noch was?" -frage abgewehrt.

lg und viel spaß beim weiterstillen,sylvi

Hallo Nicole,

ich vermeide es unterdessen, in der Öffentlichkeit oder auch privat in Anwesenheit von anderen zu stillen. Einige Leute stören mich nicht, die stören sich aber meist auch nicht an meinem Stillen.

Manchmal geht es aber nicht anders und manchmal ist einfach keine ruhige Stillecke vorhanden. Dann versuche ich mich so unauffällig wie möglich zu verhalten, weil ich auch keine Lust habe, mit zu rechtfertigen. Das nervt mich nämlich hinterher, denn eigentlich gibts nichts zu rechtfertigen.

Bettina

Ich habe immer gesagt, dass ich mir auch überlege, dass es dann beim Studium Probleme geben könnte und ob ich dann immer mit muss? Also wäre es wohl besser, bis zum Abitur abgestillt zu haben...

Hat bis ca. zum Alter von 3 Jahren geholfen, dann haben wir nur noch heimlich gestillt.

lg, Annette