Hallo Enelya,
was man zum Stillen braucht? Zwei Brüste, eine tut es aber auch. Arme sind ganz nützlich. Ein saugendes Kind. *g*
Was du ansonsten haben möchtest bzw. gebrauchen kannst, das musst/kannst du abwarten.
Eine Pumpe macht Sinn, wenn du Vorräte anlegen möchtest. In den ersten Wochen solltest du allerdings erstmal nur stillen - bis ihr euch gut eingespielt habt.
Wenn dein Baby (anfangs) nicht an der Brust trinken kann (weswegen auch immer), bekommst du eine Pumpe im KH zur Verfügung gestellt oder verschrieben.
Ein paar Einlagen da zu haben, ist ganz praktisch (ob waschbar oder zum wegwerfen, sei dabei ganz dir überlassen). Aber nicht alle laufen aus. Und in den ersten Tagen bleib so oft wie möglich oben ohne!
Wolle-Seide-Einlagen saugen nicht viel auf, sind aber evtl. ganz angenehm, wenn die Brustwarzen gereizt sind (Frischluft ist noch besser). Molton-Einlagen mit Auslaufschutz sind besser, wenn man ausläuft.
Still-BH. Lieber ohne Bügel. Wenn die nicht gut sitzen, können sie schnell mal einen Milchgang abquetschen und einen Stau bzw. eine Entzündung verursachen.
Auch hier würde ich erstmal abwarten, evtl. einen günstigen besorgen (eine oder zwei Körbchengrößen größer als jetzt) und dann nach ein bis zwei Wochen, wenn der Milcheinschuss ein paar Tage her ist, mal schauen, welche Größe du benötigst.
Stilltee und Stillöl brauchst du nicht. Das Stillen kommt am besten in Gang, wenn man ganz viel Hautkontakt hat (->Känguruhen), sich auf´s Kind konzentrieren kann, das Wochenbett also in Ruhe verbringt, und vor allem GANZ NACH BEDARF STILLT!!! :o)
Alles andere nützt allein nichts und muss auch unterstützend nicht sein.
Sonstiges: Am besten lässt du dein Kind bei euren ersten Stillversuchen allein die Brust finden und allein ansaugen - alle "Hilfe" stört meist mehr, als dass sie nützt. Manche Hebammen greifen schnell mal dazwischen und stopfen dem Kind die Brust in den Mund. :o) Stillen ist auch Lernsache (von beiden Seiten), also, nur Geduld.
Sehr wichtig ist auch das "korrekte" Anlegen. Dein Kind soll dir direkt zugewandt sein, also Bauch an Bauch, Kopf auf Brusthöhe, es soll den Kopf nicht drehen oder strecken müssen, den Rücken nicht verdrehen, Ohr, Schulter und Hüfte bilden eine Linie. Weißt du, was ich meine?
Die Nase musst du übrigens nicht freihalten - die soll an der Brust sein (ebenso das Kinn). Die Luft strömt seitlich ein. Wenn du meinst, die Brust stützen zu müssen, dann nicht im "Zigaretten-Griff" sondern umfasse die Brust von unten, im C-Griff, Daumen auf der einen Seite, restliche Finger auf der anderen Seite der Brustwarze.
(Falls du Bilder dazu und weitere Ausführungen willst ->"Stillen" von Guoth-Gomberger und Hormann.)
Korrektes Anlegen und Saugen zusammen mit Stillen nach Bedarf vermeidet eine Menge Probleme.
Falls Probleme auftauchen, wende dich gleich an eine Stillberaterin. ;o)
LG, Sonne (35+5)

"Manche Hebammen greifen schnell mal dazwischen und stopfen dem Kind die Brust in den Mund." -
Oh ja! Nachdem in der ersten halben Lebensstunde meiner Tochter das gleich alle 4 !! diensthabenden Hebammen im Kreissaal probiert haben - vergeblich oh Wunder!-, kam auf der Station eine ganz resolute ältere Pflege-Hilfskraft, packte mein Mädchen in den Nacken, zog an meiner Brust rum und mit den "liebevollen" Worten - "na los du kleine Zicke" (in genervtem Ton, kann auch "alte Ziege" gewesen sein - schaffte sie es dann, dass das Kind drei Tage nur schrie, wenn es an die Brust sollte. Im zertifiziert Stillfreundlichen Krankenhaus.
Zum Glück gab es auch noch zertifiziert kompetente Schwestern und Stillberaterinnen, die am nächsten Tag aus dem Urlaub zurückkamen und wirklich nett und kompetent uns auf den Weg gebracht haben.
Das Kind machen lassen ist da schon ein guter Tip!
lg evita

