Hab ich grad gefunden:
Stillende Mütter sind ähnlich "anstößig" wie Leute, die in der Öffentlichkeit rülpsen oder in der Nase bohren!
Das jedenfalls ist die Auffassung eines Leserbriefschreibers, der sich in einer Schweizer Tageszeitung zu einem "Still-Streit" geäußert hat, der die Eidgenossen gewaltig umtreibt. Dabei weiß sich der Schweizer in reichlicher Gesellschaft seiner Geschlechts- und Eidgenossen.
Auslöser der heftigen Diskussion war eine Mutter, die im Restaurant eines Hallenbades in Frutigen (Kanton Bern) ihren erst wenige Wochen alten Säugling "öffentlich" gestillt hatte.
Und das stieß auf "männlichen" Widerstand.
Hungriger Säugling hin oder her: Dem Wirt des Bad-Restaurants hat's gar nicht geschmeckt: "Ich finde es nicht angebracht, wenn vis à vis vom Tisch vier Herren beim Essen sind und eine Frau hemmungslos ihr Kind stillt", wurde er anschließend zitiert. Und eilends warfen sich in den Leserbriefspalten der Tageszeitungen vor allem die Männer in die Brust und machten klar: Stillen in der Öffentlichkeit, das gehört sich nicht. Allerdings fragten sich im Laufe der Auseinandersetzung nicht nur Frauen, wie man bitteschön "hemmungslos" stillt. Eine Umfrage ergab: Fast alle Geschlechtsgenossinnen und einige Männer empörten sich über das Verhalten des Wirtes. Ausgerechnet in einem Restaurant einem Menschen – und sei er noch so klein – die Nahrungsaufnahme zu verweigern, sei schon ein starkes Stück. Demgegenüber steht aber eine Männerfront, die dem Wirt Recht gibt.