Hallo Manuela,

ich glaube, die Zeit zwischen 8 und 12 Monaten ist sowieso eine schlafarme. Wenn ich mich an meinen Sohn erinnere, der in dieser Zeit jede Stunde wach wurde, wird mir auch ganz anders. Es scheint eine Entwicklungsphase zu sein und die geht zum Glück vorüber. Wir haben Björn in dieser Zeit aus dem Ehebett ausquartiert (ins Zimmer gleich nebenan) und brachten ihn so dazu, ohne viel weinen die erste Hälfte der Nacht durchzuschlafen. Das half schon enorm.

Auf das Einschlafstillen würde ich nicht freiwillig verzichten. Das hat uns seither schon viele ruhige Abende und Nächte verschafft.

Wegen dem Brei.

Ich staune immer, dass Mütter es tatsächlich fertigbringen, so früh das Essen und Trinken schon nach einem festen Stundenplan zu organisieren. Ich hab das bei meinem ersten Kind mit dem Stillen exakt alle drei Stunden versucht. Natürlich auch den Tipp mit der Brust abwechslungsweise und weitere Weisheiten versuchte ich buchstabengetreu zu befolgen. Nach einigen Wochen mit Dreimonatskolikkind Jasmin konnte ich kaum mehr sagen, wie das Kind heisst und wie viele Brüste ich eigentlich habe, so übermüdet und durcheinander war ich. %)

Als ich dann Coolness walten liess, dann stillte, wenn das Kind danach verlangte und nicht wenn die Uhr es wollte. Als es mir dann piepegal war, ob sie zuerst rechts oder links stillt, war die Erleichterung riesengross.

Somit mein Tipp:

Mittags sollte es ja gut klappen mit dem Brei und danach nach dem Bedarf des Kindes füttern bzw. Stillen. Bei uns kam es in dieser Phase auch vor, dass das Baby einmal drei Breimahlzeiten verschlang und am nächsten Tag gar keine. Der Babyspeck geht weg, so oder so. Mach dir keine Sorgen. Björn war mit 12 Monaten eher eine Kugel als ein Baby und heute mit 2j3m ist er gertenschlank.

Bettina

Hallo Manuela,

ich mache mir keinen Kopf wegen fester Essens- oder Stillzeiten. Wenn Theo die Brust will, bekommt er sie. Ich biete morgens, mittags, nachmittags und abends was zu Essen an, manchmal will er nichts, manchmal ein bisschen, manchmal viel. Auch wenn er abends richtig viel Brei isst, stillt er nachts unverändert. Zumindest bei uns hat das nächtliche Stillen nicht mehr viel mit Hunger zu tun, es ist momentan bei der Hitze wohl eher Durst oder einfach Kuschelbedürfnis.

Das Einschlafstillen sehe ich nicht als Problem, sondern ich bin froh, diese Möglichkeit zu haben. Selbst wenn du abstillen würdest ist noch lange nicht gesagt, dass sie dann ruhiger schläft. Dann bräuchte sie vielleicht auf andere Art und Weise deine Nähe, um weiterschlafen zu können - Rumtragen, Streicheln oder so. Du hast ihr das Einschlafstillen nicht angewöhnt, du erfüllst ihre natürliche Erwartung damit. Andere Einschlafhilfen sind eher Ersatz fürs Stillen. Wenn du gar nicht mehr klarkommst mit dem Einschlafstillen und das Gefühl hast, so geht es nicht mehr weiter, kannst du versuchen, sie behutsam umzugewöhnen. Nimm sie von der Brust, wenn sie noch nicht ganz eingeschlafen ist, und halte sie im Arm oder summe ein leises Lied. Bei manchen Babys funktioniert das (wobei es für mich stressiger wäre als ihn einfach an der Brust zu lassen, bis er tief und fest schläft. Das will ich uns beiden nicht antun.)

Wie meinst du, sie ist sehr dick? Ist ihr Gewicht auffällig, oder sieht sie einfach moppelig aus? Theo ist ja auch eine kleine, schwere Speckbacke. ;-) Das verwächst sich, mach dir keine Sorgen. Durch Muttermilch wird sie sicher nicht zu dick. Sobald sie richtig mobil wird, braucht sie diese Reserven bestimmt rasch auf.

Dass sie so unruhig schläft und tagsüber unzufrieden wirkt, hängt meiner Meinung nach nicht mit dem Stillen zusammen sondern eher mit einem Entwicklungsschub oder den Zähnchen. Für sie sind die nächtlichen Schlafunterbrechungen (im Gegensatz zu dir *tröstknuddel*) kein Problem. Es ist die natürliche Schlafweise von Babys. Kennst du "Schlafen und Wachen" von William Sears? Das hat mir sehr geholfen, Theos Art zu Schlafen zu akzeptieren. Er schläft genau wie deine Tochter und wird jetzt 1 Jahr alt. Wie stillt ihr denn nachts? Schläft sie bei euch? Ich werde beim nächtlichen Stillen gar nicht richtig wach, ziehe Theo an mich ran (inzwischen kommt er auch selbst angekrochen :-) ), er dockt an und wir schlummern einfach weiter.

Ist sie dein einziges Kind? Dann leg dich mittags einfach mit hin, wenn du das nicht sowieso schon machst. Nutze die Zeit, um dich auch zu erholen. Wenn ich mit Theo Mittagschlaf halte, schläft er ruhiger und länger (klar, die Brust ist ja gleich da), und auch ich schöpfe Kraft daraus. Kann dein Mann sie dir morgens noch ein Stündchen abnehmen, so dass du in Ruhe noch liegenbleiben kannst? Das ist bei uns das Zaubermittel, durch das ich trotz unruhiger Nächte erholt aufwache.

Und nicht zuletzt: Es wird nicht ewig so weitergehen. Alles ist nur eine Phase (leider auch die ruhigeren Nächte ;-)), sie wird immer größer und dich in ein paar Jahren gar nicht mehr brauchen zum Ein- und Durchschlafen. Wenn ich mal besonders geschlaucht bin und abends das gefühlte 1000. Mal ins Schlafzimmer hechte, um mich Benuckeln zu lassen, denke ich einfach dran, dass Theo irgendwann groß sein wird, von zuhause ausziehen und nur noch ab und zu zu Besuch kommen wird. Dann genieße ich sogar die schlimmsten Nächte irgendwie, weil ich froh bin, noch so intensiv für ihn da sein zu dürfen. Irgendwann sind sie groß und brauchen uns nicht mehr, das ist 100% sicher. Und das ist ja auch gut so - aber doch auch irgendwie schade. *sniff* (Kleiner Sentimentalitätsanfall kurz vor dem 1. Geburtstag - mein Baby ist schon ein richtiges Kleinkind und wird immer selbständiger! :,( ;-) )

LG,

Alex