"na los du kleine Zicke"
Stillen lässt sich schwierig mit diszipliniertem Gehorsam vereinbaren...
LG Uta

jaja, und das bei meinem temperamentvollen "willensbetonten" Mädchen! bis heute (15 mon) lässt sie sich noch nichts einfach so in den Mund stecken - nichtmal Erdbeeren oder Süßes!
ich fass es auch immer noch nicht, dass ich das mit uns hab machen lassen!
lg Evita

Bei mir hatte die Hebamme auch schneller Busen und Kind gepackt und "zusammengequetscht", als ich gucken und reagieren konnte - das macht sie diesmal nicht! :o) Da bekommen alle was auf die Finger, die sich trotz Vorankündigung bzw. Verbot(!) in irgendeiner Weise einmischen wollen.
Auf Einmischung ist man einfach nicht vorbereitet und hat eben anderes im Kopf als Frischmama - da ist es sinnvoll, wenn möglich vorher Absprachen zu treffen (oder zumindest den Papa als "Schutzschild" einzusetzen, wenn der dabei ist).
Ich hätte einfach nicht damit gerechnet, dass die Hebamme da "mitmischt", deswegen hab ich auch vorher keinen Bedarf gesehen, Grenzen zu setzen...
Naja, zumindest lernt man dazu... ;o)
LG, Sonne

Hallo Evita,
naja, Du hattest anscheinend ja nicht wirklich die Wahl - wer rechnet denn mit sowas *kopfschüttel*!
Bei uns war es diesmal eher andesrum: "oh, sie haben drei Jahre gestillt? Klasse, dann brauchen sie unsere Hilfe ja nicht!" - worauf ich vorsichtig sagte "äh...ja...Zwillinge...ich weiss aber gar nicht, wie das mit EINEM Kind und ZWEI Brüsten geht...!!!" ;-)
LG,
Karin

Hallo Enelya,
schön, dass Du stillen möchtest. Es wird sicher toll :)
Hab jetzt die Antworten der anderen nicht gelesen, gebe mal nur meine Erfahrungen weiter:
Milchpumpe: ich hab auf dem Flohmarkt die Medela-Handpumpe ergattert - die ist super! Finde ich auch besser als die elektrische, die ich bei meiner Tochter hatte (und wieder verkauft hab, fand das unangenehm)
BHs: 1-2 Größen größer als normal, ich hab welche ohne Bügel und Bustiers, ist aber einfach auch Geschmacksache.
Stilltee: Schmeckt gut, aber bei mir habe ich keine große Wirkung entdeckt. Ich trinke manchmal auch einfach den (billigen) Fenchel-Anis-Kümmel aus dem dm-Markt
Stillöl: hatte ich nie
Pflegemittel: auch nie
Stilleinlagen: Wegwerf sind letztlich teurer, v.a. wenn Du (wie ich) noch nach Monaten "ausläufst". Allerdings hatte ich eine Weile mit Soor zu kämpfen und hatte den Verdacht, dass die wiederverwendbaren das fördern, dass ich mich also trotz auskochen immer wieder dadurch selbst anstecke.
Milchbildung: Ruhe, Entspanntheit, Lesen und Fragen im LZS-Forum, nicht zu wenig trinken, ausreichend essen
Das Wichtigste ist wohl echt das Vertrauen, dass es klappt - und es WIRD klappen :))))
LG und alles Gute
Christiane

Hallo Enelya,
ich finde es prima, dass du stille möchtest. Beste Voraussetzung dafür, dass alles auch klappt. Und bei manchen wirklich ohne Probleme, wie bei mir!
Ich habe zu Beginn gestaunt: 3 Größen mehr beim BH ;o). Hatte den von C&A und musste meine Mum erstmal zum Umtauschen schicken. Aber bei zwei Größen mehr hatte es sich dann bald eingependelt.
Ich hatte nie wunde Brustwarzen, obwohl mein Kind permanent an der Brust hing. Allerdings hatte ich bis zu meiner Schwangerschaft im Prinzip nie BHs getragen (mochte die Dinger einfach nicht). Dadurch waren meine Brustwarzen wohl recht abgehärtet ;o).
Einlagen habe ich - Gott sei Dank - nicht eine einzige bisher gebraucht. Mein gekauftes Paket habe ich verschenkt.
Tee habe ich nur wenig getrunken, bei der Sorte höchstens darauf geachtet, dass es nicht die "falschen" waren (Salbei oder Pfefferminz).
Öl? Wofür?
Was ich sinnvoll fand, war ein Stillkissen! Sonst werden die Arme und Schultern doch schnell lahm. Dann Stoffwindeln für das "Bäuerchen". Und eine Milchpumpe hatte ich auch. Erstmal nur die Handpumpe, aber die war echt anstrengend, dann die elektrische, die mir die FÄ verschrieb. Damit legte ich mir immer schön Vorräte an, die ich bei Bedarf auftauen konnte. Frederick akzeptierte das Fläschchen. Später war ich im Ausstreichen beinahe schneller zuweg als mit den Pumpen. Allerdings fand ich das "sehnenscheidenentzündungsgefährdend".
Auch ich blieb nicht verschont von zwei Brustentzündungen. Wichtig dafür: Immer Quark im Haus, Retterspitz (gibt's in Flaschen in der Apo, nimm die Große) und Kügelchen von der Hebamme (weiß leider den Namen nimmer). Und ein Kind, was man in den unmöglichsten Stellungen anlegen kann (das Kinn des Babys sollte in Richtung des Staus liegen). Die Hebamme hat sich mehrfach schlapp gelacht über Fredis Gelassenheit. Er hat wirklich alles mitgemacht und somit Mama schnell Erleichterung verschafft.
Alles in allem habe ich die Stillzeit bis heute genossen und Fredi ist mittlerweile 2 Jahre und 8 Monate und weiterhin begeistert von Mumi. Wünsche dir, dass du ähnliche Erfahrungen machst wie ich.
Liebe Grüße
Ines

Hallo Ines,
danke für die Antwort.
Retterspitz hatte mir meine Hebamme damals empfohlen (hab ja nicht gestillt aber einen üblem Nilchstau gehabt) deswegen kenn ich das. Muss ich da was beachten wegen der Brustwarzen? Wahrscheinlich nur gut abwaschen oder?
Eine Freundin hat mir jetzt den Milchbildungstee von Weleda geschenkt. Bin mal gespannt ob ich den brauche denn ich glaube ich gehöre auch zur Gattung "Milchkuh" *lol*
Soll ich ein bestimmtes Stillkissen nehmen? Wahrscheinlich am besten was mit Dinkelfüllung oder so.
Kennst du das Stilbustier von HessNatur? Das find ich für 20? gar nicht sooo teuer und vielleicht doch bequemer als BH denn ich weiß momentan ehrlichgesagt meine Größe überhaupt nicht *grinsel*
gruß Enelya

Hallo Enelya,
ich hatte mir das Stillkissen einer Freundin geliehen, dass meines Erachtens eher Kügelchen drin hat. Aber das ist sicher eine eigene Philosophie. Probier halt mal im Laden aus, was dich gefühls- und auch geräuschtechnisch anmacht.
Stillbustier kann ich mir auch gut vorstellen, allerdings schiebe ich heute auch einfach einen x-beliebigen BH zur Seite. Routine...
Der Retterspitz duftet heftig. Aber außer, dass ich danach ein bissel nachgewaschen habe, habe ich auf nichts geachtet.
Liebe Grüße
Ines *auf dem Weg für ein WE nach München*

hallo,
ich habe ein weiches stillkissen und finde es schrecklich. nimm lieber die mit kügelchen.
lg kerstin